Katharina von Bora

Katharina von Bora

Titel

Katharina von Bora

[http://www.baumanconservation.com/SolvingTheCranachMystery.html]

Malerei auf Buchenholz (Fagus sp.)

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz (Fagus sp.)

Halbfiguriges Bildnis Martin Luthers und Katharina von Boras im Dreiviertelprofil. Luther blickt nach rechts, Katharina nach links. Katharina wird vor einem grünen Hintergrund gezeigt, die Hand vor ihrer Taille gekreuzt. Beide Hände sind sichtbar. Sie trägt ein schwarzes Kleid mit Blumenmustern und einem Pelzkragen und eine weiße Bluse mit schwarz

Halbfiguriges Bildnis Martin Luthers und Katharina von Boras im Dreiviertelprofil. Luther blickt nach rechts, Katharina nach links. Katharina wird vor einem grünen Hintergrund gezeigt, die Hand vor ihrer Taille gekreuzt. Beide Hände sind sichtbar. Sie trägt ein schwarzes Kleid mit Blumenmustern und einem Pelzkragen und eine weiße Bluse mit schwarz abgesetzter Borte. Ihr bräunliches Haar ist unter einem Haarnetz zu sehen. Das undatierte Bildnis ist in der unteren rechten Ecke signiert.

[Bauman 2014, PDF]

Zuschreibung
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere
Datierung
1537

Datierung

1537

[Gegenstück datiert]

Maße
Maße Bilddträger: 51 x 36 x 0,48 cm

Maße

Signatur / Datierung

Bezeichnet unten rechts: nach links ausgerichtetes Schlangensignet; in schwarzer Farbe

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet unten rechts: nach links ausgerichtetes Schlangensignet; in schwarzer Farbe

Inschriften und Beschriftungen

Nach der Säuberung wurden teilweise unleserliche Inschriften im oberen und unteren Bereich der Tafel lesbar. Außerdem wurde sichtbar, dass …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • Nach der Säuberung wurden teilweise unleserliche Inschriften im oberen und unteren Bereich der Tafel lesbar. Außerdem wurde sichtbar, dass das Wappen in der Vergangeheit ausgekratzt wurde. Für weitere Untersuchungen und eine Diskussion der fehlenden Bereiche vgl.:

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

Eigentümer
The Muskegon Museum of Art, Muskegon, Michigan
Besitzer
The Muskegon Museum of Art, Muskegon, Michigan
Standort
Muskegon
CDA ID
US_MMA_39-6
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/US_MMA_39-6/

Provenienz

Die Sammlung führt die bisherigen Eigentümer wie folgt auf:

  • Graf Franz Vetter van der Lilie, Wien
  • E. und A. Silberman Galerie, New York
  • Drey-Sammlung, München
  • Steinmeyer-Sammlung, Berlin
  • erneut E. und A. Silberman Galerie, New York
    Diese Angaben können jedoch nicht mehr dokumentiert werden. [1]

Die Hackley Art Gallery, inzwischen das Muskegon Museum of Art, Michigan erwarb die Porträts im Juli 1939 von der E. und A. Silberman Galerie, New York. Dr. W. R. Valentiner, Direktor des Detroit Institute of Art, und ehemaliger Kurator am Metropolitan Museum of Art, authentifizierte das Gemälde in einem Telegramm vom 17. Mai 1939. [2] [3]
Am 19. Mai 1939 bot Frank Almy, der Direktor der Hackley Art Gallery's David Silberman $10,000.00 sowie das Werk "Nocturne in Bruges" von Henri Le Sidaner aus dem eigenen Bestand für die beiden Cranach-Werke und ein Bildnis von Dr. Samuel Johnson von Gilbert Stuart. Das Angebot wurde angenommen.

