Friedrich III. Kurfürst von Sachsen

- Laubholz, ein Brett, annähernd radial geschnitten, vertikaler Faserverlauf, beidseitig glattgeschliffen, Breite der Abfasung: links/rechts bis 2,0 cm, oben/unten bis 3,3 cm

- Verso: etwa mittig appliziertes hochrechteckiges Papier/Pergamentstück (13,9 x 11,2 cm)

- nur vorderseitig aufgetragene, helle, sehr dünne Grundierung, vermutlich leim- und kreidehaltig

- reicht links und rechts bis zu den Rändern der Tafel, unten und oben zu den Rändern hin auslaufend, kein ausgeprägter Grundiergrat, eventuell in Arbeits-/Behelfsrahmen grundiert

- im sichtbaren Licht unter der Malschicht erkennbar: dunkel pigmentiertes flüssiges Zeichenmedium, Auftrag eventuell mit Pinsel, skizzenhafte Festlegung wichtiger Kontur- und Binnenlinien

Recto:

- Pigmente in ölhaltigem Bindemittel angerieben, äußerst dünner, trotzdem jedoch stellenweise mehrschichtiger Farbauftrag mit Pinseln unterschiedlicher Stärke, auch deckende Farben lasierend eingesetzt

- im Hintergrund deckender Farbauftrag, kurz gestrichelt

- im Bereich der Figur zunächst flächig gestrichene Unterlegungen der einzelnen Farbbereiche, im Pelzkragen deutlich pinselstreifig, diese nass-in-nass mit helleren und dunkleren Ausmischungen des Lokaltons moduliert; in zeichnerischer Manier mit aufgesetzten feinsten Strichen und Schraffuren (schwarz/dunkelbraun/weiß pigmentiert) plastisch weiter ausgearbeitet

- im Schulterbereich und entlang der Kopfbedeckung feinste Nachkonturierungen in Blau

- oben und unten lässt die Bemalung schmale Ränder frei, diese entsprechen in ihren Breiten den vom rückwärtigen Anstrich unbedeckten Randstreifen; Tafel demnach während der Grundierung und Bemalung von einem Nutleistenrahmen gehalten worden; ob dieser gleichzeitig die Funktion eines Zierrahmens besaß, nicht eindeutig bestimmbar

- parallel, in etwa 2 mm Abstand zu den Tafelrändern feine durch die Malschicht in die Grundierung reichende Einschnitte

- ein originaler Überzug konnte bei den jetzigen Untersuchungen nicht mit Sicherheit bestimmt werden

Verso:

- ölhaltige Farbsysteme, im Wappen pastoser Farbauftrag, deutlicher Pinselduktus

- Wappen eventuell getrennt von der Tafel vor dem Applizieren gemalt(?)

- flächiger dunkelbrauner Farbaufstrich reicht über das Pergament/Papier bis an das Wappen heran und lässt die Ränder der Tafel frei

- kein Rahmen mehr vorhanden; das Werk war jedoch zumindest zum Zeitpunkt des Grundierens und Bemalens mit einem Nutleistensystem gerahmt

[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2020]

• konservatorisch stabiler Zustand

• Bildträger: insgesamt quer zur Faserrichtung leicht konvex verwölbt; oberer/unterer Rand, mittig, Einkerbungen, je ein ins Bild weisendes gleichseitiges Dreieck mit etwa 2 mm Seitenlänge, eventuell Spuren einer früheren Rahmung (?)

• Grundierung/Malschicht: feines im Bereich des Hintergrunds weitmaschiges, in den dunklen Farbbereichen engmaschiges Craqueléenetz; zahlreiche Ausbrüche und Kratzer älteren Datums vor allem im Hintergrund, alle ohne vorherige Kittungen retuschiert; Retuschen heute farblich vom Original abweichend

• Überzug: vermutlich wachshaltiger Überzug, leicht vergilbt und stellenweise etwas getrübt, unregelmäßiger Oberflächenglanz, über Retuschen matt eingeschlagen

[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2020]