Das Martyrium der heiligen Katharina

Das Martyrium der heiligen Katharina

Titel

Das Martyrium der heiligen Katharina

[cda 2011]

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

[Heydenreich, cda 2011]

Der Legende nach war Katharina die schöne, gebildete und reiche Tochter des Königs von Alexandrien, die unter der Regentschaft von Maxentius (ca. 278-312) eines Märtyrertodes starb, weil sie in einer Diskussion mit 50 Philosophen diese zum Christentum bekehrte. Sie sollte auf das Rad geflochten sterben, doch ein Engel des Herrn

Der Legende nach war Katharina die schöne, gebildete und reiche Tochter des Königs von Alexandrien, die unter der Regentschaft von Maxentius (ca. 278-312) eines Märtyrertodes starb, weil sie in einer Diskussion mit 50 Philosophen diese zum Christentum bekehrte. Sie sollte auf das Rad geflochten sterben, doch ein Engel des Herrn zerstörte das Rad und tötete 4000 Zuschauer, woraufhin die Frau Maxentius' zur Christin wurde. Schließlich ordnete Maxentius die Köpfung von Katharina an.

Zuschreibungen
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Lucas Cranach der Ältere

[Fenyö 1955]

"Unbekannter Meister"
[Takács 1909, 453]

Datierungen
um 1508
um 1508/1509

Datierungen

um 1508

[Heydenreich 2007 A, 65]
[Grimm 1998, 69]
[Grimm 1994, 35, 299]

um 1504

[Fenyö 1955, 68-71]

um 1505

[Brinkmann, Exhib. Cat. Frankfurt 2007, 1932]
[Friedländer, Rosenberg 1978, 68, No. 11]

um 1506-1509

[Schade 1974, 37]

um 1508/1509

[Messling , Exhib. Cat. Brussels 2010, 118]
[Koepplin, Exhib. Cat. Basel 1974, Bd. II, 552-53]

Maße
Maße Bildträger: 112 x 95 x 1,6 cm (originale Tafelgröße)

Maße

  • Maße Bildträger: 112 x 95 x 1,6 cm (originale Tafelgröße)

  • [Heydenreich, cda 2011]

Signatur / Datierung

Keine

Eigentümer
Ráday Bibliothek der Reformierten Kirche, Budapest
Besitzer
Ráday Bibliothek der Reformierten Kirche, Budapest
Standort
Budapest
CDA ID
HU_HCBC
FR (1978) Nr.
FR011
Permalink
https://lucascranach.org/de/HU_HCBC/

Provenienz

  • 1791 vom Grafen Ráday in Leipzig beim Kunsthändler Thiele erworben
    [Koepplin, Exhib. Cat. Basel 1974, Bd. II, 552]

