Venus und Amor

Venus und Amor

Titel

Venus und Amor

[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2022]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

["augenscheinlich Buche", Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2022]

Venus und Amor sind vor einem schönen Landschaftshintergrund dargestellt. Venus tätschelt Amor zärtlich den Kopf. Sie ist bis auf ihre beiden Halsketten und einen feinen hauchdünnen Schleier nackt. Ein rotes Stoffband mit schwarzer Umrandung ziert ihr Haar. Amor, ebenfalls nackt, hält Pfeil und Bogen in der Hand. Das Motiv wurde

Venus und Amor sind vor einem schönen Landschaftshintergrund dargestellt. Venus tätschelt Amor zärtlich den Kopf. Sie ist bis auf ihre beiden Halsketten und einen feinen hauchdünnen Schleier nackt. Ein rotes Stoffband mit schwarzer Umrandung ziert ihr Haar. Amor, ebenfalls nackt, hält Pfeil und Bogen in der Hand. Das Motiv wurde von Cranach und seiner Werkstatt häufig dargestellt. Dieses Gemälde zitiert einen Cranach-Holzschnitt von 1509.

[cda 2022]

Zuschreibung
Nachahmer von Lucas Cranach dem Älteren

Zuschreibung

Nachahmer von Lucas Cranach dem Älteren

"unbekannter Maler nach Lucas Cranach d. Ä."[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2022]

Datierung
um 1550

Datierung

um 1550

Mitte 16. Jh. [Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2022]

Maße
Maße Bildträger: 42,5 x 26,3 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 42,5 x 26,3 cm

  • [Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2022]

Signatur / Datierung

keine

Inschriften und Beschriftungen

Rückseite:

  • oben: Reste von zwei Siegeln; unten: gekrönte Kartusche mit Monogramm "JG" (roter Siegellack)
  • unten links mit brauner Farbe: "HH (ligiert) …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseite:

    • oben: Reste von zwei Siegeln; unten: gekrönte Kartusche mit Monogramm "JG" (roter Siegellack)
    • unten links mit brauner Farbe: "HH (ligiert) // 1494"
    • unten Mitte mit schwarzer Farbe: "32"
  • [Kurpfälzisches Museum Heidelberg, unpublizierter Untersuchungsbericht, August 2022]

Eigentümer
Kurpfälzisches Museum Heidelberg
Besitzer
Kurpfälzisches Museum Heidelberg
Standort
Heidelberg
CDA ID
DE_KMH_G-2449
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_KMH_G-2449/

Provenienz

  • aus Heidelberger Privatbesitz um 1948/49
  • Vermächtnis Prof. Dr. Georg Poensgen, 05.03.1981
    [Kurpfälzisches Museum Heidelberg, revised 2022]

Ausstellungen

Heidelberg 2002/2003
Heidelberg 2021

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Heidelberg 2021 89 006
Autor/inDagmar Hirschfelder
Herausgeber/inFrieder Hepp
TitelFrauenkörper. Der Blick auf das Weibliche von Albrecht Dürer bis Cindy Sherman [Kurpfälzischen Museum Heidelberg, 24.10.2021 - 20.02.2022]
Ort der VeröffentlichungPetersberg
Jahr der Veröffentlichung2021
Voigt 2021
Autor/inSusanne Voigt
TitelDie Sommersprossen der Venus eine Pigmentstörung?
ZeitschriftKurpfälzisches Museum Heidelberg. Kunstwerk des Monats
Ort der VeröffentlichungHeidelberg
Jahrgang441 (Dezember)
Jahr der Veröffentlichung2021
  • Venus und Amor, um 1550

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

08. 2022Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot Reflektographie

Unterzeichnung

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

2021 - 2022Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung

Bildträger

Untersuchung im sichtbaren Licht, Streiflicht, mit Mikroskop bei zu 40-facher Vergrößerung, unter UV-Einfluss, mithilfe IR-Reflektografie

- vermutlich Buchenholz, ein tangential geschnittenes Brett, zu den Rändern hin leicht unregelmäßig über eine Breite von bis zu 1,5 cm abgefast

Grundierung und Imprimitur

- weiße Grundiermasse, vermutlich Leim-Kreidemischung, eventuell mit öligen Zusätzen

