Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt mit Schaube in Halbfigur. Lucretia hat den Kopf leicht zur rechten Bildseite geneigt und ihr Blick geht ins leere. Ihren linken Arm hält sie erhoben und die Hand verschwindet hinter dem Kopf. Mit ihrer rechten, ebenfalls erhobenen Hand hält sie
Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt mit Schaube in Halbfigur. Lucretia hat den Kopf leicht zur rechten Bildseite geneigt und ihr Blick geht ins leere. Ihren linken Arm hält sie erhoben und die Hand verschwindet hinter dem Kopf. Mit ihrer rechten, ebenfalls erhobenen Hand hält sie den kurzen Dolch fast waagerecht vor sich. Lucretia trägt eine dunkelrote, pelzverbrämte Schaube. Darunter ist ein durchsichtiges Untergewand zu sehen. Über ihrem blonden, mit einem schwarzen Band aufgesteckten Haar liegt ein feiner Schleier. Lucretia hat mehrere Schmuckstücke angelegt: eine Glieder-Halskette mit Edelsteinbesatz und Anhänger, eine Hobelspankette und einen Armreif. Der Hintergrund ist dunkel.
[cda 2020]
Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde. Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.
[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]