Ausstellungen

Kronach 1994, Nr. 120a
Frankfurt, London 2007/08
Brüssel, Paris 2010/11

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Paris 2011 118-119
Herausgeber/inGuido Messling
TitelCranach et son temps [Paris, Musée du Luxembourg]
Ort der VeröffentlichungParis
Jahr der Veröffentlichung2011
Exhib. Cat. Brussels 2010 118-119 20
Herausgeber/inBozarbooks & Lannoo, Guido Messling
TitelDie Welt des Lucas Cranach. Ein Künstler im Zeitalter von Dürer, Tizian und Metsys [anlässlich der Ausstellung "Die Welt des Lucas Cranach", Palast der Schönen Künste, Brüssel, 20. Oktober 2010 - 23. Januar 2011]
Ort der VeröffentlichungBrussels
Jahr der Veröffentlichung2010
Exhib. Cat. Frankfurt 2007 132-133 11 p. 133
Herausgeber/inBodo Brinkmann
TitelCranach der Ältere, [Frankfurt, Städel Museum, 23 Nov 2007 - 17 Feb 2008]
Ort der VeröffentlichungOstfildern
Jahr der Veröffentlichung2007
Exhib. Cat. Madrid 2007/2008 361
Herausgeber/inFernando Checa
TitelDurero y Cranach. Arte y Humanismo en la Alemania del Renacimiento [Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza]
Ort der VeröffentlichungMadrid
Jahr der Veröffentlichung2007
Heydenreich 2007 A 63, 65, 67, 68, 80, 86, 99, 101, 102, 105, 108, 112, 113, 119, 122, 161, 174, 182, 189, 205, 216, 298, 316, 317, 323
Autor/inGunnar Heydenreich
TitelLucas Cranach the Elder
Ort der VeröffentlichungAmsterdam
Jahr der Veröffentlichung2007
Link https://lucascranach.org/application/files/6116/2097/3099/Heydenreich_2007_Lucas_Cranach_the_Elder.pdf
Exhib. Cat. Prague 2005 54 (English version 25) under no. 5
Herausgeber/inObrazárna Pražského hradu, Kaliopi Chamonikola
TitelPod znamením okrídleného hada. Lucas Cranach a ceské zeme. Under the winged Serpent. Lucas Cranach and the Czech Land
Ort der VeröffentlichungPrague
Jahr der Veröffentlichung2005
Exhib. Cat. Eisenach 1998 114-117 No. 13.3 Figs. 13.3, 13.3a-c
Herausgeber/inWartburg-Stiftung, Eisenach, Fachhochschule , Ingo Sandner
TitelUnsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen. Ausstellungskatalog und Tagungsband Katalogteil 1; 2: Werkstatt und Schüler Cranachs; 3: Süddeutsche Meister; 4: Albrecht Dürer und sein Kreis; 5: Rheinische Meister
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten229-240
Grimm 1998 69-73 Figs. 9.2, 9.5, 9.8
Autor/inClaus Grimm
TitelDie Anteile von Meister und Werkstatt. Zum Fall Lucas Cranach d.Ä.
Veröffentlichungin Ingo Sandner, Wartburg-Stiftung Eisenach and Fachhochschule Köln, eds., Unsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen, Exhib. Cat. Eisenach
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten67-82
Heydenreich 1998 A 188-189, 193, 196 Figs. 21.6, 21.7, 21.11, 21.12, 21.18
Autor/inGunnar Heydenreich
TitelHerstellung, Grundierung und Rahmung der Holzbildträger in den Werkstätten Lucas Cranachs d.Ä.
Veröffentlichungin Ingo Sandner, Wartburg-Stiftung Eisenach and Fachhochschule Köln, eds., Unsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen, Exhib. Cat. Eisenach
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten181-200
Sandner 1998 B 87, 89, 91, 92
Autor/inIngo Sandner
TitelCranach als Zeichner auf dem Malgrund
Veröffentlichungin Ingo Sandner, Wartburg-Stiftung Eisenach and Fachhochschule Köln, eds., Unsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen, Exhib. Cat. Eisenach
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten83-95
Exhib. Cat. Kronach 1994 299-301, 371 120a Fig. 120a
Herausgeber/inClaus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff
TitelLucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken [Festung Rosenberg, Kronach 17.05 - 21.08.1994; Museum der Bildenden Künste, Leipzig 07.09 - 06.11.1994]
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Grimm 1994 31, 35 Fig. A19
Autor/inClaus Grimm
TitelLucas Cranach 1994
Veröffentlichungin Claus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff, eds., Lucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken, Exhib. Cat. Kronach 1994
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Regensburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten18-43
Schade 1994 B 13
Autor/inWerner Schade
TitelCranach in Umrissen
Veröffentlichungin Allmuth Schuttwolf, ed., Gotteswort und Menschenbild. Werke von Cranach und seinen Zeitgenossen, Exhib. Cat. Gotha
Ort der VeröffentlichungGotha
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten13-14
Schade, Schuttwolf 1994 18
Autor/inWerner Schade, Allmuth Schuttwolf
TitelMalerei und Plastik
Veröffentlichungin Allmuth Schuttwolf, ed., Gotteswort und Menschenbild. Werke von Cranach und seinen Zeitgenossen, Exhib. Cat. Gotha
Ort der VeröffentlichungGotha
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten15-94
Exhib. Cat. Berlin 1983 77
Herausgeber/inAltes Museum, Berlin
TitelKunst der Reformationzeit
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1983
Friedländer, Rosenberg 1979 68 No. 11 Fig. 11
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Strieder 1975 170
Autor/inPeter Strieder
TitelLucas-Cranach-Ausstellung in Basel (Ausst. Besprechung)
ZeitschriftKunstchronik
JahrgangJg. 28, Heft 5
Jahr der Veröffentlichung1975
Seiten165-171
Exhib. Cat. Basel 1974/1976 89, 552-553, 743 No. 414 Pl. 5
Autor/inDieter Koepplin, Tilman Falk
TitelLukas Cranach. Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungBasel, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-diglit-104522
Schade 1974 37
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Végh 1972 Fig. 23
Autor/inJános Végh
TitelDeutsche Tafelbilder des 16. Jahrhunderts
Ort der VeröffentlichungBudapest
Jahr der Veröffentlichung1972
Perger 1966 76, Fn. 22
Autor/inRichard Perger
TitelNeue Hypothesen zur Frühzeit des Malers Lukas Cranach des Älteren
ZeitschriftWiener Geschichtsblätter
JahrgangJg. 21, H. 3
Jahr der Veröffentlichung1966
Seiten70-77
Stange 1964 138
Autor/inAlfred Stange
TitelMalerei der Donauschule
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung1964
Fenyö 1955 68-71
Autor/inIvan Fenyo
TitelAn Unknown Early Cranach
ZeitschriftBurlington Magazine
Jahrgang97
Jahr der Veröffentlichung1955
Seiten68-71
Takács 1909 453
Autor/inZoltán von Takács
Titel[Sammlungen] Breslau
ZeitschriftDer Cicerone. Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers und Sammlers
Jahrgang1/14
Jahr der Veröffentlichung1909
Seiten452-453

