Bildnis des Reformators Martin Luther mit aufgeschlagenem Buch

Luthers Verhältnis zu Leipzig war zeitlebens eher gespannt. Seine kritische Stellung zum Wucher ließ ihm die mitteldeutsche Handelsmetropole suspekt erscheinen. In den 1520er und 1530er Jahren wirkten unter dem Schutz Herzog Georgs mehrere führende theologische Gegner Luthers an der Leipziger Universität. Erst mit der Einführung der Reformation im albertinischen Sachsen nach 1539 gelang es den Anhängern der Reformation, ihre Gegner zu verdrängen. Von Luther wurde der erste evangelische Gottesdienst in der Paulinerkirche gehalten.

Mit dem Künstler Lucas Cranach dem Älteren bekam die Reformation einen fähigen Fürsprecher. Faktisch lag die bildlich Repräsentation des Reformators ganz in Cranachs Händen. Dieser kreierte eine Vielzahl von Bildnissen, welche sowohl unter Luthers Anhängern als auch Gegnern kursierten. Hier wird Martin Luther im schwarzen Kittel sitzend im Dreiviertelprofil gezeigt, eine Darstellung, die Cranach und seine Werkstatt ab 1532 immer wieder variierten.

[http://service.uni-leipzig.de/eMP/eMuseumPlus; 03.2015]