Die vierzehn Nothelfer (recto), Christus als Schmerzensmann zwischen zwei Engeln (verso)

Die vierzehn Nothelfer (recto), Christus als Schmerzensmann zwischen zwei Engeln (verso)

Titel

Die vierzehn Nothelfer (recto), Christus als Schmerzensmann zwischen zwei Engeln (verso)

[cda 2011]

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

[Heydenreich, cda 2011]

Vorderseite:

"In der Mitte Christophorus (das Christkind auf den Schultern), links Mauritius mit Harnisch und Fahne, Pantaleon, beide Hände auf den Kopf genagelt, Blasius mit der brennenden Kerze, Georg mit dem Drachen, Achatius mit der Dornenrute und Eustachius mit dem Hirsch; rechts Barbara, Katharina, Vitus mit dem Hahn, Erasmus mit der

Vorderseite:

"In der Mitte Christophorus (das Christkind auf den Schultern), links Mauritius mit Harnisch und Fahne, Pantaleon, beide Hände auf den Kopf genagelt, Blasius mit der brennenden Kerze, Georg mit dem Drachen, Achatius mit der Dornenrute und Eustachius mit dem Hirsch; rechts Barbara, Katharina, Vitus mit dem Hahn, Erasmus mit der Haspel und den darauf gewickelten Gedärmen, Cyprianus mit dem gefesselten Drachen, Ägidius mit der Hündin und Dyonisius mit beiden Händen den abgeschlagenen Kopf haltend."

Rückseite:

"Auf der Rückseite die teilweise zerstörte Kniefigur des Schmerzensmannes zwischen zwei Engeln."

[Friedländer, Rosenberg 1979, 69-70, No. 16]

Zuschreibung
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Ältere

Verso mit "?" [Exhib. Cat. Chemnitz 2005, 363][Sandner 1998 B, 103] [Friedländer, Rosenberg 1978, 69, No. 16]

Datierungen
um 1505 - 1508
um 1505

Datierungen

um 1505 - 1508

[Heydenreich, cda, 2011]
[Ritschel 1995, 53]

um 1505

[Sandner 1998 B, 103][Grimm 1998, 70][Schade, Exhib. Cat. Dresden 1971, 100]

um 1505-1507

[Heydenreich 2007 A, 60] [Exhib. Cat. Chemnitz 2005, 363]

um 1506

[Harksen, Magirius 1993, 12f.]

um 1506-1508

[Swarzenski 1907, 61]

um 1507

[Friedländer, Rosenberg 1978, 69, No. 16]
[Harksen, Magirius 1962, 26]
[Exhib. Cat. Weimar, Wittenberg 1953, 20]
[Exhib. Cat. Berlin 1937, 16]
[Friedländer, Rosenberg 1932, 30, No. 15]
[Friedländer 1899, 244] [Woermann, Exhib. Cat. Dresden 1899, 31]

1505

[Michaelson 1902, 24]
[Flechsig 1900 A, 82]
[Woltmann, Woermann 1882, 419]

1505-1506

[Vogel 1832, 82]

1506

Mit Fragezeichen [Gronau 1972, Bd. 2, 82-106]
[Mielsch 1924]
[Glaser 1921, 47]

1507

[Barbe 1939, 11]
[Mielsch 1936, 20]
[Tucholski 1930, 8]
[Mielsch 1923, 20]

1509

[Harksen 1958, 38][Schuchardt 1998 B, 13]

Maße
Maße Bildträger: 84,3 x 117,8 x 0,8- 0,9 cm (original)

Maße

  • Maße Bildträger: 84,3 x 117,8 x 0,8- 0,9 cm (original)

  • Maße mit Rahmen: 96,2 x 129,8 x 5,2 cm

  • [Heydenreich, cda 2011]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen
  • Verschiedene Jahreszahlen, Initialen, Inschriften auf der Rückseite aus dem 16. Jahrhundert und jüngerer Zeit

[Heydenreich, CDA 2011]

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

    • Verschiedene Jahreszahlen, Initialen, Inschriften auf der Rückseite aus dem 16. Jahrhundert und jüngerer Zeit
  • [Heydenreich, CDA 2011]

Eigentümer
Ev. Kirchgemeinde St. Marien, Torgau
Besitzer
Ev. Kirchgemeinde St. Marien, Torgau
Standort
Torgau
CDA ID
DE_StMT
FR (1978) Nr.
FR016
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_StMT/

Provenienz

"Vermutlich das Staffelgemälde des großen Altarwerks, welches auf dem der 'hl. Anna und den vierzehn Nothelfern' gewidmeten Altare am Eingang des Chores der Marienkirche in Torgau stand und eine Stiftung Friedrichs des Weisen und seines Bruders Johann des Beständigen zum Andenken an dessen erste Gemahlin Sophie von Mecklenburg (gest. 12. Juli 1503) war. Der Altar wurde am 19. Juli 1505 geweiht."

[Friedländer, Rosenberg 1979, 70, No. 16]

