Bildträger
- Lindenholz (Tila sp.); Holzartenbestimmung durch Dr. Peter Klein, 26.10.2013 Bericht vom 26.10.13 in der Restaurierungsakte
- 7 stumpf verleimte, vertikale Bretter; Breite: I: 9,6 unten/5,4 oben; II: 22,2 oben/18,8 unten; III: 19,3 unten/18,1 oben; IV: 13,2 oben/11,3 unten; V: 19,0 unten/18,3 oben; VI: 15,7 oben/12,4 unten; VII: 14,6 unten/12,1 oben
- Rückseite: in der sichtbaren Oberfläche(nur ca. 30% der gesamten Tafel einsehbar) keine Astansätze vorhanden, Tangentialschnitt
- im Zuge der Parkettierung rückseitig vollflächig geglättet
- Brettfugen, Äste und Wuchsstörugen im Holz sind mit Werg gesichert. Auf zwei älteren Röntgen-aufnahmen ist Fasermaterial deutlich zu erkennen
- Tafelrand: gerade, keine Hinweise auf eine Nut
- rechts und links beschnitten, am rechten Tafelrand sind Werkzeugspuren sichtbar (vermutlich Beil)
- Schadstellenbehandlung: rechts unten eine rechteckige Aussetzung ca. 3 x 7 cm, Position: von unten 37 cm von rechts 17,5 cm; links unten am Rand eine rechteckige Aussetzung ca. 3 x 10 cm, Position: 20 cm vom linken Bildrand, links oben in der Apostelgruppe, rechteckig ca. 30 x 3 x 1 cm, Position: 14 cm vom linken oberen Rand; Astränder: In der Schulter und Hüfte der Samariterin, linker Oberschenkel Christus, weitere Störungen in der Holzoberfläche: rechts neben den Füßen der Sameriterin und am Brunnen links neben dem Krug
Grundierung und Imprimitur
- Weiße Grundierung. Vermutlich Kreide-Leim (nicht nachgewiesen)
- dicke Grundierung, ca.0.5 mm
- oben und unten auslaufend, sichtbare Grundierungsgrenzen, kein Grundiergrad, rechte und linke Seite reicht die Grundierung bis zum Rand(beschnitten oder nachträglich bearbeitete Kanten)
- keine Imprimitur, Ritzungen oder Werkzeugspuren
Unterzeichnung
- sehr sparsame Pinselunterzeichnung
- schwach in den Inkarnaten sichbar
- keine Hilfsmitteln verwendet
- keine Veränderungen, deckungsgleich mit den Konturen
Farbschichten und Metallauflagen
Figuren: Schatten und Halbschatten auf weißem Grund lasierend mit kühlen Grau-Braun unterlegt und weich modellierend vertrieben(gestrichen). im Bereich der Höhen bleibt die weiße Grundierung offen. Nach Trocknung folgen die Zinnober-Ocker Weißausmischungen, nass in nass sehr fein, zum Teil über das Grau-Braun getrieben, so dass ein perlmutähnlicher Fleischton entsteht. Diese Farbtöne bilden die Halbschatten. Für die Schatten bleibt die dunkelbraune/graue Untermalung stehen. In die nassen Fleischtöne werden partiell die Höhen mit Zinnober-Bleiweiß eingetrieben. Den Abschluss bilden feine Konturen in Brauntönen. Die Haupthaare sind flächig mit Ocker unterlegt. Nach der Trocknung sind linear Lichter und Konturen gesetzt.
Gewänder: deckend untermalt, nass in nass modelliert, helle Höhungen eingetrieben. Nach Trocknung verstärkung der Schatten mit Lasuren, über den roten Gewändern liegen ganzflächige Rotlasuren, die Schatten werden dunkler gestaltet.
Himmel: auf der weißen Grundierung liegt eine helles blau(Blau-Weißausmischung) Im oberen Teil ist das gleiche Blau mit höherer Farbdichte aufgetragen.
Grasflächen: dunkelbraun untermalt, darauf mit halbdeckenden Grünfarben grob angelegte Grasstrukturen, zum Schluß linear aufgesetzte Grashalme und Blätter.
Wald links: schwarzgrün deckend untermalt, nass in nass folgen die grünen Blattstrukturen, lineare Akzente und Konturen.
- lasierend bis deckend, pastose Höhungen (besonders Graslandschaft und Gewandteile, Haare
- spitz und Flachpinsel verschiedener Größen
- oben und unten schwarzer Bildrand, Breite: ca. 1-1,5 cm oben und ca. 2-2,5 cm unten
- verbräunte Grünlasuren
- keine Metallauflagen
Rahmung
- vermutlich 1. H. 19.Jh.; Maße: 178,5 x 127 x 6 cm; Nadelholz
- Farbe: vergoldet, Flächen matt vergoldet, patiniert aufgesetzte Halbrundstäbe polimentversilbert mit Goldlack überzogen. Konstruktion: Rahmen mit Einlegeleiste. Falzleiste ist Einlegeleiste (wahrscheinlich original). Eckverbindung auf Gehrung geschnitten, rückseitig überlappt durch eingearbeitetes Dreieck (alle vier Ecken). Dekor: In der Front auf der breiten Platte zwei parallel aufgesetzte, umlaufende Halbrundstäbe- in den Ecken übereinanderlaufend.
[Museum der bildenden Künste, 11.06.2014]
- untersucht von Rüdiger Beck