Bildnis eines Mannes mit einer goldbestickten Mütze (Lukas Spielhausen?)

Bildnis eines Mannes mit einer goldbestickten Mütze (Lukas Spielhausen?)

Titel

Bildnis eines Mannes mit einer goldbestickten Mütze (Lukas Spielhausen?)

[Cat. New York 2013, 66, No. 14]

Malerei auf Buchenholz

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz

[Cat. New York 2013, 66, No. 14]
[Klein, Bericht 2006]

Dieses Bildnis von 1532 zeigt einen Mann als Halbfigur vor hellblauem Hintergrund. Sein Bart ist nach beiden Seiten weit ausladend, die Haare sind unter einer goldgeflochtenen Haube verborgen. Er trägt einen schwarzen Umhang mt Moirédekor. Sein Wams besitzt ein Muster aus schwarzen und orangefarbenen Streifen, die durch schmale gelbe, grüne

Dieses Bildnis von 1532 zeigt einen Mann als Halbfigur vor hellblauem Hintergrund. Sein Bart ist nach beiden Seiten weit ausladend, die Haare sind unter einer goldgeflochtenen Haube verborgen. Er trägt einen schwarzen Umhang mt Moirédekor. Sein Wams besitzt ein Muster aus schwarzen und orangefarbenen Streifen, die durch schmale gelbe, grüne und weiße Linien getrennt sind.[1] Die ornangefarbenen Streifen sind geschlitzt und lassen das weiße Hemd darunter sichtbar werden, welches am Hals mit drei goldbestickten Bändern verziert ist. Ein Anhänger um seinen Hals wird durch den Wams verdeckt. Der Mann umfasst seinen Mantelsaum mit der rechten Hand an der er vier Ringe trägt. Der Wappenring zeigt die Initialen LS und ein rotes Schild mit einer Wolfsangel, einer Hausmarke in Form eines Doppelhakens mit einem schiefstehenden Querstrang.

[1] Das Grün ist verblasst und schwer zu erkennen.

[Cat. New York 2013, 66, 288, No. 14]

Zuschreibung
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Ältere

[Cat. New York 2013, 66, No. 14]

Datierung
1532

Datierung

1532

[datiert]

Maße
Maße der Bildträger: 50,5 × 36,4 × 0,8 cm (19 7/8 × 14 5/16 × 5/16 Zoll)

Maße

  • Maße der Bildträger: 50,5 × 36,4 × 0,8 cm (19 7/8 × 14 5/16 × 5/16 Zoll)

  • [Cat. New York 2013, 66, No. 14]

Signatur / Datierung

Bezeichnet mittig links: Schlangensignet mit stehenden Flügeln und datiert "1532"

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet mittig links: Schlangensignet mit stehenden Flügeln und datiert "1532"

  • [Cat. New York 2013, 66, No. 14]

Inschriften und Beschriftungen

Wappen/Emblem: - Auf Wappenring: rotes Schild mit einer weißen Wolfangel, darüber "LS"

[Cat. New York 2013, 66, No. 14]

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • Wappen/Emblem:

    • Auf Wappenring: rotes Schild mit einer weißen Wolfangel, darüber "LS"
  • [Cat. New York 2013, 66, No. 14]

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Tafelrückseite: - Links oben und links unten:

  • eingestanzt auf den Bildträger, Wappen der Familie Spielhausen (Schild mit diagonal stehender Spielkarte), darüber "DS"[1]

    • oben mittig:
  • auf gedrucktem Aufkleber: "26"

  • [1] Vgl. Siebmacher 1856 - 1967 (Hg.), Bd. 6, Teil 12 (1907), S. 84, und Tafel 66 (Familie Spielhausen, Sachsen und Thüringen).

