Verspottung des Hiob

Verspottung des Hiob

Titel

Verspottung des Hiob

[cda 2020]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 18.03.2018]

Der leidende Hiob ist mit Geschwüren übersäht dargestellt, umgeben von seiner Ehefrau auf der linken Seite und weiteren Personen rechts. Im Hintergrund stürzt sein Haus zusammen und seine Rinderherde wird geraubt. Diese Komposition folgt einem Holzschnitt von Cranach, der zuerst in der Bibelübersetzung von Martin Luther publiziert wurde: Das Ander

Der leidende Hiob ist mit Geschwüren übersäht dargestellt, umgeben von seiner Ehefrau auf der linken Seite und weiteren Personen rechts. Im Hintergrund stürzt sein Haus zusammen und seine Rinderherde wird geraubt. Diese Komposition folgt einem Holzschnitt von Cranach, der zuerst in der Bibelübersetzung von Martin Luther publiziert wurde: Das Ander teyl des alten testaments, M. Lotter, Wittenberg 1524.

[cda 2020]

Zuschreibung
unbekannt

Zuschreibung

unbekannt

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 18.03.2018]

Datierung
nach 1524

Datierung

nach 1524

[cda 2020]

Maße
Maße Bildträger: 42,5 x 29,3 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 42,5 x 29,3 cm

  • [unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 18.03.2018]

  • Dimensions of support: 42.5 x 29.3 cm

  • [unpublished examination report, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 18.03.2018]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen

Auf der Rückseite: - ein rotes Siegel

  • die Aufschriften „Lucas Cranach“ und „Dess… Aschaffenburg“
  • Spuren eines alten Etiketts
    [unveröffentlichter Untersuchungsbericht, …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Auf der Rückseite: - ein rotes Siegel

    • die Aufschriften „Lucas Cranach“ und „Dess… Aschaffenburg“
    • Spuren eines alten Etiketts
  • [unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 18.03.2018]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P334
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P334/

Provenienz

  • Deutsche Privatsammlung
    [cda 2020]

Forschungsgeschichte / Diskussion

Die Darstellung der Verspottung des Hiob folgt einem Holzschnitt, den Cranach 1524 als Illustration für die Lutherbibel schuf [Exhib. Cat. Basel 1974, 343, no. 230].

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 18.03.2018]

  • Verspottung des Hiob, nach 1524

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Kunsttechnologische Untersuchung

18.03.2018 - Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Instrumentelle Materialanalyse
  • Infrarot-Reflektografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse

Bildträger

Der Bildträger besteht aus zwei Brettern, die verleimt wurden (oben v.l. 9,6 / 19,7 cm, unten v.l. 9 / 20,3 cm).

Augenscheinlich handelt es sich um Laubholz.

Grundierung und Imprimitur

Die Grundierung ist sehr dünn und weiß. Mittels RFA (Niton XLt) wurden Blei (Bleiweiß) und Calzium (vermutlich Kreide) als Bestandteile bestimmt. Optisch deuten zahlreiche Protrusionen auf Alterungsreaktionen zwischen Bleiweiß und Öl und lassen vermuten, dass es sich um eine ölhaltige Grundierung handelt.

Aufgrund der bleihaltigen Grundiermasse sind die Holzporen im Röntgenbild (Seifert ERESCO 150KV/0,5mA/Examion CR 3X-pro) deutlich sichtbar.

Umlaufend gibt es einen ca. 0,7 cm breiten, nicht grundierten holzsichtigen Rand, der darauf schließen lässt, dass die Tafel während des Auftrags der Grundierung gerahmt war.

Entsprechend dünne Bleiweißgrundierungen sind auf Wittenberger Cranach-Werken bisher nicht nachgewiesen.

Unterzeichnung

Die Bildkomposition wurde zuerst mit einem Pinsel und einem schwarzen flüssigen Zeichenmedium aufgezeichnet.

Sie folgt dem Cranach-Holzschnitt von 1524 mit kleiner Abweichungen wie z.B. in der Kleidung der Frau und dem Kopf des linken Mannes, dennoch unterscheidet sich die detailreiche Unterzeichnung von anderen Werken Cranachs.

