Epitaph des Annaberger Bürgermeisters Johan Schwaz: Die heilige Dreifaltigkeit

Die Darstellung wird von der Dreifaltigkeit in einer Wolkengloriole in der oberen Bildhälfte bestimmt. Gottvater präsentiert frontal zum Betrachter seinen Sohn Christus als Schmerzensmann. Die Taube des Heiligen Geistes schwebt mit weit ausgebreiteten Schwingen darunter. Christus trägt zum Zeichen seiner Passion Rute und Geißel, weitere Marterwerkzeuge werden von Engeln gehalten, die zu Seiten Gottvaters angeordnet sind. In einer weitläufigen Landschaft kniet an der Vorderkante des Bildraum die Stifterfamilie unter dem Gekreuzigten. Auf der linken Seite ist der Annaberger Bürgermeister Johan Schwaz mit einem Rosenkranz zu sehen, hinter ihm kniet, deutlich kleiner im Maßstab, sein männlicher Nachkomme. Die rechte Seite nehmen die weiblichen Mitglieder der Familie ein, bestehend aus drei erwachsenen Frauen, zwei Mädchen und einer schon im Kindesalter verstorbenen Tochter. Direkt vor der Familie prangen links und rechts des Kreuzes die Wappen der beiden Familienteile. Im Mittelgrund ist, folgt man der angebrachten Inschrift, der Kirchenvater Augustinus zu sehen. Diese Figur sowie der vor ihr kniende Almosen empfangende Bettler ist durch verschiedene - im Infrarotreflektogramm nachvollziehbare - Änderungen und Überarbeitungen nicht in ein stimmiges Raumgefüge eingebunden.

[Görres, cda 2016]