Vor Goldgrund erscheint die Muttergottes auf einer silbernen Mondsichel stehend in einer Mandorla. Das rechte Bein hat sie zurückgesetzt, das linke vorgestellt, so dass es sich vom Knie abwärts unter ihrem Mantel abzeichnet und ihre schwarze Schuhspitze nach vorn über die Sichel ragt. Auf ihrem linken angewinkelten Arm thront
Vor Goldgrund erscheint die Muttergottes auf einer silbernen Mondsichel stehend in einer Mandorla. Das rechte Bein hat sie zurückgesetzt, das linke vorgestellt, so dass es sich vom Knie abwärts unter ihrem Mantel abzeichnet und ihre schwarze Schuhspitze nach vorn über die Sichel ragt. Auf ihrem linken angewinkelten Arm thront das Christkind schräg nach links vorn gewandt in ruhiger Sitzhaltung. Es dreht den Kopf leicht nach links zur Mutter und richtet den Blick aufwärts zu ihrem Gesicht. Seine rechte Hand hat es auf den Apfel gelegt, den die Mutter ihm mit ihrer rechten Hand zureicht. Maria wendet sich ihrerseits dem Kind zu; sie hat den Kopf nach rechts gedreht und in dieselbe Richtung geneigt. Ihr Haupt schmückt eine goldene Bügelkrone. Das blonde Haar fällt üppig in gleichmäßigen Locken über beide Schultern, auf ihrer linken Seite reicht es über die Schulter des Kindes und fällt an dessen Seite herab. Über einem blauen Untergewand trägt Maria einen Mantel, der auf der Außenseite rosafarben changiert, dessen Innenfutter hingegen in leuchtendem Grün gehalten ist. Der Mantelsaum fällt von der rechten Schulter in einer weiten Schlaufe um den rechten Arm herab, wobei der großflächige Umschlag die Form als einheitliche grüne Fläche besonders hervortreten lässt. Unter dem Christkind hängt der Mantelstoff in einer großen, ein wenig eingedellten Faltentüte leicht schräg nach rechts herab, während ein kleinteiligerer, gebrochener Faltenzug in Form eines 'Y' den Raum vor dem zurückgesetzten rechten Bein der Madonna belebt.
Als Mandorla fungiert der Ausschnitt aus dem Goldgrund, den die Folie der tiefblauen Wolkenfläche abgrenzt. Diese besteht aus kompakt wirkenden Wolkenknäulen, die eng zusammengedrängt vom Rand her vorzuquellen scheinen und in denen vereinzelt die Köpfe von Cherubim auftauchen, die mit grauweißen, grünen oder gelben Flügelpaaren versehen sind. Zu beiden Seiten schweben drei Engel vor dem blauen Wolkengrund, die in Anbetung der Madonna begriffen sind. Es fällt auf, dass sie ausnahmslos liturgische Gewandung tragen: Allen gemein ist der Amikt, wohingegen die Obergewänder variieren, je nachdem ihr Träger als Priester, Diakon oder Subdiakon charakterisiert wird. Der erste Engel schwebt links oben mit gefalteten Händen schräg nach rechts vorn auf Maria zu; er trägt eine grüne Dalmatika, darunter eine weiße Albe. Auf halber Bildhöhe ist ein Engel in Rückansicht zu sehen, der sich nach rechts in die Tiefe wendet und mit einer gelben Tunika bekleidet ist. Wiederum in Dreiviertelansicht von vorn ist der unterste Engel der linken Seite gegeben, der hinter dem Kopf des Stifters auftaucht, die Arme in einem alten Devotionsgestus vor der Brust gekreuzt hat und nach rechts oben aufblickt. Er ist mit einer grünen Dalmatika ausgestattet, deren Rand mit Fransen besetzt ist. Auf der rechten Seite schwebt zuoberst ein Engel mit geöffneten Händen schräg nach vorn links auf die Bildmitte zu. Über einer orangeroten Tunika trägt er eine dunkelrot changierende Kasel. Darunter kniet ein Engel im Dreiviertelprofil nach links, der seine gefalteten Hände senkt und andächtig zur Muttergottes aufblickt. Seine Dalmatika besteht aus schwarz gemustertem Goldbrokat; darunter kommt die weiße Albe zum Vorschein. Unten rechts begegnet uns ein wiederum in Rückansicht gesehener Engel in einer grünen Tunika. Er kniet, so dass unser Blick auf seine nackten Fußsohlen fällt, hat die Hände auf Brusthöhe erhoben und den Mund geöffnet: er scheint also zu singen oder zu rezitieren.
In der linken unteren Ecke ist die Halbfigur des Stifters etwa bis zur Hüfte ins Bild aufgenommen. Der ältere Mann wendet sich mit gefalteten Händen im Dreiviertelprofil nach rechts vorn. Über einem hellen Hemd trägt er einen schwarzen Rock, darüber eine Schaube aus schwarzem, groß gemustertem Stoff mit Pelzbesatz. Die Arme in den Rockärmeln hat der Porträtierte durch die Schlitze in den Ärmeln seiner Schaube hindurchgesteckt. Ein grauer Kinnbart umrahmt sein Gesicht, in das sich deutliche Alterszüge eingegraben haben. Sein schmaler Mund mit zusammengepressten Lippen und die Adlernase verleihen ihm eine gewisse Schärfe. Seinen Kopf bedeckt eine kostbare Goldhaube; am rechten Ringfinger trägt er einen einfachen Goldring. Rechts neben seinem Haupt verdeckt sein Wappen die Spitze der Mondsichel.
[Cat. Frankfurt 2005, 235-242]