Friedrich III. der Weise, Kurfürst von Sachsen

Friedrich III. der Weise, Kurfürst von Sachsen

Titel

Friedrich III. der Weise, Kurfürst von Sachsen

[cda 2018]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[Katalogvorschau Neumeister, Münchener Kunstauktionshaus im Archiv D. Koepplin, 1997]

Porträt des sächsischen Kurfürsten Friedrich III. (1463-1525) in Halbfigur vor blauem Hintergrund

Zuschreibungen
Lucas Cranach der Ältere
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Lucas Cranach der Ältere

[handschriftliche Notiz D. Koepplin auf der Rückseite einer Fotografie im Archiv D. Koepplin, 1972]

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht G. Heydenreich, 2017]

Datierung
1525

Datierung

1525

[datiert]

Maße
Maße Bildträger: 41,2 x 24,9 x 1,1 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 41,2 x 24,9 x 1,1 cm

  • [unveröffentlichter Untersuchungsbericht G. Heydenreich, 2017]

Signatur / Datierung

Am rechten oberen Bildrand bezeichnet: Schlangensignet mit aufgerichteten Flügeln und datiert "MDXXV", in goldener Farbe

Signatur / Datierung

  • Am rechten oberen Bildrand bezeichnet: Schlangensignet mit aufgerichteten Flügeln und datiert "MDXXV", in goldener Farbe

Inschriften und Beschriftungen

In der rechten oberen Ecke: "VERBVM DOMINI MANET IN AETERNUM / ILLE DEI VERBO MIRA PIETAT FAVEBAT / PERPETVA …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • In der rechten oberen Ecke: "VERBVM DOMINI MANET IN AETERNUM / ILLE DEI VERBO MIRA PIETAT FAVEBAT / PERPETVA DIGNVS POSTERITATE COLI / MDXXV"

  • ["Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit¿" Dieser Wahlspruch zierte seit 1522 die Kleidung des Kurfürsten und wurde um 1526 zum Motto der Protestanten]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P224
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P224/

Provenienz

  • Sammlung Dr. Georg Schäfer, 1972
    [handschriftliche Notiz von D. Koepplin auf der Rückseite einer Abbildung des Gemäldes, im Archiv D. Koepplin]
  • 04.12.1997 bei Neumeister verauktioniert, Los 529
    [Korrespondenz im Archiv D. Koepplin, 1997]
  • Galerie De Jonckheere, Paris, 1999 [Schriftliche Mitteilung, Elisabeth Bastier, 27.03.2017]
  • Französische Privatsammlung [Schriftliche Mitteilung, Elisabeth Bastier, 27.03.2017]

Forschungsgeschichte / Diskussion

Gutachten Dr. Ernst Buchner, München, 12. Nov. 1957:

"Das umseitig photographierte, gut erhaltene Bildnis des sächsischen Kurfürsten Friedrichs des Weisen (1463 - 1525) habe ich im Original geprüft. Es ist eine kraftvolle und charakteristische Arbeit von Lucas Cranach dem Älteren, des sächsischen Hofmalers (1472-1553), die rechts oben mit dem Künstlerzeichen des Meisters signiert und 1525 datiert ist."

[Kopie des Gutachtens im Archiv D. Koepplin]

  • Friedrich III. der Weise, Kurfürst von Sachsen, 1525

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

10. 2017Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Infrarot-Reflektografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • UV-Fluoreszenzfotografie

Bildträger

Die Holztafel besteht aus zwei vertikal ausgerichteten und stumpf verleimten Brettern (oben v.l. 8,7 / 14,8 cm; unten v.l. 9,6/ 13,9 cm). Proportion und Größe des Bildträgers entsprechen etwa dem in der Cranachwerkstatt um 1525 gebräuchlichen Standardformat „B". Andere Bildnisgemälde des Kurfürsten sind auf Tafeln ähnlicher Größe gemalt.

Die Tafelrückseite ist abgearbeitet und mit einer zweiten neueren Holztafel verleimt. Auch die umlaufenden holzsichtigen Randleisten sind nachträglich hinzugefügt. In diesem Zusammenhang wurde vermutlich auch das ursprüngliche Bildformat leicht verändert. Das Tafelmaß ohne Ergänzungen beträgt heute 39,6 x 23,5 cm.

Die Holzart konnte aufgrund der umfangreichen Bearbeitung der Tafel nicht bestimmt werden.

Im Röntgenbild ist sichtbar, dass die Holztafel in der oberen und in der unteren Bildhälfte vor dem Grundierungsauftrag mit Fasern beklebt wurde. Die Fasern und ihre Verteilung auf der Tafel gleichen den Befunden auf zahlreichen anderen Cranach-Gemälden.

Grundierung und Imprimitur

Die Tafel ist weiß grundiert, augenscheinlich handelt es sich um Kreidegrund.

