"Unter den Motiven aus der antiken Mythologie erfreute sich die Darstellung von Herkules und Omphale besonderer Beliebtheit. Sie geht auf eine hellenistische Variante der zahlreichen Legenden rund um Herkules zurück. Der Held verfällt den Reizen der lydischen Königin Omphale, deren Liebhaber er wird. Um ihn ganz an sich zu binden,
"Unter den Motiven aus der antiken Mythologie erfreute sich die Darstellung von Herkules und Omphale besonderer Beliebtheit. Sie geht auf eine hellenistische Variante der zahlreichen Legenden rund um Herkules zurück. Der Held verfällt den Reizen der lydischen Königin Omphale, deren Liebhaber er wird. Um ihn ganz an sich zu binden, sorgt Omphale dafür, das Herkules im sprichwörtlichen Wohlleben Lydiens verweichlicht. Er wird fett, lässt sich in Frauenkleider hüllen, verschenkt sein Löwenfell und seine Keule an Omphale und lässt sich von deren Mägden den Spinnrocken reichen und verrichtet so typische 'Frauenarbeit'. Damit ließ sich die Erzählung wunderbar für Darstellungen der 'verkehrten Welt' wie der 'Weiberlisten' nutzen, Motive, die sich im Spätmittelalter und der Renaissance größter Beliebtheit erfreuten. In der Werkstatt Cranachs wurden zahlreiche Varianten dieses Bildes hergestellt, mit variierenden Randfiguren, die möglicherweise zur Individualisierung der Bilder für einzelne Auftraggeber dienten, die in ihnen Mitglieder ihres Haushaltes darstellen ließen."
[Exhib. Cat. Aschaffenburg 2007, 321, No. 67]