Hochaltar der St. Nicolaikirche Döbeln [äußerer beweglicher Flügel, rechts]: Hl. Valentin [recto], wundersame Vermehrung des Weizens durch den hl. Nikolaus [verso oben], Nikolaus errettet drei unschuldig verurteilte Ritter [verso unten]

Hochaltar der St. Nicolaikirche Döbeln [äußerer beweglicher Flügel, rechts]: Hl. Valentin [recto], wundersame Vermehrung des Weizens durch den hl. Nikolaus [verso oben], Nikolaus errettet drei unschuldig verurteilte Ritter [verso unten]

Titel

Hochaltar der St. Nicolaikirche Döbeln [äußerer beweglicher Flügel, rechts]: Hl. Valentin [recto], wundersame Vermehrung des Weizens durch den hl. Nikolaus [verso oben], Nikolaus errettet drei unschuldig verurteilte Ritter [verso unten]

[cda 2015]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[cda 2015]

Recto: Ganzfigurige Darstellung des hl. Bischofs Valentin in vollem Ornat. Durch seinen Segen heilt Valentin ein erkranktes Kind, das zu seinen Füßen liegt. Dessen Mutter kniet betend hinter dem Kissen des Kindes. Eine niedrige Mauer im Hintergrund gibt den Blick auf eine weite Landschaft frei. Nach oben schließt die Darstellung

Recto: Ganzfigurige Darstellung des hl. Bischofs Valentin in vollem Ornat. Durch seinen Segen heilt Valentin ein erkranktes Kind, das zu seinen Füßen liegt. Dessen Mutter kniet betend hinter dem Kissen des Kindes. Eine niedrige Mauer im Hintergrund gibt den Blick auf eine weite Landschaft frei. Nach oben schließt die Darstellung in einem Halbrund ab über dem Rankenornament zu sehen ist. Den geschnitzten Figuren im Mittelschrein des Retabels nacheifernd, zeigt der Maler die Figur wie eine Statue auf einem Postament stehend. Zum Bildprogramm des ersten Öffnungszustandes gehören vergleichbare Darstellungen des hl. Valentin sowie zweier heiliger Päpste.

Verso: Die Rückseite des Flügels zeigt zwei Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus. Diese gehören zu den insgesamt vier Episoden der Heiligenlegende, die, zusammen mit vier weiteren Darstellungen aus dem Leben anderer Glaubensvorbilder, im geschlossenen Zustand des Retabels zu sehen sind. Das obere Feld zeigt die wundersame Vermehrung des Weizens. Die Legende berichtet, dass Nikolaus 100 Scheffel Mehl reichten um die Hungernden auf Monate zu sättigen. Als der Bootsführer, der die 100 Scheffel spendete an seinem Zielort eintraf, fehlte zudem kein Gramm Weizen seiner Ladung. Im oberen Feld befreit Nikolaus drei unschuldig verurteilte Ritter vor dem Tode und erwirkt außerdem die Freilassung anderer Unschuldiger indem er dem Kaiserpaar im Traum erscheint.

[Görres, cda 2015]

Zuschreibung
Meister des Döbelner Hochaltars

Zuschreibung

Meister des Döbelner Hochaltars

[cda 2012]
[Cat. Hamburg 1915, 10] [Sandner 1993, 101, 140] [1]
[1] [Cat. Hamburg 2007, No. 298]

Datierung
um 1515 - 1516

Datierung

um 1515 - 1516

[Sandner 1993, 53]

Maße
Maße Bildträger mit Rahmen: 282 x 116,8 cm

Maße

  • Maße Bildträger mit Rahmen: 282 x 116,8 cm

  • [cda 2015]

Signatur / Datierung

Keine

Eigentümer
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Döbeln
Besitzer
St. Nicolaikirche Döbeln
Standort
Döbeln
CDA ID
DE_ND_ND001e
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_ND_ND001e/