Forschungsgeschichte / Diskussion

“Die Budapester Tafel, die erst Fenyö 1955 als frühes Hauptwerk Cranachs erkannte, gehört in ihrer souveränen Unterzeichnung und der gleichmäßig sicher wie sorgfälgtigen, juwelenhaft leuchtenden Ausführung zu den qualitätsvollsten Tafelbildern Cranachs, bei denen die Beteiligung von Werkstatthänden unwahrscheinlich ist. Umstritten bleibt aber weiterhin die Datierung des Gemäldes, das Fenyö und zuletzt Brinkmann in die erste Zeit von Cranachs Tätigkeit am Wittenberger Hof um 1504/05 setzten, während Koepplin und Grimm für eine Entstehung um 1508/09 plädierten, unmittelbar vor oder nach der Reise in die Niederlande. Dabei wurde immer wieder das Verhältnis zur 1506 entstandenen Katharinenmarter in Dresden (FR 1978, 14, Abb. 78) thematisiert, auf der sich dasselbe Sujet weniger dramatisch und stärker flächig präsentiert. Für eine Entstehung nach diesem Werk sprechen nicht nur die weich vertriebene Malweise in der Vegetation und die gelungenere Verräumlichung der Hauptgruppe von Henker und Heiliger, denen die durcheinander stürzenden Männer nur noch als Folie dienen; auch die Nähe dieser beiden Figuren zu dem um 1508/09 entstandenen Holzschnitt mit der Enthauptung des Johannes (Kat. 67) weist in diese Richtung. Bemerkenswert ist ferner, dass der Henker in der Unterzeichnung seinem Kollegen auf dem Holzschnitt sogar noch näher steht. Neben dem hier gezeigten druckgraphischen Vorlagen von Dürer und dem Monogrammisten MZ (Kat. 18 und 19) könnte Cranach, wie Grimm vermutete, auch die Darstellung der Marter auf dem rechten Innenflügel von Dürers Heller-Altar gekannt haben, der zwischen 1507 und 1509 in Nürnberg entstand. Cranach selbst weilte im Januar und dann im Juli 1508 in der freien Reichsstadt, von wo er in die Niederlande aufbrach. In dieser Hinsicht verdient Heydenreichs Beobachtung Interesse, dass die Konstruktion der Tafel von den in Wittenberg entstandenen Werken dieser Jahre abweicht, das Bild also auf einer Reise entstanden sein könnte. Leider ist die Herkunft des bedeutenden Gemäldes vor dem Jahr 1791, als es in Leipzig als Werk Dürers erworben wurde, nicht bekannt."

