Heilige Dreifaltigkeit

Heilige Dreifaltigkeit

Titel

Heilige Dreifaltigkeit

[Heiser 2013, 10]

Malerei auf Tannenholz

Material / Technik

Malerei auf Tannenholz

[Heiser 2013, 36]

Das halbrunde Tafelbild zeigt vorderseitig eine Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit mit Gottvater als zentralem Bildmotiv. Seinen Sohn in den Armen haltend, schwebt vor ihm eine weiße Taube, als Sinnbild für den heiligen Geist. Den Blick auf den Betrachter gerichtet, ist Gottvater in ein prächtiges und im Saumbereich mit Edelsteinen besetztes,

Das halbrunde Tafelbild zeigt vorderseitig eine Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit mit Gottvater als zentralem Bildmotiv. Seinen Sohn in den Armen haltend, schwebt vor ihm eine weiße Taube, als Sinnbild für den heiligen Geist. Den Blick auf den Betrachter gerichtet, ist Gottvater in ein prächtiges und im Saumbereich mit Edelsteinen besetztes, rotes Gewand gehüllt. Sein grauhaariges Haupt schmückt eine ebenso reich verzierte Tiara. Mit ausgebreiteten Armen und von Wundmalen und Blutflüssen übersät, liegt Christus in seinem Schoße. Sein lediglich mit einem Lendentuch bedeckter Körper, als auch sein Blick sind dem Heiligen Geist in Gestalt der vor Gottvaters linker Schulter schwebenden weißen Taube zugewandt. Die zentrale Gruppe wird von einer Gloriole umrahmt und ist zu den Seiten hin von wallenden Wolkengebilden umgeben. Aus diesen blicken zehn Engelsputten mit roten, grünen, blauen und orangenen Flügeln hervor.

[Heiser 2013, 9]

Zuschreibungen
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[cda 2017]

Lucas Cranach der Ältere

[Heiser 2013, 10]

Datierung
um 1515 - 1520

Datierung

um 1515 - 1520

[Heiser 2013, 10]

Maße
Maße Bildträger: 83 x 136 x 6 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 83 x 136 x 6 cm

  • [Heiser 2013, 14]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen

Oben rechts ist das Wort "EHRENBERG" mit hartem Bleistift in das Holz eingedrückt. Darüber klebt ein Papierschild, auf welches …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Oben rechts ist das Wort "EHRENBERG" mit hartem Bleistift in das Holz eingedrückt. Darüber klebt ein Papierschild, auf welches mit blauer Farbe "St[...] 416" gestempelt ist. Dies ist wiederum mit blauem Kugelschreiber durchgestrichen und das Papierschild mit "Eigentum Staatl. Kunstsammlg. Dresden" beschriftet.

  • [Heiser 2013, 48]

Eigentümer
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Besitzer
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Standort
Dresden
CDA ID
DE_SKD_SKS_SAV2200
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_SKD_SKS_SAV2200/

Provenienz

  • ursprünglicher Aufstellungsort war der Hauptaltar der Kirche in Ehrenberg bei Neustadt/Sachsen
  • wahrscheinlich 1882 Verkauf an den Sächsischen Altertumsverein
  • kriegsbedingt ausgelagert ins Albrechtsburg-Museum Meißen, dort noch 1973 nachweisbar
  • Besitz der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

[Heiser 2013, 33]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Gurlitt 1901
Autor/inCornelius Gurlitt
TitelBeschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Stadt Dresden
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1901
Flechsig 1900 A 95, 101
Autor/inEduard Flechsig
TitelCranachstudien
Band1
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1900
Link http://www.archive.org/stream/cranachstudien01flecuoft
Wanckel 1900
Herausgeber/inOtto Wanckel
TitelDie Sammlung des Königlich Sächsischen Altertumsvereins zu Dresden in ihren Hauptwerken
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1900
Wanckel 1895
Autor/inOtto Wanckel
TitelFührer durch das Museum des Königlich Sächsischen Alterthumsvereins im Palais des Königlich Grossen Gartens zu Dresden
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1895
Steche 1882
Autor/inRichard Steche
TitelBeschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreich Sachsen. Band 1: Amtshauptmannschaft Pirna
Band1
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1882
Eye 1879
Autor/inAlbert von Eye
TitelFührer durch das Museum des Königlich Sächs. Alterthums-Vereins im Königl. Palais des Grossen Gartens zu Dresden
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1879
  • Heilige Dreifaltigkeit, um 1515 - 1520

