Bildnis Anna Buchner, geborene Lindacker

"Seit die Bildnisse von Moritz Buchner und dessen Frau Anna, geborene Lindacker, 1928 im Rahmen der Ausstellung der Sammlung Hohenzollern-Sigmaringen im Frankfurter Museum einem breiten Publikum präsentiert wurden, gelten sie als herausragende und gut erhaltende Beispiele für Porträts vor 1520 [1]. Nach der Zerstreuung der Sammlung wurden sie von Oscar F. Oppenheimer erworben und gelangten später in die Schweiz.

Moritz Buchner war Kaufmann und Ratsherr in Leipzig, dessen Familie aus Eisleben (Luthers Geburtsstadt) kam und Wohlstand durch den Thüringischen Bergbau erlangte [2]. Als würdevoller und gepflegter Mann von Welt blickt er den Betrachter mit klugen, abschätzenden doch nicht unfreundlichen Augen an. Einer der drei Ringe seiner linken Hand zeigt sein Wappen und die Initialien MB. Die Datierung und das Schlangensignet erscheinen am linken Bildrand.

Im Gegensatz zu ihrem Gemahl hat Anna Buchner ihren mürrischen Blick nicht auf den Betrachter gerichtet. Sie ist in ein kostbares Gewand gekleidet und trägt ebenso kostbaren Schmuck.

Auf der Rückseite des Herrenporträts sind beide Familienwappen aufgemalt."

[1]Die Gemälde wurden zuerst bei Eduard Flechig, Cranaschstudien, Leipzig 1900, S. 103 erwähnt, dort jedoch falsch identifiziert. Beide sind in folgende wichtigen Monografien aufgeführt: Friedländer und Rosenberg, Die Gemälde von Lucas Cranach, Berlin 1932, S. 50, Tafel 108-109; H. Posse, Lucas Cranach d. "A"., Wien 1942, Tafel 47-48; Lucas Cranach der Ältere: Der Küstler und seine Zeit. Veröffentlichung der Deutschen Akademie der Küste, Berlin 1953, p. 52, Tafel 56-57.

[2] Diese Information verdanken wir der Stadtbibliothek Leipzig.

[http://www.artsconnected.org/resource/1795/portrait-of-anna-buchner-n-e-lindacker (accessed 21.05.2012)]