Auf einem mit Steinen übersäten Sandboden kniet der als Diakon gekleidete erste Märtyrer Stephanus schräg nach links gewendet mir gefalteten Händen. In seinem Rücken stehen drei Schergen, die sich anschicken, ihn zu steinigen. Die zentrale Figur ist ein Mann in einem hellroten knielangen Rock, der mit beiden Händen einen Findling
Auf einem mit Steinen übersäten Sandboden kniet der als Diakon gekleidete erste Märtyrer Stephanus schräg nach links gewendet mir gefalteten Händen. In seinem Rücken stehen drei Schergen, die sich anschicken, ihn zu steinigen. Die zentrale Figur ist ein Mann in einem hellroten knielangen Rock, der mit beiden Händen einen Findling über seinem Kopf hält, den er im nächsten Augenblick auf den Märtyrer hinabschleudern wird. Kerzengerade streckt er sich beim Ausholen und überragt alle anderen Figuren. Rechts im Vordergrund erscheint die Rückenfigur eines Henkers, der einen langen, leicht gekrümmten Bidehänder umgegürtet hat, in gestreiften Beinlingen und kurzem Wams, unter dem in der Taille das weiße Hemd hervorlugt. In leichter Schrittstellung nach links gewandt, hat er den Oberkörper bildeinwärts gedreht und holt mit erhobenem, weit nach hinten ausladendem rechten Arm mit einem Stein zum Wurf aus, wobei er mit dem abgespreizten linken Arm den Schwung verstärkt. Das bärtige Gesicht fast ins Profil gedreht, fixiert er über seine linke Schulter hinweg das Opfer. Sein braunes Haar hat der Scherge auf dem Scheitel zusammengeknotet, seinen Hut mit einem Tuch auf die Schulter gebunden. Unmittelbar hinter ihm bückt sich ein dunkelgekleideter Mann, der vom Boden Steine aufliest und in jeder Hand einen faustgroßen Brocken hält. Links hinter dem zentralen Steinewerfer stürmt ein weiterer bärtiger Mann in einem grauen Rock nach vorn, einen kopfgroßen Findling unter den rechten Arm geklemmt, den er zusätzlich mit der linken Hand sichert. Hinter dieser Figur ragt ein Baum bis zum oberen Bildrand auf, der in etwa die Mittelachse markiert. Die Figuren nehmen im wesentlichen den Raum rechts davon ein; links schafft der Landschaftshintergrund ein Gegengewicht. Drei ansteigende, mit Buschwerk und Nadelbäumen bewachsene Hügelkulissen führen hintereinander gestaffelt in die Tiefe und zugleich in die Höhe.
Über ihnen ragt am linken Rand ein Fels mir einer Burg darauf in den wolkenlosen blauen Himmel.
[Cat. Frankfurt 2005, 243-246]