Das Epitaphgemälde zeigt die Taufe Christi im Jordan vor einer weiten Flusslandschaft. Am rechten Bildrand stehend, blickt Christus, mit dem Lendentuch bekleidet, den Betrachter an und faltet die Hände zum Gebet. Wie dieser steht hinter ihm Johannes der Täufer im Wasser. Er trägt das typische Fellgewand und zeichnet sich durch
Das Epitaphgemälde zeigt die Taufe Christi im Jordan vor einer weiten Flusslandschaft. Am rechten Bildrand stehend, blickt Christus, mit dem Lendentuch bekleidet, den Betrachter an und faltet die Hände zum Gebet. Wie dieser steht hinter ihm Johannes der Täufer im Wasser. Er trägt das typische Fellgewand und zeichnet sich durch ein deutlich dunkleres Inkarnat aus. Johannes hat mit einer Schale Wasser aus dem Jordan geschöpft und gießt es über das Haupt Christi. Über diesem schwebt die Taufe des Heiligen Geistes, die Gottvater aus einer einer wolkenumgebenen Auriole ausgesendet hat. Eine Vielzahl von Engeln mit Posaunen beleben die lichten Himmel zusätzlich.
In der linken Bildecke, und gegenüber der Taufszene noch einmal deutlich näher an die vordere Bildraumkante gerückt, kniet der 1566 verstorbene Fürst Wolfgang von Anhalt, dem dieses Epitaph gewidmet ist. Er trägt einen prächtigen pelzverbrämten Mantel über einem schwarzen Leibrock sowie eine dreireihige Goldkette mit einer Bildnismedaille, die eine umlaufende Inschrift aufweist. Sein graues Barthaar ist unter dem Kinn in einer horizontalen Linie gestutzt.
Innerhalb der Flusslandschaft des Hintergrunds haben sich auf verschiedenen Inseln einzelne Personengruppen versammelt. Zwischen Wolfgang und der Taufszene sind männliche Vertreter der anhaltinischen Familie zu sehen, in erster Reihe Wolfgangs Cousins Georg III., Johann IV. und Joachim I., links dahinter scheinen die Söhne Johanns IV. dargestellt zu sein. Identifizierbar scheint in der Mitte Joachim Ernst von Anhalt, möglicherweise gesäumt von seinen Brüdern Karl und Bernhard VII.
Hinter der Taufszene zeigt der Mittelgrund eine große Gruppe von Reformatoren und Gelehrten, zuvorderst Luther und Melanchthon, ferner Johann Forster und andere.
Im Hintergrund schließlich sind Frauen und Kinder dargestellt, bei denen es sich sicher um den weiblichen Zweig der anhaltinischen Familie sowie weitere Verwandtschaft handeln soll. Am Horizont ist eine Vedute zu erkennen, bei der es sich um eine Darstellung Wittenbergs zu handeln scheint.
[Görres, cda 2015]
- Zuschreibung
- Lucas Cranach der Jüngere
Zuschreibung
Lucas Cranach der Jüngere | [Schade 1974, 96] |
- Datierung
- 1568
Datierung
1568 | [datiert] |
- Maße
- Maße sichtbare Bildfläche: 274 x 203,5 cm
Maße
Maße sichtbare Bildfläche: 274 x 203,5 cm
Maße mit Rahmen: 347 x 276,5 x 23 cm
[Heydenreich, cda 2015]
- Signatur / Datierung
- Bezeichnet und datiert links unten: Schlangensignet mit liegenden Flügeln mit gelber Farbe, nach rechts gewandt und die Jahreszahl "1568".
Signatur / Datierung
Bezeichnet und datiert links unten: Schlangensignet mit liegenden Flügeln mit gelber Farbe, nach rechts gewandt und die Jahreszahl "1568".
[cda 2015]
- Inschriften und Beschriftungen
- Im Mittelgrund hält Luther ein aufgeschlagenes Buch mit folgendem Text: - Überschrift, über beiden Buchseiten: "Matth. III Xvi - Linke Buchseite: "Diess ist mein liber Son, …
Inschriften und Beschriftungen
Inschriften, Wappen:
- Im Mittelgrund hält Luther ein aufgeschlagenes Buch mit folgendem Text: - Überschrift, über beiden Buchseiten:
- "Matth. III Xvi[?]
- - Linke Buchseite:
- "Diess ist
- mein liber
- Son, an wel=
- chem ich ein"
- - Rechte Buchseite:
- "wolgefalle
- habe, den
- sollet ihr
- hören."
- [Görres, cda 2015]
- Inschrift (nach [Wieman 1907, 69f.]):
- Piis manib.
- Illustriss. Pr. ac Dn. D. Guolphgangi Dei Gr. Pr. Anhalt. Com.
- Ascaniae Dn. Servestae et Bernburgi etc., qui Servestae pie de-
- functus est anno Christi MDLXVI Martii D. XXIII. H. noct. XI.
- Min. XLV. cumque magno familiae patriaeque luctu sepultus,
- mensis eiusdem D. XXVII. H. X., aetatis anno LXXIIII currente,
- In hoc choro, quem una cum templi parte contigua quae est inter
- portas austral. et bor. ope sua fecit instaurari placidam.
- Princeps Anhaltinae domus
- Guolphgangus Ascaniae comes
- Servesta quem dominum suum
- Et Berneburga norat: O Patriae pater
- Cui cura prima erat Deus, Temp. M.
- Tutela legum proxima, D.
- Salus quiritum tertia, H.
- Postrema habiri asilum pauperum fuit. M.
- Ardens amore coelitum, Aet. Pr.
- Regnique particeps sui, An. Chris
- Gnate o Dei vitae satur, ti
- Fide supremam clausit hic firma diem Mundi
- Senum sub hoste Martio,
- Vicena lux et tertia,
- Nonamque post hora altera
- Punctumque fluxerat quadrantis ultimi.
- Guolphgange vixisti pie,
- O pax Anhaltinae domus.
- Sepulte dormias senex,
- Tristata sunt ob cuncta principem suum.
- Patruo magno et parentis loco habito,
- Nepp. et heredes Joachimus Ernestus et
- Bernhardus FFr. Et PPr. Anhalt. moesti H. M. F. FF.
- Eigentümer
- Evangelische Kirchengemeinde St. Bartholomäi, Zerbst
- Besitzer
- Evangelische Kirchengemeinde St. Bartholomäi, Zerbst
- Standort
- Zerbst
- CDA ID
- DE_KBZ_NONE-KBZ001
- FR (1978) Nr.
- FR-none
- Permalink
- https://lucascranach.org/de/DE_KBZ_NONE-KBZ001/