Kreuzigung Christi

Kreuzigung Christi

Titel

Kreuzigung Christi

[Schuchardt 1851 C, 39]

Malerei auf Nadelholz

Material / Technik

Malerei auf Nadelholz

[cda 2015]

Eichenholz

[Restaurierungsbericht Anke Oelerich 2009]

Figurenreiche Kreuzigungsdarstellung mit den Schergen im Vordergrund, die um das Gewand Jesu spielen und streiten. Rechts neben dem zentralen Kreuz der gerechte Hauptmann Longinus zu Pferde in Rüstung. Er blickt zum Gekreuzigten auf, dessen Lendentuch nach beiden Seiten ausweht.

[Görres, cda 2015]

Zuschreibungen
Werkstatt Lucas Cranach der Jüngere
Lucas Cranach der Jüngere

Zuschreibungen

Werkstatt Lucas Cranach der Jüngere

[cda 2015]

Lucas Cranach der Jüngere

[Schuchardt 1851 C, 39] [Prasse 2009, 20]

Datierungen
1556
1546

Datierungen

1556

[datiert]

1546

[Schuchardt 1851 C, 39]

Maße
Maße Bildträger: 81,5 x 62 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 81,5 x 62 cm

  • [Restaurierungsbericht Anke Oelerich 2009]

Signatur / Datierung

Keine Signatur, unten am Kreuz die Jahreszahl "1556"

Signatur / Datierung

  • Keine Signatur, unten am Kreuz die Jahreszahl "1556"

  • [cda 2015]

Inschriften und Beschriftungen

Am Kreuz: "INRI"
[cda 2015]

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • Am Kreuz:

  • "INRI"

  • [cda 2015]

Eigentümer
Evangelische Kirchengemeinde Coswig
Besitzer
Evangelische Kirchengemeinde Coswig
Standort
Coswig
CDA ID
DE_KC_NONE-KC001
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_KC_NONE-KC001/

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Prasse 2009 20 p. 21
Autor/inMatthias Prasse
TitelStadtkirche St. Nicolai und ehemaliges Dominikanerinnenkloster in Coswig (Anh.)
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung2009
Schuchardt 1851 C 39
Autor/inChristian Schuchardt
TitelLucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Zweiter Theil
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1851
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1851bd2
  • Kreuzigung Christi, 1556

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Kunsttechnologische Untersuchung

03. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- trockenes schwarzes Zeichenmedium, dunkle Kreide

Typ/Duktus:

- etwas summarische freie Unterzeichnung

- feine Linien

Funktion:

- relativ verbindliche Vorgabe für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge angegeben; keine plastische Wiedergabe durch Schraffuren

Abweichungen:

- kleinere Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Lucas Cranach der Jüngere oder Werkstatt ?

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2015]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

03. 2009Technologische Untersuchung

Bildträger

Die Tafel ist aus vier Brettern senkrecht zusammengesetzt. Sie wurden stumpf mit Glutinleim miteinander verbunden. die Faser verläuft senkrecht und entspricht dem Längsschnitt der Bretter. [...] Linkes Brett: 5 cm Oberkannte, 8,2 cm Unterkante [...] Rechtes Brett 15 cm Oberkante; 13,2 cm Unterkante

Die Tafel wurde im Rahmen einer früheren Restaurierung rückseitig mit einem Holzleistengitterparkett stabilisiert unddazu auf 5 mm ganzflächig gedünnt. Über die Originalstärke kann hier somit keine Aussage gemacht werden.

[Restaurierungsbericht Anke Oelerich 2009]

Grundierung und Imprimitur

Die Grundierung besteht vermutlich aus einer Gluteinleim/Kreide-Mischung. [...] Die Auftraggstärke der Grundierung beträgt weniger als 1 mm. Ihre Farbe entspricht einem gelblich gebrochenen Weiß.

[Restaurierungsbericht Anke Oelerich 2009]

Unterzeichnung

Innerhalb einiger helleren Farbpartien lässt sich aufgrund fortgeschrittener Transparenzerhöhung der Bleiweißpigmente deutlich die Linienführung einer Unterzeichnung erkennen. [...] Interessant ist hierbei die Verwendung zweier verschiedener Unterzeichnungsmedien. Die an Christus' Lendentuch ablesbaren Linien stammen wohl von einem dunklen, dünnen Blei- oder Kohlegriffel. Bei den äußeren Begrenzungslinien der Lanzen wurde dagegen entlang eines Lineals mit einem spitzen, harten Werkzeug in die Grundierung geritzt.