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
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Probenliste Heiser

Querschliff Nr.: QS 10436

Kurzbeschreibung: Maltechnischer Aufbau der grünen Farbbereiche

Entnahmeort: Engelsflügel, grün mit gelben Federn

Probenpräparation: Einbettung in lichthärtendem Harz (Technovit 2000LC)

Entnahme Nr.: 003a

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

UV Fluoreszenz:

UV Fluoreszenz Foto:

REM/EDX: ja

REM/EDX Foto: ja (siehe Untersuchungsbericht)

Beobachtungsergebnisse:

Weiße Grundierung

Schwarze Unterlegung

Dunkelgrüne Farbschicht

Gelbe Farbschicht

Firnis

Wachs

Kommentar:

Auf der weißen Grundierung liegt eine schwarze Unterlegung. Darüber folgt eine dunkelgrüne Farbschicht und partiell gelb für die Flügelfedern. Verdacht auf mehrere Firnisschichten.

REM Ergebnisse: Über der weißen Kreidegrundierung folgt eine Schicht Bleiweiß (Imprimitur), die zuvor im Querschliff nicht ersichtlich war. Die grünen Farbschichten bestehen aus Bleizinngelb, Grünspan und Bleiweiß. Der Überzug enthält Gips, Tonmineralien (Si, Al, K) und Blei und Kupfer aus der Umgebung.

Querschliff Nr.: QS 10436

Kurzbeschreibung: Maltechnischer Aufbau der grünen Farbbereiche

Entnahmeort: Engelsflügel, grün

Probenpräparation: Einbettung in lichthärtendem Harz (Technovit 2000LC)

Entnahme Nr.: 004

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

UV Fluoreszenz:

UV Fluoreszenz Foto:

Anfärbung Proteine: Histochemische Anfärbung mit Ponceau-S-Rot (gesättigte Lösung in 1%iger Essigsäure

Anfärbung Proteine Foto: ja

Anfärbung Öle: Histochemische Anfärbung mit sudanschwarz B (gesättigte Lösung in Isopropylalkohol)

Anfärbung Öle Foto: ja

Beobachtungsergebnisse:

Weiße Grundierung

Schwarze Unterlegung

Mittelgrüne Farbschicht

Dunkelgrüne Farbschicht

Firnis

Kommentar:

Auf der weißen Grundierung liegt eine schwarze Unterlegung. Darüber folgen eine mittelgrüne und eine dunkelgrüne Farbschicht. Im Firnis befinden sich kleine Pigment- oder Schmutzpartikel.

Die schwache Rotfärbung der Grundierung weist auf ein proteinhaltiges Bindemittel hin. Die schwarze Färbung deutet auf eine ölhaltige Schicht (Imprimitur) zwischen Grundierung Farbe hin.

[Heiser, Conservation Documentation (als pdf) 2013, 131 - 150]

  • analysiert von S. Hoblyn
  • untersucht von Annette Heiser
  • untersucht von Renate Kühnen

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • analysis

Probenliste Heiser

Dünnschnitt Nr.: H2

Kurzbeschreibung: Holzprobe, Blendrahmen

Entnahmeort: Rahmenabbruch, links

Entnahme Nr.: 002

Probenpräparation: Einbettung in Glycerin

Durchlichtmikroskop: ja

Durchlichtmikroskop Foto: ja

Beobachtungsergebnisse:

Linde oder Ahorn: Holzstrahlen homozellular, spiralförmige Verdickungen bei den Gefäßen, Gefäße mit einfachen Durchbrechungen, Längsparenchym vorhanden

[Heiser, Conservation Documentation (als pdf) 2013, 131 - 150]

