Christus am Ölberg

Christus am Ölberg

Titel

Christus am Ölberg

[Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, 2011]

Christus im Garten Gethsemane

[Heydenreich, CDA, 2011]

Malerei auf Buchenholz

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz

[Heydenreich, cda 2011]

In ein blaues Gewand gehüllt, kniet Christus auf einem kreisrunden Felsplateau im Garten Gethsemane in Erwartung der Qualen der Passion. Voller Angst blickt er nach nach links oben, wo der Engel ihm mit jenem Kelch entgegenschwebt, den an ihm vorbeigehen zu lassen, Jesus seinen Vater laut Matthäus 26, 42 bittet.

In ein blaues Gewand gehüllt, kniet Christus auf einem kreisrunden Felsplateau im Garten Gethsemane in Erwartung der Qualen der Passion. Voller Angst blickt er nach nach links oben, wo der Engel ihm mit jenem Kelch entgegenschwebt, den an ihm vorbeigehen zu lassen, Jesus seinen Vater laut Matthäus 26, 42 bittet. Abgetrennt durch Hecken nehmen die schlafenden Apostel den Vordergrund der Komposition ein. Neben dem in rote gewandeten junglichen Johannes ist der grauhaarigen Petrus zu identifizieren. In der Ferne ist bereits mit der Gefangennahme die Szene zu sehen, die dieser zeitlich folgt. Durch einen Kuss verrät der in Gelb gekleidete Judas Jesus an seine Hächer, während Petrus einem von ihnen mit dem Schwert das Ohr abschlägt.

In der oberen rechten Ecke finden sich zwei Stifterwappen:

Linkes Wappen: Schild horizontal zweigeteilt, weiß und schwarz, abgetrennter Bärenkopf auf weißem Grund, rechtes Wappen: gelber Grund mit rotem horizontalem Band, drei grüne Blätter.

[Görres, cda 2016]

Zuschreibungen
Lucas Cranach der Ältere (und Werkstatt)
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Lucas Cranach der Ältere (und Werkstatt)

[Heydenreich, CDA 2011] [Exhib. Cat. Düsseldorf 2017, 187, No.92]

Lucas Cranach der Ältere

[Friedländer 1937]

Datierung
um 1540

Datierung

um 1540

Brief von M.J. Friedländer, Berlin, 24.VI.37
[Bildakte, Museum Kunstpalast 2011]
[Exhib. Cat. Düsseldorf 2017, 187, No.92]

Maße
Maße Bildträger: 86,5 x 58,5 x 0,5 cm (seitlich geringfügig beschnitten, Rückseite gedünnt)

Maße

  • Maße Bildträger: 86,5 x 58,5 x 0,5 cm (seitlich geringfügig beschnitten, Rückseite gedünnt)

  • Maße mit Rahmen: 105,5 x 78,3 x 8 cm

  • [Heydenreich, cda 2011]

Signatur / Datierung

Bezeichnet unten rechts: nach links ausgerichtetes Schlangensignet mit liegendem Flügel; in schwarzer Farbe

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet unten rechts: nach links ausgerichtetes Schlangensignet mit liegendem Flügel; in schwarzer Farbe

Inschriften und Beschriftungen

Rückseitig auf den Parkettleisten: mit Farbe: "206", "19"; Aufkleber: "Lucas Cranach, 19, Christus am Ölberg"

  • 4 vermutlich ursprünglich auf der …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseitig auf den Parkettleisten: mit Farbe: "206", "19"; Aufkleber: "Lucas Cranach, 19, Christus am Ölberg"

    • 4 vermutlich ursprünglich auf der Bildrückseite aufgebrachte Siegel auf abgelösten Holzplättchen rückseitig nach Dünnung der Tafel aufgeklebt (siehe Fotos)
  • Rückseitig auf dem Zierrahmen:

  • Aufkleber: "F. G. Conzen, No. 1724, Rahmenfabrik Düsseldorf"; Aufschrift mit Stift: "1724", "2407"; mit Farbe: "(19)"; Aufkleber mit Aufschrift: "Von diesem Bild 'Ölberg' von Lucas Cranach ist mir bekannt, dass es im Jahre 1937 durch einen rheinischen Sammler von der Kunsthandlung ABELS in Köln erworben wurde. Gez. Stuckert , 10.03.49"

    • ein weiterer Aufkleber mit nicht mehr lesbarer Aufschrift und zwei weitere Abdrücke von früheren Aufklebern
  • [Heydenreich, CDA 2011]

Eigentümer
Stadt Düsseldorf
Besitzer
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Standort
Düsseldorf
CDA ID
DE_SMKP_M206
FR (1978) Nr.
FR376C
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_SMKP_M206/

Provenienz

  • Karlshorst, evangelische Kirche [Gutachten Friedländer, 24.6.1937; Kaeber 1935, S. 178]
  • 1937 von einem rheinischen Sammler im Kunsthaus Abels, Köln erworben [Notiz: Stuckert 10.3.1949, siehe Aufkleber auf der Rückseite des Rahmens]
  • 1948 von Frau Ursula Stuckert, Wangen am Untersee, erworben
    [Bildakte, Museum Kunstpalast 2011]

