Philipp Melanchthon im Sterbehemd

In seinem Inventar von 1913 beschrieb Felix Becker 1913 das Bild, damals im "Expeditionssaal" der Universitätsbibliothek Albertina befindlich, als in "Öl (oder ursprünglich Wasserfarben?) auf Leinwand" gemaltes Gemälde mit "lebensgroßer Halbfigur" Philipp Melanchthons "auf dem Totenbette im Sterbehemd (+ 19.IV.1560)". Er fand das Porträt "ganz übermalt" und meinte, dass es "wohl ursprünglich in leichter Pinselzeichnung ohne Grundierung auf Leinwand gemalt" als eine Art Tüchleinmalerei geschaffen worden sei. Jetzt habe es jedoch eine "Pappeunterlage". Diese "allzugründliche Restauration" schreibt er dem Maler F. G. Solbrig zu, auf den eine auf der Rückseite befindliche Notiz ("Restauriert vom Maler F. G. Solbrig 1840.") hindeute. Becker schreibt ihm "auch das falsche Cranachzeichen: Geflügelte Schlange mit dem Datum 1560" zu, "das über der neuern Übermalung steht". Dennoch akzeptiert er das Werk als Arbeit der "Cranachschule um 1560" und begründet seine Datierung damit, dass "gerade die eilige, nur angelegte Malerei ... für die originale Aufnahme vor der Leiche (spricht)." Als Vergleichsstück, "eine kleinere und fein ausgeführte Wiederholung, auch aus der Cranachschule", führt er eine "Wiederholung ... in der Dresdener Gallerie" an. Annegret Janda-Bux sah das Bild 1951 im Magazin der Dissertationen, während es "vor 1945" im "Westsaal III" gehangen hatte.

[http://service.uni-leipzig.de/eMP/eMuseumPlus; 03.2015]