Bildträger
- Lindenholz [1]; ohne Astansätze, Tangentialschnitt
- drei, vertikal verlaufende Bretter (23 cm; 11,2 cm; 15,4 cm)
- stumpf verleimt
- kein Schadstellebehandlung und keine Fügensicherung erkennbar
- horizontale und vertikale Schropphobelspuren, drei Seiten, außer oben ca. 7 cm breit abgefast, dort senkrecht verlaufende Schropphobelspuren) s. Streiflichtaufnahme Rückseite
- Fase oben abgeschnitten (später)
[1] siehe Klein Bericht 2013
Grundierung und Imprimitur
- dünne, Weiße Grundierung. Vermutlich Kreide-Leim (nicht nachgewiesen)
- anscheinend im Malrahnen, bzw. nur mit Hilfe von Malleisten, die oben und unten temporär aufgesteckt waren, gemalt und grundiert. An den beiden Längsseiten, links und rechts, reicht die Grundierung bis zum Tafelrand, wo auf beiden Seiten partiell kleine Grundierwülste, die zum Teil über die Kanten, auf die Stirnseiten laufen, erhalten sind. Die obere Bildkante ist durchgehend ca. 7 cm breit beschnitten. Nur entlang der unteren Bildkante ist ein Grundiergrat, mit einer ca. 4-5mm breiten ungrundierten Tafelkante erhalten.
- untere Kante: Anriss auf blankem Holz (vermutlich ein Anriss für die Säge). An den beiden Außenseiten und im Halbrund oben: Anrisse im Kreidegrund für die Festlegung des Bildformates
- keine Werkzeugspuren und keine Imprimatur
Unterzeichnung
- frei gezeichnet mit Feder
- sichtbar im Normallicht in den Inkarnaten, partiel in der Landschaft
- arbeitstechnische Hilfsmitteln im Hintergrund: Stalldach und Pfosten mit Lineal
- Veränderungen: kleinere Abweichungen in den Köpfen der Gruppe im Hintergrund rechts, Beine des Christus, ansonsten relativ deckungsgleich
- keine Hinweise auf eine Übertragungsmethode
Farbschichten und Metallauflagen
Schichten folge:
- grau-blaue Untermalungen unter blauen Himmel, Ausmalung des halbrunden Bogens (monochrom) : Blau über Dunkelgrau (deckend)
Reihenfolge:
-Die Bildkomposition ist auf weißer Grundierung mit unterschiedlich deckenden grau-braunen Farben aufskizziert. Dabei bleiben Inkarnate ausgespart. Die folgende "Ausmalung" orientiert sich sehr genau an der Unterzeichnung und beschneidet oftmals scharfkantig die Flächen wie, Gewänder, Himmel oder Köpfe der Dargestellten. Die Inkarnate sind einfach aufgebaut: Sparsame Unterlegung der Schatten. Die Formen werden hauptsächlich durch Konturen umrissen, die mal härter, mal weicher auf den Flächen stehen bleiben; sparsame Höhungen. Architektur und Vordergund sind nass in nass, mit versch. Brauntönen, die halbdeckend den Pinselduktus der Untermalung durchscheinen lassen, ausgemalt. Höhungen und Konturen sind gleichfalls in die noch feuchten Brauntöne eingemalt, zum Teil weich vertrieben. Farbige Gewänder nass in nass, monochrom deckend unterlegt, Schatten dunkler, darüber Lasuren. Konturen, Höhungen, Gräser und Lichter, partiell pastos, mit Spitzpinsel eingezeichnet (verm. Tempera ).
Farbauftrag:
- gestrichen, partiell gestupft, lasierend, Lichter und einige Konturen auch pastos
Pinselbreite:
- Spitz-und kleine Flachpinsel
Farbe über den Grundierrand hinaus:
- Oben: Rundbogen mit schwarzen Begleitstrich beschnitten. Die angenzende, monochrome Fläche ist vermutlich mit Azurit (nur mikroskopisch untersucht) ausgelegt. (z.Zt. übermalt). Am linken und rechten Bildrand reicht die Bemalung bis zur Außenkante, s.Foto.
- keine Fingeradrücke, Veränderungen oder Metalauflagen
Rahmung
- nicht original, Plattenrahmen 19.Jh.
- Laubhölzer, Furnier
- rückseitig überplattet, vorderseitig auf Gehrung, Platte furniert, Profile schwarz gefasst. Einleger oben halbrund, schwarz gefasst, an der Falzkante zum Bild mit umlaufend, eingearbeiteten Profil. Letzteres matt vergoldet
[Museum der bildende Künste, revised 2014]
- untersucht von Rüdiger Beck