Dem Bild ist eine zweiteilige Disposition eigen, wenn auch in einer weniger strikten und schematischen Form als es in anderen Versionen dieses Themas der Fall ist. Der nackte Mensch, findet sich in zentraler Position im Vordergrund vor dem Baum auf einem Stumpf sitzend. Sein Körper ist nach links gewandt, seine
Dem Bild ist eine zweiteilige Disposition eigen, wenn auch in einer weniger strikten und schematischen Form als es in anderen Versionen dieses Themas der Fall ist. Der nackte Mensch, findet sich in zentraler Position im Vordergrund vor dem Baum auf einem Stumpf sitzend. Sein Körper ist nach links gewandt, seine Hände gefaltet. Ein Prophet des alten Bundes befindet sich auf der Seite des Gesetzes. Er beugt sich zu dem Nackten hinab, scheint ihm zuzusprechen und weist mit der linken Hand auf das Kruzifix der Gnadenseite. Damit erfüllt er die gleiche Funktion wie Johannes der Täufer ist. Durch diese Änderung erhält Luthers Gedanke des menschlichen Daseins, das sich in einem Zustand zwischen Gesetz und Evangelium abspielt, eine ebenso stärkere Betonung gegenüber anderen Versionen, wie die Tatsache, dass schon das Gesetz den Menschen zu Christus hinführt, ja sogar Voraussetzung für die Erlösung ist.[1] Sündenfall und die Erhöhung der Schlange erscheinen auf der linken Seite. Statt der Jagd durch Tod und Teufel, liegt der Mensch im Leichenhemd in einem offenen Grab auf der linken Seite um so dem Tod der linken Seite die Auferstehung Christi auf der rechten Seite klarer gegenüberstellen zu können. Der auferstandene Christus steht vor der Grabeshöhle, unter seinen Füßen liegen Tod und Teufel bezwungen. Das Opferlamm steht zusammen mit dem Kruzifix auf dieser Höhle. Dahinter erhebt sich eine Felsformation auf deren Spitze Maria in einer von Engelsköpfen gesäumten Wolkengloriole steht und dabei die stehend ihre Hände faltet, wodurch sie als Gerechte charakterisiert wird. Aus einer weiteren Gloriole schwebt ihr das Christuskind mit einem T-Kreuz zur Empfängnis entgegen. Maria wird somit ebenso als Vorbild für den Gläubigen hinsichtlich des demütigen und passiven Anerkennens von Gottes Willen dargestellt, wie ihr alttestamentarisches Äquivalent im Bild auf der Seite des Gesetzes. Gemeint ist Moses, der kniend die Gesetzestafeln aus den Händen Gottes empfängt.
[1] Vgl. Harbison 1976, 101
[Görres 2006, 18-19, revised 2014]
- Zuschreibungen
-
Kopie nach Lucas Cranach dem Älteren
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere
Zuschreibungen
Kopie nach Lucas Cranach dem Älteren | [Exhib. Cat. Prague 2005, no. 12] |
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere | [Friedländer, Rosenberg 1979, no. 221C] |
- Datierungen
- 1500 - 1599
1529
Datierungen
1500 - 1599 | "16. Jahrhundert", Jahreszahl "1529" nicht authentisch [Cat. Prague 2007, no. 9] |
1529 | [Friedländer, Rosenberg 1979, no. 221C] Exhib. Cat. Prague 2005, no. 12] |
1550 - 1599 | [Exhib. Cat. Prague 2016, 166, no. 22] |
- Maße
- Maße Bildträger: 88,5 x 87 cm
Maße
Maße Bildträger: 88,5 x 87 cm
[Cat. Prague 2007, no. 9]
- Signatur / Datierung
Bezeichnet unten mittig mit dem Schlangensignet mit stehenden Flügeln und der Jahreszahl "1529"; beides wahrscheinlch nicht authentisch
Signatur / Datierung
Bezeichnet unten mittig mit dem Schlangensignet mit stehenden Flügeln und der Jahreszahl "1529"; beides wahrscheinlch nicht authentisch
[Cat. Prague 2007, No. 9]
- Inschriften und Beschriftungen
Links oben: "GESECZ"
Rechts oben: "GNAD", "EMANVEL", "ENGEL ERHALTEN / ZV DEM DIENST CHRISTI"
Links mittig: "SVNDER", "FIGVR DER …Inschriften und Beschriftungen
Inschriften, Wappen:
Links oben: "GESECZ"
Rechts oben: "GNAD", "EMANVEL", "ENGEL ERHALTEN / ZV DEM DIENST CHRISTI"
Links mittig: "SVNDER", "FIGVR DER RECHTFERTIGVNG"
Rechts mittig: "VNSER RECHTFERTIGVNG", "VNSER VNSCHVLD"
Links unten: "TODT", "PROPHETEN", "MENSCH AN GNAD"
Rechts unten: "ANZEIGER CHRISTI", "VNSER VBERWINDVNG
In einem Schriftfeld unten:
"Roma. 6 Der Todt ist der sünden sold .1. Cor.15
Die Sünd ist des Todes spies Aber das gesetz Ist der
sünden krafft Roma .4. Das gesetz richtet zorn ahn.
Roma .1. Es wirdt offenbart Gottes zorn von himel vber
aller menschen gotlos leben und vnrecht Roma .3.
Sie seindt alezumal sünder vnd mangeln des preises das sie
sich Gottes nicht rümen mögen.
Roma .3. Durch das gesetz komet erkentnus der Sünden
Matthei .11. Das gesetz und Propheten gehen bis auff Jo
hannis zeitt.
Roma .7. Ich Elender Mensch wer wirdt mich erlösen
aus dem Leibe des Todes Roma .1. Der gerechte lebet gerns [?] ge-
lawbens Roma .3. Wir halten das ein Mensch ge-
recht werde durch den gelauben on werck des gesetzes.
Marci .1. Es Wirdt ein stercker komen nach mir S.
Joannes Baptist. Joan .2. Sihe das ist Gottes lamb
das der weltt sünde treget .1 Petri .1. In der heili-
gung des geistes zum gehorsam und besprengung des blu
tes Jesu Christi. Amen.
Esaie .26. Send das Lamb den herscher der Erdenn
Exodi .12. Es wirdt sein ein Lamb on mackel.
Der Todt ist verschlungen Im sieg. Todt wo ist dein
spiess. Helle wo ist dein sieg? Danck hab Gott
der vnns den sieg geben hatt durch Jesum Christum
Unsern herzen .1. Corin .i5.
Matthei .4. Die Engel haben sich genehet und die-
neten Ihm
Wenn seinen Engeln ist gepoten von dir auff das
sie dich behütten zu allen deinen wegen. Psal.90."
[Görres, cda 2014]
Stempel, Siegel, Beschriftungen:
Rückseitig: - zwei Papieraufkleber: 'E.C. 819', 'OP 89'
- Siegel mit dem Wappen der Familie Bruntálský aus Vrbno, spätes 18. Jahrhundert
[Cat. Prague 2007, no. 9]
- Eigentümer
- Národní galerie v Praze (Nationalgalerie Prag)
- Besitzer
- Národní galerie v Praze (Nationalgalerie Prag)
- Standort
- Prag
- CDA ID
- CZ_NGP_O9619
- FR (1978) Nr.
- FR221C
- Permalink
- https://lucascranach.org/de/CZ_NGP_O9619/