  • analysiert von S. Hoblyn
  • untersucht von Annette Heiser
  • untersucht von Renate Kühnen

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • analysis
  • analysis

Probenliste Heiser

Objekt Nr.: DE_SKD_SKS_SAV2200_FR-none

Dünnschnitt Nr.: H1

Kurzbeschreibung: Holzprobe von der Tafel

Entnahmeort: Tafel Unterseite, rechts

Entnahme Nr.: 001

Probenpräparation: Einbettung in Glycerin

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

Beobachtungsergebnisse:

Weiß-Tanne: einreihige Hoftüpfel in den Tracheiden, keine Harzkanäle, Holzstrahlen einreihig und homozellular mit taxoiden Kreuzungsfeldtüpfeln, Kantenzellen mit rechteckigen Kristallen

[Heiser, Conservation Documentation (als pdf) 2013, 131 - 150]

  • analysiert von S. Hoblyn
  • untersucht von Annette Heiser
  • untersucht von Renate Kühnen

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • analysis
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Probenliste Heiser

Querschliff Nr.: QS 10463

Kurzbeschreibung: Maltechnischer Aufbau der blauen Farbbereiche und Retusche

Entnahmeort: Wolken; Original. Kittung, Retusche

Probenpräparation: Einbettung in lichthärtendem Harz (Technovit 2000LC)

Entnahme Nr.: 005

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

Anfärbung Proteine: Histochemische Anfärbung mit Ponceau-S-Rot (gesättigte Lösung in 1%iger Essigsäure)

Anfärbung Proteine Foto: ja

Beobachtungsergebnisse:

1. Weiße Grundierung

2. dunkelblaue Farbschicht

3. mittelblaue Farbschicht

4. hellblaue Farbschicht

5. transparente Schicht

6. weiße Kittung

7. transparente Isolierschicht

8. blaue Retusche

9. Firnis

Kommentar:

Originale Malerei: weiße Grundierung und blauen Farbschichten. Es folgt: eine transparente Schicht, die weiße Kittung, eine transparenter Isolierschicht, blaue Retuschierfarbe und ein Firnis.

Die Rotfärbung zeigt eine starke Differenz zwischen der Grundierung (geringerer Proteinanteil aufgrund von Bindemitteablbau) und der jüngeren Kittung. (Vgl. Rahmenfassung, QS-10435.)

Scabprobe: 6 P6

Kurzbeschreibung: Bindemittel der blauen Retuschierfarbe

Entnahmeort: Wolken, Retusche

FT-IR

Kommentar:

Beim Bindemittel handelt es sich um ein trocknendes Öl, als weitere Bestandteile liegen Preußisch Blau und Bleiweiß vor, auch Verseifungsprodukte.[Heiser, Conservation Documentation (als pdf) 2013, 131 - 150]

  • analysiert von S. Hoblyn
  • untersucht von Annette Heiser
  • untersucht von Renate Kühnen

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • analysis
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  • analysis
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Probenliste Heiser

Querschliff Nr.: QS 10461

Kurzbeschreibung: Anzahl der Firnisschichten

Entnahmeort: Engelsflügel, grün mit gelben Federn

Probenpräparation: Einbettung in lichthärtendem Harz (Technovit 2000LC)

Entnahme Nr.: 003b

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

UV Fluoreszenz: ja

UV Fluoreszenz Foto: ja

Beobachtungsergebnisse:

Weiße Grundierung

Schwarze Unterlegung

Dunkelgrüne Farbschicht

Firnis

Firnis

Kommentar:

Die UV-Aufnahme gibt den Hinweis auf zwei Firnisschichten. Darüber befinden sich Reste der Wachs-Sicherung.

