Die martialisch anmutende Schilderung des Massenmords geht auf die Legende des heidnischen Fürsten Achatius zurück. Dieser hatte sich im Angesicht einer drohenden Niederlage mit seinem Heer zum Christentum bekannt, auf dem er nach der wunderbar gewonnen Schlacht beharrte. Interessant ist die hier gewählte Erzählstrategie, die in szenischer Aneinanderreihung drei Hauptmomente
Die martialisch anmutende Schilderung des Massenmords geht auf die Legende des heidnischen Fürsten Achatius zurück. Dieser hatte sich im Angesicht einer drohenden Niederlage mit seinem Heer zum Christentum bekannt, auf dem er nach der wunderbar gewonnen Schlacht beharrte. Interessant ist die hier gewählte Erzählstrategie, die in szenischer Aneinanderreihung drei Hauptmomente der Legende herausgreift und übereinander anordnet. Sind die in Fantasierüstungen steckenden römischen Schergen am Waldessaum oben noch mit dem Entkleiden der Todgeweihten befasst, vollzieht sich darunter der dramatische Höhepunkt des grausigen Geschehens, die Hinrichtung des heiligen Achatius, erkennbar an dem kostbaren Gewand und der goldenen Drahthaube des Protagonisten. Der Henker hält ihn am Kinn gefasst und zieht das Schwert aus der Scheide. Am unteren Bildrand liegen zwei Hingerichtete auf steinigem Boden, der eine allem Zeitlichen entbunden mit gelösten Gesichtszügen, ein anderer im Todeskampf in die harte Erde verkrallt. Das Gewirr toter Leiber und schlachtender Schergen füllt nahezu die gesamte Tafelfläche und lässt einen Figurenteppich von schaurig-ornamentaler Wirkungen entstehen.
[Böhlitz 2005, 23]