Bildträger
Der hölzerne Träger (wahrscheinlich Buche) ist 9 mm stark und besteht aus einem Brett mit vertikal verlaufender Faserrichtung. Die Kanten sind angefast und es gibt viele Ausfluglöcher von Schadinsektenbefall. Entlang der unteren Kante ist die Anfasung neuer, da das Holz an dieser Stelle heller ist und die Fraßgänge freigelegt sind.
Um den Papieraufkleber herum ist das Holz dünn mit schwarzer Farbe bemalt.
Grundierung und Imprimitur
Die REM-Analyse der Querschliffprobe 308b ergab Calcium in der Grundierung, weshalb es sich wahrscheinlich um einen Kreidegrund handelt. Nur am unteren Bildrand reicht die Grundierung bis zur Kante, da die Tafel um etwa 1 cm beschnitten wurde.
In den Querschliffen ist unter der Grundierung eine Isolierschicht (vielleicht Öl) erkennbar.
Unter den Inkarnaten - und vielleicht auch unter anderen Bildbereichen - liegt eine gelbliche Schicht, bei der es sich um eine Imprimitur oder eine ölhaltige Grundierschicht handeln könnte.
Unterzeichnung
Nur wenige Unterzeichnungslinien sind sichtbar wie am Übergang zwischen Ohr und Kragen, um sein linkes Auge, Nase und Hände. Die Unterzeichnung suggeriert, dass der Ring am Finger ursprünglich nicht auf dem Bild sein sollte, da er über den Mantel gemalt ist.
Farbschichten und Metallauflagen
Die ölgebundenen Pigmente sind fein zerrieben. Die Farbschichten sind dünn aufgetragen und bestehen in vielen Bereichen aus mehreren Schichten an Lasuren. Es gibt jedoch auch einige Pastositäten wie die Stickereien auf dem Hemd.
Die verschiedenen Bildbereiche sind seperat gemalt und überlappen nicht immer; in diesen Bereichen ist die Untermalung sichtbar. Zunächst wurde das Inkarnat ausgeführt und darauf die Schattierungen. Es folgte die Ausführung des Hintergrunds und zuletzt der Hut.
Haare und Bart wurden mit dunkelbrauner Farbe unterlegt, welche in Bereichen des Bartes dunkler ist und im Randbereich zwischen Haut und Bart Schatten andeutet. Der Pelz ist mit einem helleren Braun unterlegt und die Falten und Schatten des Hemdes sind auf eine graue Farbschicht gemalt. Das weiße Hemd wurde nach der Untermalung des Bartes und vor der Ausführung des Pelzes gemalt. Der schwarze Mantel wurde nach Hemd und Pelz gemalt.
Zuletzt wurden Details wie Augen, Brauen, Fell, Schattierungen, Lichthöhungen am Hut und der Ring am rechten Finger in mehreren Farbschichten modelliert. Bart und Haare sind in feinen Pinselstrichen mit schwarzer, brauner und hellgelber Farbe ausgeführt. Die hellgelbe Farbe wurde nass-in-nass mit der schwarzen Farbe aufgebracht. Das Fell des Pelzgesatzes wurde mit einem kurzhaarigen Pinsel gemalt.
Der Stein des Ringes ist möglicherweise übermalt und könnte eine andere Farbe gehabt haben (heller und dem Hintergrund ähnlicher).
Der Hintergrund wurde zweifach übermalt, wie anhand von Querschliff 308b erkennbar ist.
Rahmung
Schmaler Goldrahmen mit Sicherheitsglas; unklar, ob der Rahmen ursprünglich zum Bild gehört.
[Mette Kokkenborg, Statens Museum for Kunst, 2013]