Ausstellungen

Dresden 1899
Berlin 1937
Weimar 1972
Kronach 1994, Nr. 199

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Sandner 2021 72
Autor/inIngo Sandner
TitelDie Werkstattpraxis Lucas Cranach des Älteren
Veröffentlichungin Dagmar Täube, ed., Lucas Cranach der Ältere und Hans Kemmer. Meistermaler zwischen Renaissance und Reformation [Lübeck, St. Annen-Museum]
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2021
Seiten71-81
Cat. Coburg 2018 78, fn. 4 under no. 12
Autor/inKlaus Weschenfelder
TitelCranach in Coburg. Gemälde von Lucas Cranach d.Ä., Lucas Cranach d.J., der Werkstatt und des Umkreises in den Kunstsammlungen der Veste Coburg
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung2018
Exhib. Cat. Mühlhausen et al. 2014/2015 101-103 2.2.3
Herausgeber/inHartmut Kühne, Enno Bünz, Thomas T. Müller
TitelAlltag und Frömmigkeit am Vorabend der Reformation in Mitteldeutschland [Mühlhäuser Museen, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Kulturhistorisches Museum Magdeburg]
Ort der VeröffentlichungPetersberg
Jahr der Veröffentlichung2013
Heydenreich 2007 A 8, 9, 32, 57, 60, 61, 94, 100, 102, 107, 108, 111, 112, 116, 118-120, 149, 150, 163, 184-187, 193, 199, 208, 210, 215, 220, 222,
Autor/inGunnar Heydenreich
TitelLucas Cranach the Elder
Ort der VeröffentlichungAmsterdam
Jahr der Veröffentlichung2007
Link https://lucascranach.org/application/files/6116/2097/3099/Heydenreich_2007_Lucas_Cranach_the_Elder.pdf
Heydenreich 2007 B 37-38, 44 12, 13
Autor/inGunnar Heydenreich
Titel"... dass Du mit wunderbarer Schnelligkeit malest". Virtuosität und Effizienz in der künstlerischen Praxis Lucas Cranachs d. Ä.
Veröffentlichungin Bodo Brinkmann, ed., Cranach der Ältere, Exhib. Cat. FrankfurtA
Ort der VeröffentlichungOstfildern
Jahr der Veröffentlichung2007
Seiten29-47
Cat. Frankfurt 2005 214, 218, 219
Autor/inStephan Kemperdick, Bodo Brinkmann
Herausgeber/inStädelsches Kunstinstitut
TitelDeutsche Gemälde im Städel 1500 - 1550
Ort der VeröffentlichungMainz
Jahr der Veröffentlichung2005
Exhib. Cat. Chemnitz 2005 362, 363, 391 under No. 26 Fig. 165
Herausgeber/inHarald Marx, Karin Kolb, Ingrid Mössinger
TitelCranach Anlässlich der Ausstellung Cranach vom 13. November 2005 bis 12. März 2006 in den Kunstsammlungen Chemnitz. Eine Ausstellung in Kooperation mit der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Ort der VeröffentlichungCologne
Jahr der Veröffentlichung2005
Schölzel 2005 183
Autor/inChristoph Schölzel
TitelZeichnungen unter der Farbschicht. Zu den Unterzeichnungen von Cranachs Gemälden in der Gemäldegalerie Alte Meister und in der Rüstkammer Dresden
Veröffentlichungin Harald Marx, Ingrid Mössinger, Karin Kolb, eds., Cranach. Gemälde aus Dresden, Exhib. Cat. Chemnitz
Ort der VeröffentlichungCologne
Jahr der Veröffentlichung2005
Seiten182-197
Exhib. Cat. Eisenach 1998 103-105, 107 No. 12 Figs. 12.1, 12.2, 12.3
Herausgeber/inWartburg-Stiftung, Eisenach, Fachhochschule , Ingo Sandner
TitelUnsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen. Ausstellungskatalog und Tagungsband Katalogteil 1; 2: Werkstatt und Schüler Cranachs; 3: Süddeutsche Meister; 4: Albrecht Dürer und sein Kreis; 5: Rheinische Meister
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten229-240
Grimm 1998 69, 70 Fig. 9.3
Autor/inClaus Grimm
TitelDie Anteile von Meister und Werkstatt. Zum Fall Lucas Cranach d.Ä.
Veröffentlichungin Ingo Sandner, Wartburg-Stiftung Eisenach and Fachhochschule Köln, eds., Unsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen, Exhib. Cat. Eisenach
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten67-82
Heydenreich 1998 A 186, 195 Fig. 21.17
Autor/inGunnar Heydenreich
TitelHerstellung, Grundierung und Rahmung der Holzbildträger in den Werkstätten Lucas Cranachs d.Ä.
Veröffentlichungin Ingo Sandner, Wartburg-Stiftung Eisenach and Fachhochschule Köln, eds., Unsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen, Exhib. Cat. Eisenach
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten181-200
Sandner 1998 B 87, 89
Autor/inIngo Sandner
TitelCranach als Zeichner auf dem Malgrund
Veröffentlichungin Ingo Sandner, Wartburg-Stiftung Eisenach and Fachhochschule Köln, eds., Unsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen, Exhib. Cat. Eisenach
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten83-95
Schuchardt 1998 B 13
Autor/inGünter Schuchardt
Titel"Ich hätt euch viel zu schreiben, hab aber viel zu schaffen." Lucas Cranach d. Ä. und seine Wittenberger Werkstatt.
Veröffentlichungin Ingo Sandner, Wartburg-Stiftung Eisenach and Fachhochschule Köln, eds., Unsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen, Exhib. Cat. Eisenach
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten11-18
Ritschel 1996 7-26
Autor/inIris Ritschel
TitelDer Frankfurter "Annenaltar" von Lucas Cranach dem Älteren aus dem Jahre 1509: ein Werk aus der Marienkirche zu Torgau?
ReiheKleine Schriften des Torgauer Geschichtsvereins
Band6
Ort der VeröffentlichungTorgau
Jahr der Veröffentlichung1996
Seiten7-26
Neelmeijer et al. 1995 326-329
Autor/inChristian Neelmeijer, W. Wagner, Hans-Peter Schramm
TitelDiagnose von Kunstwerken am Teilchenbeschleuniger: Fortschritte am "Luft-Protonenstrahl"
ZeitschriftRestauro
Jahrgang101/5
Jahr der Veröffentlichung1995
Seiten326-329
Ritschel 1995 38-62
Autor/inIris Ritschel
TitelDas Gemälde "Die Vierzehn Nothelfer" und "Christus als Schmerzensmann" in der Marienkirche zu Torgau
ZeitschriftDenkmalpflege in Sachsen: Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen
Jahr der Veröffentlichung1995
Seiten38-62
Exhib. Cat. Kronach 1994 369, 371 199 Fig. 199
Herausgeber/inClaus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff
TitelLucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken [Festung Rosenberg, Kronach 17.05 - 21.08.1994; Museum der Bildenden Künste, Leipzig 07.09 - 06.11.1994]
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Sandner, Ritschel 1994 190, 191 Fig. A131
Autor/inIngo Sandner, Iris Ritschel
TitelArbeitsweise und Maltechnik Lucas Cranachs und seiner Werkstatt
Veröffentlichungin Claus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff, eds., Lucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken, Exhib. Cat. Kronach 1994
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten186-193
Thümmel 1994 167
Autor/inHans Georg Thümmel
TitelLucas Cranachs Prager Altar
Veröffentlichungin Claus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff, eds., Lucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken, Exhib. Cat. Kronach 1994
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten166-173
Harksen, Magirius 1993 12f.
Autor/inMarie Luise Harksen, Heinrich Magirius
TitelMarienkirche Torgau
Ort der VeröffentlichungRegensburg, Munich
Jahr der Veröffentlichung1993
Riemann 1980 115-118, 151-152
Autor/inKonrad Riemann
TitelMaltechnische Untersuchungen an Gemälden von Lucas Cranach d.Ä.
Band3
ZeitschriftBildende Kunst
Jahr der Veröffentlichung1980
Seiten115-118, 151-152
Exhib. Cat. Basel 1974/1976 255, 450
Autor/inDieter Koepplin, Tilman Falk
TitelLukas Cranach. Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungBasel, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-diglit-104522
Schade 1974 Figs. 36, 37, 38, 39, 40
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Exhib. Cat. Weimar 1972 B 169 No. 2 Fig. 35
Herausgeber/inSchlossmuseum Weimar
TitelLucas Cranach 1472-1553. Ein großer Maler in bewegter Zeit
Ort der VeröffentlichungWeimar
Jahr der Veröffentlichung1972
Gronau 1972 24-27 (Bd. 1)
Autor/inHans-Joachim Gronau
TitelBeobachtungen an Gemälden Lucas Cranachs d.Ä. aus dem ersten Wittenberger Jahrzehnt unter Berücksichtigung von Infrarot-, Röntgen- und mikroskopischen Untersuchungen
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1972
Riemann 1972 A
Autor/inKonrad Riemann
TitelEin Beitrag zur Maltechnik Lucas Cranachs des Älteren
Ort der VeröffentlichungWeimar
Jahr der Veröffentlichung1972
Exhib. Cat. Dresden 1971 102
Herausgeber/inStaatliche Kunstsammlungen Dresden
TitelDeutsche Kunst der Dürerzeit
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1971
Harksen, Magirius 1962 26
Autor/inMarie Luise Harksen, Heinrich Magirius
TitelDie Marienkirche zu Torgau
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1962
Harksen 1958
Autor/inMarie Luise Harksen
TitelDie Hallenkirchen in Torgau [Dissertation]
Ort der VeröffentlichungHalle
Jahr der Veröffentlichung1958
Barbe 1939 5-11
Autor/inCarl Barbe
TitelDie Kirchen in Torgau
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1939
Exhib. Cat. Berlin 1937 15, 16 011 Pl. 18
Herausgeber/inStaatliche Museen, Berlin
TitelLucas Cranach d. Ä. und Lucas Cranach d. J. Gemälde, Zeichnungen, Graphik
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1937
Mielsch 1936 20
Autor/inRudolf Mielsch
TitelTorgau
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1936
Friedländer, Rosenberg 1932 15
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Tucholski 1930 8
Autor/inFriedrich Tucholski
TitelKleiner Führer durch die Marienkirche zu Torgau
Ort der VeröffentlichungTorgau
Jahr der Veröffentlichung1930
Mielsch 1924
Autor/inRudolf Mielsch
TitelDie Vierzehn Notehelfer des Lucas Cranach
ZeitschriftDie Heimat. Beilage zur Torgauer Zeitung
Jahrgang1924, Nr. 8
Jahr der Veröffentlichung1924
Glaser 1923 47
Autor/inCurt Glaser
TitelLukas Cranach
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1923
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/glaser1923
Mielsch 1923 20-23
Autor/inRudolf Mielsch
TitelDer Torgauer Altar des Lucas Cranach
ZeitschriftTorgauer Kreiskalender
Jahrgang8 (1923)
Jahr der Veröffentlichung1923
Swarzenski 1907 49-65
Autor/inGeorg Swarzenski
TitelCranachs Altarbild von 1509 im Städelschen Kunstinstitut zu Frankfurt/M
ZeitschriftMünchner Jahrbuch der bildenden Kunst
Jahrgang2
Jahr der Veröffentlichung1907
Seiten49-65
Michaelson 1902 24
Autor/inHedwig Michaelson
TitelLukas Cranach der Ältere. Untersuchung über die stilistische Entwicklung seiner Kunst
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1902
Flechsig 1900 A 82
Autor/inEduard Flechsig
TitelCranachstudien
Band1
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1900
Link http://www.archive.org/stream/cranachstudien01flecuoft
Flechsig 1900 B 10 No. 5
Autor/inEduard Flechsig
TitelTafelbilder Lucas Cranachs d. Ä. und seiner Werkstatt
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1900
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/flechsig1900text
Exhib. Cat. Dresden 1899 66 No. 98
Herausgeber/inKarl Woermann
TitelDeutsche Kunstausstellung Dresden 1899. Abteilung Cranach-Ausstellung. Wissenschaftliches Verzeichnis der ausgestellten Werke
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1899
Link http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00002A2400000000
Friedländer 1899 244
Autor/inMax J. Friedländer
TitelDie Cranach-Ausstellung in Dresden
ZeitschriftRepertorium für Kunstwissenschaft
Jahrgang22
Jahr der Veröffentlichung1899
Seiten236-249
Woltmann, Woermann 1882 419
Autor/inAlfred Woltmann, Karl Woermann
TitelDie Malerei der Renaissance, Geschichte der Malerei
Band2
Ort der Veröffentlichung[n. a.]
Jahr der Veröffentlichung1882
Bürger, Grulich 1855
Autor/inJohann Christian Bürger, Friedrich Joseph Gruhlich
TitelFriedrich Joseph Grulichs Denkwürdigkeiten der altsächsischen kurfürstlichen Residenz Torgau aus der Zeit und zur Geschichte der Reformation...
Ort der VeröffentlichungTorgau
Jahr der Veröffentlichung1855
Vogel 1832 81-84
Autor/inC. G. Vogel
TitelEinige in den Kirchen zu Torgau befindliche Gemälde von Lucas Cranach
ZeitschriftMitteilung der Deutschen Gesellschaft in Leipzig
Jahrgang1832
Jahr der Veröffentlichung1832

