Epitaph des Nickel Volkmar: Verleumdung der Susanna [recto]; Jüngstes Gericht [verso]

Epitaph des Nickel Volkmar: Verleumdung der Susanna [recto]; Jüngstes Gericht [verso]

Titel

Epitaph des Nickel Volkmar: Verleumdung der Susanna [recto]; Jüngstes Gericht [verso]

[Sandner, cda 2018]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[Sandner, cda 2018]

Recto: In verschiedenen Episoden wird die Geschichte der Verleumdung der Susanna und ihrer Rettung durch den Propheten Daniel erzählt. Die Handlung ordnet sich innerhalb des Tiefenraums einer Landschaft bzw. eines Gebäudes auf der rechten Bildseite an und ist teilweise mit erklärenden Bibelzitaten versehen.

Verso: In zentraler Position thront der Weltenrichter vor

Recto: In verschiedenen Episoden wird die Geschichte der Verleumdung der Susanna und ihrer Rettung durch den Propheten Daniel erzählt. Die Handlung ordnet sich innerhalb des Tiefenraums einer Landschaft bzw. eines Gebäudes auf der rechten Bildseite an und ist teilweise mit erklärenden Bibelzitaten versehen.

Verso: In zentraler Position thront der Weltenrichter vor dem Regenbogen, seine Füße ruhen auf der Weltenkugel. Lilie und Schwert gehen von seinem Mund aus. Den Wolkensaum seiner Aureole flankieren die Heiligen - Maria und Johannes der Täufer an exponierter Stelle - sowie posaunespielende Engel. Auf der unteren Bildebene steigen die Seelen der Toten aus ihren Gräbern und es werden die Gerechten von Engeln Richtung Himmel begleitet. Die verdammten Seelen auf der rechten Seite werden von Dämonen dem Höllenfeuer ausgesetzt. Den vorderen Rand des Bildraums besetzen sechs Beispiele für mildtätiges Handeln im christlichen Sinne. Jede der milden Taten kommt dabei Christus selbst zugute und soll den Betrachter zu einem Leben in Nächstenliebe ermahnen.

[Daniel Görres, cda 2018]

Zuschreibung
Antonius Heusler

Zuschreibung

Antonius Heusler

[Steche 1885, 47]

Datierung
um 1559

Datierung

um 1559

[Sandner, cda 2018]

Maße
Maße mit Rahmen: 148-188 x 158 cm

Maße

  • Maße mit Rahmen: 148-188 x 158 cm

  • [Sandner, cda 2018]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen

Recto oben: "Es war ein man zu Babylon/mit namen joiakim/Der hatte ein weib // die hieß Susanna eine tochter …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • Recto oben: "Es war ein man zu Babylon/mit namen joiakim/Der hatte ein weib // die hieß Susanna eine tochter Hellia/die war seer schöne und dazu Gotfürchtig // denn sie hatte frome Eltern die sie unterweiset hatten nach dem Gesetz Mose"

  • Recto links: "Und da man sie hin zum // tode füret erwecket er denn // Geist eines jungen Knabe[n] // der hies Daniel/Der fing // an laut zu ruffen"

  • "Ich will unschuldig sein an dieses // blut. Und alles Volk wendet sich // umb zu im vnd fraget [...] was er // mit solchen worten meinete [...] // sprach Seid ir von Israel solche // Narre/das ir eine Tochter zum // verdamme [...] die sache fordern // vnd gewis werdet keine widerub furs gericht"

  • Recto rechts: "Vnd das volk gleubet den zweien/als Richtern und Obersten im volck // vnd verurteileten die Susanna zum tode. Sie aber schrey mit laut= // ter stimme vnd sprach/herr ewiger Gott/der du kennest alle heimligkeit/vn[d] // weissest alle ding zuvor/ehe sie geschehen/Du weissest/das diese falsch zeugnis // wider mich gegeben haben. vnd nu sihe/Ich muß // sterben so ich doch solchs vnschuldig bin das sie boslich // vber mich gelogen haben/Und Gott erhoret ir ruffe"

  • Verso, oben Mitte: "Des menschen son kompt yn den wolken vnd alle heilige engel mit yhm mit // grosser krafft und herlichkeit/Matt.XXIIII"

  • Verso, oben links: "kompt her yhr gebenedeyten meines va= // ters/ererbet das reych das euch bereyt ist // von anbegin der welt"

  • Verso, oben rechts: "Gehet hin von myr yhr vermaledeyten yn das // ewige feur das bereyt dem teuffel vnd seinen // engeln Matt XX.V."

  • Verso Mitte: "Nickel volkmar der Jüngere von Leibzig ist in Gott verschide[n] am So[n]tag // Quasimodogeniti den andern aprilis(?) den [...] Gnade."

  • [cda 2018]

Eigentümer
Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz
Besitzer
Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz
Standort
Annaberg-Buchholz
CDA ID
DE_EMA_EM-V-2275-K
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_EMA_EM-V-2275-K/

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Steche 1885 47-48
Autor/inRichard Steche
TitelBeschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Band 4: Amthauptmannschaft Annaberg
Band4
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1885

Forschungsgeschichte / Diskussion

In der mittleren Inschrift des Jüngsten Gerichts wird der Verstorbene und der Tag seines Todes genannt:

"Nickel volkmar der Jüngere von Leibzig ist in Gott verschide[n] am So[n]tag // Quasimodogeniti den andern aprilis den [...] Gnade."

Die Angabe "den andern aprilis" könnte als 2. April gedeutet werden, jedoch lässt der Erhaltungszustand der Inschrift gegenwärtig keine Angaben zum Todesjahr erkennen. Durch die Angabe zur Verortung des Tages innerhalb des Kirchenkalenders können aber Rückschlüsse auf das Todesjahr gezogen werden. Untersucht wurden dabei die Jahre 1540 bis 1561/62, dem Todesjahr des Antonius Heusler. In diesem Zeitraum fällt der Tag Quasimodogeniti (der erste Sonntag nach Ostern) nur im Jahr 1559 auf einen 2. April. Legt man also die vorgeschlagene Lesart der Inschrift zugrunde, so kann der 2. April 1559 als wahrscheinlicher Todestag des Nickel Volkmar/Volkmann und damit auch als entscheidender Anhaltspunkt für die Datierung des Epitaphs gelten.

[Daniel Görres, cda 2018]

  • Epitaph des Nickel Volkmar: Verleumdung der Susanna [recto]; Jüngstes Gericht [verso], um 1559

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