- dünner Auftrag, geglättet

Unterzeichnung

- skizzenhafte, im Wesentlichen auf Umrisse und wenige Binnenlinien beschränkte Unterzeichnung mit dunkelpigmentiertem, trockenem Unterzeichnungsmedium

- auffällige unterschiedliche Strichführung im Gesicht der Venus: die Striche sind hier im Vergleich zu denen der übrigen Bildelemente verhältnismäßig stark, sehr gleichmäßig durchgezogen, eventuell durchgegriffelt

- ansonsten meist formsuchende dünnere Linien, selten längere Schwünge, oft mehrere Ansätze, viele sich überlagernde Entwürfe, z.B. im Bereich der Beine und Füße der Venus – heraldisch linker Fuß zunächst weiter vorne angegeben

- an der Gestalt des Amor fallen besonders die unterschiedlichen Flügelstellungen auf: endgültige Formbestimmung mit wenigen dickeren, kürzelhaften Linien; insgesamt starke Orientierung am Holzschnitt, jedoch in der endgültigen Festlegung zurückhaltender – Flügel des Amor kleiner; Köcher nur im Entwurf sehr dünn angegeben aber nicht stärker nachgezogen

- Kontrapost der Venus und damit S-förmige Körperverschiebung weniger ausgeprägt, Verlauf des Tuches Richtung Boden nur sehr schwach angedeutet, Baum rechts nicht angelegt, sondern erst in der Malerei ausgeführt

Farbschichten und Metallauflagen

- öl- und harzhaltige Bindemittelsysteme, niedrigviskose Farben, wenigschichtiger Aufbau, schnelle Malweise

- Unterzeichnung oft frei umgesetzt – zahlreiche Formveränderungen

Überzüge:

- originaler Überzug vermutlich nur noch in Resten vorhanden

Rahmung

- Neuanfertigung aus den 1980-er Jahren, dunkelbraun lackierte, profilierte Leisten, Hohlkehle mit Wurzelholzfurnier, Eckverbindung auf Gehrung geschnitten

[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 2021/2022]

Erhaltungszustand

Datum2021

Konservatorisch stabil, über die gesamte Bildfläche Ausbildung eines feinen Alterssprungnetzes. Mehrfach restauriert.

Bildträger:

  • in horizontaler Richtung insgesamt leicht konvex verwölbt

Grundierung/Malschicht:

  • über den angeschnittenen Holzstrahlen unzählige punktuelle Ausbrüche, diese zu einem früheren Zeitpunkt mit ölhaltigen Farben flächig übermalt

Überzüge:

  • mehrere Schichten von Naturharzüberzügen, z.T. wachshaltig, vergilbt

Rahmen:

  • konservatorisch stabil, leichte Abstoßungen entlang der äußeren Kanten

[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, unpublizierter Untersuchungsbericht, 2021/2022]

Restaurierungsgeschichte

Datum06. 2021 - 07. 2021

Anlässlich der Ausstellung „Frauenkörper“:

  • Abnahme von Firnisschichten und Übermalungen unter dem Mikroskop (Ethanol, Skalpell), dabei flächige lasurhafte Übermalungen im Bereich des Himmels teilweise belassen

  • Retusche der kleinen Ausbrüche mit Gouachefarben (Horadam, Fa. Schmincke), Auftrag eines Firnisses aus Dammar in Shellsol A+T (1+3+3 GT), weitere farbliche Angleichungen an das Original mit Lasuren aus Harz-Ölfarben (Mussini, Fa. Schmincke)

  • Auskleiden des Rahmenfalzes mit Filz (Klebemittel Methylcellulose), Einrahmung mit Federklemmen, Rückseitenschutz aus säurefreiem Karton

  • Materialien mit Ausnahme des säurefreien Kartons (Fa. Klug) sowie des Filzes (Fa. Voigt) bezogen über Fa. Deffner & Johann

[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, unpublizierter Untersuchungsbericht, 2021/2022]

Unbekannter Zeitpunkt:

  • Übermalung der punktuellen Abplatzungen mit ölhaltigen Farben

[Kurpfälzisches Museum Heidelberg, unpublizierter Untersuchungsbericht, 2021/2022]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Venus und Amor', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_KMH_G-2449/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Venus und Amor', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_KMH_G-2449/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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