Forschungsgeschichte / Diskussion

Jüngste ausführliche Darstellung der Geschichte, Datierung und Zuschreibung: siehe [Ritschel 1995, 38-62]

Gedruckte Beschreibung des Nothelfer- und Annenaltars der Torgauer Marienkirche 1671:

"Dieser Altar/ daran der 14. Nothelffer/ ingleichen St. Annae und anderer Heiligen Bildnisse sehr schön und künstlich gemahlet zu sehen/ stehet noch/ iedoch zu einem anderen und bessern Brauch ausgesetzet/ und wird alle Sonn- und Fest-Tage des H. Abendmahl/ nach Christi Einsetzung/ darauf gespendet…"

Hofmann, Paul: "Christliches und Torgauisches Jubilate oder Predigt in der Churfürstl. Sächs. Schloß-Capelle zu Torgau", Torgau 1671. Zitiert nach [Ritschel 1996, 13]

Gotteskastenrechnung 1697/1698 (Abbruch des zum Sophiengrab gehörigen Altars):

"…den alten vörderen Altar helfen abreißen, das Steinwerk auf den Kirchhof bringen, die Bilder auf das Gewölbe über der Sakristey geschafft,…"

"Rechnung … des Gemeinen Gotteskastens zu Torgau … Trinitatis 1697 – Trinitatis 1698, 71, Stadtarchiv Torgau, Nr. 2851"; zitiert nach [Ritschel 1996, 13]

  • Die vierzehn Nothelfer (recto), Christus als Schmerzensmann zwischen zwei Engeln (verso), um 1505 - 1508

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Kunsttechnologische Untersuchung

2011Technologische Untersuchung

Bildträger

- Lindenholz (Tilia Sp.)

- 13 vertikal verlaufende Bretter stumpf verleimt (rückseitig von links oben nach rechts oben: 11/9,4/11/8,1/9,7/13,7/4,5/10,4/6/8,4/9,6/8,8/7,2 cm;

Von links unten nach rechts unten:

10,3/8,6/12,1/7,5/11,2/12,8/3,9/10,4/5,4/8,5/8,9/9,6/7,8 cm

- Tafelrand gerade, originale Maße (nicht beschnitten)

- im Bereich des Kopfes des hl. Erasmus eine Schadstelle im Holz mit einem ca. 2 x 2 cm großen Holzstück ausgesetzt

- keine sichtbaren Fugenbeklebungen

- auf der Rückseite parallel zur Oberkante mindestens sieben Holzdübel; alle Dübel in Höhe der Tafeloberfläche abgeschnitten und teilweise von Grundierung und Malschicht bedeckt; Funktion unbekannt

Grundierung und Imprimitur

- beidseitig dünne weiße Kreidegrundierung

- beidseitig Grundierrand umlaufend erhalten; bis ca. 1 cm vom Tafelrand entfernt

- parallel zum Grundiergrat Ritzungen in der Grundierung; Vergoldung teilweise außerhalb des Grundiergrates, d.h. Tafel während des Malprozesses nicht in Nutrahmen

- Bleiweißimprimitur

  • verfasst von Gunnar Heydenreich

2007Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

Bildträger

“In 1507 a Michel Tischer made the panels for an altarpiece of St Anne to be painted by Cranach (app. II, 18). This particular task can possibly be linked with the preserved predella The Fourteen Helpers in Need (c.1505/07) at Torgau.3 As with almost all panels produced between 1505 and 1510, this predella follows a characteristic production method (see p. 60, fi gs 34, 35), suggesting that Michel Tischer prepared the majority of panels used by the court painter during these years. If this is the same person as the Meister Michel Tischer who, among other things, produced doors, windows, shutters and panelling at Schloss Hartenfels between 1514 and 1517 (app. II, 63),4 then we have here some explanation as to why he always glued the planks of the early panels with the grain oriented parallel to the shorter dimension of the panel. For centuries this practice has remained in continuous use for the production of shutters, door panels and wainscoting.”