  • [Cat. New York 2013, 66, 288, No. 14]

Eigentümer
The Metropolitan Museum of Art, New York
Besitzer
The Metropolitan Museum of Art, New York
Standort
New York
CDA ID
US_MMANY_1981-57-1
FR (1978) Nr.
FR339
Permalink
https://lucascranach.org/de/US_MMANY_1981-57-1/

Provenienz

  • Familie Spielhausen
  • Georg Hirth, München (bis 1916; Verkauf, Galerie Helbing, München, ab. 28. November 1916, Nr. 1042)
  • Privatsammlung (bis 1924; Verkauf durch Kleykamp, Den Haag, 10. Juni, Nr. 7)
  • [Julius Böhler, München]
  • [Van Diemen & Co., Berlin und New York, 1925]
  • [Paul Bottenwieser, Berlin und New York, 1925]
  • Dr. und Fr. Franz H. Hirschland, Harrison, N.Y. (1929 bis zum Tode des Mannes 1973)
  • Frau Franz H. (Gula V.) Hirschland, Harrison, N.Y. (1973 bis zu ihrem Tode 1980)
  • Erbe von Gula V. Hirschland, 1980

[Cat. New York 2013, 66, No. 14]

Ausstellungen

Berlin 1925, Nr. 85
New York 1929, Nr. 20
Cambridge (Mass.) 1936, Nr. 10

  • New York 1939a, Nr. 57
  • New York 1951, Nr. 3
  • New York 1960, Nr. 5

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Cat. New York 2013 66-69 No. 14
Autor/inMaryan W. Ainsworth, Joshua P. Waterman
TitelGerman Paintings in The Metropolitan Museum of Art, 1350 - 1600
Ort der VeröffentlichungNew York
Jahr der Veröffentlichung2013
Cat. New York 1995 220 Fig.
Autor/inKatharine Baetjer
TitelEuropean Paintings in the Metropolitan Museum of Art by Artists Born before 1865. A Summary Catalogue
Ort der VeröffentlichungNew York
Jahr der Veröffentlichung1995
Sprinson 1981 43 Fig.
Autor/inMary Sprinson de Jesús
Herausgeber/inThe Metropolitan Museum of Art, New York
TitelNotable Acquisitions 1980-1981
Ort der VeröffentlichungNew York
Jahr der Veröffentlichung1981
Friedländer, Rosenberg 1979 No. 339
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Zimmermann 1962 10
Autor/inHeinrich Zimmermann
TitelÜber einige Bildniszeichnungen Lucas Cranachs d. J.
ZeitschriftPantheon
Jahrgang20, no. 1 (January-February 1962)
Jahr der Veröffentlichung1962
Seiten8-12
Lilienfein 1942 70 Plate 13
Autor/inHeinrich Lilienfein
TitelLukas Cranach und seine Zeit
Ort der VeröffentlichungBielefeld
Jahr der Veröffentlichung1942
Exhib. Cat. Cambridge, Mass. 1936 43 132
Autor/inCharles L. Kuhn
Herausgeber/inGermanic Museum, Cambridge, Mass.
TitelCatalogue of the Germanic Museum exhibition of German paintings of the fifteenth and sixteenth centuries. Lent from American collections
Ort der VeröffentlichungCambridge Mass.
Jahr der Veröffentlichung1936
Friedländer, Rosenberg 1932 79 273 Fig.
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Heyck 1927 96, 119 Plate 62
Autor/inEduard Heyck
TitelLucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBielefeld
Jahr der Veröffentlichung1927
Garner 1926 54-55 Fig.
Autor/inJulian Gardner
TitelPortrait of a Man by Lucas Cranach
ZeitschriftInternational Studio
Jahrgang84 (May 1926)
Jahr der Veröffentlichung1926
Seiten54-55
Exhib. Cat. Berlin 1925 20 85
Autor/inWilhelm von Bode
Herausgeber/inKaiser Friedrich-Museums-Verein Berlin
TitelGemälde Alter Meister aus Berliner Besitz [Akademdie der Künste, Berlin]
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1925
Zimmermann 1925 111 Fig. between pp. VI and 1
Autor/inHeinrich Zimmermann
TitelZu Cranachs Bildern
ZeitschriftZeitwende
JahrgangJanuary - June 1925
Jahr der Veröffentlichung1925
Seiten110-112
Auct. Cat. The Hague 1924 No. 7 Fig.
Herausgeber/inKoninkljke Kunstzaal Kleykamp, The Hague
TitelVente. Collection importante, Tableaux et sculptures des XV, XVI, XVII siècles, appartenant à un amateur. Sale cat. Koninkljke Kunstzaal Kleykamp, The Hague, June 10, 1924
Ort der VeröffentlichungThe Hague
Jahr der Veröffentlichung1924
Auct. Cat. Munich 1916 154 (Vol. 1) No. 1042 Plate 142 (Vol. 2)
Autor/inn. a.
TitelPorzellane, Gobelins, Teppiche, Metallarbeiten, Gemälde, alter und neuer Meister, Möbel und anderes, aus der Sammlung Georg Hirth, sale cat., Galerie Helbing, Munich, Nov. 28, 1916
Band2
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung1916