[Messling , Exhib. Cat. Brussels 2010, 118-119]

“However, it seems that this borrowing was mainly one-sided and Durer barely responded to the challenge,127 whereas Cranach pursued the artistic competition even while he was court painter in Wittenberg. Durer painted the Martyrdom of the Ten Thousand Christians for the Saxon Elector Friedrich III between 1507 and 1508.128 Cranach finished the Budapest Martyrdom of St Catherine (fig. 40)129 of approximately the same size and proportion at about the same time. It probably relates to a further meeting of both artists. As the features of the wooden support for the Martyrdom of St Catherine differ noticeably

from those of other Wittenberg works (see p. 65), it seems likely that the panel was produced outside the workshop, perhaps even in Nuremberg.130 This assertion is supported by the observation that Cranach probably used motifs of the Heller Altarpiece, which were being produced at the same time

in Durer ’s workshop (1507/09).131 In addition, Cranach gave this work special attention in terms of composition and technical execution. The preliminary design on the panel appears to have been drawn in a concentrated way and with shadows partially deepened by hatching (fig. 87). This is reminiscent of Durer ’s urge for precision.132 Subsequently, Cranach applied the reddish imprimatura .133 In the course of the painting process, the composition was corrected again; the colour, plasticity as well as the materiality were modeled with an extra ordinary sensibility. Some passages of paint were accentuated in a graphic way with a pointed brush, which again reveals a direct relation to Dürer’ s meticulous painting (figs 273, 278).”

[Heydenreich 2007 A, 318]

  • Das Martyrium der heiligen Katharina, um 1508

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Kunsttechnologische Untersuchung

2011Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

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Bildträger

- Vier Bretter, Brettbreiten zwischen 19,5 und 26 cm, von oben links nach rechts: 24/24,8/24,7/21,5 cm, von unten links nach rechts 25,8/19,5/24/26 cm

- Brettfugen stumpf verleimt, Tafelrand gerade

- Keine Schadstellen im Holz sichtbar

- Brettfugen auf der Bildseite mit längeren Leinwandstreifen von 3,5 bis 5 cm Breite vollständig abgeklebt (Leinwand 15 x 15 Fäden/cm)

- Rückseite sorgfältig geglättet (original), braune Lasur möglicherweise aus späterer Zeit

- umlaufend am Rand mit Ritzungen markierte Kerben; dienten vermutlich zur Befestigung der Tafel in einem Falzrahmen (möglicherweise aus späterer Zeit)

- Drei horizontal verlaufende Gratleisten, vermutlich nicht original, aber möglicherweise entsprechend verlorenen Originalen

Grundierung und Imprimitur

- Grundierung weiß, vermutlich Leim‑Kreide, relativ dünn

- Grundiergrat umlaufend erhalten

- Imprimitur: rosa Ausmischung (Bleiweiß, Mennige) ganzflächig streifig aufgetragen, im Oberflächenbild teilweise sichtbar

