Lucretia

Lucretia

Titel

Lucretia

[cda 2013]

Lukretia

[Exhib. Cat. Basel 1976, 666f., No. 586]

Lukrezia

[Bayl 1964, 181, No. 149]

Malerei auf Buchenholz

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz

[Exhib. Cat. Basel 1974, 666f., No. 586]

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt in Ganzfigur in einem Schlafgemach.

Lucretias Körper ist leicht zur linken Bildseite gewandt, doch ihren Kopf - den sie mit ihrer linken Hand berührt - hat sie nach rechts geneigt. Ihre rechte, ebenfalls erhobene Hand richtet den langen Dolch

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt in Ganzfigur in einem Schlafgemach.

Lucretias Körper ist leicht zur linken Bildseite gewandt, doch ihren Kopf - den sie mit ihrer linken Hand berührt - hat sie nach rechts geneigt. Ihre rechte, ebenfalls erhobene Hand richtet den langen Dolch gegen sich. Dieser ist nach unten geneigt und berührt ihre rechte Brust.

Ein durchsichtiger Schleier liegt über Lucretias Schultern und wird von einem Windhauch zur linken Bildseite geweht. Dabei verläuft er auch vor ihrer Scham, verdeckt diese aufgrund seiner Durchsichtigkeit jedoch nicht. Dazu sind ihre Haare unter einer Haube aufgesteckt.

Lucretia trägt keinen Schmuck sondern nur ein Band um den Hals.

Im Hintergrund ist das Interieur eines Schlafgemaches zu sehen: Lucretia steht vor einem Vorhang, im rechten Hintergrund ist ein Bett angedeutet.

Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.

Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.

[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]

Zuschreibungen
Lucas Cranach der Jüngere
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Lucas Cranach der Jüngere

[Exhib. Cat. Basel 1976, 666f., No. 586]

Lucas Cranach der Ältere

[Bayl 1964, 181, No. 149]

Datierungen
um 1540
1532

Datierungen

um 1540

[Exhib. Cat. Basel 1976, 666f., No. 586]

1532

[Bayl 1964, 181, No. 149]

Maße
Maße Bildträger: 85 x 57 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 85 x 57 cm

  • [Exhib. Cat. Basel 1974, 666f., No. 586]

  • 2 Fuß 7 - Zoll x 1 Fuß 9 Zoll

  • [Schuchardt 1851, 107, No. 385]

Signatur / Datierung

Bezeichnet: Schlangensignet mit liegenden Flügeln

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet: Schlangensignet mit liegenden Flügeln

  • [Exhib. Cat. Basel 1974, 666f., No. 586]

Inschriften und Beschriftungen
  • unteres linkes Viertel:
    Inschrift aus Barockzeit
    [Exhib. Cat. Basel 1974, 666f., No. 586]

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

    • unteres linkes Viertel:
  • Inschrift aus Barockzeit

  • [Exhib. Cat. Basel 1974, 666f., No. 586]

Eigentümer
Musée des Beaux-Arts et d'Archéologie Besançon
Besitzer
Musée des Beaux-Arts et d'Archéologie Besançon
Standort
Besançon
CDA ID
FR_MBAAB_222
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/FR_MBAAB_222/

Provenienz

  • 1851 in der Gräflich Schönborn'schen Galerie, Pommersfelden (Schloss Weißenstein) nachgewiesen
    [Schuchardt 1851, Bd. II, 107, No. 385]
  • 1919 aufgeführt im Katalog des Museums in Besancon

[Exhib. Cat. Basel 1974, 666f., No. 586]

Ausstellungen

Basel 1974, Nr. 586

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. London 2007 18-32 Fig. 5
Herausgeber/inCaroline Campbell
TitelTemptation in Eden. Lucas Cranach's Adam and Eve , [London, Courtauld Institute Gallery]
Ort der VeröffentlichungLondon
Jahr der Veröffentlichung2007
Exhib. Cat. Basel 1974/1976 666-667 No. 586
Autor/inDieter Koepplin, Tilman Falk
TitelLukas Cranach. Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungBasel, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-diglit-104522
Schuchardt 1851 C 107 385
Autor/inChristian Schuchardt
TitelLucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Zweiter Theil
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1851
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1851bd2

Forschungsgeschichte / Diskussion

Die Angaben von Bayl über die Provenienz (Gemäldegalerie Wien) und die Datierung (1532) sind inkorrekt.

[Handschriftlicher Vermerk von D. Koepplin neben der Abbildung der Tafel im Koeepplin-Archiv]

Die Lucretia im Museum Schloss Gottorf geht auf den selben Prototyp zurück. Diese Tafel entstand ebenfalls um 1540, zeigt aber eine Halbfigur mit Mantel. [DE_SHLM_1998-12_FR-none]

Zwei weitere Versionen der Lucretia, ausgeführt zwischen 1526 und 1537, sind ebenfalls auf den selben Protoyp zurückzuführen. Dies zeigt sich an der Haltung des Kopfes, des Dolchs und des linken Arms. [CH_KMB_1628_FR235 and DE_BStGS_13258_FR240G]

[Herrschaft, cda 2010]

Eine vergleichbare Fußstellung kann bei "Venus und Cupido" [FR398] sowie "Eva" [FR356] beobachtet werden.

[Exhib. Cat. Basel 1974, 666f., No. 586]

D. Koepplin bemerkte bereits die ebenso eigentümlich wie bedeutsame Ikonografie des Gemäldes: Lucretia ersticht sich in ihrem Schlafgemach, wie am Bett im Hintergrund zu erkennen ist. Dies ist die einzige bekannte Version mit diesem ikonografischen Detail.

[Exhib. Cat. Basel 1974, 666f., No. 586]

[Herrschaft, cda 2010]

  • Lucretia, um 1540

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Kunsttechnologische Untersuchung

10. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
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Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

- eine Unterzeichnung ist nicht eindeutig zu erkennen; Stellenweise sind Pinsellinien in einem dunklen Zeichenmedium entlang der Konturen sichtbar

[Smith, Sandner, Heydenreich cda 2014]

  • UV-Fluoreszenzfotografie
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  • fotografiert von Le Centre de recherche et de restauration des musées de France (C2RMF)
  • Röntgengrobstrukturanalyse
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  • erstellt von Le Centre de recherche et de restauration des musées de France (C2RMF)

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/FR_MBAAB_222/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/FR_MBAAB_222/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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