[1] Howarth, Shirley Reiff. European Painting: Muskegon Museum of Art. S.D. Warren Company. Muskegon, Michigan. 1981. S.14.
[2] Biografische Angaben zu Valentiner auf: //www.dictionaryofarthistorians.org/valentinerw.htm, letzter Zugriff: 15.05.14.
[3] Ein Telegramm vom 18. Mai 1939 von Dr. Paul Grummann, Direktor des Joslyn Memorial Building, Omaha, Nebraska, an Frank Almy erwähnt eine "Authentifizierung durch Friedländer." Dieser Vermerk erscheint auch in einem internen Memo des Muskegon Museum of Art ohne Autorenangabe, das vom 16. Mai 1939 stammt. Es gibt keine Unterlagen, die diese Authentifizierung belegen, da die Gemälde nicht in Friedländers 1932 erschienene Werkkatalog auftauchen. Heinz Norden übersetzte "Die Gemälde von Lucas Cranach", Ithaca, N.Y. Cornell University Press. 1978. S.99.
[Bauman 2014, PDF]

Forschungsgeschichte / Diskussion

  • Katharina von Bora, 1537

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

08. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
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  • erstellt von Barry Bauman

03. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • UV-Fluoreszensfotografie
  • Lichtmikroskopie
  • Dendrochronologie

Bildträger

Die Bildnisse wurden auf Holztafeln mit den Maßen H. 51 cm x Br. 36 cm x T. 0,48 cm gemalt. Die Bildträger sind stabil und zeigen keinen Malschichtverlust oder Risse. Die Bretter weisen eine vertikal verlaufende Maserung auf. Beide Tafeln wurden parkettiert mit fünf vertikalen Streben und fünf beweglichen horizontalen Streben. Die Rückseiten zeigen keine Inschriften oder Markierungen außer den Inventarnummern des Museums: "39.5" beim Luther, "39.6" bei der Katharina. Drendrochronologische Untersuchungen zeigen die Verwendung von Buchenholz (Fagus sp.) als Trägermaterial. [1]

[1]Dendrochronologische Untersuchung ausgeführt im Forest Products Laboratory, Madison, Wisconsin. Ergebnisse erhalten in einem Brief vom 11. März 2014.

Grundierung und Imprimitur

Die Grundierung wurde dünn und gleichmäßig auf beide Tafeln aufgetragen, wahrscheinlich mit Weiß, das heute leicht verfärbt erscheint. Der Kalkgrund setzt sich scheinbar aus Kalziumkarbonat zusammen und ist intakt. Es lassen sich keine Bereiche finden, wo die Grundierung als Unterton der Malschicht eingesetzt wurde, wenn auch ein etwas hellere Konturlinie in der oberen rechten Ecke der Bora-Tafel zu beobachten ist. Der Grund verläuft über die rechte und linke Kante beider Bildnisse hinweg: 0,63 cm am oberen und unteren Rand zeigen keine Grundierung.

Farbschichten und Metallauflagen

Die dünnen Malschichten wurden gleichmäßig aufgetragen. Die Malschicht ist im Ganzen gesichert, auch wenn kleine Ablösungen entlang der Kanten beobachtet werden können, die von früheren Rahmungen stammen. In diesen Bereichen ist die Grundierung sichtbar. [2]

Die Hintergründe wurden mit sorgfältigen Pinselstrichen ohne Übergänge angelegt. Generell sind die Fleisch- und Gewandtöne dicker aufgetragen und legen eine sorgfältige Modellierung mit durchscheinenden Farbschichten nahe. Keine sichtbaren Pentimenti festzustellen.

Beim Lutherbildnis konnte die Silhouette eines ausgekratzten Wappens oder Siegels und zwei Zeilen einer Inschrift im unteren Bereich ausgemacht werden.

[Bauman 2014, PDF]

Erhaltungszustand

Datum03. 2013

Bildträger:

Die Bildnisse wurden auf Holztafeln mit den Maßen H. 51 cm x Br. 36 cm x T. 0,48 cm gemalt. Die Bildträger sind stabil und zeigen keinen Malschichtverlust oder Risse. Die Bretter weisen eine vertikal verlaufende Maserung auf. Beide Tafeln wurden parkettiert mit fünf fünf vertikalen Streben und fünf beweglichen horizontalen Streben. Die Rückseiten zeigen keine Inschriften oder Markierungen außer den Inventarnummern des Museums: "39.5" beim Luther, "39.6" bei der Katharina. Drendrochronologische Untersuchungen zeigen die Verwendung von Buchenholz (Fagus sp.) als Trägermaterial. [1]

Grundierung:

Die Grundierung wurde dünn und gleichmäßig auf beide Tafeln aufgetragen, wahrscheinlich mit Weiß, das heute leicht verfärbt erscheint. Der Kalkgrund setzt sich scheinbar aus Kalziumkarbonat zusammen und ist intakt. Es lassen sich keine Bereiche finden, wo die Grundierung als Unterton der Malschicht eingesetzt wurde, wenn auch ein etwas hellere Konturlinie in der oberen rechten Ecke der Bora-Tafel zu beobachten ist. Der Grund verläuft über die rechte und linke Kante beider Bildnisse hinweg: 0,63 cm am oberen und unteren Rand zeigen keine Grundierung.

