Gesetz und Gnade

Der Baum im Zentrum des Bildes unterteilt es in zwei Kapitel, beginnend mit dem "Gesetz" auf der linken Seite: Hier ist der Baum tot und kahl - ein Zeichen der Sünde. Die Geschichte beginnt oben links im Bild mit dem Sündenfall von Adam und Eva. Als Beispiel für die Sünden in der Geschichte der Menschheit ist die Anbetung des Goldenen Kalbs durch die Israeliten dargestellt. Der Höhepunkt dieses Kapitels ist im unteren Bildbereich zu sehen, wo Moses die Gesetzes-Tafeln erhält, welche die Unglücklichen zur Hölle verdammen, wohin sie von grotesken Personifikationen von Tod und Teufel getrieben werden.

Das zweite Kapitel beginnt im rechten unteren Bereich, unter den grünen Zweigen des Baumes - einem Zeichen des Lebens und der Auferstehung: Hier weist der Prophet Johannes der Täufer die Menschheit auf den gekreuzigten Jesus hin. Am Fuße des Kreuzes ist der auferstandene Erlöser dargestellt, wie er über Tod und Teufel unter seinen Füßen siegt. Im Hintergrund ist die alttestamentarische Szene mit der Anbetung der Ehernen Schlange zu sehen, auf die bei Johannes 3:14 und 15 reverenziert wird, wo es heißt: So wie Moses die Schlange in der Wildnis erhob, so muss der Sohn der Menschheit erhoben werden und wer an ihn glaubt, wird nicht vergehen sondern ewig leben. Auf einen Hügel steht Maria Magdalena, die dieses Leben verinnerlicht hatte, mit einem Lamm (Symbol für Christus). Über ihr in den Wolken sind die Füße des Heilands dargestellt und symbolisieren sowohl seine Himmelfahrt als auch das Versprechen seiner Wiederkehr.

Unten rechts im Bild ist ein Zeitgenosse des Künstlers abgebildet: Philipp Melanchthon, ein Kollege und Freund von Martin Luther.

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[Bob Jones University Museum & Gallery, revised 2019]