Farbschichten und Metallauflagen

Mittels RFA (Niton XLt) konnten folgende Elemente nachgewiesen und im Vergleich mit optischen Merkmalen Farbmaterialien bestimmt werden:

Rot: Pb: Bleiweiß; Zn: Zinkweiß (?); Hg: Zinnober; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Cu: Cu-haltiges Blau-, Grünpigment; Ca: Kreide/ Gips

Weiß: Pb: Bleiweiß; Hg: Zinnober; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Ca: Kreide/ Gips

Grün: Pb: Bleiweiß; Sn, Pb: Bleizinngelb I; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Cu: Cu-haltiges Blau-, Grünpigment; Ca: Kreide/ Gips

Gelb: Pb: Bleiweiß; Zn: Zinkweiß (?); Sn, Pb: Bleizinngelb I; Hg: Zinnober; Fe, Mn: Eisenoxid/ Ocker; Cu: Cu-haltiges Blau-, Grünpigment; Ca: Kreide/ Gips

Inkarnat: Pb: Bleiweiß; Zn: Zinkweiß (?); Hg: Zinnober; Cu: Cu-haltiges Blau-, Grünpigment; Ca: Kreide/ Gips

Hellgrün: Pb: Bleiweiß; Sn, Pb: Bleizinngelb I; Cu: Cu-haltiges Blau-, Grünpigment; Ca: Kreide/ Gips

Braun: Pb: Bleiweiß; Zn: Zinkweiß (?); Hg: Zinnober; Fe: Eisenoxid/ Ocker; Cu: Cu-haltiges Blau-, Grünpigment; Ca: Kreide/ Gips

Folgende Pigmente fanden Verwendung: Bleiweiß, Zinnober, Ocker, Kupfergrün und Bleizinngelb. Nicht alle Farbmaterialien konnten bestimmt werden. Spuren von Zink in einzelnen Bildbereichen lassen die Verwendung von Zinkweiß als Retuschefarbe vermuten.

Der Farbauftrag erfolgte konzentriert und in dünnen Schichten mit flachen und spitzen Pinseln. Nur in wenigen Details lassen sich Abweichungen zwischen Unterzeichnung und Malerei erkennen. So wurde z.B. der Kopf eines Reiters im Hintergrund nicht in Farbe ausgeführt.

Auf flächigen Untermalungen erfolgte nur wenig Modellierung von Licht und Schatten mit Farbe. Konturen und Binnenzeichnung wurden überwiegend mit einem feinen Pinsel und schwarzer Farbe grafisch akzentuiert. So ist z. B. das Gewand des Mannes am rechten Bildrand auf einer ockerfarbigen Anlage mit wenigen hellgelben Faltenstegen (Bleizinngelb) ausdifferenziert. Schatten sind nachfolgend mit schwarzer Farbe schraffierend gezeichnet. Inkarnate wurden ebenso auf partiell gräulicher Anlage mit wenig Fleischfarbe in unterschiedlichen Helligkeitsabstufungen angelegt und überwiegend mit schwarzer Zeichnung präzisiert. Die Modellierung des Laubwerks erfolgte hingegen auf schwarzer flächiger Untermalung mit grüner Farbe und abschließenden Grünlacklasuren.

Die nachgewiesenen Pigmente fanden in Malerwerkstätten des Mittelalters und der frühen Neuzeit wie auch in der Cranach-Werkstatt häufige Anwendung. Der Nachweis von Bleizinngelb lässt auf eine Entstehung des Gemäldes vor 1750 oder nach 1940 schließen. Nach 1750 kam Bleizinngelb aus der Mode, erst um 1940 wurde es wiederentdeckt. Aber die auffällige graphische Kontur- und Binnenzeichnung in der Malerei ist für Cranach untypisch. Vermutlich ist dieses qualitätsvolle Gemälde nicht in der Cranach-Werkstatt entstanden.

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 18.03.2018]

  • untersucht von Diana Blumenroth
  • untersucht von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Stephanie Dietz

Erhaltungszustand

Datum18.03.2018 -

Das Werk befindet sich in einem relativ guten und stabilen Zustand. Die Tafel wurde nachträglich rückseitig auf ca. 0,6 cm gedünnt und mit einer zweiten stabilisierenden Platte verleimt (Gesamtstärke 1,3 cm). Es sind einige Ausbrüche und Ausfluglöcher von Holzschadinsekten in der Tafel zu erkennen. Diese wurden zum Teil mit einer Kittmasse aufgefüllt (im Röntgenbild sichtbar) und retuschiert. Die Augen der Frau des Hiob sind nach einer älteren Beschädigung überwiegend rekonstruiert. Auf der gesamten Oberfläche befindet sich ein jüngerer Firnis.

[unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Blumenroth, Dietz, Heydenreich 18.03.2018]

  • untersucht von Diana Blumenroth
  • untersucht von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Stephanie Dietz

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Verspottung des Hiob', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P334/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Verspottung des Hiob', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P334/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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