Provenienz

Seit seiner Entstehung im Chor der Kirche St. Nicolai in Döbeln.
[cda 2015]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Eisenach 1998 237- 239 23.6c3 Figs. 23.6c2, 23.6c3
Herausgeber/inWartburg-Stiftung, Eisenach, Fachhochschule , Ingo Sandner
TitelUnsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen. Ausstellungskatalog und Tagungsband Katalogteil 1; 2: Werkstatt und Schüler Cranachs; 3: Süddeutsche Meister; 4: Albrecht Dürer und sein Kreis; 5: Rheinische Meister
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten229-240
Sandner, Ritschel 1994 188, 190 Figs. A124, A125
Autor/inIngo Sandner, Iris Ritschel
TitelArbeitsweise und Maltechnik Lucas Cranachs und seiner Werkstatt
Veröffentlichungin Claus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff, eds., Lucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken, Exhib. Cat. Kronach 1994
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten186-193
Sandner 1993 101, 143-146 21, 22a-b, 23a-d
Autor/inIngo Sandner
TitelSpätgotische Tafelmalerei in Sachsen
Ort der VeröffentlichungDresden, Basel
Jahr der Veröffentlichung1993
Gurlitt 1903 20-22
Autor/inCornelius Gurlitt
TitelBeschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 25. Heft: Amtshauptmannschaft Döbeln
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1903

Forschungsgeschichte / Diskussion

Der Altarschrein ist sehr aufwändig mit Astwerkschnitzereien geschmückt, neben den Schleierbrettern sind zusätzlich auch sämtliche Hohlkehlen verziert. Im Mittelschrein stehen unter filigranen Laubwerkbaldachinen die lebensgroßen Schnitzfiguren des heiligen Nikolaus mit Bischofsstab und dem Buch mit den drei Goldstücken in der Mitte, links (vom Betrachter aus gesehen) der heilige Leonhard mit Abtsstab und Kette, rechts der heilige Wenzel im Harnisch mit Speer und Schild. Der Rahmen ist von Blattwerk umgeben, in dem seitlich je zwei kleine Heiligenfiguren, die vier lateinischen Kirchenväter, stehen: links Hieronymus und Augustinus, rechts Gregor der Große und Ambrosius.

Die Altarflügel sind ähnlich aufgebaut: Im unteren Viertel tragen elegant gedrehte Säulchen eine Bogenarchitektur aus zwei Segmentbögen mit Stabdurchdringungen, darin sitzen vor Schreibpulten die Evangelisten mit ihren Attributen: links die Evangelisten Johannes mit dem Adler und Matthäus mit dem Engel, rechts Markus mit dem Löwen und Lukas mit dem Stier. Darüber stehen unter einer kunstvoll durchbrochenen Rahmung links die Schnitzfiguren des Evangelisten Johannes (Giftkelch) und des heiligen Florian (Harnisch und Fahne) sowie rechts Maria Magdalena (Salbgefäß) und die heilige Barbara (Turm).

In der reich mit Schnitzwerk geschmückten Predella befindet sich unter einem Doppelbogen ein Relief mit der Darstellung des Marientodes. An den Predellenwangen sind das kursächsische Wappen und das Döbelner Stadtwappen mit den drei Türmen angebracht. Bis 1885 soll sich darunter bzw. auf der Mensa eine weitere Predella mit der Darstellung des Abendmahls befunden haben.