[Heydenreich 2007 A, 275]

Grundierung und Imprimitur

“Only a few years later, an extensive modelling of the volumes with greyish washes preceded the ‘working up’ of the Fourteen Helpers in Need (1505/07, fig. p. 8, figs 90, 91). Compared to others, this picture is characterised by a particularly fast application of paint. The underdrawing obviously served to shorten the painting process. The white imprimatura on top of the drawing smoothes out washes, some strokes of hatching, and the outlines, resulting in a grisaille -like undermodelling.22”

[Heydenreich 2007 A, 107-108]

Farbschichten und Metallauflagen

"On the Fourteen Helpers in Need , Cranach underpainted the cloak of St Christopher with red iron oxide , red lead and vermilion (fig. 84), and the folds are defi ned with red iron oxide, vermilion and black paint. Shadows are deepened in black and illuminated edges are indicated with vermilion. Finally, luminosity was heightened by a red glaze applied over large passages (D, fig. 134). In contrast the robes of St Panthaleon, the infant Christ and the angel on the verso are given shape with lead white mixed with red lake pigments (B, figs 95, 187). The underlying paint is an opaque pink, layered over with semi-transparent shades and, fi nally, translucent red glazes . A higher content of white emphasises the folds and rich red glazes accentuate the shadows. Here the specifi c red lake pigment used for fi nal glazing differs from that used in the underpainting (see p. 139). St Erasmus’ mitre and St Dionysius’ robe are again worked up in a different technique (figs 34, 95).

Here the painter achieved the velvety effect simply with red glazes over black washes of the underdrawing (A). On the reverse of the same panel, the inner lining of the robe of the angel on the left, painted with red iron oxide and lead tin yellow in yellow-red tone, demonstrates Cranach’s extensive repertoire (P)."

[Heydenreich 2007 A, 185]

“Because of the high calcium content in the black background paint of the Fourteen Helpers in Need , Neelmeijer, Wagner and Schramm concluded that ivory black had been used.260 However, EDX examination of cross-sections showed that, although the black paint contains traces of white calcium salt, there is no phosphorus to indicate the presence of bone black or ivory black. There are various reasons why calcium carbonate would be present as a component of paint containing soot: it could be a residue from combustion, vestiges of calcium from the preparation process,261 or a mixture with an organic lake pigment containing chalk as an extender or substrate.262 It is also conceivable that chalk was added to the soot black , which is of small particle size, in order to improve its handling properties and/or to reduce the amount of binding medium. The addition of chalk would also improve the drying properties (see p. 133).”

[Heydenreich 2007 A, 163]

“On various works such as the Crucifixion (1503), the panel with the Fourteen Helpers in Need (c.1505/07) and the Altarpiece of the Holy Kinship (1509), hands are used to finely disperse glazes.”

[Heydenreich 2007 A, 193]

“On the panel with the Fourteen Helpers in Need (c.1505/07), the washes with a black drawing medium that model shadows create a close link between the underdrawing and the painting process (figs 90, 91). Black ink, the white imprimatura and thin, slightly translucent fl esh tones were used to create grey half shadows. No similar modelling has been observed on any other of the works examined. On this panel the light modelling was achieved either by a stippling application of paint or with softly fl owing strokes of the brush without necessarily being related to the anatomical form. The paint was subtly worked up into bright pink fl esh tints or shaded to pale tones, in the latter case using azurite . On the X-radiographs it becomes particularly evident that the smooth shapes of womens’ faces were highlighted by stippling the paint with a blunt bristle brush. The intended effect was achieved with a few brown and pink glazes either spread on or hatched. Last, reflections of light, very deep shadow folds and contour lines were emphasised with a pointed brush.”

[Heydenreich 2007 A, 199-200]

“As already pointed out, the first layer of the flesh was carried out in a very early stage; but the final graduation of tonal values was one of the last measures in the entire painting process (fig. 174).102 To illustrate this point, the panel with the Fourteen Helpers in Need (c.1505/07) has pink-coloured highlights that have been applied on previously painted drapery in the areas of the necks of St Cyprian and St Giles (fig. 177), while flesh tints on St Giles at the end have again been trimmed by the borderline of the paint modeling the black robe.”

[Heydenreich 2007 A, 210]

Gilding

“The gold on several panels such as the Portrait of the Wife of a Viennese Scholar (1503), the Fourteen Helpers in Need (c.1505/07) and the Holy Trinity (c.1515) was beaten to a thickness of approximately 500 nanometres (that is, 0.0005

millimetres).17“

[Heydenreich 2007 A, 116]

„On the Fourteen Helpers in Need (1505/07), the adhesive is a drying oil containing lead white , lead-tin yellow, chalk , ochre , copper green and vermilion .”

[Heydenreich 2007 A, 119-20]

“The practices varied in the case of matt gilding . On the panel depicting the Fourteen Helpers in Need (c.1505/07, fifig. 34), the areas that were to be mordant gilded were outlined with a stylus before the white imprimatura was applied. Several details of drapery are also marked under the gold (figg. 94). However, when applying red-brown glazes on the gilding to model the shadows, Cranach largely ignored the incisions. It was not even necessary to mark the outline for this gilding technique, since the mordant could be applied exactly to the designated areas and thus adhesion could be restricted to these surfaces.

Thus, the spandrels on the verso of the panel with the Fourteen Helpers in Need are no longer delineated with incisions…”

[Heydenreich 2007 A, 112]

“On the Fourteen Helpers in Need (c.1505/07), he gave spatial effect to the metal leaf by extensive red-brown glazing (ifi gs 34, 187).”

[Heydenreich 2007 A, 120]

1995Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • Instrumentelle Materialanalyse
  • analysis

Analyse von Farbquerschliffen; Auflichtmikroskop; UV Fluoreszenz; Anfärbung; REM/EDX:

Probenliste Heydenreich [50]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 081

Farbkurzbeschreibung: grünes Gewand Blasius

Entnahmeort: Vorderseite, grünes Gewand des Blasius, Fehlstellenrand an der Brettfuge

Entnahme Nr.: 143

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

UV Fluoreszenz: ja

UV Fluoreszenz Foto: ja

Beobachtungsergebnisse:

8. braune transparente Schicht ‑ gelbliche Fl. ‑ Lasur, Firnis

7. braune pigmentierte Schicht ‑ keine Fl. ‑ Lasur?, Retusche?

6. braune transparente Schicht ‑ gelbe Fl. ‑ Lasur?, Firnis?

5. grüne Schicht ‑ kaum Fl. ‑ Modellierung, drei Grünschichten nach oben in der Intensität zunehmend

4. grüne Schicht ‑ kaum Fl. ‑ Modellierung

3.grüne Schicht ‑ grüne transparente Brocken mit unscharfer Kontur, weißliche Brocken ‑ wohl Bleiweiß, nur ein kleines rötliches Teilchen, vielleicht auch Gelb?, kaum Fl. ein Einschluss etwas heller, Untermalung

2. weiße Schicht ‑ weiß, etwas glasig, wohl Bleiweiß, gelbe Fl. – Imprimitur

1.schwarze Schicht ‑ sehr feines Schwarzpigment ‑ keine Fl. ‑ Unterzeichnung

0. weiße Schicht ‑ gelbe Fl. ‑ Grundierung

Kommentar:

über der UZ und der weißen Imprimitur eine dreischichtige Modellierung mit grüner pigmentierter Farbe und darüber vielleicht noch Lasuren oder alter Firnis

[vgl. Heydenreich 2007, 149]

Auf der Torgauer Nothelfertafel nachgewiesene Pigmente:

- Bleiweiß

- Bleizinngelb

- Zinnober

- Kohlenstoffschwarz (Rußschwarz?)