Stabsstelle Provenienzforschung im Kulturdezernat Landeshauptstadt Düsseldorf:
Provenienz Christus am Ölberg von Lucas Cranach d. Älteren

  1. 1915 Fritz Linck, Berlin-Spandau / vererbt an seine Tochter einer Witwe Hellmund
  2. 1915-1926 zunächst im Besitz, später im Eigentum (Geschenk von Witwe Hellmund) des Lagerverwalters Helmut Siebert (gest. 5. Juni 1926)
  3. 1926-Frühjahr 1930 im Besitz und Miteigentum von Lucie Siebert, Berlin-Karlshorst (Tochter von Helmut Siebert)
  4. Frühjahr 1930 Besitz „Kirche zur frohen Botschaft“, Berlin-Karlshorst
  5. Februar 1935 Besitz und Eigentum Elisabeth Jahnke, geb. Siebert, Oranienburg (Schwester von Lucie Siebert)
  6. Januar 1937 verkauft an Alfred Strauss, Berlin-Charlottenburg, Schlüterstraße 38
  7. Spätestens August 1937 Kunstsalon Hermann Abels, Köln

Quelle für 1)-5): Evangelisches Zentralarchiv Berlin, EZA 7/11698 und Suchanzeige der Reichskammer für bildende Künste in Weltkunst, Jahrg. XIII, Nr. 7/8, vom 19.02.1939
Quelle für 6): Suchanzeige der Reichskammer für bildende Künste a.a.O.
Quelle für 7): Auftragsbuch des Fotografen (Karl) Hugo Schmölz

Stand: 14.02.2022

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Düsseldorf 2017 187 No. 92
Herausgeber/inGunnar Heydenreich, Daniel Görres, Beat Wismer
TitelLucas Cranach der Ältere. Meister - Marke - Moderne. [anlässlich der Ausstellung "Cranach. Meister - Marke - Moderne", Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, 08. April 2017 - 30. Juli 2017]
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2017
Friedländer, Rosenberg 1979 376C
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Cat. Düsseldorf 1962 17 34
Herausgeber/inMeta Patas
TitelKunstmuseum Düsseldorf. Eine Auswahl. Gemälde, Plastik, Kunstgewerbe, Graphik, Keramik
Ort der VeröffentlichungDüsseldorf
Jahr der Veröffentlichung1962
Kaeber 1935 178
Autor/inErnst Kaeber
TitelLichtenberg. Bausteine zur Geschichte eines Weltstadtbezirks
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1935
Friedländer, Rosenberg 1932 301C
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932

Forschungsgeschichte / Diskussion

"Das umstehend photographierte Bild ist meiner Ansicht nach ein echt signiertes, gut erhaltenes Werk von L. Cranach dem Älteren, entstanden um 1540. Es ist verzeichnet in dem von Rosenberg und mir verfassten Buch über Cr.‚ Gemälde unter Nr. 301c.

Gez. M.J. Friedländer. Berlin, den 24.VI.37"

[Bildakte, Museum Kunstpalast 2011]

„Allianzwappen eines Patrizierehepaares für Lüneburg […]. Es handelt sich um das Ehepaar Dietrich II. Schomaker (gest. 1540) und Margarete v. Dassel, verheiratet 1536.“

[Brief Dr. Gerhard Körner vom 4.1.1973 an die Direktion des Kunstmuseums Düsseldorf, Bildakte, Museum Kunstpalast 2011]

Gemälde vermutlich von Margarethe von Dassel 1540 nach dem Tod ihres Mannes bei Cranach beauftragt.

[Heydenreich, cda 2011]

  • Christus am Ölberg, um 1540

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Kunsttechnologische Untersuchung

09. 2011Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
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Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel, Grobentwurf mit dunkler Kreide?

Typ/Duktus:

- detaillierte und freie Unterzeichnung, kaum sichtbar

- dünne Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge angegeben; keine plastische Wiedergabe

Abweichungen:

- kleine Präzisierung der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen (z. B. im Hintergrund: Lanzen, Häuser am anderen Ufer )

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Werkstatt?

[Smith, Sandner, Heydenreich, cda 2012]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

2011Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

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Bildträger

- Holztafel aus drei Brettern, augenscheinlich Buchenholz

- senkrechter Brettverlauf, oben von links 23,1/21,5/14 cm, unten von links 23/22/13,5 cm

- Brettfugen auf der Bildseite mit Fasermaterial beklebt

- rückseitig Reste eines Falzes am oberen und unteren Rand erhalten

Grundierung und Imprimitur

- weiße Grundierung

- Grundiergrat oben und unten in ca. 5-7 mm Abstand vom Tafelrand schwach sichtbar, links und rechts Grundierungsauftrag bis zum Tafelrand (vermutlich leicht beschnitten)

Unterzeichnung

- feine Unterzeichnung mit Stift(?)

