Schmerzensmann

Schmerzensmann

Titel

Schmerzensmann

[cda 2022]

Malerei auf Lindenholz

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz

[Cat. Coburg 2018, no. 13, 80-83]

Christus als Schmerzensmann ist als sitzende Halbfigur vor einem dunklen Hintergrund dargestellt und scheint den Blickkontakt mit dem Betrachter zu suchen. Sein Körper weist die Wunden seiner Marter auf und sein Kopf trägt die Dornenkrone. In beiden Händen hält er die Instrumente seines Martyriums - die Geißel und die Rute.

Christus als Schmerzensmann ist als sitzende Halbfigur vor einem dunklen Hintergrund dargestellt und scheint den Blickkontakt mit dem Betrachter zu suchen. Sein Körper weist die Wunden seiner Marter auf und sein Kopf trägt die Dornenkrone. In beiden Händen hält er die Instrumente seines Martyriums - die Geißel und die Rute.

[cda 2022]

Zuschreibungen
Umkreis von Lucas Cranach dem Jüngeren
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Umkreis von Lucas Cranach dem Jüngeren

[Cat. Coburg 2018, no. 13, 80-83]

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Restauro 2004] [Eble 2002]

Datierung
um 1540

Datierung

um 1540

[Cat. Coburg 2018, no. 13, 80-83]

Maße
Maße Bildträger: 73,5 × 46,5 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 73,5 × 46,5 cm

  • [Bayerische Schlösserverwaltung, revised 2022]

  • Maße Bildträger: 75 x 48 x 0,8 cm

  • [Cat. Coburg 2018, no. 13, 80-83]

Signatur / Datierung

In der rechten oberen Ecke bezeichnet: Schlangensignet mit liegenden Flügeln (authentisch?)

Signatur / Datierung

  • In der rechten oberen Ecke bezeichnet: Schlangensignet mit liegenden Flügeln (authentisch?)

Inschriften und Beschriftungen

keine Rückseite: - Brandzeichen, unterhalb der Mitte: "E" (mit Krone)// Cap XI // No 406 //
(1. Ausstellungsort Ehrenburg; …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • keine

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseite: - Brandzeichen, unterhalb der Mitte: "E" (mit Krone)// Cap XI // No 406 //

  • (1. Ausstellungsort Ehrenburg; 2. Sachgruppe Gemälde; Zugewiesene Nummer)

    • drei aufgeklebte Etikette, links oben "No. 108", Mittig: "23/8", links unten Ecke: "Kap. XI 406 Ecce Homo v. Lucas Cranach"
    • zwei gleichartige Stempelabdrücke und Kreideinschrift
    • unteren Gratleiste rechten unteren Bereich zwei identische Stempelaufdrucke: "Elemibehandlung durch Dr. Büttner"
  • Rahmen:

  • Untere Leiste: eingebranntes Zeichen mit der Aufschrift: "Privat-Eigenthum Ernst II.,Herzog v. S. Coburg-Gotha"

  • Daneben Stempel "Privat-Eigenthum" und dem Wappen des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha

  • Rechte untere Ecke: Inventarzettel "Schloß Ehrenburg Coburg M. 414"

  • [Eble 2002, 21-23, 35, 36]

Eigentümer
Bayerische Verwaltung der Schlösser, Gärten und Seen
Besitzer
Schloss Ehrenburg
Standort
Coburg
CDA ID
DE_BSV-SE_CoE-G0082
FR (1978) Nr.
FR381H
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_BSV-SE_CoE-G0082/

Provenienz

  • 1811 aus Stift Gandersheim (?)
  • Gemäldegalerie Schloss Ehrenburg, Eintrag im Generalkatalog: "Als ererbtes Priv.-eigentum des Herzogs nur am Stück bezeichnet"
  • 1919 Coburger Landesstiftung, Schloss Ehrenburg
  • Schloss Ehrenburg als Dauerleihgabe der Coburger Landesstiftung an die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (Coburg, Schloss Ehrenburg, Große Galerie, R.10)
    [Cat. Coburg 2018, no. 13, 80-83]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Cat. Coburg 2018 80 - 83 13
Autor/inKlaus Weschenfelder
TitelCranach in Coburg. Gemälde von Lucas Cranach d.Ä., Lucas Cranach d.J., der Werkstatt und des Umkreises in den Kunstsammlungen der Veste Coburg
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung2018
Restauro 02-2004
Autor/inn. a.
TitelKlimavitrine
ZeitschriftRestauro
Jahrgang02
Jahr der Veröffentlichung2004
Eble 2002
Autor/inBarbara Eble
TitelTechnologische Untersuchung des elemibehandelten Gemäldes "Schmerzenmann" aus der Werkstatt Lucas Cranach d. Ä. Überlegungen zur Präsentation in einer Klimavitrine [ Diplomarbeit, FH Köln]
Jahr der Veröffentlichung2002
Brunner, Seelig 1990
Autor/inLorenz Seelig, Herbert Brunner
TitelCoburg, Schloß Ehrenburg
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung1990
Friedländer, Rosenberg 1979 381H
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Friedländer, Rosenberg 1932 86 307g
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Voss 1906 238 005
Autor/inGeorg Voss
TitelHerzogthum Sachsen-Coburg und Gotha. Landrathsamt Coburg. Die Stadt Coburg. Landorte des Amtsgerichtsbezirks Coburg
ReiheBau- und Kunstdenkmäler Thüringens
BandBd. XXXII
Ort der VeröffentlichungJena
Jahr der Veröffentlichung1906
  • Schmerzensmann, um 1540

