Maria mit Kind und Johannesknaben

Maria mit Kind und Johannesknaben

Titel

Maria mit Kind und Johannesknaben

[Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 27. März 2013]

Malerei auf Laubholz

Material / Technik

Malerei auf Laubholz

[Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 27. März 2013]

Das Gemälde zeigt Maria mit dem Kind und dem Johannesknaben. Das Christuskind offeriert dem anbetenden Johannesknaben einen Apfel. Im linken und im rechten unteren Eckbereich sind zwei Wappen gemalt. [...] Das Thema der Muttergottes mit dem Johannesknaben wurde von Cranach und seinen Werkstattmitarbeitern in zahlreichen Varianten verbildlicht.

[Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 27.

Das Gemälde zeigt Maria mit dem Kind und dem Johannesknaben. Das Christuskind offeriert dem anbetenden Johannesknaben einen Apfel. Im linken und im rechten unteren Eckbereich sind zwei Wappen gemalt. [...] Das Thema der Muttergottes mit dem Johannesknaben wurde von Cranach und seinen Werkstattmitarbeitern in zahlreichen Varianten verbildlicht.

[Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 27. März 2013]

Zuschreibung
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 27. März 2013]

Datierung
um 1518 - 1520

Datierung

um 1518 - 1520

[Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 27. März 2013]

Maße
Maße Bildträger: 54,8 x 35,8 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 54,8 x 35,8 cm

  • [Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 27. März 2013]

Signatur / Datierung

Bezeichnet unten: Schlangensignet mit aufstehenden Flügeln, nach rechts gewandt, mit hellgelber Farbe

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet unten: Schlangensignet mit aufstehenden Flügeln, nach rechts gewandt, mit hellgelber Farbe

  • [Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 27. März 2013]

Inschriften und Beschriftungen

Auf den Parkettleisten sind Beschriftungen mit weißer Farbe "C [...]tscher 50", "GU 720" und mit blauer Farbe "120" …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Auf den Parkettleisten sind Beschriftungen mit weißer Farbe "C [...]tscher 50", "GU 720" und mit blauer Farbe "120" sowie ein Aufkleber "50124-63" vorhanden.

  • [Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 27. März 2013]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P141
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P141/
  • Maria mit Kind und Johannesknaben, um 1518 - 1520

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Kunsttechnologische Untersuchung

27.03.2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

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Bildträger

Die Holztafel (54,8 x 35,8 x 0,4 cm) besteht aus drei vertikal ausgerichteten und stumpf verleimten Brettern. Augenscheinlich handelt es sich um feinporiges Laubholz (Linde?). Auf der Bildseite ist die Tafel mit Fasermaterial (Werg) beklebt. Die Applikation der Fasern erscheint unregelmäßig über die Tafel verteilt und im oberen Teil in horizontalen Bahnen ausgerichtet. Die Tafel wurde in späterer Zeit auf eine Stärke von ca. 4 mm gedünnt und auf der Rückseite mit einem Flachparkett versehen. Eventuell wurden in diesem Zusammenhang auch die Ränder geringfügig beschnitten. [...] Proportion und Größe des Bildträgers entsprechen einem der in der Cranachwerkstatt gebräuchlichen Standardformate ("C", H: ca. 51 - 59 cm, B: ca. 34 - 40 cm). Laubholz (Linde und Buche) wurde als Bildträger in der Wittenberger Werkstatt besonders häufig verwendet. Entsprechende Wergbeklebungen sind auch auf anderen Tafeln Lucas Cranachs und seiner Werkstatt erhalten.

Grundierung und Imprimitur

Die Tafel ist weiß grundiert; augenscheinlich handelt es sich um einen Kreidegrund. Die Grundiermasse bedeckt die Vorderseite der Tafel vollständig. Grundierränder sind nicht vorhanden. Da die Ränder nachträglich leicht überarbeitet wurden, ist eine geringfügige Beschneidung nicht auszuschließen. Der originale Zierrahmen ist nicht erhalten.

Unterzeichnung

Auf dem Malgrund ließen sich mittels Infrarot-Reflektografie wenige Unterzeichnungslinien sichtbar machen. Die schwarze Pinselzeichnung fixiert wesentliche Konturlinien und Binnenformen und erscheint sicher ausgeführt.

Die Gemälde Lucas Cranachs und seiner Werkstatt sind mehrheitlich sparsam mit Pinsel und schwarzen Medien unterzeichnet. Die in der IR-Reflektografie des vorliegenden Gemäldes sichtbare Unterzeichnung gleicht den Kompositionsanlagen anderer Werke Lucas Cranachs und seiner Werkstatt. Aufgrund der wenigen sichtbaren Linienzüge erscheint jedoch eine weitere Zuordnung an den Meister oder Werkstattmitglieder nicht möglich.