Farbschichten und Metallauflagen

- ausgedehnte graue flüssige Untermalung, insbesondere in Inkarnaten und im Himmel sichtbar

- Pentiment in der Hintergrundlandschaft (zweite Stadtansicht – sichtbar in IR-Aufnahme) im Malprozess abgedeckt und mit einer weiteren Stadtansicht in größerer Ferne ergänzt)

- blaugraue Farbe des Christusgewandes streichend und stupfend aufgetragen

- Haare sehr souverän gezeichnet

- Heiligenscheinstrahlen um Christuskopf mit Muschelgold ausgeführt

- Grundierrand oben und unten in ca. 5-7 mm Breite mit schwarzer Farbe abgedeckt

Rahmung

- profilierter Falzrahmen, 20. Jahrhundert

- rückseitig auf dem Zierrahmen Aufkleber: „F. G. Conzen, No. 1724, Rahmenfabrik Düsseldorf“; Aufschrift mit Stift: „1724“, „2407“; mit Farbe: „(19)“; Aufkleber mit Aufschrift: „Von diesem Bild „Ölberg“ von Lucas Cranach ist mir bekannt, dass es im Jahre 1937 durch einen rheinischen Sammler von der Kunsthandlung ABELS in Köln erworben wurde. Gez. Stuckert , 10.03.49“

- ein weiterer Aufkleber mit nicht mehr lesbarer Aufschrift und zwei weitere Abdrücke von früheren Aufklebern

  • verfasst von Gunnar Heydenreich

Erhaltungszustand

Datum05.09.2011

2011 Zustandsprotokoll

  • Bildträger rückseitig gedünnt und parkettiert (14 x 14 Leisten)

  • rechts und links Bildkanten geringfügig beschnitten

  • rückseitig einzelne alte Fraßgänge von Schadinsekten sichtbar

  • oben und unten Reste eines rückseitigen Falzes erhalten, d.h. Tafel vermutlich im Falztiefe gedünnt

  • Bildträger geringfügig konvex verwölbt (max. ca. 5 mm)

    Einlaufrisse am oberen Rand (23 cm v.l., 3 cm geöffnet, eine Fehlstelle in der Malschicht; 13 v.r., 8 cm geöffnet, Brüche in der Malschicht; 10,5 v.r., ca. 13 cm deutlich sichtbar) und am unteren Rand (12 v.r., 2,5 cm geöffnet, eine kleine Fehlstelle; 22 v.r., 2 cm geöffnet; im rechten unteren Eckbereich 5 cm v.u.)

    Oberfläche in früherer Zeit teilweise berieben, partiell ältere kleine Fehlstellen, ältere Retuschen verfärbt

    Zierrahmen umlaufend mit geringfügigen Bestoßungen und unauffälligen Kratzern

  • verfasst von Gunnar Heydenreich

Datum31.01.2006

2006 (Restaurierungszentrum Düsseldorf)

Zustandsprotokoll anlässlich Beschädigung in der Ausstellung

Vorzustand:

  • Bildträger, Grundierung und Malschicht in gutem und stabilem Zustand

  • Bildträger geringfügig konvex verwölbt (max. ca. 5 mm)

  • Einlaufrisse am oberen Rand (23 cm v.l., 3 cm geöffnet, eine Fehlstelle in der Malschicht; 13 v.r., 8 cm geöffnet, Brüche in der Malschicht; 10,5 v.r., ca. 13 cm deutlich sichtbar) und am unteren Rand (12 v.r., 2,5 cm geöffnet, eine kleine Fehlstelle; 22 v.r., 2 cm geöffnet; im rechten unteren Eckbereich 5 cm v.u.)

  • Oberfläche in früherer Zeit teilweise berieben, partiell ältere kleine Fehlstellen, ältere Retuschen verfärbt

  • Zierrahmen umlaufend mit geringfügigen Bestoßungen und unauffälligen Kratzern

  • Zierrahmen am rechten Rand (7 cm v.u.) auffällig neu bestoßen (Fehlstelle in der Holzsubstanz ca. 16 x 4 mm)

Zum Schadenshergang liegen keine Informationen vor.

  • verfasst von Gunnar Heydenreich

Restaurierungsgeschichte

Datum09.12.1998

Restaurierungsdokumentation anlässlich Klimaschaden

1998 (Restaurierungszentrum Düsseldorf)

Zustand:

  • Haftungsverlust der Malschicht

  • mehrere Bereiche mit Japanpapier gesichert

  • an einer Stelle Sicherungspapier abgerissen (hier eine kleine Fehlstelle in der Malschicht)

Durchgeführte Maßnahmen:

  • Abnahme des Japanpapiers und Festigung der Malschicht mit mit Störleim (5%)

  • Ausgleich von Unregelmäßigkeiten im Firnis durch partiellen Auftrag von Dammarfirnis (6% in Shellsol K30)

  • Kittung und Retusche der Fehlstelle (Kreidemischung und Störleim, Aquarellfarben).

  • restauriert von Helen Smith

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Christus am Ölberg', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_SMKP_M206/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Christus am Ölberg', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_SMKP_M206/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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