[Heiser, Conservation Documentation (als pdf) 2013, 131 - 150]

  • analysiert von S. Hoblyn
  • untersucht von Annette Heiser
  • untersucht von Renate Kühnen

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • analysis
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Probenliste Heiser

Querschliff Nr.: QS 10435

Kurzbeschreibung: Maltechnischer Aufbau der der Rahmenfassung, Blattmetallauflage

Entnahmeort: Blendrahmen

Probenpräparation: Einbettung in lichthärtendem Harz (Technovit 2000LC)

Entnahme Nr.: 007

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

UV Fluoreszenz: ja

UV Fluoreszenz Foto: ja

Anfärbung Proteine: Histochemische Anfärbung mit Ponceau-S-Rot (gesättigte Lösung in 1%iger Essigsäure)

Anfärbung Proteine Foto: ja

Anfärbung Öle: Histochemische Anfärbung mit Sudanschwarz B (gesättigte Lösung in Isopropylalkohol)

Anfärbung Öle Foto: ja

REM/EDX: ja

REM/EDX Foto: ja (siehe Untersuchungsbericht)

Beobachtungsergebnisse:

Weiße Grundierung

Rote Anlegeschicht

Blattmetallauflage

Transparenter Überzug

Transparenter Überzug

Kommentar:

Über der weißen Grundierung liegt eine rote Anlegeschicht für die folgende, goldene Blattmetallauflage. Darüber befinden sich zwei transparente Überzüge.

Die rote Färbung der Grundierung weist auf ein proteinhaltiges Bindemittel hin. Die schwarze Färbung der Anlegeschicht für die Metallauflage deutet auf Öl als Bindemittel hin.

REM Ergebnisse: über der Kreidegrundierung folgt das Anlegemittel, in dem Kupfer aus der Metallauflage nachgewiesen wurde. Bei der Metallauflage handelt es sich um Messing. Die Überzüge enthalten neben Schmutzpartikeln auch Blei.

[Heiser, Conservation Documentation (als pdf) 2013, 131 - 150]

  • untersucht von Annette Heiser
  • untersucht von Renate Kühnen
  • analysiert von S. Hoblyn

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • erstellt von Staatliche Kunstsammlungen Dresden

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengerät/Material:

- flüssiges schwarzes Zeichenmedium; Pinsel

Typ/Duktus:

- freie Unterzeichnung

- dünne Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; die Linien grenzen die Konturen der Figuren ab und geben die Gesichtszüge und Binnenformen an; keine plastische Wiedergabe

Abweichungen:

- viele Präzisierungen der Form während des Malprozesses; Änderungen (z.B. Kopfgroße der Engeln und deren Flügeln; die in der Malerei dargestellte Gloriolenform ist in der Unterzeichnung nicht angegeben.

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Werkstatt Lucas Cranach d. Ä.

Anmerkungen:

- vermutlich frei nach einer Vorlage

[Smith, Sandner, Heydenreich cda 2014]

  • fotografiert von Staatliche Kunstsammlungen Dresden

2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • fotografiert von Staatliche Kunstsammlungen Dresden

2012 - 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • reverse
  • reverse
  • detail
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Bildträger

Fünf horizontal angeordnete, etwa drei Zentimeter starke Bretter bilden die nach oben hin halbrund ausgesägte Tafel. Die Breite der einzelnen Bretter variiert zwischen 11 cm und 21,5 cm. Die Verleimung erfolgte nicht einheitlich fachgerecht, [es] stößt bei der unteren Fuge des Mittelbretts (2. Fuge v. l.) Kernholz an Splintholz.

[Heiser 2013, 35]

Grundierung und Imprimitur

Die mehrschichtige, weiße Grundierung ist proteingebunden und enthält als Füllstoff Kreide. Dieser Befund deckt sich mit der traditionellen Verwendung von Leim-Kreide-Gründen für Holztafelgemälde. Der Malgrund wurde sorgfältig geglättet, nur vereinzelt sind feine Schleifspuren zu erkennen. Es folgt eine ölgebundene Bleiweißimprimitur. Neben der isolierenden Wirkung verstärkt sie die Lichtreflexion der Leimkreidegrundierung für die nachfolgende Malerei.