Malschicht:

Die dünnen Malschichten wurden gleichmäßig aufgetragen. Die Malschicht ist im Ganzen gesichert, auch wenn kleine Ablösungen entlang der Kanten beobachtet werden können, die von früheren Rahmungen stammen. In diesen Bereichen ist die Grundierung sichtbar. [2]

Die Hintergründe wurden mit sorgfältigen Pinselstrichen ohne Übergänge angelegt. Generell sind die Fleisch- und Gewandtöne dicker aufgetragen und legen eine sorgfältige Modellierung mit durchscheinenden Farbschichten nahe. Kiene sichtbaren Pentimenti festzustellen.

Übermalungen:

Im ultravioletten Licht zeigen sich Hinweise für zurückliegende Restaurierungen. Organische Firnisse leuchten Gelb-grün. Wo Retuschen auf den Firnis aufgetragen wurden, zeigen diese sich schwarz im UV-Licht, was als "primäre Fluoreszenz" bezeichnet wird. Wenn ein Gemälde mehrmals gefirnisst wurde und die Retuschen innerhalb der Firnisschichten eingeschlossen sind, erscheinen sie als schwarze Schatten im UV-Licht ("sekundäre Fluoreszenz"). Falls sich die Retuschen unter dem Firnis befinden, leuchtet die Oberfläche gleichmäßig und kann zu einem falschen Befund führen.

Die Untersuchung unter UV-Licht zeigt sekundäre Fluoreszenz in allen Bereichen beider Tafeln, besonders deutlich im Bereich der Hintergründe und der unteren linken Ecke des Luther-Bildnisses. Nur kleinere Hinzufügungen zeigen sich bei den Inkarnaten, was nicht ungewöhnlich ist, da das harte Bleiweißpigment, das dort vorherrscht, weniger anfällig für Abnutzung ist. Die Museumsdokumentation verzeichnet keine vorhergehenden Maßnahmen.

Firnis:

Die Malfläche wurde mit drei Schichten gefirnisst. Eine verschmutzte Schicht liegt auf zwei organischen Firnisschichten. Diese Firnisse verfärben sich mit der Zeit gelb und verdunkeln, wodurch der originale Gesamteindruck des Gemäldes verfälscht werden kann. Außerdem tendieren sie dazu die räumliche illusion eines Gemäldes zu verflachen. Die visuellen Qualitäten beider Bildnisse wurden durch die Firnisse negativ beeinflusst.

[1] Dendrochronologische Untersuchung vom Forest Products Laboratory, Madison, Wisconsin. Ergebnisse wurden in einem Brief vom 11. März 2014 übermittelt.

[1] Stout, George. 'Classes of Simple Paint Structure.' Technical Studies, Bd. VI. 1938. S.231.

[Bauman 2014, PDF]

  • untersucht von Barry Bauman

Restaurierungsgeschichte

Datum25.03.2013 - 28.12.2013

Bildträger:

Die Bildnisse wurden auf Holztafeln mit den Maßen H. 51 cm x Br. 36 cm x T. 0,48 cm gemalt. Die Bildträger sind stabil und zeigen keinen Malschichtverlust oder Risse. Die Bretter weisen eine vertikal verlaufende Maserung auf. Beide Tafeln wurden parkettiert mit fünf vertikalen Streben und fünf beweglichen horizontalen Streben. Die Rückseiten zeigen keine Inschriften oder Markierungen außer den Inventarnummern des Museums: "39.5" beim Luther, "39.6" bei der Katharina. Drendrochronologische Untersuchungen zeigen die Verwendung von Buchenholz (Fagus sp.) als Trägermaterial. [1]

Grundierung:

Die Grundierung wurde dünn und gleichmäßig auf beide Tafeln aufgetragen, wahrscheinlich mit Weiß, das heute leicht verfärbt erscheint. Der Kalkgrund setzt sich scheinbar aus Kalziumkarbonat zusammen und ist intakt. Es lassen sich keine Bereiche finden, wo die Grundierung als Unterton der Malschicht eingesetzt wurde, wenn auch ein etwas hellere Konturlinie in der oberen rechten Ecke der Bora-Tafel zu beobachten ist. Der Grund verläuft über die rechte und linke Kante beider Bildnisse hinweg: 0,63 cm am oberen und unteren Rand zeigen keine Grundierung.