Grundierränder sind aufgrund späterer Überarbeitungen nicht mehr bestimmbar.

Die von Lucas Cranach und seiner Werkstatt verwendeten Bildträger erhielten in der Regel einen weißen Kreidegrund.

Unterzeichnung

Mittels Infrarot-Reflektografie ließen sich nur wenige Unterzeichnungslinien sichtbar machen, möglicherweise mit einem Stift ausgeführt. Einzelne Linien sind im Bereich der Hände und des hellen Untergewandes sowie in den Augen erkennbar.

Gemälde Lucas Cranachs und seiner Werkstatt sind mehrheitlich sparsam unterzeichnet und auf zahlreichen Werken ist ebenfalls keine Unterzeichnung erkennbar. Eine mechanische Übertragung mittels einer Pause (Griffelung), ist auf dem vorliegenden Werk nicht nachweisbar.

Farbschichten und Metallauflagen

Mittels RFA wurden Blei (Bleiweiß), Zinn (Bleizinngelb), Kupfer (Azurit), Eisen (Eisenoxid) und Calcium (Kreide / Gips?) nachgewiesen; die blaue Hintergrundfarbe enthält Blei (Bleiweiß), Kupfer (Azurit) und Eisen (Eisenoxid); Aufschrift und Signet sind mit Bleizinngelbfarbe ausgeführt.

Die Modellierung der Gesichtsformen erfolgte mit einer hellen Ausmischung aus Bleiweiß und zinnoberroten Pigmenten, Schatten sind mit gräulich ausgemischten Halbschatten und halbtransparenten bräunlichen Lasuren geformt. Das Röntgenbild spiegelt die effektive Modellierung der Gesichtsformen; Detailformen, wie Augen und der Mund erscheinen zügig und routiniert ausgeführt.

Bart- und Kopfhaare sind in unterschiedlicher Intensität bräunlich unterlegt und nachfolgend mit feinen Strichlagen in unterschiedlicher Farbigkeit differenziert, dabei sind die einzelnen Haare mit unterschiedlicher Präzision und Sicherheit gezeichnet. Die Wimpern sind vergleichsweise souverän ausgeführt. Die Gestaltung der Pelzhaare erfolgte auf flächiger Untermalung durch Pinsel mit spleißender Spitze.

Der blaue Hintergrund wurde besonders zügig mit vertikal ausgerichteten sichtbaren Pinselstrichen appliziert.

Das Infrarotreflektogramm verdeutlicht, dass das weiße Hemd in der ersten Farbanlage offenbar nicht geplant war: der Bart ist hier breit mit schwarzer Farbe konturiert, bevor der weiße Kragen darauf gemalt wurde. Die schwarze Farbe ist heute noch an der Grenze zwischen Bart und Untergewand im sichtbaren Licht erkennbar. Damit folgte die erste Farbanlage den Fassungen u.a. in Privatbesitz (ehemals in Gotha, 1522, FR151) und Berlin ohne weißem Hemd, während die ausgeführte Fassung den zahlreichen anderen Varianten mit weißem Hemd gleicht.

Im Vergleich mit der in Darmstadt erhaltenen Fassung erscheinen Gesichter und Hände auf dem vorliegenden Gemälde flacher modelliert. Auch das Hemd ist weniger detailreich als auf den Fassungen in Darmstadt und Schleswig dargestellt, eine ähnliche Ausführungsqualität lässt sich in dem Bildnis in Berlin erkennen.

Rahmung

Ein originaler Zierrahmen ist nicht erhalten.

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht G. Heydenreich, 2017]

  • untersucht von Gunnar Heydenreich

2017Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • erstellt von Gunnar Heydenreich

2017Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

- Eine Unterzeichnung ist nicht eindeutig erkennbar; möglicherweise mit einem Stift ausgeführt: auszumachen sind einzelne Linien im Bereich der Hände und des hellen Untergewandes sowie in den Augen

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2019]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

Erhaltungszustand

Datum10. 2017 -

Die Holztafel befindet sich in einem geschädigten und umfangreich restaurierten Zustand. Der Holzbildträger wurde gedünnt und auf einen neuen Bildträger geleimt. Umlaufend sind am Rand neue Holzleisten angefügt. In der rechten Bildhälfte gibt es zwei Einlaufrisse.

Die Malschicht befindet sich in einem relativ guten Zustand. Fehlstellen beschränken sich auf Bereiche entlang der Brettfuge und der Risse. Die Barthaare (insbesondere der Oberlippenbart) erscheinen nur leicht berieben. Im Hintergrund liegt ein stark gegilbter Firnis auf. Die blaue Hintergrundfarbe erscheint hierdurch heute nahezu grün.

  • untersucht von Gunnar Heydenreich

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Friedrich III. der Weise, Kurfürst von Sachsen', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P224/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Friedrich III. der Weise, Kurfürst von Sachsen', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P224/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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