[Restaurierungsbericht Anke Oelerich 2009]

Farbschichten und Metallauflagen

Die Malerei besteht aus sehr fein verriebenen Pigmenten und Farblacken. Als Bindemittel diente Leinöl und u. U. auch Naturharz. Es wurden vornehmlich Pigmente wie Bleiweiß, Zinnoberrot, Ocker, rote, braune oder grüne Erde, Bein(?)schwarz und Malachit (?) benutzt. Die Farblacke Krapp und Kupferresinat (?) befinden sich überwiegend auf den rot und grün untermalten Farbpartien. Die Farbe Blau scheint nicht verwendet worden zu sein. Bläuliche Impressionen entstehen jedoch zum Teil durch die Ausmischung von Schwarz und Weiß neben wärmeren Farbtönen.

Die Farbgebung der einzelnen Elemente wurde sowohl additiv (als Lokalfarbe) als auch subtraktiv (lasierend) erzielt. Als Malerwerkzeuge dienten überwiegend Pinsel verschiedener Feinheitsgrade. Der Pinselduktus stellt sich sehr weich dar. Lediglich an Formkanten oder in exponierteren Lichtsituationen fallen leichte Pastositäten ins Auge.

[Restaurierungsbericht Anke Oelerich 2009]

Rahmung

Das Gemälde besitzt einen nicht originalen Zierrahmen aus Nadelholz.

[Restaurierungsbericht Anke Oelerich 2009]

  • untersucht von Anke Oelerich

Erhaltungszustand

Datum03. 2009

Bericht zum Erhaltungszustand

Der Bildträqer

Der originale Bildträger - die Eichenholztafel - liegt nicht mehr in seiner ehemaligen Version vor. Er wurde, bevor er seine Parkettierung erhielt, ganzflächig auf 5 mm heruntergedünnt. Seine ursprüngliche Starke ist aufgrund der Tafelmaße im Bereich von etwa 1-1,5 cm zu vermuten.

Sowohl die Randkanten der Gemäldes als auch einige wenige Ausfluglöcher von Holzschadinsekten geben Auskunft über einen früheren Anobienbefall, der den Erhalt der Tafel sehr zu gefährden schien. Nach der Größe der Fraßgänge und der Ausfluglöcher zu urteilen, handelte es sich vorwiegend um einen Befall des Holzkafers Anobium punctatum.

Die sichtbaren Fraßgänge und vorderseitigen Ausfluglocher der Schadinsekten wurden im Rahmen der letzten Restaurierung größtenteils gekittet. Hierzu verwendete man an den holzsichtigen Bereichen einen braunen Holzkitt und innerhalb der Malereiflachen einen Kreide/Leimkitt.

Während der Arbeiten an der Tafel verließ eine etwa 2 mm lange, haarige Insektenlarve ihren Aufenthaltsort im Bildträger. Nach mikroskopischen Untersuchungen ließ sie sich der Klasse der gemeinen Speckkafer (Dermestes sp. pI.) zuordnen. Diese Tiere gehören nicht zu den eigentlichen Holzschadinsekten, da sie die Substanz Holz nicht fur ihren Stoffwechsel benötigen. Dennoch suchen sie bisweilen holzerne Materialien auf, um ihre Puppenwiegen einzurichten. Diese sind etwa 6 - 16 mm groß. Bei der Herstellung der Einbohrschlupflöcher entstehen runde

Öffnungen von 3 - 6 mm.

Es ist anzunehmen, dass es sich bei dieser Larve um ein Einzelexemlar handelt, da sich diese Insekten bevorzugt in der Nähe von Lebensmitteln aufhalten. Sind jedoch innerhalb des Kirchenraumes vermehrt etwa 7-10 cm große Kafer anzutreffen, sollte nach der Ursache gesucht werden.

Die neue, aufgedoppelte Trägerplatte misst 10 mm und besteht aus Nadelholz. In diese Platte wurde ein Gitterparkett eingearbeitet, um ein mögliches Verwerfen der Tafel zu verhindern. Der bekannte Nachteil dieses Eingriffes - nämlich das Entstehen von vorderseitigen Malschichtstauchungen - ließ sich glücklicherweise nur leicht ausqeprägt und vereinzelt an der Vorderseite des Bildes nachvollziehen. Aktuell besteht demnach keine Veranlassung, die Parkettierung zu entfernen. Ein aufmerksames Beobachten der Gemäldeoberfläche bezüglich massiverer Ausbildung von Deformierungen ist dennoch ratsam.