[Heiser 2013, 38]

Unterzeichnung

Die Unterzeichnung fixiert die Bildidee. Bereits bei der Betrachtung mit bloßem Auge deutet sich die Unterzeichnung an. Mit Hilfe der Infrarot-Reflektografie kann sie beinahe vollständig sichtbar gemacht werden. Dabei wird erkennbar, dass die Komposition großzügig und schwungvoll mit dem Spitzpinsel und einem schwarzen flüssigen Zeichenmedium angelegt ist. Die Umrisse und die insgesamt wenigen Binnenformen wurden oft mit nur einer einzelnen, dynamischen Linie und ohne den Einsatz von Schraffuren festgelegt. Selten sind Korrekturen zur Formfindung vorhanden, wie es beispielsweise innerhalb der Beine von Christus und im Faltenwurf des Lendentuchs zu beaobachten ist. Die Faltenenden sind mit kleinen Haken und Bögen markiert.

Die Unterzeichnung wurde in der nachfolgenden Malerei beachtet, ohne jedoch vollkommen deckungsgleich oder verbindlich zu sein. Die Züge der Engelsgesichter sind zwar beibehalten worden, insgesamt wurden die Köpfe in den meisten Fällen allerdings größer gemalt als zuvor in der Unterzeichnung festgelegt. Gleiches ist bei den Flügeln der Engel zu beobachten. Sie welchseln in der Malerei zum Teil gänzlich die Größe und Position. Auch in der Begrenzung der Wolken orientiert sich die Malerei nicht an der Unterzeichnung. Die in der Malerei festgehaltene Gloriolenform ist nicht in der Unterzeichnung zu finden. Anhaltspunkte für spezielle Übertragungsverfahren einer Vorzeichnung, wie zum Beispiel die Verwendung von Pausen oder Quadratraster sind nicht erkennbar. Die sicheren, wenigen Linien und seltenen Korrekturen im Fall der Engelsgesichter und des Körpers Jesus Christus deuten darauf hin, dass die Unterzeichnung anhand einer Vorlage frei auf dem Malgrund entwickelt wurde. Beispielhaft ist die Darstellung des Gesichts von Jesus. Die Blickrichtung ist lediglich mit zwei Kreisen sowie angedeuteten Augenbrauen angegeben. Die große Ähnlichkeit der darüber liegenden Malerei mit anderen Christus-Darstellungen spricht dafür, dass auf ein bereits vorhandenes Formenrepertoire zurückgegriffen wurde. Das bildwichtige Haupt von Gottvater ist dagegen schon in der Unterzeichnung detailreich und ausdrucksstark angelegt. Das Gesicht entspricht ebenfalls der allgemeinen Typik anderer Dreifaltigkeits-Bilder aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä.. Dies wird besonders gut an dem Gemälde der Heiligen Dreifaltigkeit, verehrt von Maria und dem heiligen Sebastian im Museum der Bildenden Künste in Leipzig deutlich. Die erheblichen Differenzen in der Detailgenauigkeit der Unterzeichnung lassen vermuten, dass im Fall des Gesichts von Gottvater eine weniger genaue Vorlage für die Malerei existierte und somit die Notwendigkeit für eine stärker ausgearbeitete Unterzeichnung bestand. Möglich ist auch, dass die zeichnerische Vorbereitung dieser Partie von zweiter Hand geschah.

Es kann festgehalten werden, dass die Zuschreibung des Tafelgemäldes zur Werkstatt Lucas Cranach d. Ä. anhand der Stilistik der Unterzeichnung bekräftigt werden kann. Charakteristisch für die Jahre von 1510-1520 sind die von einem ausgeprägten Werkstattbetrieb beeinflussten rationellen Unterzeichnungen. Die Stilistik der Unterzeichnung am Gemälde aus Ehrenberg deutet auf ihre Entstehung in der Werkstatt Lucas Cranach d. Ä. hin. In den Jahren von 1510 bis 1520 waren Cranachs Unterzeichnungen weniger spontan als in den vorherigen Jahren mit einem weniger ausgeprägten Werkstattbetrieb. Cranach selbst und seinen Schülern gemein sind "die sparsame Binnenzeichnung, die linearen Außenformen, die sichelförmigen Bögen, die Verwendung von Schlingen und offenen Häkchen zur Faltenmarkierung und der Verzicht auf Schraffuren".