- roter Farblack (Al, mit oranger Fluoreszenz im UV)

- roter Farblack (Ca, ohne oranger Fluoreszenz im UV)

- Kupfergrün

- grüner Farblack auf Basis von Kupfergrün

- Eisenoxidrot

- Mennige

- brauner Farblack

- Azurit

- Kreide

[Heydenreich 1995, unveröffentlichte Untersuchungsberichte]

  • untersucht von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Christalle
  • untersucht von Hans-Peter Schramm
  • verfasst von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Christian Neelmeijer
  • untersucht von Wolfgang Wagner

1995Technologische Untersuchung

Rahmung

- neuer Zierrahmen - mit der Restaurierung 1969-1971 angefertigt

[Ritschel 1995, 53]

1995Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Instrumentelle Materialanalyse

PIXE- Analyse

  • untersucht von Christian Neelmeijer
  • untersucht von Hans-Peter Schramm
  • untersucht von Wolfgang Wagner

1995Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • Instrumentelle Materialanalyse

Analyse von Farbquerschliffen; Auflichtmikroskop; UV Fluoreszenz; Anfärbung; REM/EDX:

Probenliste Heydenreich [38]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 001

Farbkurzbeschreibung: Inkarnat, Christusarm

Entnahmeort: Rückseite, Christusinkarnat, rechter Arm, Unterkante der gr. Fehlstelle, mittig

Entnahme Nr.: 001

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: 2 Dias

UV Fluoreszenz:

UV Fluoreszenz Foto:

Anfärbung Proteine:

Anfärbung Proteine Foto:

Anfärbung Öle:

Anfärbung Öle Foto:

REM/EDX: ja

REM/EDX Foto:

Beobachtungsergebnisse:

  • 2. bräunlich transparente Schicht [Ca!! O- Pb- C- Al- Mg-] sehr indifferent, unklare Schichtstärke

  • 1. Inkarnatfarbe fast weiß [Pb!! Ca C- O- A-] mit glasig transparenten und glasig gelblichen Einschlüssen Korn: [Si!! Ca! C! Pb O] eventuell auch ein blaues und ein rotes Pigmentkorn mittig

  • 0. Grundierung fehlt

Kommentar: Die Inkarnatfarbe erscheint homogen und als eine Schicht, sehr hell und nur mit geringen Buntpigmentzusätzen (Blau, Rot). Anteile an glasigen z.T. mehr gelblich-bräunlichen Einschlüssen enthalten viel Silizium, Calzium und auffällig mehr Kohlenstoff (weist darauf hin, dass es sich nicht um ein Schleifkorn handelt) als andere Bereiche. Da diese Einschlüsse nur geringe Calziumanteile beinhalten, ist es wenig wahrscheinlich, dass es sich hier um den an anderen Stellen leicht bräunlich verfärbten Farblack mit größeren Anteilen von Kreide (Substrat?) handelt. Silizium ist auch Hauptbestandteil der braunen Inkarnatlasur am Fürstenaltar.

Durchführung: EDX Frau Chistalle, Forschungszentrum Rossendorf, Heydenreich

Probenliste Heydenreich [39]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 002

Farbkurzbeschreibung: grünes Engelsgewand, heller Faltensteg

Entnahmeort: Rückseite, Gewand des rechten Engels, am unteren Bildrand

Entnahme Nr.: 002

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

UV Fluoreszenz:

UV Fluoreszenz Foto:

Anfärbung Proteine:

Anfärbung Proteine Foto:

Anfärbung Öle:

Anfärbung Öle Foto:

REM/EDX:

REM/EDX Foto:

Beobachtungsergebnisse:

4. dunkel bräunlich transparente Schicht; Firnis?

3. grüne Schichten mit grünen, gelben, weißen und bräunlich glasigen Pigmenten (Auftrag in mindestens drei Schichten von relativ ähnlicher Erscheinung); grüne Gewandfarbe; Gesamtstärke ca. 0,047 mm

2. dünne weiße Schicht mit einem Schwarzpigmentkorn; Imprimitur; Schichtdicke ca. 0,008 mm

1. sehr dünne partiell sichtbare schwarze Schicht; Unterzeichnung

0. weiße Schicht; Grundierung mit zunehmender Transparenz und gelblicher Verfärbung zur Oberfläche

Kommentar: Auf dem Kreidegrund liegt eventuell eine Isolierschicht, dann die schwarze Unterzeichnung und eine sehr dünne weiße Imprimitur. Der Grünaufbau erfolgte mindestens in drei Schichten in Ausmischung von grünen, gelben, weißen und bräunlich glasigen Pigmenten.

Probenliste Heydenreich [40]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 003

Farbkurzbeschreibung: grünes Engelsgewand, dunkle Falte

Entnahmeort: Rückseite, rechter Engel, grünes Gewand, dunkle Falte, am unteren Bildrand

Entnahme Nr.: 003

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja, Schramm

UV Fluoreszenz: ja

UV Fluoreszenz Foto: ja, kein Dia

Anfärbung Proteine:

Anfärbung Proteine Foto:

Anfärbung Öle:

Anfärbung Öle Foto:

REM/EDX: grün geeignet für weitere Untersuchung

REM/EDX Foto:

Beobachtungsergebnisse:

7. darüber schwarzbräunliche Schicht (mit leichter Fluoreszenz) nicht mehr deutlich zu unterscheiden, auch Firnis

6. eine weitere intensiv grüne Schicht

5. sehr dünne dunkelgrüngraue Zwischenschicht mit viel mehr Schwarzpigmenten, weniger Grün; Abschattierung

4. körnig dunkelgrüne Schicht (ein bis zwei?) mit grünen, weißen, einzelnen rötlichbraunen und schwarzen Pigmenten, keine Fluoreszenz, einzelne Pigmente grünblau

3. grün-weiße Schicht mit blaugrünen und weißen Pigmenten; hellgrüne Untermalung

2. sehr dünne weiße Schicht, z. T. weiß-grün ohne klare Trennung zu Schicht 3, sehr geringe Fluoreszenz, vermutlich Imprimitur

1. sehr dünne schwarze Schicht, nicht durchgehend; Unterzeichnung

0. weiße Schicht mit wenig glasiger Oberfläche; Grundierung; nach oben zunehmende Fluoreszenz

Kommentar: Über der Unterzeichnung und der nur partiell als Schicht wahrnehmbaren Imprimitur wird das Gewand hier hellgrün untermalt, obwohl es sich um eine Probe aus einer Schattenfalte handelt. Der Aufbau des grünen Gewandes ist mehrschichtig (insgesamt mindestens 5 Schichten) dunkelgrün mit Anteilen von grünen, schwarzen und weißen Pigmenten. An der Oberfläche gibt es eine dünne fluoreszierende Trennschicht und eine dickere Überzugsschicht.

