Dem erbern vnnd vest[e]n Degenhart[e]n von Pfeffing[e]n, camm[e]rer [etc.], meine[n] sonder[e]n gut[en] fr[eund]
Meyn willig dinst seyen euch mit vleiß zuvor erber vnd vester lieber her camerer. Ewr schreib[e]n auß Heltperg [Heldburg (Thüringen)] jungst an mich getha[e]n mit zusendung aines brieffs von dem durchleuchtig[e]n hochgepor[e]n furst[e]n, vnnser[e]n gnedigist[e]n her[e]n hertzog Fridrich[e]n von Sachß[e]n, churfurst[en] [etc] an seiner f[ürstlichen] g[naden] maler außgang[e]n, hab ich vernomen, vnnd ist derselb maler, biß anhere, nit gein Nurmberg kom[m]en, deß halb[e]n ich den empfang[e]n brieff an ine gehorig noch beyhendig hab, ime den vff sein zukunfft zuannt[worten], will auch alßdan[n] sampt ime vnnd dem muntzmaist[er], das mit vleiß furder[e]n, so ich von gedacht[en] meine[n] gnedigst[en] her[e]n vnnd euch in bevelh hab empfang[e]n, ich hab auch ytzo nach abschaid[e]n seiner furstlich[e]n gnad[e]n, das teffelein seiner g[naden] pildnus an dem ganng in der predig[er] kirch[e]n abneme[n] und dem Krug meiner freund muntzmaist[er] vberantwurt[en] lass[e]n, der in arbait stet, demselb[e]n gemeß etwaß zu vißir[e]n, vff das zu des malers zukunfft den sach[e]n vnnd meinß gnedigst[e]n [Bl. 231v] her[e]n bevelh dester eher vnnd mit weniger muhe mocht nachgegang[e]n werden. Deß gleich[e]n hat gedacht[er] Krug von meines gnedigst[e]n her[e]n muntz noch bißhere kain ganntz werck gefertigt, soll aber in kurtz, wie er mich bericht, bescheh[e]n. Alßdann will ich seine[r] f[ürstlichen] g[naden] das zufertig[e]n, ob auch deß malers zukunfft sich ain zeitlanng verzieh[e]n, wollet mich bey gegenwertig[e]m brieffszaig[er] bericht[e]n, ob destermynder nit der Krug fur sich selbs on deß malers beysein vnnd zuthun materiren soll, wie er sich zuthun erpott[e]n vnd gute hoffn[u]ng hat, das solchs nach beraittem werck meinem gnedigist[e]n her[e]n nit misfellig sein sol. Wollt ich euch gut[er] maynu[n]g nit verhalt[e]n, dann euch zu dinstlich[e]m gut[e]n will[e]n bin ich wol genaigt. Dat[um] donerstag nach Vdalrici 1508.
Anthoni Tuch[er] der elter zu Nur[nberg]
- Transkription durch
- Lücke, Dietrich; Lücke, Monika
- Transkription Datum
- 2021