- umlaufend schwarzer gemalter Rand

Unterzeichnung

Farbschichten und Metallauflagen

Metallauflagen: erst während des Malprozesses verschiedene Gewänder vergoldet – zuvor detailliert mit Farbe ausgeführt

Rahmung

- Neuer Zierrahmen: Falzrahmen, schwarz gefasst

  • verfasst von Gunnar Heydenreich

10. 2010Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- freie Unterzeichnung

- dünne bis relativ breite Linien; gelegentliche Schraffuren

Funktion:

- nur teilweise verbindliche Vorgabe für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge angegeben; wenig plastische Wiedergabe (Schraffuren)

Abweichungen:

- Präzisierungen der Form während des Malprozesses; Änderungen (z.B. Standort des Henkersknechtes)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Lucas Cranach d. Ä.

[Smith, Sandner, Heydenreich, cda 2012]

  • fotografiert von Ingo Sandner
  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

2007Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

Bildträger

“The support consists of four broad lime wood boards in a vertical arrangement. The planks are almost twice as thick as usual (1.6 cm).

On the front the joins are completely covered with canvas strips (fi gs 44, 45). Three dovetailed cross-battens on the back are probably original.114 Such techniques of stabilising the joins are rare on Cranach’s painting supports.115 There are also other differences compared to later practices, which will be considered further on. There is little doubt that this painting support came from a different professional panel maker . The cost for transporting supports was relatively high compared to those of production.116 Was this support made at a place where Cranach stopped during his travels, perhaps even in

Nuremberg?117 The methods used are found on various Nuremberg supports of the same period.118“

[Heydenreich 2007 A, 65]

Grundierung und Imprimitur

“On the panel depicting the Martyrdom of St Catherine (c.1508, ffig. 40), the black line on the upper and lower border ends with the barb, leaving some bare wood visible on the edge of the panel. The black paint covers the wood left and right

as far as the edge.52 A painting by Rembrandt , produced some 100 years later, may aid an understanding of this phenomenon (fig. 75). The Artist in His Studio53 shows a large panel standing on an easel. Grooved battens were temporarily attached to the upper and lower edge in order to stabilise the panel. It could thus be moved safely within the workshop. This assumes that there were similar pieces of squared wood as interim devices to exert a stabilising force used in the Cranach workshop during the early Wittenberg years. It is conceivable that they formed part of the temporary frame used during grounding when the aqueous medium might cause the panel to distort.54 It remains to be investigated whether they also served to hold the boards during joining.”

[Heydenreich 2007 A, 86]

Farbschichten und Metallauflagen

“In X-radiographs of the Budapest Martyrdom of St Catherine (c.1508), changes in the choice of material, for example, gold leaf instead of a robe painted yellow, are revealed. The brocade robe of the falling prince, including the drawing of the pattern, was completed first with paint before being covered with

gold leaf and a new pattern (ifi gs 183, 184). To what an extent this alteration is a result of the artist reviewing the work from an aesthetic point of view or the commissioner expressing certain wishes cannot as yet be ascertained.”

[Heydenreich 2007 A, 216]

1998Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie

Unterzeichnung

“Kopf und Oberkörper des Landsknechtes sind stark verändert. Der Henker war stärker nach rechts gebeugt. Durch die Zurücksetzung des Kopfes strafft sich der einst leicht gebeugte linke Arm, und der zum Schwert greifende rechte Arm erhält mehr Raum für den erwarteten tödlichen Schlag. Die Absicht einer erhöhten Dramatik war wohl der Grund für die genannten Veränderungen der Komposition.“

[Sandner 1998, 115]

„Kopf der Katharina: Neben der lockeren Linienführung des Umfeldes überrascht die konzentrierte, genaue Zeichnung mit zwar sparsamer aber verbindlicher Ausbildung der Details. Im Brustbereich sind sogar einige Schraffuren angelegt.“

[Sandner 1998, 116]

„Kopf des Landsknechtes: Der Kopf wurde in der Malerei deutlich nach links versetzt. Das Ohr der Unterzeichnung sitzt unter dem rechten Auge“