Probenliste Heydenreich [42]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 005

Farbkurzbeschreibung: weißes Schnupftuch

Entnahmeort: Rückseite, linker Engel, weißes Schnupftuch, helle Seite, Unterkante der Fehlstelle

Entnahme Nr.: 005

Auflichtmikroskop: ja (Schramm)

Auflichtmikroskop Foto: ja (Schramm), Dia

UV Fluoreszenz: ja

UV Fluoreszenz Foto: ja (Schramm)

Beobachtungsergebnisse:

1. hellgraue Schicht (weiße, schwarze und blaue Pigmente)

0. weiße Grundierung

Kommentar: keine graue Untermalung, in diesem Bereich erfolgte eine PIXE-Untersuchung [Pb!, Cu!, C!, Ca, K, Fe, Mn, Ti, Sr], Interpretation: "Bleiweiß auf (Elfenbein)schwarz [?] welches Azurit enthält" erscheint fraglich

Probenliste Heydenreich [43]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 006

Farbkurzbeschreibung: rotes Engelsgewand

Entnahmeort: Rückseite, linker Engel, rotes Gewand, Unterkante der gr. Fehlstelle

Entnahme Nr.: 006

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

UV Fluoreszenz: ja

UV Fluoreszenz Foto: ja

Beobachtungsergebnisse:

  • 3. Firnis

  • 2. hellrote Schicht, weiße und intensiv rote, lackartige Pigmente, rote Teile erscheinen im UV auch rot bis orangerot

  • 1. weiße Imprimitur

  • 0. weiße Grundierung

Kommentar: ggf. Untersuchung des roten Lackes

Probenliste Heydenreich [47]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 010

Farbkurzbeschreibung: Inkarnat Christus mit roter Blutspur

Entnahmeort: Rückseite, Inkarnat Christus am Bauch mit Blutspur, Unterkante der Fehlstelle

Entnahme Nr.: 010

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto.: ja (Schramm), kein Dia, da z.Z. beschichtet

UV Fluoreszenz: ja

UV_Fluoreszenz Foto: ja (Schramm)

REM/EDX: ja, Rossendorf, Fr. Chistalle, DSM 962 (Zeiss)

Beobachtungsergebnisse:

3. indifferente Firnisschicht

2. rote Schicht [Al, S, Ca, Pb] im roten Korn [Al!, Pb!?, (S)] - Blutspur

1. weiße Schicht - Bleiweiß [Pb!, Al, Ca] mit glasigen Einschlüssen, die im Raster als weniger schwere Bestandteile erscheinen [Pb (auch S mögl.)!!, Al!, K!,] - Inkarnatfarbe, die glasigen Einschlüsse unterscheiden sich lediglich durch einen etwas höheren Anteil Al und sind damit nicht identisch mit denen in EP 001

0. weiße Grundierung [Ca!, (Pb), weiter unten nur Ca!] - eventuell Hinweis auf sikkativiertes Öl?

Kommentar:

- glasige Einschlüsse in der Inkarnatfarbe noch nicht geklärt - weitere Untersuchung sinnvoll

- die Bestandteile des roten Lackes sind noch nicht eindeutig: Im Raster erscheinen die Körner eher dunkel, als weniger schwere Materie, um die Körner herum ist es wieder heller, d.h. schwerere Elemente, Man könnte hier auf ein bleihaltiges (sikkativiertes?) Medium schließen. In einem Korn erscheint ein relativ hoher Schwefelanteil? - Überlagerung mit Blei? ansonsten sind Blei, Aluminium und Calzium in den Körnern stark vertreten (Substrat?). Im Vergleich erscheint in der Probe vom Christopherusgewand deutlich mehr Aluminium.

- bei PIXE erschien auch Sn, also vermutlich Bleizinngelb partiell mit verwendet?

Probenliste Heydenreich [48]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 011

Farbkurzbeschreibung: Inkarnat Christus Oberschenkel

Entnahmeort: Rückseite, Inkarnat Christus, rechter Oberschenkel mittig, unterer Tafelrand

Entnahme Nr.: 011

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja,

UV Fluoreszenz: ja

UV Fluoreszenz Foto: nein

Beobachtungsergebnisse:

1. helle Inkarnatfarbe, weiß und sehr feines Rotpigment (Zinnober?), vereinzelt schwarz

0. weiße Grundierung

Kommentar:

einschichtig helle Inkarnatfarbe ohne weitere Differenzierung

Probenliste Heydenreich [54]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 083

Farbkurzbeschreibung: rotes Engelsgewand

Entnahmeort: Rückseite, rotes Engelsgewand, Unterkante der Fehlstelle, rechts neben dem Tuch

Entnahme Nr.: 147

Auflichtmikroskop Foto: ja

REM/EDX: ja (Rossendorf)

Beobachtungsergebnisse:

4. rote Schicht [Ca!, C, Mg, Pb] hier wohl anderer roter Lack als unten, warmtonig

3. rote Schicht [Al!, Pb!, Ca] roter Lack (orange Fluoreszenz) mit Bleiweiß - Modellierung

2. rosa Schicht [Pb!, Al!, Ca, Si] Bleiweiß mit rotem Farblack - Untermalung

1. schwarze Unterzeichnung

0. weiße Grundierung

Kommentar:

- weiterführende Untersuchung der zwei roten Lacke wünschenswert

Probenliste Heydenreich [55]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 084

Farbkurzbeschreibung: schwarzer Hintergrund

Entnahmeort: Rückseite, schwarzer Hintergrund zwischen Christus und linkem Engel, am Buchstaben "K"

Entnahme Nr.: 148

Untersuchungsmethoden: z.Z. bedampft

REM/EDX: ja (Rossendorf)

REM/EDX Foto: nein

Beobachtungsergebnisse:

4. Firnis

3. schwarze Schicht (nur im REM von Schicht 2 zu trennen) Spot [C!!, Ca!, S], Fläche [C!, Ca, Pb, Si, (Cu)]

2. schwarze Schicht [C!!, Pb, Ca, Cu]

1. dünne weiße Schicht - Imprimitur

0. weiße Grundierung

Kommentar:

- Phosphor ist nicht nachgewiesen, d.h. es handelt sich wohl nicht um Knochenschwarz, im REM-Bild wirkt die Fläche auch sehr homogen, wohl zu homogen für Knochenschwarz, Kreidebrocken werden aber im Schliff/Raster auch nicht sichtbar (vgl. mit Oberflächenuntersuchung), Woher kommt das Calzium? Möglicherweise handelt es sich um Rußschwarz mit Kalk oder Kreidezusatz und Bleisikkativ. denkbar auch roter Lack auf Ca-Substrat?

