Sog. Unterberger Madonna mit Kind und Johannesknaben, der einen Apfel bringt

Oberfläche: leicht verstaubt und verschmutzt, Fliegenexkremente

Firnis: stark glänzend, vermutlich Neuauftrag, Reste eines vergilbten älteren Firnisses in Vertiefungen

Malschicht: gute Haftung zu GR/BT, zahlreiche Frühschwundrisse, partiell Abrieb der MS, zahlreiche Retuschen - vor allem im Riss, linke Bildhälfte, im Ellbogen von Johannes, im Hals des Jesuskindes usw., feines Krakelee

Bildträger: verzogen und konvex verwölbt; Rückseite marmoriert, Spalt im Holz Mitte unten (250 mm) durch schmale Holzleiste geschlossen / ausgefüllt

Rahmen: 80 mm breiter, profilierter Holzrahmen, bemalt; Bestoßungen und Fassungsverluste der Kanten und Ecken, Abrieb der Vergoldung, schwarz bemalte Bereiche - weißlich verfärbt und weißliche Rückstände (eventuell von Putzmittel?); Rückseite gebeizt, Rahmenfedern auf linker Seite leicht korrodiert; schlechter Sitz des Gemäldes im Rahmen - besonders großer Abstand bei Ecke rechts oben

[Zustandsbericht Claudia Eger, Ferdinandeum 2005]

Buchenholz, 77,8 : 58,5 cm; Technik: Tempera und Öl; signiert mit Monogramm oben rechts;

Rückseite marmoriert; zwei Fugenbahnen, mit Rindshaaren verklebt; neuer Riss unten an alter Fuge; nachträgliche Randnutung; ein Zettel von der Cranach-Ausstellung in Berlin 1937 (Deutsches Museum);

Sehr dünne Farbschicht, besonders bei Inkarnat und Haaren. Vereinzelte Schrumpfungen bei dickerem Farbauftrag in Schattenpartien. Bei Lichthöhungen im Inkarnat typische Temperacraqueluren. Am schwarzen Hintergrund Firnisoxydation.

Übermalungen: gesamte Fläche des Mantels der Maria mit einer dunkelgrünen, dicken Tempera von harter Konsistenz übermalt, die von ursprünglicher Formgebung teilweise abweicht.

Die blaugrüne Originalfarbe weist vereinzelt dünne Stellen und ältere kleine Fehlstellen auf, die durch die Übermalung verdeckt waren.

[Restaurierungsbericht Ludwig Neuhauser, Ferdinandeum 1985]

Wiederverleimung des neueren Risses mittels Pappelspan. Mechanische Entfernung der Übermalung des Mantels unter Mikroskop. Wiederholtes Aufquellen und Reinigung der oxydierten Stellen des Hintergrundes. Retuschen der Fehlstellen am Mantel sowie an den Haaren.

[Restaurierungsbericht Ludwig Neuhauser, Ferdinandeum 1985]