Die Parkettschienen haben eine Tiefe von 3,5 cm und bestehen aus Eichenholz. Die Gesamtstärke der Tafel liegt jetzt bei 5 cm. Ihr Gewieht beträgt nun mehrere Kilogramm.

Die beiden linken Tafelfugen haben sich vorderseitig über eine Lange von mehreren Zentimetern leicht geöffnet, Die Öffnung beträgt weniger als 1 mm. Die Tafelfugen lassen sich insgesamt über die lokale Entsprechung des Alterssprungnetzes nachvollziehen, so dass ihre Kanten - leicht schräg zur Bildsenkrechten verlaufend - erkennbar sind.

Die ursprünglichen Außenrnaße der Tafel wurden in der Breite um ca. 10 mm verkleinert. Darüber geben die Tafelränder Auskunft, deren Ober- und Unterkanten bezüglich der Malerei und der Grundierung ausgespart sind, die Seitenkanten jedoch mit der Malerei bündig abschließen und demnach abgehobelt zu sein scheinen.

Die Grundierung

Der Gesamtzustand der Grundierungsschicht ist als gut zu bezeichnen. Bindemittelschwächungen, Abpudern oder Schichtentrennungen lassen sieh nicht nachweisen. Ihre Haftung zum Untergrund ist stabil. Lediglich die Bereiche an den Tafelfugenkanten stellen sich leieht gelockert dar und bedürfen einer Konsolidierung.

Die Unterzeichnung

Die Unterzeichnung lässt keinerlei spezifishe Beschädigungen erkennen.

Die Malschicht

Der Erhaltungszustand der Malschicht ist als gut zu bezeichnen. Es gibt keine größeren Fehlstellen. Diejenigen Fehlstellen, die bis zum Bildträger reichen, sind von sehr geringem Ausmaß. Hier handelt es sieh nahezu ausschließlich um die bereits erwähnten Tafelfugenkanten und Ausfluglöcher der Holzschadinsekten.

Einige der dünneren Farbpartien und lasierten Flächen erlitten im Rahmen einer früheren Restaurierung leichte Substanzeinbußen durch zu intensive Reinigungsmaßnahmen. Hier kam es zu sog. "Verputzunqen", dünnschichtigen Farbverlusten vornehmlich auf den Strukturhöhen der Oberfläche. [...]

Ebenfalls aus der Zeit der letzten Restaurierung stammten gebräunte, fleckige Glutinleimreste, die sich überwiegend an den Randbereichen des Gemäldes aber teilweise auch auf der Mittelfläche befinden. Sie liegen unter der Firnisschicht. Es handelt sich hierbei vermutlich um Leimreste einer Malschichtsicherung und der Tafelübertragung.

Viele der ehemaligen kleinen Fehlstellen waren bereits gekittet und retuschiert. Die Art und Feinheit dieser alten Restaurierungen lassen auf einen hohen Grad an Sensibilitat und Professionalität innerhalb der Arbeiten schließen. Die Annahme liegt nahe, dass die Tafel von einem der ortsansässigen Konservatoren persönlich vorgenommen wurde. Die Retuschen stellten sich lediglich leicht nachgedunkelt dar.

Wie [im vorigen Abschnitt] bereits angedeutet, resultierten aus der Montage der Parkettierung vereinzelte Farbstauchungen. Diese sind lediglich an einer groberen Rissstruktur innerhalb des ansonsten homogen, kleinteilig ausqeprägten Alterssprungnetzes nachzuvollziehen. Substanzverluste der Malerei entstanden hier bislang nicht.

In den dunkleren Partien des Himmels sind vereinzelt Bindemittelkrepierungen erkennbar. Diese resultieren u. U. aus der starken mikrobiellen Belastung der Tafeloberfläche bzw. der Craquelerisse oder der hohen reI. Luftfeuchte innerhalb des Kirchenraumes. Ihr örtlich helleres Erscheinungsbild ist jedoch von so geringem Ausmaß, dass eine Regenerierung oder eine farbliche Überarbeitung nicht notwendig erscheint.

