Heinrich der Fromme, Herzog von Sachsen

Heinrich der Fromme, Herzog von Sachsen

Titel

Heinrich der Fromme, Herzog von Sachsen

[Leo Spik online database: https://www.leo-spik.de/aa/LS672-00128.html (accessed 06.01.2020)]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[cda 2020]

Vor blauem Hintergrund als Kriegsmann mit eisernem Kettenkragen, Armkacheln und Rüsthandschuhen mit rot-goldener Kordelschnur. In den Händen einen Beidhänder, an den Seiten Reiterschwert und vergoldeter Dolch.

[Leo Spik online database: https://www.leo-spik.de/aa/LS672-00128.html; accessed 06.01.2020]

Zuschreibungen
Lucas Cranach der Ältere und Werkstatt
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Lucas Cranach der Ältere und Werkstatt
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[cda 2020] [Roland Enke, Gutachten 2019, PRIVATE_NONE-P322_FR-none_2019_Report.pdf]

Lucas Cranach der Ältere
Lucas Cranach der Jüngere

[Dr. Heinrich Zimmermann, Direktor der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Gutachten 15.07.1957]

Datierungen
nach 1537
um 1537 -1550

Datierungen

nach 1537

[Heydenreich, unveröffentlicher Untersuchungsbericht, 26.11.2023]

um 1537 -1550

[Roland Enke, Gutachten 2019, PRIVATE_NONE-P322_FR-none_2019_Report.pdf]

Maße
Maße Bildträger: 20 x 15 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 20 x 15 cm

  • [Roland Enke, Gutachten 2019, PRIVATE_NONE-P322_FR-none_2019_Report.pdf]

Signatur / Datierung

keine

Inschriften und Beschriftungen

Rückseite:
Alter Papieraufkleber in grober Form eines Wappenzeichens (Ende 18. Jh.?): "Heinrich, der Gottesfürchtige, Herzog zu Sachsen, ein Sohn …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseite:

  • Alter Papieraufkleber in grober Form eines Wappenzeichens (Ende 18. Jh.?): "Heinrich, der Gottesfürchtige, Herzog zu Sachsen, ein Sohn H.(erzog) Albrechts des [Beherzten?], geb. 17. Martius (=März) 1473, + 18. Aug. 1541. Gemahlin Catharina von Meclenb: 6: Juli 1512. Succedierte seinem Bruder Georg 1539."

  • Beigefügt auf der Rückseite einer s/w-Fotografie (mit dem Bildmotiv Vorderseite; am linken Rand Brandspuren) eine kurze handschriftliche Expertise von Dr. Heinrich Zimmermann, Direktor der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin i. R., datiert 15. Juli 1957:

  • "[Die] kleine Tafel (20 x 15 cm) stellt Herzog [Hei-] nrich den Frommen von Sachsen dar. [Das] lebensgroße Porträt, das 1537 mit dem [Cra-] nachzeichen signiert war, ist im Kriege [in] Dresden verbrannt. An diesem großen Bil- [de] hatte Cranach d. J. wahrscheinlich bereits [m-] itgearbeitet. [D]-ie vorliegende Fassung ist von Lukas [Cra-] nach d. J. gemalt und zeigt alle Vorzü- [ge] dieses heute noch unterschätzten Meisters. Berlin 15.7.1957 Zimmermann Stempel"

  • [Roland Enke, Gutachten 2019, PRIVATE_NONE-P322_FR-none_2019_Report.pdf]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P322
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P322/

Provenienz

  • Provenienz geprüft durch: The Art Loss Register (58667)
  • Auktionshaus Leo Spik, Berlin, 05.06.2019, Los 128, verkauft (Cranach Werkstatt)
  • versteigert Christie's New York, 31.01.2024, Los 6
    [Christie's online, accessed 03.04.2024]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Auct. Cat. Bamberg 2022
Herausgeber/inSenger Kunsthandel, Bamberg
TitelSenger Bamberg Kunsthandel
Ort der Veröffentlichung[Bamberg]
Jahr der Veröffentlichung2022
Link https://www.senger-bamberg.com/media-files/mediaitems/files/senger_katalog2022_web.pdf
Hofbauer 2021 210, 211 Fig. 4
Autor/inMichael Hofbauer
TitelParerga und Paralipomena. Neues zu Lucas Cranach und seinen Söhnen
Ort der VeröffentlichungHeidelberg
Jahr der Veröffentlichung2021
Link https://d-nb.info/1246092697/34

Forschungsgeschichte / Diskussion

Diskussion der Unteruschungsergebnisse

Zimmermann schrieb das Gemälde Lucas Cranach dem Jüngeren zu; Roland Enke hielt es für ein Werk der Cranach-Werkstatt, ohne sich näher zu äußern und datierte es zwischen 1537 und ca. 1550, wobei er vorschlug, dass es zu einer Porträtgruppe von Herrschern gehört haben könnte. Hofbauer hingegen bezeichnete das Gemälde als Porträtstudie und Arbeitsprobe für das lebensgroße Bildnisgemälde [DE_SKD-Lost_1915; ehemals in Dresden] und datierte es zwischen 1534 und 1537.

Die Untersuchung ergab, dass die Vorbereitung der Tafel, die Unterzeichnung, die Maltechnik und die malerische Qualität in anderen Tafeln aus der Werkstatt Cranachs Entsprechungen finden. Die sparsame Unterzeichnung legt die Beteiligung Cranachs des Älteren weder nahe noch lässt sie diese ausschließen.

