Adam und Eva im Paradies

- vermutlich Buchenholz (optische Beurteilung durch J. Koch), ein Brett, horizontaler Faserverlauf, allseitig geglättet (auch außen),

- verso horizontal verlaufende Hobelspuren erkennbar

- verso schwarz pigmentierter, einen umlaufenden Rand von etwa 0,1 cm frei lassender Anstrich, ob er zeitgleich mit vorderseitiger Bemalung aufgebracht wurde, muss offenbleiben

- mit heller Grundierung versehen, dünnschichtiger Auftrag, vermutlich geglättet

- Grundiergrat stellenweise erhalten – Grundierung im gerahmten Zustand

- mittig gekittetes Einstichloch erkennbar, in etwa 0,8 cm Abstand zum äußeren Rand, umlaufende feine Ritzlinie sichtbar, in diesem angegebenen Randbereich Ansätze einer Wuggelung zu vermerken

- durch Malschicht stellenweise sichtbar: flüssiges, dunkel pigmentiertes Unterzeichnungsmedium, Pinselauftrag

- soweit erkennbar skizzenhafte Festlegung von äußeren Konturen, einige wenige Positionsangaben

- im Vergleich zur Bildgröße relativ „grobe" Linien

- Pigmente in ölhaltigen Bindemitteln gebunden, mehrschichtiger Farbauftrag, dabei auch deckende Farben/Farbmischungen lasierend eingesetzt

- typisches Farbrelief in grünen Bereichen durch Verwendung hochviskoser transparenter Farben bei der detaillierten Ausgestaltung, Auftrag mit Pinseln unterschiedlicher Stärke

- Ausführung hält sich weitgehend an vorgegebene Unterzeichnung

- erste Anlagen in lasierender Malweise, oft pinselstreifig, dabei Hintergrund zuerst ausgeführt, dann, ebenfalls weitgehend lasierend, plastische Ausformulierung der Menschen und Tiere, danach detaillierte Gestaltung von Baum, Früchten und übrigem Hintergrund, abschließend in sehr feinen Linien ausgeführte, opake, leicht pastose Konturierungen in Schwarz sowie Akzentsetzungen in Weiß und Hellgelb (Haare, Lichter)

- schwarz pigmentierte umlaufende Abgrenzungslinie zum vergoldetenRandbereich

- Vergoldung: abgegrenzter Randbereich auf braunrotem Anlegemittel vergoldet, Art der Vergoldung bei jetziger Untersuchung nicht bestimmbar, reicht an einigen Stellen wenige Millimeter in die zu bemalende Fläche

- in den dunklen Bereichen eventuell Reste originalen Überzugs vorhanden

- Neuanfertigung 2005 durch J. Koch (KMH), Tischlerplatte, mittig in Bildgröße rund und nach innen mehrfach abgetreppt ausgefräst, Rahmenplatte ohne Grundierung braun gestrichen, Abtreppung auf braunrotem Poliment vergoldet, äußere Rahmenseiten auf dem Holz mit Goldbronze gestrichen, dünner Wachsüberzug (?)

[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2020]

• vermutlich mehrfach restauriert, originaler Rahmen fehlt

• konservatorisch nicht ganz unbedenklicher Zustand, zwar nur Schäden älteren Datums, jedoch Tendenz zur Schichtentrennung, v.a. im Himmelsbereich entlang der Kittungen

• Bildträger: minimal konvex verwölbt, rückseitig schwarzer Anstrich in einem vertikalen Streifen von bis 2,5 cm Breite stellenweise bis auf das Holz gedünnt, wachshaltiger Überzug fehlt im Bereich des gedünnten Anstrichs, eventuell Entfernung um Papieraufkleber besser aufbringen zu können?

• Grundierung/Malschicht: vor allem im oberen Bereich, im rechten Bildviertel größere Fehlstellen, diese gekittet und retuschiert; im Himmelsbereich zudem großflächige Bereibungen, über diesen gedünnten Stellen alte, farblich nicht mehr stimmige Übermalungen, kleinere Retuschen im gesamten Bildbereich

• Überzüge: alte Überzüge vermutlich weitgehend entfernt, helle Partien wurden herausgereinigt, Auftrag von mindestens einem wachshaltigen Überzug, Basis vermutlich Naturharzfirnis

• Rahmen: konservatorisch guter Zustand

[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2020]