Innerhalb des Craqueles einiger grün lasierter Farbpartien haben sich dunkle Verfärbungen oder Verkrustungen gebildet. Hierbei kann es sich durchaus um mikrobielle Abbauprodukte handeln, wie sie sich auch auf der Firnisschicht befinden. (Aufgrund der Pigmentverseifung innerhalb der mit Bleiweiß ausgemischten Farbpartien kam es im Laufe der Zeit zu einer Erhöhung des Lichtbrechungsindexes.) Der damit einhergehende Verlust des Deckungsvermögens führte zu einer Heraufsetzung des Transparenzwertes und brachte ein Durchscheinen der Unterzeichnungen und diverser Pentimenti (malerischer Korrekturen) mit sich. Diese Erscheinung ist jedoch nicht den Schadensbildern sondern den natürlichen Alterungsreaktionen zuzuordnen.

Im unteren Drittel des Kreuzbalkens Christi gibt es eine Jahreszahl. Hierbei handelt es sich um das Entstehungsjahr der Tafel 1556. Eine Signatur oder ein Monogramm des Malers bzw. seiner Werkstatt lassen sich bis dato nicht nachweisen.

Der Oberflachenabschluss

Der auf der Bildoberfläche vorhandene Naturharzfirnis, der im Rahmen der letzten Restaurierung (vermutlich um 1929) u. a. zum Schutz der Malerei aufgetragen wurde, hatte sich im Laufe der Zeit zu seinen Ungunsten deutlich verändert. Die starke mikrobielle Kontaminierung der Oberfläche (die Besiedelungen innerhalb des Alterssprungnetzes waren unter dem Mikroskop deutlich erkennbar) führte zu einer dramatischen Substanzreduzierung mit dunklen Abbauprodukten an den Craquelerändern, die die Schicht in einen fragmentarischen Zustand überführte. Hier

war eine flachendeckende Schutzfunktion nicht mehr gegeben.

Hinzukamen konservatorisch weniger schwerwiegende Elemente, die die Gemäldeoberfläche aber optisch zu ihrem Nachteil definierten. Hierbei handelte es sich um partielle Firniskrepierungen von unterschiedlichem Ausmaß, deutliche Gilbung mit unterschiedlichen Stärkregraden (resultierend aus unreqelmäßigem Schichtenauftrag) und inhomogenen Oberflächenglanz.

Die vorhandene Firnisschicht erfültte damit weder die konservatorischen noch die ästhetischen Funktionen, die einen Verbleib sinnvoll gemacht hätten. Berücksichtigt man zudem die hohen reI. LF-Werte am Hängungsort von oft weit über 70%, so scheint der Erhalt einer Schicht mit derart aktivem Schadenspotenzial nicht vertretbar.

Die Patina

Der gedunkelte Eindruck der Gemäldeoberfläche stammte von einer gewachsenen Patina, die sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzte. Hier handelte es sich vornehmlich um Bestandteile wie Ruß, Staub und Insektenverunreinigungen. Die fleckigen, dunklen Verfärbungen innerhalb des Alterssprungnetzes waren überwiegend den zerstörten Firnisanteilen zuzurechnen. Die Schicht reagierte auf enzymatische Abnahmeproben insgesamt positiv.

Der Zierrahmen

Der Zierrahmen war von seiner Grundkonstruktion her vollkommen intakt. Seine Vorder- und Rückseiten zeigten ebenso wie die Bildtafel deutliche Spuren eines ehemaligen Befalls von Anobium punctatum.

Die Profilleisten waren z. T. gelockert und bedurften einer Neuverleimung. Die Grundierung der Polimentvergoldung hatte sich auf ihren Höhen aufgrund von Holzschwundbewegung an vielen Stellen gelockert. Hier waren neben neuen Ausbrüchen auch alte Restaurierungen erkennbar. Die Goldschicht war an den Profilkanten leicht durchgerieben, so dass der rote Boluston zutage trat.

[Restaurierungsbericht Anke Oelerich 2009]

  • erstellt von Anke Oelerich

Restaurierungsgeschichte

Datum03. 2009

Konservierungskonzept

Wie [zuvor] bereits näher erläutert, war ein Erhalt der vorgefundenen, nicht originalen, Firnisschicht aus konservatorischen Gründen nicht ratsam. Der fortgeschrittene Substanzabbau und der starke mikrobielle Befall sprachen dagegen.

Die Öffnung der Tafelfugen sollte als materialnotwendiger Spielraum respektiert werden. Hier bestand der Eindruck, dass es sich bei der Öffnung nicht um eine statische Situation handelte, sondern dass sich der Bildträger aufgrund von klimatischen Schwankungen (trotz der stabilisierenden Parkettierung) immer noch bewegt.

