Urteil des Paris

Titel

Urteil des Paris

[cda 2020]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[Unveröffentlichter Untersuchungsbericht, G. Heydenreich, 13.05.2020]

Die Tafel stellt das Urteil des Paris dar, ein Thema, das Cranach in zahlreichen Versionen malte. Drei Göttinnen - Juno (Hera), Minerva (Athene) und Venus (Aphrodite) - werden in einer Landschaft mit einem großen Baum, einigen Büschen und einem Vorgebirge mit einer Burg gezeigt. Sie tragen Halsketten und ihre Nacktheit wird nur durch ihre hauchdünnen, durchsichtigen Schleier bedeckt. Paris, in eine Rüstung gekleidet, ist schlummernd am linken unteren Bildrand dargestellt, wobei der Kopf auf seiner rechten Hand ruht und der Helm in der Ecke auf dem Boden liegt. Merkur (Hermes), der Götterbote, beugt sich über ihn, mit einem goldenen Harnisch bekleidet und hält einen langen Stab. Über den Büschen dahinter ist der Kopf eines weißen Pferdes zu sehen, das an den Baum gebunden ist.

[cda 2020]

Zuschreibung: Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[D. Koepplin, Katalogeintrag, Sotheby's New York, 11.04.1991, Sale 6158, Los 187]
[Unveröffentlichter Untersuchungsbericht, G. Heydenreich, 13.05.2020]

Datierungen: um 1518 - 1522
1520 - 1530

Datierungen

um 1518 - 1522	[Unveröffentlichter Untersuchungsbericht, G. Heydenreich, 13.05.2020]
1520 - 1530	[D. Koepplin, Katalogeintrag, Sotheby's New York, 11.04.1991, Sale 6158, Los 187]

Maße: Maße Bildträger: 61,1 x 39,8 cm

Maße

Maße Bildträger: 61,1 x 39,8 cm
[Unveröffentlichter Untersuchungsbericht, G. Heydenreich, 13.05.2020]

Signatur / Datierung: keine

Eigentümer: Privatbesitz
Besitzer: Privatbesitz

CDA ID: PRIVATE_NONE-P452
FR (1978) Nr.: FR-none
Permalink: https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P452/

Provenienz

1991, Sotheby’s New York, Los 30, 10.01.991
1991, Sotheby’s New York, Auktion 6158, Los 187, 11.04.1991
1994, Bruun Rasmussen Auctioneers, Los 37, 17.05.1994
1994, Galerie Neuse, Bremen (Notiz im Koepplin Archiv)
Privatsammlung, Arizona, USA
[Unveröffentlichter Untersuchungsbericht, G. Heydenreich, 13.05.2020]

Forschungsgeschichte / Diskussion

Es existieren zwei sehr ähnliche Versionen im Seattle Art Museum [US_SAM_52-38] und in einer Privatsammlung [PRIVATE_NONE-P290]. Es gibt einige kleinere Unterschiede zwischen den drei Werken, die sich weitgehend auf den Hintergrund beschränken. Ein Vergleich der drei Versionen führte zu der Vermutung, dass ein viertes Gemälde existierte, das als Vorlage für die erhaltenen Versionen gedient haben könnte.

[Unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Heydenreich 13.05.2020]

Urteil des Paris, um 1518 - 1522

Abbildungen

Kunsttechnologische Untersuchung

23.05.2019 - 26.07.2019Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

Infrarot-Reflektografie
Röntgengrobstrukturanalyse
UV-Fluoreszenzfotografie
Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
Instrumentelle Materialanalyse

Bildträger

Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse durchgeführt am Balboa Art conservation Center:

- Holztafel im Hochformat mit vertikal verlaufender Holzfaserrichtung

- wahrscheinlich drei stumpf verleimte Bretter

- Röntgenaufnahme zeigt Faserabklebungen auf den Fugen und verteilt auf der Tafel unter der Grundierung

- Oberkante abgeschrägt, vermutlich, um Tafel in einen Rahmen einzupassen

Grundierung und Imprimitur

- weiße, calciumhaltige Grundierung sichtbar an allen vier Kanten

- Grundiergrat an allen vier Tafelrändern erhalten

- Linien entlang der Kanten in die Grundierung geritzt

- entlang der linken, rechten und unteren Kante, ungrundierter Randbereich von ca. 0,5 - 1 cm Breite

Unterzeichnung

- Infrarot-Reflektogramm zeigt feine dunkle Linien, ausgeführt mit Pinsel und flüssigem Medium, zur Anlage der Konturen und einiger Details

- eventuell weitere Linien mit trockenem Zeichenmedium (schwarze Kreide?) ausgeführt

- kleinere Abweichungen zwischen der Unterzeichnung und der malerischen Ausführung (u. a. Positionen der Köpfe, Arme und Beine der Göttinnen

Farbschichten und Metallauflagen

- schwarze Randlinien auf und außerhalb des Grundiergrates lassen vermuten, dass ein Arbeitsrahmen verwendet wurde

- die mittels RFA identifizierten Pigmente entsprechen denen anderer Gemälde aus der Cranach-Werkstatt: Bleiweiß, Blei-Zinngelb, Azurit, Zinnober, Erdpigmente, Knochen- oder Elfenbeinschwarz und Kupfergrün

Rahmung

- vergoldeter Holzrahmen

- florale Ornamentik auf schwarzem Grund

[Unveröffentlicher Untersuchungsbericht, BACC, 23.05.-26.07.2019] [Unveröffentlichter Untersuchungsbericht, Heydenreich 15.05.2020]

untersucht von Balboa Art Conservation Center, San Diego, California
untersucht von C. Brooks
untersucht von A. Miller
untersucht von B. Garcia

Erhaltungszustand

Datum23.05.2019 - 26.07.2019

Zusammenfassung:

Gemälde in instabilem Zustand

Träger:

gedünnt und parkettiert
Schäden eventuell durch Dünnungs- und Parkettierungsprozess verursacht

Bildschicht:

Parkettierung verursacht Spannungen, die zur Bildung von Sprüngen und Bildschichtabhebungen führt, überwiegend im Bereich von Kittungen und Retuschen aber auch in Bereichen originaler Bildschicht
Bereibungen und andere mechanisch bedingte Beschädigungen wurden retuschiert

[Unpublished examination report, BACC, 23.05-26.07.2019]

untersucht von Balboa Art Conservation Center, San Diego, California
untersucht von C. Brooks
untersucht von A. Miller
untersucht von B. Garcia

Versionen

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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