[Heiser 2013, 40-41]

Farbschichten und Metallauflagen

Offensichtlich liegt eine Öl- beziehungsweise Öl-Harz-Malerei vor, in den unteren Schichten ist auch die Verwendung von Temperafarben denkbar. Anhand eines Querschliffes aus einem grünen Engeslflügel konnten Bleiweiß, Blei-Zinn-Gelb und Kupfergrün identifiziert werden,was der Pigmentverwendung bei anderen Gemälden aus der Cranach-Werstatt entspricht. Der Farbauftrag ist glatt und dünnschichtig und weist nur wenige Pastositäten auf. Dabei sind die einzelnen Bereiche verschieden aufgebaut. Während die Wolken und die Mantelaußenseite von Gottvater schwarz unterlegt sind, ist bei den blauen Flügeln eine ockerfarbene Untermalung festzustellen. In den hellen Farbpartien blieb die weiße Imprimitur zum Teil frei stehen. Über der Untermalung liegen die flächigen Lokalfarben als Grundlage für die weiteren Farbschichten. Zur Differenzierung von Formen der Hell-Dunkel-Verteilung folgen Lasuren ins Dunkle, Weißhöhungen und weitere Farblasuren. Dabei gibt die weiße Imprimitur der gesamten Malerei eine besondere Leuchtkraft. Auf diese Weise entstand beispielsweise der Seidenstoff des roten Untergewandes von Gottvater. Im Jahr 1555 vermerkte Johann Neudorffer, dass Lucas Cranach wohl den besten Samt malen konnte. Über einer schwarzen Untermalung entstand mit roten Lasuren und abschließender, kräftiger Rothöhung die stoffliche Wirkung des dargestellten Samtes. Die maßgebliche schwarze Untermalung beschreibt eine Technik der Cranach-Werkstatt, die auch für Werkstattmitarbeiter leicht nachahmbar war. Im Mantelsaum ist der für Gewandungen und Schmuckwerk in der Wittenberger Werkstatt typische bräunlich-orangefarbene Ton wiederzufinden. Details wie die Haare oder der Schmuck des Mantels und der Tiara von Gottvater sind feinteilig und kontrastreich wiedergegeben. Sowohl die Variationen in der Auftragstechnik der Farben, als auch im Aufbau der Malerei spiegeln die unterschiedlichen Gestaltungsabsichten in verschiedenen Farbpartien wieder. Weich vertriebene Farbübergänge sind ebenso zu finden, wie eine gestrichene oder gestupfte Pinselführung. Wenig differenzierte Farbflächen kontrastieren mit zeichnerischen Formangaben.

Innerhalb der Inkarnate liegen bräunliche und rote Lasuren über einer hellen Fleischfarbe. Abschließende Bleiweiß-Höhungen sind mit bloßem Auge sowie im Röntgenbild nur in geringem Maße erkennbar, was auf einen zügigen Farbauftrag in wenigen Schichten hindeutet. Heydenreich beschreibt, dass aufwendigere Maltechniken höhergestellten Aufträgen vorbehalten blieben. Anhand der Überlagerungen von Farbflächen kann die Reihenfolge der Malerei nachvollzogen werden. Sie stimmt weitestgehend mit der für die Cranach-Werkstatt üblichen Vorgehensweise überein. Den Anfang bildeten eine erste Anlage des Inkarnats sowie der Gloriole. Beides wurde, wie im IR-Bild ersichtlich, über die Ränder der Unterzeichnung hinaus aufgebracht. Es folgten, unter Beachtung vereinzelter Aussparungen, die Untermalung des Hintergrundes und der blauen Engelsflügel sowie der Auftrag der Lokalfarben in den einzelnen Farbbereichen. Die nachfolgende lasierende Schichtenmalerei wurde durch abschließende Details und dunkle Konturlinien ergänzt, die zum Teil nass-in-nass gemalt wurden.