Farbschichten und Metallauflagen

Der gesamte Hintergrund wurde ursprünglich auf rotem Poliment mit goldfarbenem Blattmetall gestaltet. Die Grenzen zwischen Malerei und Metallauflage sind mit feinen Ritzungen markiert. In Resten ist die ursprüngliche Goldauflage an den Übergängen zur Malerei erhalten.

Mittels RFA konnten folgende Elemente nachgewiesen und im Vergleich mit optischen Merkmalen Farbmaterialien bestimmt werden:

Signatur: (Pb, Sn) Bleizinngelb, Bleiweiß, (Ca) Calciumcarbonat, Fe (Eisenoxid)

Blaues Gewand: (Cu) vermutlich Azurit, Pb (Bleiweiß)

Grünes Gewand: (Cu) vermutlich Kupfergrün, (Pb, Sn) Bleiweiß, Bleizinngelb

Rotes Gewand: (Hg, S) Zinnober, Pb (Bleiweiß oder/und Mennige), Farblack nicht detektierbar

Die Modellierung der Gesichtsformen erfolgte mit einer hellen Ausmischung aus Bleiweiß und zinnoberroten Pigmenten. Schatten sind mit halbtransparenten bräunlichen Lasuren geformt und Lichtakzente mit hellerer Inkarnatfarbe aufgesetzt. Details und Konturzeichnung gingen aufgrund späterer unprofessioneller Restaurierungen weitgehend verloren.

Die Haare sind in unterschiedlicher Intensität bräunlich unterlegt und nachfolgend mit feinen Strichlagen in unterschiedlicher Farbigkeit differenziert. Dabei erscheinen die einzelnen Haare mit vergleichsweise geringer Präzision und Sicherheit gezeichnet.

Gewänder

Das blaue Kleid der Maria wurde auf einer grauen Untermalung mit feinkörnigem Azurit und Bleiweiß ausgeführt. Der Farbauftrag erfolgte in streichender und stupfender Weise. Die Modellierung des grünen Mantelinnenfutters erfolgte ebenfalls mehrschichtig unter Verwendung von Kupfergrün und Bleizinngelb. Das rote Kleid wurde mit roten Farblacklasuren auf einer differenzierten Untermalung aus Zinnober, Bleiweiß und rotem Farblack recht souverän ausdifferenziert. Die Borten des weißen Hemdes spiegeln vergleichsweise wenig Interesse am Detail.

Das Röntgenbild verdeutlicht, das der gesamte Malprozess relativ präzise geplant von statten ging. Alle Einzelformen wurden unter klarer Abgrenzung ausgeführt. Wesentliche Veränderungen sind nicht erkennbar. Die Wappen im linken und rechten Eckbereich wurden bereits mit dem ersten Farbauftrag berücksichtigt.

  • untersucht von Gunnar Heydenreich

03. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • uv_light
  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

03. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • erstellt von Gunnar Heydenreich

03. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges dunkles Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- relativ sparsame und freie Unterzeichnung

- dünne bis etwas breitere Linien

Funktion:

- relativ verbindliche Vorgabe für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Wiedergabe durch Schraffuren

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2017]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

Erhaltungszustand

Datum27.03.2013

  • reverse

Das Gemälde befindet sich in einem stark geschädigten und erheblich überarbeiteten Erhaltungszustand. Alle Inkarnate sind stark verputzt und erheblich retuschiert sowie teilweise übermalt. In mehreren Bereichen (u.a. am Hals des Christuskindes) ist auch das Craquelé imitierend aufgezeichnet. Ebenso sind die Haare und Gewänder in Teilen überarbeitet. Die ursprüngliche Vergoldung des Hintergrundes (auf rotem Poliment) ist nur in Fragmenten erhalten. Spuren einer zweiten Vergoldung (auf gelblichem Anlegemittel) lassen auf eine frühere umfangreiche Restaurierung schließen. Möglicherweise wurde in diesem Zusammenhang auch der größere Nimbus mit Ritzungen und Punzierungen aufgebracht (sichtbar in der Röntgenaufnahme). Auch die zweite Vergoldung wurde später wieder abgenommen, der größere Nimbus vollständig überkittet und der Hintergrund einfarbig braun gestaltet. Die partiell in dem kleineren Nimbus sichtbare Goldauflage entstammt ebenfalls einer späteren Restaurierung.

Einzelne Bildbereiche, u.a. im Gesicht der Maria weisen zudem punktuelle Malschichtausbrüche auf (Protrusionen durch Bleiseifenbildung?).

Alle Retuschen werden von einem ungleichmäßig aufgetragenen und schwachgelblich fluoreszierenden Firnis abgedeckt.

  • untersucht von Gunnar Heydenreich

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Maria mit Kind und Johannesknaben', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P141/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Maria mit Kind und Johannesknaben', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P141/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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