Samson und Delila

wohl Laubholz

3 Bretter, vertikal verarbeitet; Breite der einzelnen Bretter: linkes Brett 42 cm; mittleres Brett 17 cm; rechtes Brett 23 cm

Tafel oben, rechts und links abgefast

Die Rückseite der Tafel ist dick mit Bienenwachs eingestrichen. Malrand oben erhalten, die übrigen Ränder beschnitten.

Die Rückseite behobelt und in der Brettstärke reduziert.

Originalgröße

Material: Leimkreide (?), Farbe: hell, Grundiergrat: oben

Nur in den Figuren teilweise sichtbar

B: 96 cm; H:131 cm; T: 6 cm Holz, Profilrahmen, holzsichtig, braun lasiert mit vergoldeter Innenleiste.

Für die Wölbung der Tafel angepasstes Brett, mit verschlossener Rückseite, dadurch T: 10,5 cm

Tafel ist leicht konvex verwölbt; umfangreiche Klötzchensicherung, parkettiert

Mangelnde Haftung entlang der mittleren Fuge, zwischen linkem und mittlerem Brett, entlang des rechten Bildrandes. Kleine Fehlstellen entlang der mittleren Fuge.

Starke Krepierungen in den roten Gewändern der Hauptfiguren.

Umfangreiche Übermalungen im Himmel.

Verfärbte Retuschen: Umfangreich auf der gesamten Bildfläche.

Aufgrund des 1930 entstandenen Schadens an dem Gemälde ist die Oberflächenstruktur im oberen Bereich sehr stark beschädigt (kleine Verwölbungen).

Gegilbt, Oberflächenschmutz

Grundierung/Malschicht

Gefestigt mit: Störleim

Regeneriert mit: Regenerierungsversuche mit Ethanol führten nicht zum Erfolg.

Retuschen/Übermalungen entfernt mit: Partiell entfernt (im Himmel) mit Ethanol

Gekittet mit: Leimkreide

Retuschiert mit: Sehr umfangreiche Retusche mit Mussini Harz-Ölfarben von Schmincke,

abgesaugt; Malmittel: Terpentinöl

Firnis

Oberfläche gereinigt mit: Dest. Wasser 50 % + 50 % abgekochtes Wasser, durchgeseiht;

Tafelrückseite trocken gereinigt (wegen des dicken Bienenwachsanstrichs nur

abgesaugt)

Firnis entfernt mit: Der wachshaltige und dickschichtige Firnis wurde im Bereich des Himmels entfernt, in den anderen Bereichen reduziert. Lösemittelgemisch: Isooctan

Ethanol - Shellsol A (VT 3 + 1 + 1)

Zwischenfirnis (gespritzt/gestrichen): Gestrichen, Dammar in Terpentin (1:6)

Schlussfirnis (gespritzt/ gestrichen): Dammar in Terpentin (1:6)

Die dicken Bienenwachsflecken wurden mechanisch entfernt.

Verwendete Materialien

Wasser, Störleim, Leimkreide, Ethanol, Isooctan, Shellsol A, Mussini Harz-Olfarben von Schmincke; Malmittel: Terpentinöl. Dammarfrnis

Zusammenfassung

Aufgrund der sehr kurzen Zeit, die zur Restaurierung zur Verfügung stand (1 Monat) war ein Kompromiss bei der Abnahme der alten nachgedunkelten Retuschen notwendig. Sie wurden nur im Himmel abgenommen, in allen anderen Bereichen überarbeitet. Die Tafel wurde für die Ausstellung in einen ansprechenden ästhetischen Zustand versetzt.

1930 Schaden durch die Explosion eines Feuerlöschers in der Augsburger Galerie

1930-32 durchgeführte Restaurierung: Dazu wurde das Tafelbild in die Alte Pinakothek verbracht. Beim schwierigen Entscheidungsprozess, wie bei einer Wiederherstellung zu verfahren sei, waren neben Dörnhöffer auch H. Kinkelin und ein weiterer Restaurator der Alten Pinakothek, Hans Aulmann, A. L. Mayer und Walter Gräff beteiligt. Ganz im - damals noch völlig neuen - Tenor eines Minimaleingriffes, wendeten sie sich einhellig gegen eine großflächige Übermalung der Schadstellen durch den Augsburger Kunstmaler Niedoba und empfahlen vor allem aus der berechtigten Angst vor späteren Veränderungen eine konservatorische Behandlung der Oberfläche vor der Retouche. Dabei wurde interessanterweise sogar eine chemische Neutralisierung durch den Diplomingenieur Heinz Hetterich an Testflächen erfolgreich erprobt, am Ende jedoch auf eine Neutralisierung verzichtet und das Gemälde statt dessen mehrmals mit Leinöl eingelassen. (Text aus: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Jahresbericht 1998, S. 12-24, hier S. 19)