Der Künstler korrigierte mit der Malerei wiederholt zuvor in der Unterzeichnung festgelegte Formen, was die "spontane Arbeitsweise [Cranachs] wie auch seinen Drang nach künstlerischer Vervollkommnung [reflektiert]". Die für die Cranach-Werkstatt typische Arbeitsteilung der einzelnen Mitarbeiter und Gehilfen lässt sich anhand der Dreifaltigkeits-Darstellung aus Ehrenberg schwer nachvollziehen, da innerhalb der Malerei kaum Qualitätsunterschiede festzustellen sind.

[Heiser 2013, 41-42]

Rahmung

Der Blendrahmen ist aus hellem Laubholz, offenbar Linde oder Ahorn, gearbeitet. Er besteht aus fünf Teilen. Im Röntgenbild ist zu erkennen, dass die Abschnitte stumpf aneinander gesetzt sind. Hinweise auf die genaue Art und Weise der Verleimung sind durch die kompakte Fassung nicht erkennbar. Der Rahmen ist mit 3 cm Breite relativ schmal.

Mit dem schlichten Profil einer großen Hohlkehle und anschließender Platte entspricht der Blendrahmen dem Profil des ehemaligen Schreinkastens und findet sich auch an anderen Gemälderahmen aus der Cranach-Werstatt wieder. Am ungefassten Leistenquerschnitt unten rechts sind Bearbeitungsspuren von einem flachen Schnitzeisen erkennbar. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den ursprünglichen Blendrahmen, der mit Holznägeln auf die Vorderseite der Tafel aufgebracht ist. Einerseits weist die originale Malerei zum Blendrahmen hin einen Grundiergrat auf. Zudem sind rückseitig keine weiteren Befestigungsspuren einer früheren Gratleiste feststellbar.

[Heiser 2013, 37]

  • untersucht von Annette Heiser

2007Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • uv_light
  • fotografiert von Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Erhaltungszustand

Datum2012 - 2013

  • Bildträger bis auf wenige Abbrüche in sehr stabilem Zustand

  • Grundierung der originalen Malschicht sowie die Kittungen sind an vielen Stellen durch Bindemittelabbau und Spannungen im Bildgefüge gelockert; drohen, zusammen mit der über ihnen liegenden Malerei und den Retuschen verloren zu gehen

  • aufgrund oberflächlicher Verschmutzungen und Sicherungsbeklebungen ist die Wahrnehmbarkeit des Holztafelbildes stark beeinträchtigt

  • originale Rahmenfassung ist nur noch in wenigen Resten erhalten; sie sind in den Ausbrüchen der Überfassung erkennbar

[Heiser 2013, 49, 52]

  • untersucht von Annette Heiser

Restaurierungsgeschichte

Datum2012 - 2013

  • conservation
  • conservation
  • conservation
  • conservation
  • conservation
  • conservation
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  • conservation
  • conservation
  • conservation
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  • Oberflächenreinigung der Malschicht und der Rahmenfassung

  • Entfernung der Wachssicherung

  • Konsolidierung der Malschicht und der Rahmenfassung

  • Reinigung der Bildträgerrückseite

  • Anleimen der Holzabsplitterungen

  • Holzergänzung des Blendrahmens

  • Firnisabnahme

[Heiser 2013, 68-74]

  • restauriert von Annette Heiser

Datum1924

  • conservation
  • conservation

Restaurierung der Gesprengetafel durch Vergolder Otto Puckelwartz und Kunstmaler Ernst Knaur:

  • Ergänzung der Rahmenleisten

  • Neufassung des Rahmens

  • Retuschen von Fehlstellen und Übermalungen der originalen Malerei

[Heiser 2013, 44]

  • restauriert von Otto Puckelwartz
  • restauriert von Ernst Knaur

Datum1903

Sicherung der Schrein- und Skulpturenfassung "durch Wachsausguß gegen weiteres Abblättern" durch Malermeister Mebert.

[Heiser 2013, 26]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Heilige Dreifaltigkeit', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_SKD_SKS_SAV2200/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Heilige Dreifaltigkeit', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_SKD_SKS_SAV2200/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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