Sebastians-Retabel der Dorfkirche Markgrafpieske: Martyrium des heiligen Sebastian (Mitteltafel)

Sebastians-Retabel der Dorfkirche Markgrafpieske: Martyrium des heiligen Sebastian (Mitteltafel)

Titel

Sebastians-Retabel der Dorfkirche Markgrafpieske: Martyrium des heiligen Sebastian (Mitteltafel)

[cda 2013]

Altar-Triptychon aus der Dorfkirche zu Markgrafpieske (Kreis Fürstenwalde)

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

Malerei auf Lindenholz

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

Die erhobenen Hände an einen Baum gefesselt, steht der heilige Sebastian nur mit einem Lendentuch bekleidet am linken Bildrand und blickt den Betrachter an. Vier Pfeile haben seinen Körper bereits durchdrungen. Ein Armbrust- und ein Bogenschütze am rechten Bildrand zielen auf den Heiligen und werden im nächsten Moment weitere Pfeile

Die erhobenen Hände an einen Baum gefesselt, steht der heilige Sebastian nur mit einem Lendentuch bekleidet am linken Bildrand und blickt den Betrachter an. Vier Pfeile haben seinen Körper bereits durchdrungen. Ein Armbrust- und ein Bogenschütze am rechten Bildrand zielen auf den Heiligen und werden im nächsten Moment weitere Pfeile folgen lassen. Ein weiterer Armbrustschütze im Vordergrund ist gerade damit beschäftigt seine Waffe zu spannen. Eine Gruppe von Männern, darunter Soldaten, wohnen dem Geschehen bei und werden durch Busch- und Baumwerk nach hinten gegen eine Landschaft mit einer Burgansicht auf einer Felsformation abgegrenzt.

[Görres, cda 2013]

Zuschreibung
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

Datierung
um 1530

Datierung

um 1530

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

Maße
Maße Bildträger: 117/116,8 (li./re.) x 73,5 cm [cda 2013]

Maße

  • Maße Bildträger: 117/116,8 (li./re.) x 73,5 cm [cda 2013]

  • Maße mit Rahmen: 130,5 x 88 x 5,5 cm [Domstift Brandenburg, revised 2013]

Signatur / Datierung

Keine

Eigentümer
Evangelische Kirchgemeinde Markgrafpieske
Besitzer
Museum des Domstifts Brandenburg
Standort
Brandenburg
CDA ID
DE_MGP-DB_V649a
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_MGP-DB_V649a/

Provenienz

  • Seit 1980 als Depositum der Evangelischen Kirchgemeinde Markgrafpieske (Kreis Fürstenwalde) im Dommuseum Brandenburg
  • Stammt möglicherweise aus dem Dom zu Fürstenwalde [Fait, 1988, 59]

Ausstellungen

Weimar 1972
Berlin 1980, Nr. 10

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Knüvener 2003 72
Autor/inPeter Knüvener
TitelDie Kunst des Mittelalters in der Mark Brandenburg
Veröffentlichungin Ernst Badstübner, ed., Die Kunst des Mittelalters in der Mark Brandenburg: Tradition - Transformation - Innovation
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung2008
Seiten42-88
Badstübner 2003 35
Autor/inErnst Badstübner
TitelBrandenburg. Das Land um Berlin. Kunst und Geschichte zwischen Elbe und Oder
Ort der VeröffentlichungOstfildern
Jahr der Veröffentlichung2003
Fait 1988 59
Autor/inJoachim Fait
TitelDom und Domschatz zu Brandenburg
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahrgang3rd edition
Jahr der Veröffentlichung1988
Denkmale 1987 483
Herausgeber/inErnst Badstübner
TitelDenkmale in Berlin und in der Mark Brandenburg: ihre Erhaltung und Pflege in der Hauptstadt der DDR und in den Bezirken Frankfurt/Oder und Potsdam
Ort der VeröffentlichungWeimar
Jahr der Veröffentlichung1987
Exhib. Cat. Berlin 1980 B 10
Herausgeber/inStaatliche Museen zu Berlin DDR
TitelRestaurierte Kunstwerke in der Deutschen Demokratischen Republik
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1980
Gericke et. al. 1975
Autor/inW. Gericke, H.-V. Schleiff, W. Wendland
TitelBrandenburgische Dorfkirchen
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1975
Schade 1974 63, 385
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Exhib. Cat. Weimar 1972 B
Herausgeber/inSchlossmuseum Weimar
TitelLucas Cranach 1472-1553. Ein großer Maler in bewegter Zeit
Ort der VeröffentlichungWeimar
Jahr der Veröffentlichung1972
Fait 1971
Autor/inJoachim Fait
TitelDeutsche Kunstdenkmäler, Bezirk Cottbus, Frankfurt (O.), Potsdam und Berlin
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1971
Bergau 1885
Autor/inRudolf Bergau
TitelInventar der Bau- und Kunstdenkmäler in der Provinz Brandenburg
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1885
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Kunsttechnologische Untersuchung

07. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
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Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengerät/Material:

- flüssiges, dunkles Zeichenmedium und Pinsel

Typ/Duktus:

- freie schematische Unterzeichnung (soweit sie sichtbar ist); dünne Linien

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; die Linien grenzen die Konturen der Figuren ab und stellen Gesichtszüge und Binnenformen dar; keine plastische Wiedergabe

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Werkstatt Lucas Cranach d. Ä.

