Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt in Halbfigur. Das Gesicht mit leidendem Ausdruck ist leicht zur Seite geneigt und ihr Blick ist auf den Betrachter gerichtet. In ihrer rechten Hand hält Lucretia den langen Dolch mit der Spitze nach oben gegen sich gerichtet. Sie trägt nur
Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt in Halbfigur. Das Gesicht mit leidendem Ausdruck ist leicht zur Seite geneigt und ihr Blick ist auf den Betrachter gerichtet. In ihrer rechten Hand hält Lucretia den langen Dolch mit der Spitze nach oben gegen sich gerichtet. Sie trägt nur einen durchsichtigen Kopfschleier und einen dünnen Halsreif. Ihr Haar ist nicht frisiert, sondern weht in Locken zur linken Bildseite. Der Hintergrund ist dunkel.
Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde. Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit. [Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]
[Herrschaft, cda 2016]