- das Kupfer stammt wohl eher von Kupfergrün als von Azurit

Probenliste Heydenreich [58]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 085

Farbkurzbeschreibung: Vergoldung mit rotem Lack

Entnahmeort: Rückseite, linker oberer Zwickel, Oberkante, Vergoldung mit rotem Lackstreifen

Entnahme Nr.: 151

Untersuchungsmethoden: z.Z. bedampft

Auflichtmikroskop Foto: ja Ob 16

REM/EDX: ja (Rossendorf)

Beobachtungsergebnisse:

4. transparente rotbraune, relativ dunkle Schicht [Ca!, Pb, Si, Ca, Cu, Al], Calzium im Überzug auch bei PIXE - Kreide in Öl als Überzug, oder war das der warme rote Lack?, Ca erscheint hier nicht mit Kornstruktur

3. Goldblatt [Au, (Ag), (Cu)], Stärke 500nm (gemessen bei 10000facher Vergrößerung)

2. gelbliche Schicht, mit einzelnen roten Pigmenten (bei PIXE auch Zinnober), Weiß und Schwarz, EDX: [Pb!!, Ca, Sn, Cu, Fe] - Anlegemittel mit Bleizinngelb, wohl auch Bleiweiß

und andere Pigmente, z.B. Zinnober

1. dünne weiße Schicht - Bleiweißimprimitur

0. weiße Grundierung

Kommentar:

- wenn der Überzug mit dem warmen roten Lack mit Ca-Substrat/Ca-Anteil erfolgte, hat sich hier das farbliche Gleichgewicht vermutlich entscheidend verändert

Probenliste Heydenreich [59]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 086

Farbkurzbeschreibung.: gelb-oranges Gewandinnenfutter

Entnahmeort: Rückseite, linker Engel, oranges Gewandinnenfutter, Unterkante der Fehlstelle

Entnahme Nr.: 152

Untersuchungsmethoden: z.Z. bedampft

REM/EDX: ja (Rossendorf)

Beobachtungsergebnisse:

1. rote Schicht [Pb!, Ca, Sn, Fe, (Al)] - Eisenoxidrot und Mennige?, Bleizinngelb

0. weiße Schicht [Ca]

Kommentar:

- Vergleichsmessung mit PIXE ergab Fe und Sn (Eisenoxidrot und Bleizinngelb)

Auf der Torgauer Nothelfertafel nachgewiesene Pigmente:

- Bleiweiß

- Bleizinngelb

- Zinnober

- Kohlenstoffschwarz (Rußschwarz?)

- roter Farblack (Al, mit oranger Fluoreszenz im UV)

- roter Farblack (Ca, ohne oranger Fluoreszenz im UV)

- Kupfergrün

- grüner Farblack auf Basis von Kupfergrün

- Eisenoxidrot

- Mennige

- brauner Farblack

- Azurit

- Kreide

[Heydenreich 1995, unveröffentlichte Untersuchungsberichte]

  • untersucht von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Christalle
  • untersucht von Wolfgang Wagner
  • verfasst von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Christian Neelmeijer
  • untersucht von Hans-Peter Schramm

1995Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • Instrumentelle Materialanalyse
  • analysis

Analyse von Farbquerschliffen; Auflichtmikroskop; UV Fluoreszenz; Anfärbung; REM/EDX:

Probenliste Heydenreich [60]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr: EP 087

Farbkurzbeschreibung: grünes Gewand Eustachius

Entnahmeort: Vorderseite, Eustachius, grünes Gewand, links am Bildrand, Höhe des Hirschauges

Entnahme Nr.: 153

Untersuchungsmethoden: z.Z. bedampft

REM/EDX: ja (Rossendorf)

REM/EDX Foto: ja

Beobachtungsergebnisse:

6. dunkle bräunliche Schicht mit roten Einschlüssen, rel. deutliche UV-Fluoreszenz, d.h. vermutlich Naturharz, Firnis? im Raster wieder heller, [Si!!, Al!, Ca!, Pb, Cu, O, C, Fe] wie der braune Lack im Inkarnat, d.h. es dürfte sich doch um eine originale Lasur handeln, Korrektur von Cranach?

5. glasig bräunliche Schicht, ohne sichtbare Pigmentierung, Firnis? im Raster ganz dunkel, starkere Fluoreszenz als andere Schichten, [C!!, O!!, Ca!, Al, Pb, Cl?, Si], eventuell harzhaltige Schicht, entweder orig. Firnis oder Planzengrünlack auf Ca, Al, wenig Kupferionen

4. giftig grüne Schicht, ohne Fluoreszenz, im Raster dunkler als 3, dunkel: [Cu!!, Pb, C, O, Ca, Al]; hell: [Cu!!, C, O, Al], Bleisikkativ wie der grüne Lack am Hals des Christopherus - grüner Farblack auf der Basis von Kupfergrün?

3. grüne Schicht, darin Lackpartikel mit oranger Fluoreszenz und eines ohne Fluoreszenz, ansonsten wie Schicht 2

2. grüne Schicht, dicke, körnig gelb, grüne Schicht mit gelben, braunen, grünen und weißen Einschlüssen, gehört mit Schicht 3 zusammen, im Raster dunkler als 3, grünes Korn [Cu!, Pb!, O, C] Kupfergrün, z.T. mit auffälliger Schichtstruktur (Grünspan?); glasiges Korn [Pb!!, Sn!, Cu!, Al] Bleizinngelb; blauweißes Korn [Cu!!, Pb!!] Bleiweiß, gelbes Korn [Pb, Sn] Bleizinngelb, braunes Korn [Ca!!, C!, S, O] roter Lack auf Ca? - grüne Untermalung als Ausmischung aus Kupfergrün, Bleiweiß, Bleizinngelb und rotbrauner Lack

1. weiße Imprimitur

0. weiße Schicht - Grundierung

Kommentar: Grünaufbau in relativ vielen Schichten, weitere Untersuchung sinnvoll

Auf der Torgauer Nothelfertafel nachgewiesene Pigmente:

- Bleiweiß

- Bleizinngelb

- Zinnober

- Kohlenstoffschwarz (Rußschwarz?)

- roter Farblack (Al, mit oranger Fluoreszenz im UV)

- roter Farblack (Ca, ohne oranger Fluoreszenz im UV)

- Kupfergrün

- grüner Farblack auf Basis von Kupfergrün

- Eisenoxidrot

- Mennige

- brauner Farblack

- Azurit

- Kreide

[Heydenreich 1995, unveröffentlichte Untersuchungsberichte]

  • untersucht von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Christalle
  • untersucht von Wolfgang Wagner
  • verfasst von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Christian Neelmeijer
  • untersucht von Hans-Peter Schramm

1995Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • Instrumentelle Materialanalyse
  • analysis

Analyse von Farbquerschliffen; Auflichtmikroskop; UV Fluoreszenz; Anfäbung; REM/EDX:

Probenliste Heydenreich [49]

Objekt Nr.: FR 016

Querschliff Nr.: EP 080

Farbkurzbeschreibung: roter Umhang Christophorus

Entnahmeort: Vorderseite, roter Umhang des Christophorus, unterer Bildrand

Entnahme Nr.: 142

Auflichtmikroskop: ja

Auflichtmikroskop Foto: ja

UV Fluoreszenz: ja

UV Fluoreszenz Foto: ja

REM/EDX: ja

Beobachtungsergebnisse:

5. rote transparente Schicht - [Al!, Ca!, C, S, (K)] - rote Lasur mit einem roten Farblack, dessen Substrat einen hohen Anteil von Aluminium enthält

4. rote Schicht - [Hg!!, Fe, Ca] - Zinnober, Eisenoxidrot - Untermalung

3. rote Schicht - [Fe!!, Pb!, Hg!, Al, Si] - Eisenoxidrot, Mennige, Zinnober (vielleicht Bergzinnober, da sehr scharfe Ecken - Untermalung

2. weiße Schicht - [Pb!] - Bleiweißimprimitur

1. schwarze Schicht - [Ca!, Pb!, C] kein Phosphor, kein Kupfer - Unterzeichnung mit reinem Kohlenstoffschwarz

0. weiße Grundierung, nach oben glasig, Calziumcarbonat

Kommentar:

Welche färbende Komponente in dem roten Lack auf Al-Substrat?

Hier wurde auch mit PIXE gemessen : Hg!, Ca!, Pb, K, (Fe), (Zn), Tiefenverteilungsfrage ließ sich nicht beantworten

[Vgl. Heydenreich 2007, 100]

Auf der Torgauer Nothelfertafel nachgewiesene Pigmente:

- Bleiweiß

- Bleizinngelb

- Zinnober

- Kohlenstoffschwarz (Rußschwarz?)