Abbildungen

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  • overall

Kunsttechnologische Untersuchung

2018Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie

Bildträger

- Lindenholz

- drei vertikal auf Stoß verleimte Bretter

- Brettfugen original mit zweitverwendeten Pergamentstreifen gesichert

Unterzeichnung

- skizzenhafte Unterzeichnung erkennbar in Infrarot Reflektographie

Farbschichten und Metallauflagen

- Mischtechnik

Rahmung

- nach 1844, mit aufschabloniertem Neorenaissance-Muster

[Cat. Coburg 2018, no. 13, 80-83]

11. 2001 - 03. 2002Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)

Probe entnommen von 26,4 cm unterhalb der oberen Kante aus einem Bereich des Motivs, auf welchem der Hintergrund um die Figur des Schmerzensmannes gemalt wurde.

Betrachtet mit 1000x Vergrößerung unter sichtbarem Licht und UV

Histochemischen Nachweisverfahren auf Proteine und Öle durchgeführt: Ponceau-Rot S für Proteinen und Sudanschwarz B für Öl

Rasterelektronenmikroskop (200x)

Für die Auswertung siehe untersuchungsbericht sowie [Eble 2002, 23f.]

11. 2001 - 03. 2002Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • Infrarot-Reflektografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • Dendrochronologie / Holzartbestimmung
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Instrumentelle Materialanalyse

Bildträger

- aus Drei vertikal angeordneten Lindenholz Brettern zusammengesetzt (von Links 20,3/20,9 cm; 14,4/14,1 cm; 12,9/11,2 cm), stumpf verleimt, Maße 75 x 48 cm, dicke ca. 0,8 cm [1]

- Rechte Brett tangential aus dem Stamm geschnitten, mit zwei Äste; die Beiden Anderen sind radial geschnitten

- Bearbeitung mit dem Hobel

- Fügen auf der Vorderseite überklebt mit Pergament (stellenweise schriftzeichnen erkennbar in der Röntgenaufnahme)

- rautenförmige Ritzen entlang der Fugen lassen auf eine rückseitige Fugensicherung schließen

- umlaufend abgesetzt; die dicke der Tafel wurde im Randbereich um 0,7 cm verringert (Falz oben und unten 2,8 cm; rechts und links und rechts 0,8 cm)

[1]Holzart untersucht 17.12.2001, H. Piening, Werkstatt für Gemälderestaurierung, Schloss Nymphenburg [Eble 2002, 113]

Grundierung und Imprimitur

Vorleimung auf der Holztafel (Schmutzpartikeln = Kohle); histochemische Nachweis auf Proteine

Grundierung zweischichtig sehr dünn: 1. Weißlich opak unter sichtbaren Licht; unter UV gelb-grün und kristallin; doppel so Dick wie der zweite Schicht; 2. transparenter, unter UV kräftig Gelbton; bei beiden histochemische Nachweis für Proteine; mit REM wurde Calciumkarbonat als Füllstoff identifiziert; oben und unten bis zum Rand glatt aufgetragen. (links und rechts wurde der Bildträger leicht beschnitten.)

Imprimatur: sehr dünne halbdeckende Schicht mit einem hellgelben Farbton

Unterzeichnung

Mit einem Pinsel ausgeführt, sparsame lineare Unterzeichnung mit schemenhaften Andeutungen von Augen, Mund etc., Lavuren für Licht- und Schattenpartien; genutzt als Stütze für die Malerische Ausführung

Farbschichten und Metallauflagen

Malschichten: sehr dünn; glatt und nicht in einzelnen Schichten, sondern in einer verkürzten, rationellen Lasurmalerei aufgetregen. Da Randbereich nicht bemalt vermutlich würde die bereits grundierte Tafel direkt im Rahmen gemalt. Nachweis für Öl; mit REM Calcium und Blei identifiziert

Der Künstler begann mit der Anlage des Inkarnats zunächst nass in nass teils gestupft, teils geestrichen und mit der Hand vertrieben; im Bereich der Bauchhöhle mit einem Grauton gestupft. Auch sichtbar auf der Röntgenaufnahme. Bleiweißhöhungen ,mit breitem Pinsel aufgetragenen Braun- und Grautöne bei den Lasuren im Schatten mit grobgemahlene Pigmentpartikel; Kopf sehr detailiert mit feiner Pinsel strichelnd; Haar dunkelbraune Lasur als Grundton, einzelne Strähnen mit verschiedene Brauntöne, aufgetragen mit finem Pinsel; Hintergrundfarbe nicht sorgfältig genug angerieben sehr körnig

Überzüge: Ursprüngliche Überzug als Inseln vorhanden

Rahmung

Profilrahmen, vermutlich zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts; Nadelholz, das sich aus fünf Einzelprofilen zusammensetzt

Auf das tragende Profil sind drei kleinere Zierleisten aufgeleimt. Zwischen den beiden Leisten auf der Innenseite wurde eine mit Blattornamenten (aus Prägemasse) verzierte Leiste angebracht; die außen Leisten wurden mit Waschgold überzogen und schablonierter Ornamentik wurde mit Bronze in Leim aufgetragen.