Ein Schließen der gerissenen Fugen nähme der Tafel u. U. die Bewegungsfreiheit, die sie benötigt, um Klimaschwankungen zu folgen. Dies konnte in Konsequenz zu Malschichtstauchungen und -Iockerungen führen.

Hier sollte die Malerei - dort wo notwendig - an den Fugenkanten lediglich konserviert und die Bruchkanten im Ton der jeweiligen Umgebung farblich integriert werden.

Durchgeführte Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen

Folgende Maßnahmen wurden am Gemälde durchgeführt:

  • visuelle Voruntersuchung des Kunstwerkes mittels UV-Licht und Mikroskop zur Einschätzung der Materialsituation und des Erhaltungszustandes

  • enzymatische Reinigungsproben zur Ermittlung des Löslichkeitsverhaltens der Patina

  • chemische Lösunqsproben zur Ermittlung des Löslichkeitsverhaltens des Firnis'

  • fotografische und schriftliche Objektdokumentation

  • Konservieren gefährdeter Malschichtpartien mit Hausenblasenleim

  • enzymatische Oberflächenreinigung der Tafel mittels Speichel; Nachreinigung mit destilliertem Wasser

  • trockene Rückseitenreinigung der Parkettierung mittels kleinem Borstenpinsel und Staubsauger

  • Firnisabnahme mit Isopropanol in Isooktan 1:1; abrollende Aufnahme über Kapillarsog der Wattestäbchen

  • Abnahme der gebräunten Leimreste mit Wattestäbchen, Speichel und Wärme

  • partielles Kitten kleinerer Fehlstellen und Ausfluglöcher mit Kreide/Leim-Kitt ("Helix EE"-Glutinleim in Champagner Kreide)

  • Glätten und Strukturieren der Kittungen mit Sonde, Skalpell und feuchten Wattestäbchen

  • Isolieren der Kittungen mit Schellack in Ethanol

  • Auftragen eines neuen dünnschichtigen Dammarharz Firnisses

  • mattieren des neuen Firnis' durch Trockenbürsten

  • Retusche der Fehlstellen mit Gouache und Mastix-Harzfarbe ("Maimeri Restauro")

  • Überarbeitung der gedunkelten Retuschen mit Mastix-Harzfarbe Lasuren

  • Retusche der Verfärbungen mit Mastix-Harzfarbe Lasuren

Folgende Maßnahmen wurden am Zierrahmen durchgeführt:

  • Neuverleimung loser Profilleisten mit Glutinleim ("Helix EE", Fa. Hecker)

  • Konservieren loser Polimentgoldpartien mit Hausenblasenleim

  • trockene Oberflächenreinigung

  • Kitten von Fehlstellen im Bereich der goldenen Profilleisten mit Keide/Leim-itt ("Helix EE"-Glutinleim in Champagner Kreide)

  • Glätten der Kittungen mittels Schleifpapier und feuchten Wattestäbchen

  • Isolieren der Kittungen mit Schellack in Ethanol

  • Goldimpressionsretusche mit Aquarellfarbe und "Kolibri-Perlelanz" Pigmenten (Fa. Kremer) in Gummi Arabicum

  • Ausfilzen des Rahmenfalzes mit schwarzen Wollfilzstreifen und Glutinleim ("Helix EE"); zum Holz hin mit dextrose-gummierten Papierstreifen zwischenkaschiert

Empfehlung

Zum weiteren Erhalt und zur Pflege des Kunstwerkes ist die Einhaltung folgender klimatischer Richtwerte ratsam: Raumtemperaturen von 18-20°C bei einer reI. Luftfeuchtigkeit von 55-60% (vergl.: G. Thomson, The Museum Environment, Second Edition, London 1986, S. 88). Häufige, starke Raumklimaschwankungen und direkte Sonneneinstrahlung sollten möglichst vermieden werden.

Eventuell notwendige Oberflächenreinigungen sind ausschließlich mit einem trockenen, weichen Haarpinsel vorzunehmen.

Das Gemälde ist von außerordentlich hoher malerischer Oualität. Ergänzende maltechnische, naturwissenschaftliche und kunsthistorische Untersuchungen wären wünschenswert.

[Restaurierungsbericht Anke Oelerich 2009]

  • restauriert von Anke Oelerich

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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<Autorenname>, 'Kreuzigung Christi', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_KC_NONE-KC001/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Kreuzigung Christi', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_KC_NONE-KC001/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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