[Sandner 1998, 117]

09.03.1994Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • x_radiograph
  • x_radiograph
  • x_radiograph

20kV, 6mA, 2,20 min, 4 Filme

  • fotografiert von Pröll

1994Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • Instrumentelle Materialanalyse

Analyse von Farbquerschliffen; Auflichtmikroskop; UV_Fluoreszenz; EDX:

Probenliste Heydenreich [136]

Querschliff_Nr: EP 053

Farbkurzbeschreibung: violettes Gewand auf schwarzer Untermalung

Entnahmeort: Falte Katharinengewand, violett auf schwarz

Entnahme_Nr: 054

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop_Foto: ja

UV_Fluoreszenz: ja

UV_Fluoreszenz_Foto: ja

EDX: ja

EDX_Foto: nein

Beobachtungsergebnisse:

5. Firnis

4. roter Farblack und glasig weiße amorphe Brocken, im UV schwach orange-rote Fluoreszenz.

EDX: Pb!, Al!, Spur Ca, u. K, d.h. roter Farblack auf einem aluminiumhaltigen Substrat

3. braunschwarze Schicht, große Schwarze und feine rote Pigmente, im UV auch Partikel mit gelblicher Fluoreszenz, Rot ohne charakteristische Fluoreszenz.

EDX: rote Pigmente Fe!, Si! d.h. silziumreiches Eisenoxidrot, Matrix auch Ca, Cu, Ti ‑‑ schwärzliche Untermalung aus Schwarz und Eisenoxidrot ausgemischt, geringe Anteile von Kreide? und Kupferfarbe (Sikativ)?

2. orangerosa Schicht ‑‑ orangerote und weiße Pigmente, im UV starke gelbliche Fl. und rote Pigmente orange leuchtend ‑‑ hellrote Imprimitur, in eine Kreidegrundblase hineingelaufen

1. Spuren von schwarzer Unterzeichnung, EDX nicht gemessen

0. weiße Grundierung

Kommentar: Die Unterzeichnung hier partiell sichtbar. Rosa Imprimitur. Auberginenfarbenes Gewand schwarz (mit Rotanteil) untermalt und mit rotem Farblack modelliert.

Probenliste Heydenreich [138]

Querschliff_Nr: EP 055

Farbkurzbeschreibung: roter Gewandstreifen auf der Hose

Entnahmeort: Schächer, linke rote ganz dünne Gewandlinie unter der Hand

Entnahme_Nr: 057

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop_Foto: ja

UV_Fluoreszenz: ja

UV_Fluoreszenz_Foto: ja

REM/EDX: ja

REM/EDX_Foto: nein

Beobachtungsergebnisse:

3. rote Schicht, zinnoberrote Pigmente, im UV blutrot, keine weitere Schicht erkennbar

2. weiße Schicht, hellgrau‑weiße Hose,

EDX: Pb und Spur Ca, Untermalung aus Bleiweiß

1. orangerosa Schicht, weiße und orangerote Pigmente (im UV orangerot),

EDX: nur Pb, Imprimitur aus Bleiweiß und Mennige

0. weiße Schicht nach oben transparenter, Grundierung

Kommentar: Auf weißer Grundierung bleihaltige Imprimitur (Bleiweiß und Mennige). Hose Hellgrau-weiße untermalt und abschließend zinnoberroten Streifen aufgesetzt.

[Heydenreich, unveröffentlichte Untersuchungsberichte, 1994]

  • verfasst von Gunnar Heydenreich

Restaurierungsgeschichte

Datum1994

Maßnahmen:

  • Abnahme von Firnis und alten Retuschen/Übermalungen

(Vgl. Aufnahmen von Vor- und Nachzustand in [Exhib. Cat. Kronach 1994, 300, 301])

[Heydenreich, CDA 2011]

  • restauriert von Thomas Brachert

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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