Forschungsgeschichte / Diskussion

Das vorliegende Bildnis wurde erstmals 1916 veröffentlicht als es bei einer Auktion als Werk Lucas Cranachs des Älteren zum Verkauf stand.[1] Diese Zuschreibung wurde später von Heinrich Zimmermann sowie Max Friedländer und Jakob Rosenberg bestätigt.[2] Innerhalb der Cranach-Literatur fand die Tafel wenig Beachtung, was wahrscheinlich mit ihrem Verblieb in Privatbesitz bis zum Jahr 1981 zusammen hieng.[3] Stilistisch ist sie stimmig anderen Bildnisse aus den den 1530er Jahren beizuordnen, etwa dem Bildnis eines Mannes mit Barett von 1532 (ehemals Alfredo Hirsch Collection, Buenos Aires), dem Bildnis eines Mannes mit Rosenkranz des selben Jahres (Kirchenkreis Alt-Hamburg) oder jenes des Kanzlers Gregor Brück von 1533 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg).[4] Die Unterzeichnung, die aus dünnen, spärlich gesetzten Konturlinien bei den Gesichtern und Händen besteht, ist vergleichbar mit der des Bildnis Brücks.[5] Die Röntgenaufnahme zeigt einen sparsamen Aufbau der Malschichten, besonders im Bereich der Inkarnate. Die schnelle und sichere Ausführung der Malerei hebt die Tafel aus der Masse der Werkstattproduktionen heraus und legt die Vermutung nahe, dass Cranach selbst einen hohen Anteil an der Ausführung hatte. Das lebhafte Farbmuster der Kleidung und das Zusammenspiel der geschwungenen Linien verleiht dem Bildnis eine besonders eindrucksvolle visuelle Präsenz.

Einen Hinweis auf die Identität des Dargestellten vermag das Wappen auf der Rückseite der Tafel liefern, das der Familie Spielhausen zugeordnet werden kann.[6] Besonders verführerisch scheint die Identifizierung des Dargestellten als Lukas Spielhausen, basierend auf den Initialen LS auf dem Wappenring. Geboren um 1493 in Leipzig, wo er 1524 einen Doktorgrad in Jura erwarb, bekleidete Spielhausen ab 1531 das Amt des Hofprokurators an der kurfürstlichen Residenz in Torgau, was einem Anwalt im juristischen Ratsgremium unter dem sächsischen Kurfürsten Johann dem Beständigen (reg. 1525-32) gleich kam.[7] 1544 wurde Spielhausen Bürger in Weimar, wo er verschiedene Ämter in der städtischen Verwaltung inne hatte, darunter das des Bürgermeisters. Spielhausen starb 1558.[8] Die Initialen DS oberhalb des Spielhausen-Wappens auf der Rückseite der Tafel scheinen diese Annahme zu bestätigen, da sie auf Lukas Spielhausens Enkel David Spielhausen verweisen könnten, der 1607 starb und ein möglicher Besitzer der Tafel gewesen sein mag.[9]

Spielhausens Alter von ungefähr 49 im Jahr 1532, dem Jahr des Bildnisses, deckt sich mit dem Erscheinungsbild des Dargestellten. Er kann durch seine höfischen Aufgaben in Torgau mit Cranach, dem Hofmaler der sächsischen Kurfürsten, in Kontakt gekommen sein. Ungeklärt bleibt bisher, ob die Wolfangel auf dem Wappenring Spielhausens persönliches Signet war, das er abseits des Familienwappens mit Spielkarten genutzt haben mag. Spielhausens einzige überlieferte Heirat fand im Jahr 1541 statt[10], daher - Gesetz dem Fall er sei hier tatsächlich dargestellt - handelt es sich hier um ein Einzelporträt ohne weibliches Gegenstück.

[1] Helbing 1916, Bd. 1, S. 154, Nr. 1042.

