Bildträger
- Linde(Tilia sp.). Holzbestimmung durch: Manfred Becker (Restaurator), Berlin, vermutlich Anfang 80´er Jahre. Holzartbestimmung durch Dr. Peter Klein, Hamburg, Bericht vom 26.10.2013
- 14 Bretter, vertikal, stumpf verleimt, zwei gegratete Einschubleisten, Gratnut ist original
- Brett fünf oben mit großem Ast, sonst keine sichtbaren Äste
- Brettbreite: I: 15,0, oben/14,8, unten, II: 14,8, unten/13,5, oben, III: 15,2, oben/12,3, unten, IV: 14,5 unten/10,0 oben, V: 18,5, oben/15,7, unten, VI: 16,2, oben/13,5 unten, VII: 16,0 oben/12,5 unten, VIII: 22,1 unten/15,8 oben, IX: 18,3 unten/15,0 oben, X: 11,3 oben/11,0 unten, XI: 13,0 oben/10,0 unten, XII: 14,0 unten/13,5 oben, XIII: 11,0 oben/9,8 unten, XIV: 15,5 unten/15,0 oben
- im Brett fünf im oberen Teil ist rückseitig ein Ast sichtbar, der vorderseitig mit einem unregelmäßigen Viereck ausgesetzt wurde
- auf der Rückseite Reste von Schropphobelspuren vorhanden.
- keine Fugensicherung erkennbar
- umlaufender Falz ist nach der Bemalung und Formatänderung eingearbeitet worden: Falzbreite 25-30 mm, Falztiefe: 10mm
- angenommen, die Gratleisen lagen im gleichen Abstand zum Tafelrand, so ergäbe sich eine verwendete, rechteckige Tafel von ca. 290 x 200 cm, die nach der Bemalung oben abgerundet und unten um ca. 30 cm abgeschnitten wurde. Ach der linke und rechte Bildrand sind nach der Bemalung behobelt
Grundierung und Imprimitur
- Weiße Grundierung. Vermutlich Kreide-Leim (nicht nachgewiesen)
- dicke Grundierung, 0,5 bis 1,0 mm
- vermutlich bis zum Tafelrand der gelieferten rechteckigen Tafel grundiert, wegen der Beschneidung keine Auskunft zu Grundiergraten möglich
- keine Imprimatur
Unterzeichnung
- Pinselunterzeichnung, die, von der Kontur ausgehend, die Figuren sparsam modelliert
- im Normallicht partiell schwach durchscheinend in den Inkarnaten.
- Das Bildformat ist mit Rötellinien angerissen, s. Detailaufnahme von der linken unteren Ecke
- weitgehend deckungsgleich bis auf die Kopfposition des Täuflings und die Augenstellungen im Porträt des gekreuzigten
- keine Hinweise auf Übertragungsmethoden gefunden
Farbschichten und Metallauflagen
1. Erste Bildanlage nach der Unterzeichnung:
mit lasierenden grau bis grau-braunen Farbauftragen, wobei Inkarnate und weiße Flächen ausgespart sind, z.B. das Lamm, weiße Gewänder und Gewandteile, Inkarnate.
2. Himmel:
direkt auf der weißen Grundierung ist der Himmel mit Bleiweiß, Bleizinngelb und Blaugrau (vermutlich Smalte) nass in nass angelegt, nach ober blaugrau verdichtet. Rotanteile sind in Resten in der Weißausmischung erhalten (Abendrotstimmung beabsichtigt)
3. Gewänder:
dunkle Gewänder sind deckend untermalt (dunkelgrau) rote Gewänder sind deckend rot untermalt. Weiße Gewandteile auf der Grundierung mit Bleiweiß gehöht, Schatten mit Grauausmischung nass in nass eingetrieben.
4. Landschaft:
Lasierend grau bis grau-braun untermalt, wobei die hellen Bereiche wie Wege, Felsen und Hügel ausgespart sind und hier die Grundierung mit einbezogen wurde. Vegetation zum Teil flächig, in hellen Grünausmischungen opak bis semitransparent, aber auch partiell leuchtend grün lasierend, unterlegt. Darüber grafische gestaltete Blattformen (Konturen), Gräser und Geäst mit hellen gelben, gelbgrünen oder braunen Farbausmischungen(diese oftmals pastos aufgetragen). Darüber partielle Grünlasuren.
5. Inkarnate:
Sind in den Schatten lasierend grau, sehr fein getupft/vertrieben untermalt. In den Höhen bleibt die Grundierung offen stehen( mit grenzenlosem Verlauf zu den Schatten) sowie fließende Übergänge mit grau-braunen Farbausmischungen in den Haaransätzen (Haare flächig in halbdeckenden Brauntönen nass in nass). Nach der Trocknung folgen die Fleischtöne. Deckend in den Höhen aufgetragen - sehr weich vertrieben - über der grauen Untermalung halbdeckend, so dass diese leicht durchscheint. Zinnober-Weiß-Ausmischungen nass in nass sehr fein eingetrieben. Die tieferen Schatten in den Inkarnaten und Haaren sind dünn mit schwarz-braunen Lasuren verstärkt worden. Feine Höhungen, Konturen und Haarspitzen zum Schluss.
- lasierend bis deckend, pastose Höhungen (besonders Graslandschaft und Gewandteile, Haare
- Flach- und Spitzpinsel unterschiedlicher Breite, Farbkonsistenz dünn bis pastos
- An der Unterkante ist die Grundierung ca. 2cm sichtbar, ebenso der locker angelegte Malrand . An der linken Seite sind unten ca. 30 cm Malrand und Grundierung sichtbar. Darüber reicht die Malerei bis zur Bildkante.
- Himmel vergraut (vermutlich Smalte), verschossene Rottöne im Himmel und teilweise in den Gewändern (Untergewand Johannes d.T.)
Rahmung
- nicht original, vermutlich um 1848
- Maße: 280 x 219 x 6 cm
- Nadelholz
- die Ecken unten überlappend gearbeitet, oben halbrund. Plattenrahmen entlang der Außenkanten aufgeleimter, umlaufender Halbrundstab. Platte vergoldet, stark überarbeitet(Bronze), Innenkehle und Halbrundstab polimentversilbert mit Goldlack überzogen
[Museum der bildenden Künste, 11.06.2014]
- untersucht von Rüdiger Beck