Das ungleiche Paar

Das ungleiche Paar

Titel

Das ungleiche Paar

[cda 2020]

Malerei auf Eichenholz

Material / Technik

Malerei auf Eichenholz

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 29.07.2019]

Das Thema des ungleichen Paares hat in der westlichen Kultur eine lange Tradition und erfreute sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Deutschland und Flandern besonderer Beliebtheit. Traditionell wird die Frau als gefährliches Wesen dargestellt, als Quelle von Sünde und Demütigung. In dieser Version ist das Paar in

Das Thema des ungleichen Paares hat in der westlichen Kultur eine lange Tradition und erfreute sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Deutschland und Flandern besonderer Beliebtheit. Traditionell wird die Frau als gefährliches Wesen dargestellt, als Quelle von Sünde und Demütigung. In dieser Version ist das Paar in Dreiviertellänge vor einem neutralen Hintergrund dargestellt, der keinen Hinweis darauf gibt, wo die Szene stattfindet. Untypisch hierbei ist die Darstellung des alten Mannes auf der rechten Bildseite, während die Frau auf der linken Seite bereitwillig die Goldmünzen annimmt, die er ihr anbietet.

[cda 2020]

Zuschreibung
unbekannt

Zuschreibung

unbekannt

Sehr wahrscheinlich nicht Cranach Werkstatt
[unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 29.07.2019]

Datierung
nach 1530

Datierung

nach 1530

[cda 2020]

Maße
Maße Bildträger: 34,4/33,9 x 24,7 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 34,4/33,9 x 24,7 cm

  • [unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 29.07.2019]

Signatur / Datierung

Am oberen rechten Bildrand: ein schlangenähnliches Zeichen (ohne Flügel) in gelber Farbe

Signatur / Datierung

  • Am oberen rechten Bildrand: ein schlangenähnliches Zeichen (ohne Flügel) in gelber Farbe

Inschriften und Beschriftungen

keine Rückseitig: - Aufschrift mit Stift „T[…]

  • Aufkleber: „Lempertz 391500“
  • diverse Farbspuren
    [unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 29.07.2019]

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • keine

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseitig: - Aufschrift mit Stift „T[…]

    • Aufkleber: „Lempertz 391500“
    • diverse Farbspuren
  • [unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 29.07.2019]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P332
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P332/

Provenienz

keine Informationen bekannt

  • Das ungleiche Paar, nach 1530

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Kunsttechnologische Untersuchung

29.07.2019Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Instrumentelle Materialanalyse

Bildträger

Der Bildträger ist ein Eichenholzbrett mit einer Stärke von ca. 0,5 – 1,0 cm. Rückseitig sind die Ränder umlaufend breit abgeschrägt.

Die ungleichmäßige Stärke des Holzes, stehende Jahrringe und Holzausbrüche auf der Rückseite lassen darauf schließen, dass die Tafel durch Spalten aus dem Stamm gewonnen wurde.

Die Holzart Eiche wurde in der Cranach-Werkstatt nur sehr selten als Bildträger genutzt.

Grundierung und Imprimitur

Die weiße Grundierung reicht bis zu denTafelrändern. Ein Grundiergrat ist nicht vorhanden.

Die Grundiermasse ist auf den seitlichen Tafelrändern teilweise sichtbar.

Unterzeichnung

Mittels Infrarotreflektografie konnte keine Unterzeichnung sichtbar gemacht werden.

Farbschichten und Metallauflagen

Mittels RFA (Niton XLt) konnten folgende Elemente nachgewiesen und im Vergleich mit optischen Merkmalen Farbmaterialien bestimmt werden:

Gelb: Pb, Ca, Cu, Fe, (Zn)

Pb: Bleiweiß; Cu: Cu-haltiges Blau-/ Grünpigment; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips; Zn: Retusche?

Inkarnat: Pb, Ca, Hg, Fe, Zn, (Sn)

Pb: Bleiweiß; Sn, Pb: Bleizinngelb I; Hg: Zinnober; Cu: Cu-haltiges Blau-/ Grünpigment; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips; Zn: Retusche?