- roter Farblack (Al, mit oranger Fluoreszenz im UV)

- roter Farblack (Ca, ohne oranger Fluoreszenz im UV)

- Kupfergrün

- grüner Farblack auf Basis von Kupfergrün

- Eisenoxidrot

- Mennige

- brauner Farblack

- Azurit

- Kreide

[Heydenreich 1995, unveröffentlichte Untersuchungsberichte]

  • untersucht von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Christalle
  • untersucht von Wolfgang Wagner
  • verfasst von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Christian Neelmeijer
  • untersucht von Hans-Peter Schramm

1994Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • x_radiograph
  • x_radiograph
  • x_radiograph
  • Bearbeiter/in Asmus Steuerlein
  • Bearbeiter/in Ingo Sandner

1994Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG (Vorderseite)

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- freie Unterzeichnung

- dünne bis relativ breite Linien

- Lavuren; gelegentliche Schraffuren

Funktion:

- verbindliche Vorgabe für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge angegeben; plastische Wiedergabe durch Schraffuren und Lavuren

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt ?

BESCHREIBUNG (Rückseite)

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges schwarzes Zeichenmedium, Pinseln unterschiedliche Breite

Typ/Duktus:

- freie Unterzeichnung

- dünne bis relativ breite Linien

- Lavuren; gelegentliche Schraffuren

Funktion:

- relativ verbindliche Vorgabe für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge angegeben; plastische Wiedergabe durch Schraffuren und Lavuren

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt?

[Smith, Sandner, Heydenreich, cda 2012]

Unterzeichnung

“Im Vergleich zur Unterzeichnung vorangegangener Malereien wie der ‘Ruhe auf der Flucht nach Ägypten’ (um 1504, Berlin Gemäldegalerie) oder zur ‘Kreuzigung’ von 1503 (München, Pinakothek) ist die großförmige, das Detail stark vernachlässigende Unterzeichnung auf der Nothelfertafel überraschend und markiert einen Umbruch. Die Unterzeichnung enthält ihre eigentliche Funktion, orientierende Hilfe für die Malerei zu sein. Die Nähe zum Dresdner Katherinenaltar (1506, Galerie Alte Meister Dresden) mit einer ganz ähnlich linearen Zeichnung auf dem Malgrund ordnet diese Veränderung aber in einen insgesamt feststellbaren Wandel ein. Eine Besonderheit, die bei Unterzeichnungen auf Gemälden Cranachs bisher noch nicht wieder beobachtet werden konnte, sind die Lasuren zur Modellierung des Lichts. Es scheint auch, daß einige zeichnerische Überarbeitungen des Erstentwurfes vorliegen.

Die Details verdeutlichen, daß der Erstentwurf in einer zweiten Arbeitsphase verdichtet wurde und bereits die Malerei vorbereitet wird. Diese ‚Überarbeitung‘ betrifft besonders die zentralen Bildbereiche mit dem Christopherus und die benachbarten Köpfe. Kaum davon erfaßt sind zum Beispiel die weiblichen Köpfe am rechten Bildrand“

[Sandner 1998, 103]

  • Bearbeiter/in Ingo Sandner

Erhaltungszustand

Datum20.07.1994

Titel: Torgauer Nothelfertafel

Maße: 84,3 x 117,8 x 0,9 cm

Standort: Landesamt für Denkmalpflege Dresden

Vor allem durch Anobienfraß wurde der sehr dünne Lindenholzbildträger in der Vergangenheit stark geschwächt, so daß verschiedene Versuche zur Stabilisierung unternommen werden mußten. Rückseitig aufgeleimte Hölzer wurden bei der letzten Restaurierung mit Plexiglasstreifen ersetzt, Fehlstellen im Holz z.T. mit einem Holzkitt ausgefüllt, mit einem Leim-Kreide Gemisch geglättet und retuschiert. Der Zierrahmen verleiht der Tafel heute ausreichende Stabilität.

Dennoch unterliegt die Tafel der Gefahr, daß bei klimatischen Schwankungen die entsprechenden Dimensionsänderungen zu neuen Schäden an Bildträger und Farbschicht führen. Die Gefahr dieser Schädigung wird u.a. sichtbar an einem neuen Farbverlust im Gewand des Blasius, links oberhalb der Hand. Die Tafel sollte aus diesem Grunde möglichst geringen Temperatur- und Luftfeuchteschwankungen ausgesetzt werden.

Schäden:

Rückseite, Schmerzensmann

  • oben und unten je ca. 3-4 cm, mittig ca. 12 cm Farb- und Grundierungsschicht mit Zahnhobel abgearbeitet

  • über die gesamte Tafel verteilt eine Vielzahl von eingekratzten und aufgeschriebenen Buchstaben und Zahlen,

neuere Kratzer im Haar von Christus (links oben nach rechts unten), im Inkarnat von Christus unterhalb des Plexiglases, im Flügel des rechten Engels (von links oben nach rechts unten), auffällige Fehlstelle im rechten oberen vergoldeten Zwickel (ca. 4 mm²)

  • Brett 2 (von links) starker Anobienbefall (alt), Holz- und Farbschichtverluste über die ganze Brettlänge, gekittet und retuschiert, stabil

  • Brettfuge 3/4 z.T. offen, neu verleimt?, mit Plexiglas gesichert

  • Brettfuge 4/5 obere Hälfte z.T. offen

  • Brett 6 Riß (mit Plexiglas gesichert) und jüngere Farbverluste in der Mitte, wo auf der Farbschicht liegende Leimreste Schichtentrennungen bewirken.

  • Brettfuge 7/8 unteres Drittel geöffnet (?), keine neuen Farbverluste

  • Brett 8 Riß in der unteren Bildhälfte

  • Brett 9 durchgehender Riß, mit Plexiglas gesichert, Schichtentrennungen und Farbverluste im Grünbereich durch Dimensionsänderungen des Bildträgers

Vorderseite, Nothelfer

  • Brett 8 (von rechts) Riß in Bewegung, neuer Farbverlust im Gewand des Blasius oberhalb der Hand

  • neuere Haarrißbildung im Brettfugenbereich 1/2 (von rechts)

  • im Rißbereich, Kopf des Christopherus wohl ältere aber nicht retuschierte Farbverluste

  • Grünes Gewand des Eustachius mit verschiedenen sehr kleinen Farbverlusten, z.T. wohl auch jüngeren Datums

[Heydenreich, 20.07.1994, unveröffentlicht]

  • verfasst von Gunnar Heydenreich

Restaurierungsgeschichte

Datum2011

Restoration 19th or early 20th century:

  • application of two horizontal cross-battens on the reverse - therefore paint layer partially removed

[Heydenreich, CDA 2011]

Datum1969 - 1971

Restoration 1969-71 (Konrad Riemann, Institut für Denkmalpflege Halle):

  • cross battens replaced with acrylic plates, new frame [Ritschel 1995, 53]

[Heydenreich, CDA 2011]

  • restauriert von Konrad Riemann

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Die vierzehn Nothelfer (recto), Christus als Schmerzensmann zwischen zwei Engeln (verso)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_StMT/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Die vierzehn Nothelfer (recto), Christus als Schmerzensmann zwischen zwei Engeln (verso)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_StMT/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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