[http://www.kirchgemeinde-doebeln.de/index.php/nicolai/altar; accessed 11 Aug 2015]

  • Hochaltar der St. Nicolaikirche Döbeln [äußerer beweglicher Flügel, rechts]: Hl. Valentin [recto], wundersame Vermehrung des Weizens durch den hl. Nikolaus [verso oben], Nikolaus errettet drei unschuldig verurteilte Ritter [verso unten], um 1515 - 1516

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

04. 2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
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Unterzeichnung

Hl. Valentin [recto]

BESCHREIBUNG

(die Beurteilung bezieht sich nur auf den unteren linken Bildbereich)

Zeichengeräte/Material:

- erster Grobentwurf mit einem trockenen Zeichenmedium, schwarze Kreide?; anschließend flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- relativ detaillierte und freie Unterzeichnung

- dünne bis breitere Linien

- feine Schraffuren (nur im Gesicht)

Funktion:

- nur teilweise verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszügen sind angegeben; plastische Wiedergabe im Gesicht mit Schraffuren

Abweichungen:

- Präzisierungen der Form erfolgten erst während des Malprozesses; viele kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Meister des Döbelner Hochaltars (Valentin Elner?)

Wundersame Vermehrung des Weizens durch den hl. Nikolaus [verso oben]

BESCHREIBUNG

(die Beurteilung bezieht sich auf den unteren und mittleren Bildbereich)

Zeichengeräte/Material:

- erster Grobentwurf mit einem trockenen Zeichenmedium, schwarze Kreide?; darüber flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- lockere und freie Unterzeichnung

- dünne bis breitere Linien

Funktion:

- nur grob verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszügen sind angegeben; keine plastische Wiedergabe mit Schraffuren

Abweichungen:

- Die Präzisierung und Findung der Form erfolgte erst während des Malprozesses; mehrere größere und kleinere Änderungen; die Häusergruppe links war offensichtlich nicht vorgesehen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Meister des Döbelner Hochaltars (Valentin Elner?)

Nikolaus errettet drei unschuldig verurteilte Ritter [verso unten]

BESCHREIBUNG

(die Beurteilung bezieht sich auf eine Detailaufnahme)

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinseln

Typ/Duktus:

- lockere und freie Unterzeichnung

- dünne bis breitere Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszügen sind angegeben; keine plastische Wiedergabe mit Schraffuren

Abweichungen:

- Präzisierungen der Form während des Malprozesses; mehrere kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Meister des Döbelner Hochaltars (Valentin Elner?)

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2016]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

Restaurierungsgeschichte

Datum1999 - 2002

Maßnahmen:

  • Oberflächenreinigung

  • Festigung von Fassung und Malschicht

  • Konservierung geschädigter Holzsubstanz einschließlich Zuordnung und Verleimung abgebrochener Teile, partielle Ergänzung fehlender Teile

  • Konzepterstellung zur Wiederherstellung der historischen Farbigkeit

  • Freilegung der originalen Fassung am Schnitzwerk unter partieller Integration späterer Überfassungen

  • Firnisabnahme an den Maltafeln

  • Kittung und Retusche von Fassungs- bzw. Malschichtfehlstellen

[http://anke-stenzel.de/referenzen/holzobjekte.htm; accessed 11 Aug 2015]

[http://www.kirchgemeinde-doebeln.de/index.php/nicolai/altar; accessed 11 Aug 2015]

  • restauriert von Anke Stenzel

Datum1971 - 1975

Restaurierung

[http://www.kirchgemeinde-doebeln.de/index.php/nicolai/altar; accessed 11 Aug 2015]

  • restauriert von Unbekannt

Datum1918 - 1920

Restaurierung

[http://www.kirchgemeinde-doebeln.de/index.php/nicolai/altar; accessed 11 Aug 2015]

  • restauriert von Unbekannt

Datum1885 -

Restaurierung, Überarbeitungen der Polychromie

[Sandner 1993, 143]

  • restauriert von Unbekannt

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Hochaltar der St. Nicolaikirche Döbeln [äußerer beweglicher Flügel, rechts]: Hl. Valentin [recto], wundersame Vermehrung…', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_ND_ND001e/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Hochaltar der St. Nicolaikirche Döbeln [äußerer beweglicher Flügel, rechts]: Hl. Valentin [recto], wundersame Vermehrung…', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_ND_ND001e/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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