[2] H. Zimmermann 1925, S. 111; Friedländer und J. Rosenberg 1932, S. 79, Nr. 273; Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 136, Nr. 339. Vgl. auch Garner 1926, S. 54 - 55 (fälschliche Identifizierung des Dargestellten als Johann Friedrich der Großmütige); Heyck 1927, S. 96, 119; Kuhn 1936, S. 43, Nr. 132; Lilienfein 1942, S. 70; H. Zimmermann 1962, S. 10.

[3] vgl. Mary Sprinson in Metropolitan Museum 1981, S. 43.

[4] Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 136, Nr. 340 (ehemals Buenos Aires), Abb., Nr. 340A (Hamburg), Nr. 341 (Nürnberg), Abb. Für ein Abbildung des Hamburger Porträts vgl. Ahuis 2011, Abb. 4.

[5] Beschrieben in Löcher 1997, S. 150, in Eisenach 1998, S. 134, Abb. 15.3a.

[6] Vgl. Siebmacher 1856 - 1967 (Hg.), Bd. 6, Teil 12 (1907), S. 84, und Tafel 66. Das Gemälde könnte vormals eine Inschrift in der oberen rechten Ecke mit dem Namen des Dargestellten besessen haben. Eine unleserliche Inschrift ist sichtbar auf der Abbildung bei Helbing 1916, Bd. 2, Tafel 142. 1924 fehlt die Inschrift bereits, vgl. Kleykamp 1924, Nr. 7, Abb.

[7]. Eichbaum 2005, S. 14, Nr. 12660. Ich danke Gustaf-Götz Eichbaum für die Bereitstellung der biografischen Informationen, die auf seinen Forschungen basieren (E-Mail an den Autor, 24. Oktober 2007, Werkakte, Department of European Paintings, MMA). Das Farbschema in Schwarz und Orange mag an die Farben Schwarz und Gelb des sächsischen Wappens erinnern. Dies wiederum legt die Vermutung nahe, dass es sich hier um einen höfischen Offiziellen handelt, was für Spielhausen zutreffen würde. Wie Helmut Nickel festhielt, könnte das Orange als rotes Gold aufgefasst worden sein, was in der Heraldik mit Gold und damit mit Gelb gleichzusetzen sei, vgl. Helmut Nickel, E-Mail an Mary Sprinson de Jesús, 19. September 2006 (Werkakte, Department of European Paintings, MMA). Für Beispiele des roten Goldes als Ersatz für Gold vgl. J. Grimm and W. Grimm 1854 - 1971 /1998 -, „Gold" Sektion 3, I, A., 1, a (letzter Aufruf am 23. April 2012).

[8] Laut Gustaf-Götz Eichbaum, basierend auf Informationen aus dem Stadtarchiv Weimar, bestellt der Weimarer Stadtrat 1609 ein posthumes Bildnis Spielhausens bei dem Maler Martin Lamprecht. Ob dieses Bildnis noch existiert ist unbekannt (E-Mail an Autor, 18. Dezember 2007, Werkakte, Department of European Paintings, MMA).

[9] David, Bürgermeister von Salzungen bei Eisenach, war der Sohn von Lukas Sohn David Daniel, der 1587 starb. Diese Information dankend erhalten von Jan Lekschas, Bernau (E-Mail an den Autor, 8. Dezember 2008, Werkakte, Department of European Paintings, MMA). David und David Daniel Spielhausen sind nicht aufgeführt in Eichbaum 2005. David Spielhausens Todesjahr kann aus der Titelseite einer 1607 erschienen Publikation gefolgert werden, die ihn als verstorben nennt: Gamelia in honorem nuptiarum Praestantiß. variarumque rerum usu peritißimi viri Dn. Georgii Fulden . . . sponsi cum . . . Virgine Regina . . . Dn. Davidis Spielhausen, olim quaesturae Saltzungensis praefecti fidelissimi, p. m. relicta filia, sponsa (Jena, 1607). Ein Spielhausen-Herz-Sechs-Wappen aus dem Jahr 1582 mit den Initialen DS, und daher zu David Spielhausen gehörig, wird beschrieben bei Freiherr von Ledebur, in: Der Deutsche Herold 38, Nr. 5 (1907), S. 92.

[10] Eichbaum 2005, S. 14, Nrn. 12660, 12661 (Margaret Zahn).

