Das 8. Gebot: Solst nicht falsche Zeücknüß geben (Sollst nicht falsches Zeugnis geben)

Das 8. Gebot: Solst nicht falsche Zeücknüß geben (Sollst nicht falsches Zeugnis geben)

Titel

Das 8. Gebot: Solst nicht falsche Zeücknüß geben (Sollst nicht falsches Zeugnis geben)

[Städtische Galerie Dresden, revised 2015]

Malerei auf Nadelholz

Material / Technik

Malerei auf Nadelholz

[Städtische Galerie Dresden, revised 2015]

In Darstellungen der Zehn Gebote nach der Reformation überwiegen biblische Geschichten. Im Dresdner Zyklus von 1528/29 gelangt diese Erzählweise nur beim achten Gebot zur Anwendung. Die Beschriftungen SUSANNA und DANIEL weisen auf das Bibel-Gleichnis von der Verleumdung Susannas hin.

[Städtische Galerie Dresden, revised 2015]

Zuschreibung
Hans der Maler

Zuschreibung

Hans der Maler

[Städtische Galerie Dresden, revised 2015]

Datierung
um 1528/29

Datierung

um 1528/29

[Städtische Galerie Dresden, revised 2015]

Maße
Maße Bildfläche: 137 x 86,5 cm

Maße

  • Maße Bildfläche: 137 x 86,5 cm

  • Maße mit Rahmen: 145,5 x 95,2 cm

  • [Städtische Galerie Dresden, revised 2015]

Signatur / Datierung

keine

Inschriften und Beschriftungen

am oberen Bildrand: Benennung des Gebotes

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • am oberen Bildrand: Benennung des Gebotes

Eigentümer
Städtische Galerie Dresden
Besitzer
Stadtmuseum Dresden
Standort
Dresden
CDA ID
DE_SGD_1968-39
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_SGD_1968-39/

Provenienz

Nach einer inzwischen verlorenen Brückenamtsrechnung von 1528/29 soll Hans Maler zu Lasten des Kreuzkirchenvermögens 9 Schock, 17 gr. für die Ausführung von Bildtafeln mit den Zehn Geboten erhalten haben. Michel Uell wurde als Tafelzubereiter angegeben. (Nach: Neues Archiv für sächsische Geschichte IV, 1883, 105-109)
[Sandner 1993, 315]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Kolb 2005 A 115
Autor/inKarin Kolb
TitelCranach - Die Gemälde in Dresden und ihre Geschichte
Veröffentlichungin Harald Marx, Ingrid Mössinger, Karin Kolb, eds., Cranach. Gemälde aus Dresden, Exhib. Cat. Chemnitz
Ort der VeröffentlichungCologne
Jahr der Veröffentlichung2005
Seiten112-173
Sandner, Ritschel 1994 191 Fig. A132
Autor/inIngo Sandner, Iris Ritschel
TitelArbeitsweise und Maltechnik Lucas Cranachs und seiner Werkstatt
Veröffentlichungin Claus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff, eds., Lucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken, Exhib. Cat. Kronach 1994
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten186-193
Sandner 1993 315-316
Autor/inIngo Sandner
TitelSpätgotische Tafelmalerei in Sachsen
Ort der VeröffentlichungDresden, Basel
Jahr der Veröffentlichung1993
Gurlitt 1900 16-20
Autor/inCornelius Gurlitt
TitelBeschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Heft 21: Stadt Dresden
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1900

Forschungsgeschichte / Diskussion

Der Dresdner Maler Johann oder Hans entwarf in dem 1528/29 für die Kreuzkirche gemalten Zyklus "Die Zehn Gebote" einen Kosmos des bürgerlichen Lebens im Zeitalter der Renaissance. Der Schüler von Lucas Cranach dem Älteren verband die Schilderung der für die jüdische und die christliche Religion grundlegenden Lebensregeln mit der Wiedergabe von zeitgenössischen Landschaften, Straßen, Innenräumen und Alltagsszenen. Als im Herzogtum Sachsen 1539 die Reformation eingeführt wurde, verschwanden die Bilder auf dem Dachboden des Dresdner Rathauses. Der wahrscheinliche Grund dafür waren Spuren des altkirchlichen Glaubens auf einigen der Tafeln.

[Städtische Galerie Dresden, revised 2015]

Dieser ohne Zweifel aus Cranachs Werkstatt kommende Maler gehörte schon einer Künstlergeneration an, die sich nicht mehr auf die Altarproduktion konzentrierte, sondern, variabel eingestellt, vielerlei Aufträge erledigte. Er könnte mit jenem Hans (Johannes) Maler identisch sein, der bis 1535 die jährliche Ausgestaltung der Dresdner Johannisspiele in Auftrag hatte. Bei Richtigkeit der allerdings nicht mehr überprüfbaren Angaben aus der Brückenamtsrechnung erübrigt sich auch die früher versuchte Zuordnung der Wappeninitialen ‚GB‘ auf der zehnten Tafel an Georg Böhm, einen zu den Cranachschülern zählenden, in Schneeberg erwähnten sächsischen Maler. Näher liegt die Vermutung, daß es sich um die Initialen Gregor Byners, des damaligen Dresdner Bürgermeisters, handelt, dessen fördernder Einfluß auf den Auftrag glaubhaft erscheint. Die sechste Tafel trägt das Wappen des letzten katholischen Pfarrers, Pleban Dr. Peter Eyssenberg (P D P E).

Im Jahre 1530 lässt sich ein Johann Moler zu Dresden durch vier Freiberger Bürger seine eheliche Geburt als Sohn des "Valten molers" (Valentin Elner?) beurkunden [1]. Ob es sich dabei um den Schöpfer der Gebotstafeln handelt und sein Vater jener Cranachschüler war, dem wir bereits Malereien in Zwickau, Rochlitz, Döbeln und Grimma zuschreiben, muss Vermutung bleiben. Denkbar wäre es, dass der Sohn dem Weg des Vaters folgte.

Eine gewisse Stilverwandtschaft zu den Dresdener Gebotstafeln zeigen zwei Bildfelder, die einst der Riesaer Klosterkirche gehörten und zu den Verlusten des Zweiten Weltkrieges gehören. Dargestellt waren Szenen mit dem zwölfjährigen Christus, im Tempel lehrend, und der Flucht nach Ägypten. Es handelt sich um die Vorder- und Rückseite eines aufgetrennten Bildfeldes. [2]

[1] Angaben nach Thieme/Becker

[2]Hentschel 1973, No. 343

[Sandner 1993, 315-316]

  • Das 8. Gebot: Solst nicht falsche Zeücknüß geben (Sollst nicht falsches Zeugnis geben), um 1528/29

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

03. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
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Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- freie Unterzeichnung

- dünne bis etwas breitere Linien

- wenige Schraffuren

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen sowie Gesichtszügen sind angegeben; kaum plastische Wiedergabe mit Schraffuren

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen in der Ausführung der Malerei: Untergewand der Person links verändert; die Kette der knienden Frau ist nicht ausgeführt; die Streifen auf dem Gewand des stehenden Mannes rechts sind in der Malerei weggelassen, das Gewand des Kindes wurde verändert

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Hans der Maler

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2016]

  • fotografiert von Helen Smith
  • fotografiert von Ingo Sandner

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Das 8. Gebot: Solst nicht falsche Zeücknüß geben (Sollst nicht falsches Zeugnis geben)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_SGD_1968-39/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Das 8. Gebot: Solst nicht falsche Zeücknüß geben (Sollst nicht falsches Zeugnis geben)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_SGD_1968-39/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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