Lucretia

Lucretia

Titel

Lucretia

[Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2010]

Selbstmord der Lucretia

[Exhib. Cat. Munich 2011, 149, No. 13257]

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

[Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2010]

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt mit Schaube in Halbfigur.

Lucretia hat den Kopf leicht zur linken Bildseite geneigt und ihr Blick geht ins Leere. Ihren linken Arm hält sie erhoben und die Hand berührt die Frisur. Ihre rechte Hand richtet den kurzen Dolch sich

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt mit Schaube in Halbfigur.

Lucretia hat den Kopf leicht zur linken Bildseite geneigt und ihr Blick geht ins Leere. Ihren linken Arm hält sie erhoben und die Hand berührt die Frisur. Ihre rechte Hand richtet den kurzen Dolch sich gegen sich. Dieser ist nach oben geneigt und berührt sie zwischen den Brüsten.

Lucretia trägt eine pelzverbrämte Schaube mit Stickereien. Darunter ist ein durchsichtiges Untergewand zu sehen. Ihr aufgestecktes Haar ist nur von einem feinen Band geschmückt. Dazu hat sie mehrere Schmuckstücke angelegt: eine lange Hobelspankette, eine Glieder-Halskette und ein Glieder-Armband.

Der Hintergrund ist dunkel.

[Herrschaft, CDA 2010]

Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.

Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.

[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]

Zuschreibungen
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2010]

Lucas Cranach der Ältere

[Friedländer, Rosenberg 1979, 118, No. 240H]

Umkreis von Lucas Cranach dem Älteren

"Schule von Lucas Cranach" [Yeide 2009, 238, No. A52]

Datierungen
1525 - 1550
1526 - 1537

Datierungen

1525 - 1550

Bayerische Staatsgemäldesammlungen, reversed 2009]

1526 - 1537

[Friedländer, Rosenberg 1979, 118, No. 240H]

Maße
Maße Bildträger: 74 x 53,5 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 74 x 53,5 cm

  • [Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2010]

Signatur / Datierung

Keine

Eigentümer
Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Besitzer
Alte Pinakothek, München
Standort
München
CDA ID
DE_BStGS_13257
FR (1978) Nr.
FR240H
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_BStGS_13257/

Provenienz

  • 1929 D. A. Hoogendyk & Co., Amsterdam
    [Friedländer, Rosenberg 1979, 118, No. 240H]
    [Yeide 2009, 238, No. A52]
  • 16.03.1938 von Kunsthandlung Paech (Amsterdam) für hfl. 8000 an W. A. Hofer
    [Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2009]
    [Yeide 2009, 238, No. A52]
  • 19.03.1938 Verkauf an Dr. Robert Ley für RM 15000 als Geburtstagsgeschenk an Hermann Göring zum 12.01.1938
    [Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2009]
    [Yeide 2009, 238, No. A52]
  • Sammlung Hermann Göring, Inventar von Carinhall 01.02.1940, Nr. 11; MCCP (Munich Central Colleting Point) Nummer 5827
    [Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2009]
    [Yeide 2009, 238, No. A52]
  • 26.04.1949 an Ministerpräsident
    [Yeide 2009, 238, No. A52]
  • 1961 von der Treuhandverwaltung überwiesen, Überweisungsliste Nr. 134..
    [Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2009]
  • 18.05.1961 aus Staatsbesitz überwiesen
    [Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2009]
    [Yeide 2009, 238, No. A52]
  • München, Alte Pinakothek, Depot
    [Bayerische Staatsgemäldesammlungen, revised 2009]

Siehe auch Kunstsammlung Göring, DHM Datenbank:
http://www.dhm.de/datenbank/goering/dhm_goering.php?seite=5&fld_0=RMG00516

Siehe auch Eintrag in Lost Art-Datenbank, Stiftung Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste: Lost Art-ID 391055; http://www.lostart.de/DE/Fund/391055 (accessed 17 Dec. 2019).

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Munich 2011 149 No. 13257
Autor/inMartin Schawe
Herausgeber/inBayerische Staatsgemäldesammlungen
TitelCranach in Bayern
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2011
Yeide 2009 A52
Autor/inNancy H. Yeide
TitelBeyond the Dreams of Avarice. The Hermann Goering Collection
Ort der VeröffentlichungDallas
Jahr der Veröffentlichung2009
Bierende 2002
Autor/inEdgar Bierende
TitelLucas Cranach d.Ä. und der deutsche Humanismus. Tafelmalerei im Kontext von Rhetorik, Chroniken und Fürstenspiegeln
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung2002
Follak 2002
Autor/inJan Follak
TitelLucretia zwischen positiver und negativer Anthropologie: Coluccio Salutatis Declamatio Lucretie und die Menschenbilder im exemplum der Lucretia von der Antike bis in die Neuzeit
Ort der VeröffentlichungKonstanz
Jahr der Veröffentlichung2002
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-9144
Friedländer, Rosenberg 1979 118 No. 240H
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Friedländer, Rosenberg 1932 67 198k
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932

Forschungsgeschichte / Diskussion

Das Gemälde gehört zu einer Serie von fünf Lucretia-Darstellungen, die um 1540/45 entstanden sind und tendenziell Lucas Cranach d. J. zugeschrieben werden. Alle Bilder zeigen Lucretia in Halbfigur mit einem pelzverbrämten Mantel bekleidet und den linken Arm zum Kopf erhoben.

Dieser Bildtypus der Lucretia fand in ähnlicher Ausführung bereits bei früher datierten Werken Verwendung, die Lucas Cranach d. Ä. zugeschrieben werden.

[Herrschaft, cda 2014]

  • Lucretia, 1525 - 1550

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Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_BStGS_13257/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_BStGS_13257/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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