Dreifaltigkeit über dem Fegefeuer

Dieses Gemälde könnte einst Teil einer Folge gewesen sein. Ein anderes Gemälde in Privatbesitz, das Martyrium der heiligen Ursula darstellend, galt lange Zeit als Pendant, weil es ebenso exzentrisch gestaltet ist und die gleichen Maße hat. Da beide Bildthemen offensichtlich kein Paar bilden, ist es wahrscheinlich, dass es einst weitere Tafeln wie diese gab.

Ludwig Meyer vermutet, die beiden Altarflügel in der Schlosskirche Chemnitz mit Darstellungen des Martyriums der Zehntausend und der Predigt eines Papstes stammen von der selben Hand wie die beiden oben genannten Tafeln (siehe I. Sandner, Spätgotische Tafelmalerei in Sachsen, Dresden/Basel 1993, S. 174, 178, Abbs. 40 a & b).

In der Schlosskirche Chemnitz befinden sich zudem ein Martyrium des heiligen Johannes, eine Maria im Himmel mit Heiligen und eine Drefaltigkeit, welche laut Meyer vermutlich ebenfalls von der Hand des gleichen Malers stammen. Sandner schreibt diese drei Werke einem unbekannten Schüler der Cranach-Werkstatt um 1515 zu, verbindet sie jedoch nicht mit den obigen. Meyer stimmt dieser Datierung zu, hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass es sich zu dieser frühen Zeit um einen unabhängigen Meister handeln könnte.