Christus und die Samariterin

Die Darstellung beruht auf der im 4. Kapitel des Johannesevangeliums geschilderten Begegnung von Christus und der Samariterin. Erschöpft von seinen Wanderungen, lässt sich Christus am Jakobsbrunnen in Samaria nieder und bittet eine dort schöpfende Frau um Wasser. Sich zunächst über sein Ansinnen an eine nichtjüdische "Fremde" wundernd, erkennt die Samariterin im Verlauf des sich anschließenden Gesprächs den Rastenden als Messias. Die entscheidenden Worte Christi gelten, ausgehend vom Wasser aus dem Brunnen, das den Durst nur kurzfristig stillen könne, jenem Wasser, das er selbst zu geben habe und das den Durst für immer lösche, da es ewiges Leben schenke.

In Anlehnung an einen Kupferstich von Hans Sebald Beham konzentriert sich das dargestellte Geschehen auf die beiden Dialogpartner. Christus hat sich auf dem Rand des die Bildmitte einnehmenden Brunnens niedergelassen und belehrt die Samariterin. Diese hat ihr Schöpfgefäß abgestellt und lauscht mit konzentriertem Gesichtsausdruck und ineinander gelegten Händen seinen Worten. Simultan sind zwei weitere Szenen der Erzählung verbildlicht. Im linken Hintergrund nähern sich die vom Einkauf heimkehrenden Jünger, von denen zwei das mitgebrachte Brot auf dem hinter dem Brunnen befindlichen Tisch abgelegt haben und Christus zum Essen drängen. Auf der rechten Bildhälfte eilen die Bewohner von Sychar - angeführt von der Samariterin - auf Christus zu, durch dessen Predigten viele zum rechten Glauben bekehrt werden.

[Elsbeth Wiemann, http://onlinekatalog.staatsgalerie.de/detail.jsp?id=600FAE6D44790415C7B08EBD53F383E9&img=1; 12-01-2016]