[Eble 2002, 15-21, 23-34]

Erhaltungszustand

Datum2018

  • in fünf Überarbeitungsphasen in großem Umfang übermalt

[Cat. Coburg 2018, no. 13, 80-83]

Datum11. 2001 - 03. 2002

Bildträger:

  • konvex gewolbt; beide Fugen haben sich größtenteils geöffnet; vier Risse in den Brettern

  • Fugenüberklebung aus Pergament hat sich an mehreren Stellen gelöst

  • abgestoßene Kante im unteren Bereich des linken Randes

  • links und rechts beschnitten, hier auch Fraßgänge von Holzschädlingen sichtbar

  • Ausfluglöcher auf der Rückseite, besonders im linken unteren Bereich sowie um die linke Fuge

Bildschicht:

  • Grundierung und Malschicht besonders in den mit Pergament überklebten Bereichen abgehoben sowie Stauchung der Bildschicht; eventuell auch geringe Haftung der Grundierung auf dem Pergament

  • Übermalung bedeckt Kittungen im Bereich der Pergamentüberklebungen; auch im Bereich um die Fugen großzügig, mehrmals übermalt; nachgedunkelt; im Inkarnat retuschiert an beriebenen und abgesplitterten Craquelérändern

  • mindestens vier weitere Überzüge; der letzte Auftrag (mit einem Pinsel) ein AW 2 Kunstharzfirnis, jetzt vergilbt und verschmutzt, aber in älteren Schichten auch Naturharzfirnisse unter anderem Dammar, Mastix, Kolophonium

[Eble 2002, 34, 46-51]

Restaurierungsgeschichte

Datum2002 - 2003

  • restauriert von Inga Pelludat, Bayerische Schlösserverwaltung, München

[Cat. Coburg 2018, no. 13, 80-83]

  • veränderte ältere Retuschen mit Punktretusche überarbeitet

  • Mikroklimavitrine angefertigt für das Gemälde

[Restauro 2004]

  • restauriert von Inga Pelludat

Datum2002

  • als provisorische Lösung Polyamid-Folie auf der Gemälderückseite angebracht

[Eble 2002, 89]

Datum1900

  • um 1900 Elemibehandlung

(Stempel auf der Rückseite der Holztafel: Bezeichnung No. 21/90, Restaurator Dr. Büttner-Pfänner zu Thal)

[Eble 2002, 1, 66-69]

  • restauriert von Büttner-Pfänner zu Thal

Datum1811 - 1833

Nach [Brunner und Seelig 1990] erhielt 1811 der Hofmaler Johann Heinrich Krüppel den Auftrag schadhafte Exemplare „auszubessern und zu restaurieren“. Sie bestätigen, dass bis 1833 177 Exemplare von ihm restauriert worden sind.

[Eble 2002, 58]

Weitere Maßnahmen konnten von der Tafel abgelesen werden:

  • Schwalbenschwanz im unteren Bereich der Fuge zwischen dem rechten und linken Brett eingefügt; nachdem dieser aus der Tafel fiel, wurde eine kleine Leiste angeleimt und mit zwei Nägeln befestigt

  • Unterkante zwischen rechten und mittleren Brett ein Wellblech (Eisen) eingeschlagen

  • zwei horizontal verlaufende Gratleisten in die Rückseite eingelassen

  • Fugen mit Leim stabilisiert, die rechte Fuge mit Knochenleim, die linke Fuge mit Weißleim

Fünf Stufen von Übermalung:

  1. Firnisabnahme, Übermalungen (schwer Löslich) und Kittung (weiß und porös) vorwiegend im Bereich der Fugenüberklebungen

  2. Bereich der Fugenüberklebungen Kittung (graue auf rotbraun, zweischichtig, Ölgebunden)

  3. Partiell gereinigt; Kittungen (weiß und wässrig gebunden); großzügige Übermalungen

  4. Kleinere Retuschen, Kunstharz AW2 aufgetragen, vermutlich neueren Datums (1960/70er?)

  5. Retusche im Gesicht

Zierrahmen:

  • ursprügngliche Rahmen: Nutleistenrahmen

  • für die zweite Nutleistenrahmung wurde von rechter und linker Kante ein schmaler Streifen abgesägt

  1. Falzrahmen

  2. zwei Stempel bestättigen, dass die Tafel Ende des 19. Jahrhunderts in der heutige Rahmung fixiert wurde.

[Eble 2002, 59-66]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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<Autorenname>, 'Schmerzensmann', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_BSV-SE_CoE-G0082/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Schmerzensmann', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_BSV-SE_CoE-G0082/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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