[Cat. New York 2013, 66, 68, 288, No. 14]

  • Bildnis eines Mannes mit einer goldbestickten Mütze (Lukas Spielhausen?), 1532

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

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  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie
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Bildträger

Bildträgerbesteht aus zwei Birkenholzbrettern mit horizontaler Maserung. Die dendrochronologische Analyse weist ein frühstes mögliches Herstellungsdatum von 1531 nach und belegt, dass das Holz der Tafel aus dem gleichen Baum stammt wie Cranachs Philipp Melanchthon, datiert 1532 (Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden) [DE_SKD_GG1919].[1]

Die Tafel ist rückseitig in der Mitte mit Werg in horizontalen Bändern verstärkt, Deichselspuren sind dort deutlich sichtbar. Ebenso ein flache Fase (ca. 3,8 cm breit) an allen Rändern. Die Abmessungen nähern sich Format C nach Heydenreich an.[2]

[1] Holzartbestimmung und Dendrochronologie durch Peter Klein, Universität Hamburg (Bericht 2. Mai 2006, Werkakte, Department of European Paintings, MMA). Kleins dendrochronologische Analyse weist als frühstes Fälldatum 1530 aus, damit ist das frühste mögliche Herstellungsdatum der Tafel von 1531 basiert.

[2] Heydenreich 2007b, S. 43.

[Cat. New York 2013, 66, 288, No. 14]

Grundierung und Imprimitur

Die Tafel besitzt eine weiße Grundierung und eine bleiweißhaltige Imprimitur. Die diffusen vertikalen Steifen, die auf der Röntgenaufnahme sichtbar sind, ergeben sich daraus.

[Cat. New York 2013, 66, No. 14]

Unterzeichnung

Die IRR zeigt Unterzeichnungen der Gesichtszüge und Hände ausgeführt mit einem flüssigen Medium, aufgetragen mit einem Pinsel.[1]

[1] IRR ausgeführt mit den Einstellungen B und D; vgl. S. 276.

[Cat. New York 2013, 68, 288, No. 14]

Farbschichten und Metallauflagen

Der Kragen, die Ringe und die goldgewebte Kopfbedeckung des Porträtierten weisen Farbkombinationen, Schichtaufbau und die geschickte Arbeitsweise von Cranach Werken auf. Der Maler ging systematisch vor: er beginnt mit den Mitteltöne und fügt die dunkleren anschließend hinzu um mit den Höhungen abzuschließen. Diese Bereiche wurde außerdem mit Mordentvergoldungen versehen, die heute in fragmentarischen Zustand sind. Mit Parallelstriche in hellem Gelb, scheinbar aufgetragen mit einem doppelspitzigen Pinsel wurden die Stickerein imitiert.[1]

[1] Heydenreich 2007b, S. 192

[Cat. New York 2013, 66, 68, 288, No. 14]

Rahmung

Nicht original

[Cat. New York 2013, 66, No. 14]

08. 2011Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • erstellt von The Metropolitan Museum of Art, New York

02.05.2006Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

Holzartbestimmung und Dendrochronologie durch Peter Klein, Universität Hamburg (Bericht 2. Mai 2006, Werkakte, Department of European Paintings, MMA). Kleins dendrochronologische Analyse weist als frühstes Fälldatum 1530 aus, damit ist das frühste mögliche Herstellungsdatum der Tafel von 1531 basiert.

[Cat. New York 2013, 288, Fn. 2, No. 14]

  • analysiert von Peter Klein

06. 1999Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
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  • irr

BESCHREIBUNG

- Eine Unterzeichnung ist nicht eindeutig erkennbar.

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2017]

  • fotografiert von The Metropolitan Museum of Art, New York

Erhaltungszustand

Datum2013

Bei einer früheren Maßnahme wurde die mittlere Brettfuge mit einem Holzblock auf der Rückseite verstärkt, weitere Holzverstärkungen wurden oben und unten an der Tafel angebracht. Die gesamte Rückseite wurde mit den Verstärkungen mit brauner Farbe überzogen. Außerdem sind auf der Rückseite die Spuren einer früheren Stützkonstruktion sichtbar, die aus drei symmetrisch angeordneten Leisten quer zur Maserung bestand. [...]

Allgemein ist das Bildnis in einem sehr guten Zustand, abgesehen von abnehmender Deckkraft der Farben an verschiedenen Stellen, die dem normalen Alterungsprozess geschuldet sind.

[Cat. New York 2013, 66, No. 14]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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