Die Größe des Porträts, die Merkmale der Unterzeichnung und die detaillierte Ausführung der Rüstung und der Waffen sind für Cranachs Porträtstudien hingegen ungewöhnlich. Die Technik, mit gemaltem (Muschel-)Gold Lichtreflexe auf der Metallrüstung hervorzuheben (wahrscheinlich handelt es sich hier nicht um eine spätere Hinzufügung), wird häufiger in späteren Porträtserien angewendet, die Lucas Cranach dem Jüngeren zugeschrieben werden.

Dieses qualitätsvolle Gemälde entstand höchstwahrscheinlich in der Cranach-Werkstatt. In der möglichen Entstehungszeit sind Werke Cranachs d. Ä. und die seines Sohnes, Lucas Cranach d. J. oftmals nicht sicher zu trennen. Die Tatsache, dass die Arbeitsteilung auch die Ausführung des Signets einschließen konnte, verkompliziert die Beurteilung. Im Ergebnis der Untersuchungen wird das Bildnisgemälde als ein Werk von Lucas Cranach dem Älteren und seiner Werkstatt erachtet.

Es ist unwahrscheinlich, dass dieses kleine Gemälde als Porträtstudie oder Vorstudie für das ehemals in Dresden befindliche lebensgroße Gemälde diente. Aufgrund der oben aufgeführten Befunde entstand es mit größerer Wahrscheinlichkeit nach 1537 und war möglicherweise Teil einer Porträtfolge. Eine dendrochronologische Untersuchung könnte eine genauere Datierung der Holztafel ermöglichen.

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 26.11.2023; Übersetzung aus dem Englischen]

  • Heinrich der Fromme, Herzog von Sachsen, nach 1537

Abbildungen

Abbildungen vergleichen
  • overall
  • overall
  • overall
  • reverse
  • reverse
  • irr

Kunsttechnologische Untersuchung

26.11.2023Technologische Untersuchung

  • Infrarot-Reflektografie

Bildträger

Die Tafel scheint aus Buchenholz zu sein (nicht analysiert). Auf der Rückseite befindet sich ein wahrscheinlich ursprünglicher schwarzer Anstrich, der das Holz am linken und rechten Rand blank lies. Diese Beobachtung deutet darauf hin, dass das Format und die Größe der Tafel nicht wesentlich verändert worden sind. Das Format und die Größe entsprechen dem Standardformat "A", das in der Cranach-Werkstatt mehrere Jahrzehnte lang häufig verwendet wurde.

Unterzeichnung

In der Infrarot-Reflektographie ist eine Unterzeichnung sichtbar. Die Konturen der Gesichtszüge, der Rüstung und der Waffen sind mit einem schwärzlichen trockenen Medium ziemlich präzise festgelegt worden. Es sind kaum Veränderungen zwischen der Unterzeichnung und der gemalten Ausführung erkennbar.

Farbschichten und Metallauflagen

Der Farbauftrag, mit der sicheren Modulation von Licht und Schatten, ist subtil und stimmt mit anderen Werken aus Cranachs Werkstatt aus den 1530/40er Jahren überein. Details wie das Haar wurden routiniert mit feinen Linien gezeichnet. Die Reflexe auf den Metallelementen des Harnischs wurden mit gemaltem Gold (Muschelgold?) akzentuiert. Das Gemälde ist weder signiert noch datiert.

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 26.11.2023]

2019Technologische Untersuchung

Bildträger

- Holztafel (20 x 15 cm); Standardformat "A"

- Rückseite: facettierte Ränder, Mittelfeld mit Hobelspuren, schwarzer Farbauftrag, nach einer nicht mehr vorhandenen Rahmung aufgetragen (Ränder holzsichtig)

[Roland Enke, Gutachten 2019]

  • untersucht von Roland Enke

Erhaltungszustand

Datum26.11.2023

Die Tafel befindet sich in einem relativ guten und stabilen Zustand. Im IR-Reflektogramm sind einige reintegrierte Fehlstellen sichtbar, insbesondere im rechten Auge des Dargestellten, im Bart, im Hintergrund und am unteren Rand.

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 26.11.2023]

  • untersucht von Gunnar Heydenreich

Datum2019

"Die kleine Holztafel scheint gut erhalten, sie ist nicht verzogen oder gewölbt, nur im oberen Bereich rechts ist ein horizontaler Riss oder Sprung zu erkennen. Im Blaulicht sind zahlreiche kleine Retuschen in unterschiedlicher Größe zu bemerken; diese wurden aber durch eine professionelle Restaurierung (19./20 Jhd.?) durchgeführt, da sie – trotz einiger malerischer Ergänzungen – nicht augenscheinlich sind. Hinzu kommt ein unterschiedlich stark ausgeprägtes altersbedingtes Craquelée der Malschicht, was wiederum einige kleine Fehlstellen zur Folge hat."

[Roland Enke, Gutachten 2019]

  • untersucht von Roland Enke

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Heinrich der Fromme, Herzog von Sachsen', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P322/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Heinrich der Fromme, Herzog von Sachsen', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P322/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

Helfen Sie uns das Cranach Digital Archive zu verbessern.

Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie einen Fehler bemerkt haben.