Malschicht:

Die dünnen Malschichten wurden gleichmäßig aufgetragen. Die Malschicht ist im Ganzen gesichert, auch wenn kleine Ablösungen entlang der Kanten beobachtet werden können, die von früheren Rahmungen stammen. In diesen Bereichen ist die Grundierung sichtbar. [2]

Die Hintergründe wurden mit sorgfältigen Pinselstrichen ohne Übergänge angelegt. Generell sind die Fleisch- und Gewandtöne dicker aufgetragen und legen eine sorgfältige Modellierung mit durchscheinenden Farbschichten nahe. Keine sichtbaren Pentimenti festzustellen.

Übermalungen:

Im ultravioletten Licht zeigen sich Hinweise auf zurückliegende Restaurierungen. Organische Firnisse leuchten Gelb-grün. Wo Retuschen auf den Firnis aufgetragen wurden, zeigen diese sich schwarz im UV-Licht, was als "primäre Fluoreszenz" bezeichnet wird. Wenn ein Gemälde mehrmals gefirnisst wurde und die Retuschen innerhalb der Firnisschichten eingeschlossen sind, erscheinen sie als schwarze Schatten im UV-Licht ("sekundäre Fluoreszenz"). Falls sich die Retuschen unter dem Firnis befinden, leuchtet die Oberfläche gleichmäßig und kann zu einem falschen Befund führen.

Die Untersuchung unter UV-Licht zeigt sekundäre Fluoreszenz in allen Bereichen beider Tafeln, besonders deutlich im Bereich der Hintergründe und der unteren linken Ecke des Luther-Bildnisses. Nur kleinere Hinzufügungen zeigen sich bei den Inkarnaten, was nicht ungewöhnlich ist, da das harte Bleiweißpigment, das dort vorherrscht, weniger anfällig für Abnutzung ist. Die Museumsdokumentation verzeichnet keine vorhergehenden Maßnahmen.

Firnis:

Die Malfläche wurde mit drei Schichten gefirnisst. Eine verschmutzte Schicht liegt auf zwei organischen Firnisschichten. Diese Firnisse verfärben sich mit der Zeit gelb und verdunkeln, wodurch der originale Gesamteindruck des Gemäldes verfälscht werden kann. Außerdem tendieren sie dazu die räumliche illusion eines Gemäldes zu verflachen. Die visuellen Qualitäten beider Bildnisse wurden durch die Firnisse negativ beeinflusst.

[1] Dendrochronologische Untersuchung vom Forest Products Laboratory, Madison, Wisconsin. Ergebnisse wurden in einem Brief vom 11. März 2014 übermittelt.

[1] Stout, George. 'Classes of Simple Paint Structure.' Technical Studies, Bd. VI. 1938. S.231.

[http://www.baumanconservation.com/SolvingTheCranachMystery.html]

Sicherung

Einzelne Bereich wurden mit 1:10-Gelatin gesichert. Die Flüssigkeit wurde warm mit einem kleinen sicherförmigen Pinsel aufgetragen. Dieser anfängliche Schritt erlaubte es, im Folgenden ohne das Risiko weiterer Verluste zu arbeiten.

Säuberung

Die Materialien zur Säuberung waren bei beiden Tafeln gleich. Die Schmutzfilm wurde mit pH-neutralem Reinigungsmitteln entfernt und die Firnisschichten gelöst. Wasserfarbenlasuren wurden im Bereich der dunklen Farbtöne eingesetzt um kleinere Bereibungen auszugleichen. Während der Säuberung kam im oberen rechten Quadranten ein Bereich einer ausgehärteten weißen Übermalung zum Vorschein, die den Einsatz des Skalpells notwendig machte.

Ganze Bereiche der Gemälde wurden übermalt und verdekcen längst vergessene Bildinhalte. Nur kleine Teile davon können nach Jahrhunderten der Überarbeitung rekonstruiert werden. Beim Lutherbildnis konnte die Silhouette eines ausgekratzten Wappens oder Siegels und zwei Zeilen einer Inschrift im unteren Bereich ausgemacht werden.