Anmerkungen:

- eventuell nach einer Vorzeichnung oder Vorlage

[Smith, Sandner, Heydenreich cda 2014]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

1972 - 1977Technologische Untersuchung

Bildträger

- besteht aus drei Brettern in vertikaler Richtung mit einer Breite von: I: 24,3-25,8; II: 24-25,2; III: 25-22,3

- Bretter I und II zeigen rückseitig Astknoten

[cda 2013]

- Bretter wurden quer zur Maserung mit einem Schropphobel bearbeitet und schwarz bemalt

- an allen vier Bildkanten mit 12-15 mm breitem und etwa 15 mm tiefem Falz versehen (spätere Maßnahme)

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

Grundierung und Imprimitur

- etwa 0,5 mm starke Grundierung aus glutinhaltigem Bindemittel und Kreide; glatt geschliffen und mit nicht näher bestimmter dünner Isolierung versehen

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

Unterzeichnung

- an wenigen Stellen Unterzeichnung mit bloßem Auge zu erkennen [Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

Farbschichten und Metallauflagen

- Aufbau in Wechseltechnik: stellenweise flächig-lasierende Malweise und pastos eingesetzte Bildteile mit schwachem Oberflächenrelief; Nebeneinander von stark ölhaltigen und wässrigen Bindemitteln

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

Rahmung

- Neue Tafelumrahmungen nach originalen Cranach-Profilen, dabei wurde vorherige Rahmung aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entfernt

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

  • untersucht von Wolf-Dieter Kunze
  • untersucht von Sabine Stachat
  • untersucht von Sabine Eckelmann

Erhaltungszustand

Datum1972 - 1977

  • Älterer Anobienbefall verursachte Substanzverlust an linker unteren Bildecke

  • Linke Bildfuge von unten ca. 20 cm geöffnet, Sicherung mit Holzplättchen und vier Schrauben

  • Klarer aber vergilbter Firnis

  • kleine Blasen in Malschicht und Grundierung über gesamte Fläche

  • In rechter unterer Hälfte Schollenbildungen durch Überkittungen und Retuschen

  • Weitere Kittungen und Retuschen, die oft über die Fehlstellen hinausreichen und sich zu großflächigen Übermalungen weiten, mit ölhaltigem Bindemittel, über gesamte Bildfläche

  • Stark beschädigte Partie im Bodenbereich rechts durch größere Reste eines pigmentierten Bindemittels überlagert, anscheinend Glutinleim

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

  • untersucht von Sabine Eckelmann
  • untersucht von Wolf-Dieter Kunze
  • untersucht von Sabine Stachat

Restaurierungsgeschichte

Datum1976 - 1977

  • Abnahme des provisorischen Firnisses und der meisten Retuschen von 1972

  • Zusätzliche Reinigung bestimmter Partien mit Äthylglykol und Dimethylformamid

  • Erneute Festigung der Malschicht und Einlassung eines Holzschutzmittels (Hexachlorzyklohexan) auf der Rückseite

  • Schließung der Lücken in der Malschicht mit Punktierretuschen

  • Fehlstelle in rechter unteren Ecke durch freie Übernahme von anderen erhaltenen Vorbildern mit feinerer Tratteggio-Technik geschlossen

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

  • restauriert von Sabine Eckelmann
  • restauriert von Wolf-Dieter Kunze
  • restauriert von Sabine Stachat

Datum1972

  • Malschicht mit PVAc-Dispersion gefestigt; Firnis mit Äthanol in Terpentinöl abgenommen, dabei lösten sich bereits Retuschen und Übermalungen

  • alte Kittungen wurden auf die eigentlichen Schadstellen reduziert und durch neue ersetzt

  • Schließung der kleineren Fehlstellen mit Aquarellretuschen, teilweise mit Harzöllasuren

  • Große Schadensfläche in rechter unterer Ecke provisorisch mit neutraler Trattegorieretusche angeglichen

  • Abnahme des rückseitigen Sicherungsplättchens und der Verleimung der Risse

  • Festigung der rechten unteren Ecke mit Methacrylat, rückseitig vorbeugender Anstrich mit "Bianobia"

  • Provisorischer Dammar-Schlussfirnis

[Exhib. Cat. Berlin 1980 B, No. 10]

  • restauriert von Sabine Eckelmann
  • restauriert von Wolf-Dieter Kunze
  • restauriert von Sabine Stachat

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