Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt mit Schaube in Halbfigur.
Lucretia hat den Kopf leicht zur rechten Bildseite geneigt und ihr Blick geht ins Leere. Ihren linken Arm hält sie erhoben und die Hand liegt auf dem Kopf auf. Ihre rechte Hand hält den Dolch
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Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt mit Schaube in Halbfigur.
Lucretia hat den Kopf leicht zur rechten Bildseite geneigt und ihr Blick geht ins Leere. Ihren linken Arm hält sie erhoben und die Hand liegt auf dem Kopf auf. Ihre rechte Hand hält den Dolch fast waagerecht. Dieser ist auf eine Stelle zwischen ihren Brüsten gerichtet, berührt sie jedoch nicht.
Lucretia trägt eine rote, pelzverbrämte Schaube mit Stickereien über ihren Schultern. Darunter ist ein durchsichtiges Untergewand zu sehen. Über ihren blonden, aufgesteckten Locken liegt ein feiner Schleier.
Lucretia hat mehrere Schmuckstücke angelegt: zwei dünne und eine breite Gliederkette, eine Glieder-Halskette mit Edelsteinbesatz, einen Armreif und drei Ringe.
Der Hintergrund ist dunkel.
[Herrschaft, CDA 2011]
Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.
Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.
[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]