Weiß: Pb, Ca, Zn, (Hg, Cu)

Pb: Bleiweiß; Hg: Zinnober; Cu: Cu-haltiges Blau-/ Grünpigment; Fe, Mn: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips; Zn: Retusche?

Rot: Ca, Hg, Fe, Pb, Cu, (Zn, Cr)

Pb: Bleiweiß; Hg: Zinnober; Cu: Cu-haltiges Blau-/ Grünpigment; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips; Zn, Cr: Retusche?

Braun: Ca, Fe, Pb, Zn, Hg, (Cr)

Pb: Bleiweiß; Hg: Zinnober; Cu: Cu-haltiges Blau-/ Grünpigment; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips; Zn, Cr: Retusche?

Gelb: Pb, Ca, Hg, Sn, Fe, Cu, (Zn)

Pb: Bleiweiß; Sn, Pb: Bleizinngelb I; Hg: Zinnober; Cu: Cu-haltiges Blau-/ Grünpigment; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips; Zn: Retusche?

Schwarz blau: Ca, Fe, Pb, Cu, Mn, (Hg)

Pb: Bleiweiß; Hg: Zinnober; Cu: Cu-haltiges Blau-/ Grünpigment; Fe, Mn: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips

Grau: Ca, Pb, Zn, Fe, Co, (Hg, Cu)

Pb: Bleiweiß; Hg: Zinnober; Cu: Cu-haltiges Blau-/ Grünpigment; Co: Kobalthaltiges Blaupigment; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips; Zn: Retusche?

Grün: Ca, Cu, Pb, Fe, (Cr)

Pb: Bleiweiß; Cu: Cu-haltiges Blau-/ Grünpigment; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips; Cr: Retusche?

Folgende Pigmente konnten nachgewiesen werden: Bleiweiß, Bleizinngelb I, Zinnober, Eisenoxid/Ocker, kupferhaltiges Grünpigment.

Das rote Gewand der Dame ist nicht schwarz untermalt. Falten sind mit einem helleren zinnoberroten Farbton angelegt und mit dunkleren und mit schwarz ausgemischten Schattentönen sowie rotem Farblack modelliert. Der Farbauftrag der Schattentöne in dem roten Gewand wie auch die Inkarnatmodellierung erfolgten partiell strichelnd mit einem Spitzpinsel.

Umlaufend am Rand gibt es einen braunen gemalten Rand von ca. 0,2 – 1 cm Breite.

Auswertung:

Die nachgewiesenen Pigmente wurden in der Cranach-Werkstatt, wie auch in vielen anderen Werkstätten des Mittelalters und der frühen Neuzeit häufig verwendet. Der Nachweis von Bleizinngelb I lässt auf eine Entstehung der Malerei vor 1750 oder nach 1940 schließen.

Grundierung und Farbaufträge sowie stilistische Besonderheiten unterscheiden sich von gesicherten Werken der Cranach-Werkstatt.

Das schlangenähnliche Signet am oberen Bildrand entspricht in seiner Form nicht dem Signet der Cranach-Werkstatt.

Vermutlich ist diese Tafel nicht in der Cranach-Werkstatt entstanden.

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 29.07.2019]

  • untersucht von Stephanie Dietz
  • untersucht von Diana Blumenroth
  • untersucht von Gunnar Heydenreich

Erhaltungszustand

Datum29.07.2019 -

"Die Tafel befindet sich in einem relativ stabilen Zustand. Einige Bildbereiche weisen frühere Schädigungen und umfangreiche Retuschen sowie Übermalungen auf (u.a. Gesicht des Alten, Brustlatz der Dame). Die Tafel ist leicht konvex verwölbt."

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 29.07.2019]

  • untersucht von Stephanie Dietz
  • untersucht von Diana Blumenroth
  • untersucht von Gunnar Heydenreich

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Das ungleiche Paar', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P332/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Das ungleiche Paar', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P332/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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