Auch im oberen Bereich konnten Buchstaben ausgemacht werden. Nur wenige Buchstaben der ersten Zeile einer möglicherweise fünf- oder sechszeiligen Inschrift sind lesbar: "D O C T O R A R T V S L V". Alle anderen Buchstaben sowie die gesamte Inschrift des Bora-Bildnisses bleiben unleserlich. Es ist naheliegend, das die Inschrift ursprünglich "DOCTOR MARTINVS LVTHER" lautete.

Röntgen- und Infrarotfotografie

Diese Untersuchungen wurden zur Klärung einer möglichen Inschrift herangezogen. Röntgenaufnahmen erlauben dem Restaurator Einsichten zur Geschichte des Gemäldezustands. Röntgenstrahlen durchdringen die meisten Materialien, werden aber von manchen Pigmenten, die Schwermetalle enthalten absorbiert (z. B. Bleiweiß). Diese Bereiche erscheinen auf der Röntgenaufnahme weiß. Leider konnte die Röntgenaufnahme keine weiteren Hinweise auf die Inschrift liefern. Nur das Bora-Bildnis erbrachte ein brauchbares Ergebnis, auch wenn die Parkettierung die Bewertung sehr erschwerte.[1]

Infrarotfotografie kann genutzt werden um in die Schichten des Gemäldes zu "sehen" um Informationen zu liefern, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben, wie die Unterzeichnungen, Änderunge der Komposition oder eben schwer lesbare Inschriften. Das Verfahren kann kohlestoffhaltige Materialien und verschiedene Schwarzpigmente aufspüren.

Die Aufnahme schärfte das Bild der leserlichen Buchstaben in der ersten Zeile der Luther-Inschrift und erbrachte zusätzliche Informationen zur zweiten Zeile. Dort könnte das Wort "P R O P H E T [?]", möglicherweise "PROPHETA" gelesen werden, dem lateinischen Wort für Prophet. Außerdem ein zusätzliches "S". Die Untersuchung der anderen unklaren Bereiche ergab keine neuen Ergebnisse. [2]

Füllungen

Kleinere Bereiche wurden mit Gesso gefüllt, einer Mischung aus Marmorpulver und einem 1:7-Gelatin-Lösungsmittel.

Firnis

Ein mit Pinsel aufgetragener Überzug eines nicht vergilbenden Winsor & Newton- Firnisses wurde auf die Malschicht aufgetragen.

Retuschen

Alle Retuschen wurden mit Maimeri-Pigmenten ausgeführt. Diese Pigmente sind farb- und lichtstabil um einen gleichbleibendes Ergebnis zu gewährleisten. Des weiteren sind die Pigmente alkohollöslich und können daher leicht abgelöst werden, ohne Gefahr zu laufen die Malschicht zu beschädigen.[3]

Ms. Jane Connell, Direktorin der Sammlung und des Ausstellungsbereichs und leitende Kuratorin im Muskegon Museum of Art leitet die Retuschen an: der beriebene obere Teil mit der Ischrift wurde belassen; die obere rechte Ecke des Frauenbildnisses wurde leicht retuschiert um den visuellen Eindruck an das Umfeld anzugleichen; die gesamte Retusche des ausgekratzten Wappens auf dem Luther-Bildnis wurde als dominant und störend empfunden. [4]

Abschluss

Nach den Retuschen wurde ein abschließender, nicht-vergilbender Sprayfirnis aufgetragen, der die neunmonatige Maßnahme an diesen Tafeln abschloss.

[1] Die Bildnisse wurden bei 56 Kilovolt and 3,3 Milliampere für 6 Millisekunden geröntgt am 18. Auggust 2013 von Ms. Tracy O'Brien und Mr. Thomas Daus in der Radiologie des Shriners Hospital for Children in Chicago, Illinois.

[2] Infrarotuntersuchungen wurden mit Hilfe von Mr. Joe Barabe am 29. März 2013 durchgeführt.

[3] Die Maßnahmen des Auffüllens, Firnissen und Retuschierens wurden beschrieben nach Bradley, Morton C. The Treatment of Pictures. Cosmos Press, Cambridge, Massachusetts. 1950.

[4] E-mail vom 20. November 2013.

[Bauman 2014, PDF]

  • restauriert von Barry Bauman

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Katharina von Bora', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/US_MMA_39-6/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Katharina von Bora', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/US_MMA_39-6/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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