Das vorliegende druckgraphische Bildnis Luthers mit Heilig-Geist-Taube und Strahlenkranz (I.3D1) wurde in insgesamt zwölf Druckschriften und nachweislich in einem Zeitraum von Frühjahr 1521 bis 1526 in Straßburg gedruckt. Neben diesem wohl bekanntesten und meist genutzten Holzstock (I.3D1.) von Hans Baldung Grien, inschriftlich datiert mit 1521, existieren drei Nachschnitte unbekannter Künstler,
Das vorliegende druckgraphische Bildnis Luthers mit Heilig-Geist-Taube und Strahlenkranz (I.3D1) wurde in insgesamt zwölf Druckschriften und nachweislich in einem Zeitraum von Frühjahr 1521 bis 1526 in Straßburg gedruckt. Neben diesem wohl bekanntesten und meist genutzten Holzstock (I.3D1.) von Hans Baldung Grien, inschriftlich datiert mit 1521, existieren drei Nachschnitte unbekannter Künstler, die ab 1521 in drei Druckschriften und einem Einblattdruck Verwendung fanden und eine hohe Ähnlichkeit zu Baldungs Vorlage aufweisen.[1]
Der vorliegende Holzschnitt tritt innerhalb der Druckschriften, die im Rahmen des KKL begutachtet wurden, nachweislich am häufigsten auf.
Er ist datiert und signiert: Auf dem mit einem Buckel und umlaufenden Ornamentband verzierten Buchdeckel sind das ligierte Monogramm „HGB“ (= Hans Baldung Grien) sowie darüber die Jahreszahl 1521 zu lesen. In Majuskeln ist auf der oberen Kante des hinteren Buchdeckels „HERMAN“ eingeschnitten, was sich auf den Formschneider Hans Herman beziehen dürfte, dessen Arbeiten vorrangig nach Basel weisen.[2] Der vorliegende Holzschnitt ähnelt in seiner Komposition dem Holzschnitt (I.2D2), den Hans Baldung Grien wahrscheinlich kurz zuvor (Ende 1520) schuf und der Luther in einer einfachen Nische – ebenso nach rechts gewandt – zeigt. Die offensichtlichste Änderung findet sich in der Anlage des Hintergrunds. Das dreidimensional angelegte Raumgehäuse (I.2D2) weicht einem Strahlennimbus, dessen Ausläufer konzentrisch vom Kopf Luthers im Dreiviertelprofil ausgehen. Oberhalb schwebt in der Bildmitte frontal eine Taube – mit eigenem Strahlennimbus versehen – als Sinnbild des Heiligen Geistes. Der Verlauf ihrer Strahlen ist auffällig polygonal durchbrochen und überschneidet den Strahlennimbus Luthers. Damit verlegt Hans Baldung Grien das Bild von der weltlichen in die geistliche Sphäre und ermöglicht so auch Vergleiche zu Heiligen- bzw. Evangelisten-Bildnissen.[3]
Mehrere Schriftquellen legen die Existenz verschiedener zeitgenössischer Luther-Bildnisse mit Nimbus und Heilig-Geist-Taube nahe, die wegen ihrer oftmals kurzen und damit vagen Beschreibungen kaum einzelnen Bildnissen zuzuweisen sind. Mitte Dezember 1520[4] moniert Hieronymus Aleander die heiligmäßige Verehrung Luthers:
„Und so groß ist die Verehrung dieser Schurken für Luther, dass einige […] allem Volk auf dem Markt zu sagen wagten, dass Luther ohne Sünde sei und nie geirrt habe, dass er deshalb hoch über St. Augustin zu stellen sei. So hat man ihn denn neuerdings auch mit dem Sinnbild des heiligen Geistes über dem Haupt und dem Kreuz, oder auf einem anderen Blatt mit der Strahlenkrone dargestellt; und das kaufen sie, küssen es und tragen es selbst in den Palast.“[5]
Da I.3D1 erst im Frühjahr 1521 nachzuweisen ist, ist Hieronymus Aleanders Bezug auf dieses Bild freilich unwahrscheinlich.[6] Insbesondere die Formulierung des ergänzenden „et“ in Bezug auf eine Darstellung mit Taube und Kreuz legt vielmehr den Schluss nahe, dass es sich um einen verwandten Typus des heute erstmals 1524 in einer Druckschrift nachweisbaren Holzschnitt I.3D5 handeln könnte. [7] Außerdem berichtete Hieronymus Aleander Anfang Februar 1521[8] nach Rom:
„[…] in Augsburg verkaufte man vor einiger Zeit das Bild Luthers mit dem Heiligenscheine, hier [in Worms] wurde es ohne denselben feilgeboten, und zwar unter so großem Zudrang, dass im Nu alle Exemplare verkauft waren, ehe ich mir eines verschaffen konnte.“[9]
Inwiefern diese Aussage mit dem beschriebenen Holzschnitt in Verbindung gebracht werden kann, muss offenbleiben. Möglich wäre eine Zuordnung zu einem Holzschnitt, der wie I.2D7 in verschiedenen Zuständen des Holzstocks sowohl ohne Heilig-Geist-Taube als auch, modular ergänzt, mit Taube nachweisbar ist.[10] Kritik an der heiligmäßigen Verehrung Luthers wird auch in einem Verbot der Stadt Nürnberg in einem Erlass vom 3. März 1521 Jahres manifest, das unter Strafe stellt, das „pildnuß des Lutters mit dem hailigen gaist offenlich fail ze haben“.[11]
Die Nutzung des Holzstocks begann vermutlich a) mit der unfirmierten, anonymen Druckschrift Acta et res gestae,[12] die zwischen 26. April 1521 und 8. Mai 1521[13] zu datieren und wohl Schott in Straßburg zuzuschreiben ist.[14] Ein wahrscheinlich zeitnaher Nachdruck[15] b) dieser Druckschrift[16] ist ebenfalls unfirmiert und undatiert und vermutlich ebenso Johann Schott in Straßburg zuzuschreiben.[17] In beiden Druckschriften befindet sich das Bildnis verso der Titelseite.
Eine weitere Verwendung[18] c) des Holzstocks ist in der von Luther verfassten Druckschrift Antwort auf Bock Emsers überchristlich Buch[19] zu finden. Eine Datierung nach 29. März 1521[20] ist sicher, eine Zuschreibung an Johann Schott[21] wahrscheinlich. Das Bildnis befindet sich auf fol. A1v, rückseitig zum Titelblatt.
Der Holzstock wurde zudem d) in der unfirmierten Druckschrift Handlung so mit Martin Luther auf dem Reichstag[22], einer der überlieferten Übersetzungen der Druckschrift Acta et res gestae, verwendet. Eine Zuschreibung an Johann Schott[23] ist auch hier wahrscheinlich, eine zeitliche Nähe zum Wormser Reichstag zu vermuten. Das Bildnis befindet sich auf fol. A1v, rückseitig zum Titel.
Eine erneute Verwendung des Holzstocks I.3D1 liegt e) in der unfirmierten und undatierten Druckschrift Michael Stifels Von der christförmigen, rechtgegründeten Lehre Doktor Martin Luthers[24] sowie eines Nachdrucks derselben Schrift vor. Bei der Erstausgabe e) kann eine Zuschreibung an Johann Schott als wahrscheinlich gelten,[25] eine Datierung zwischen Ende des Jahres 1521 bis Mai 1522 ist sicher.[26] Bei dem Nachdruck[27] f) sind Firmierung und Datierung[28] ungewiss, eine Zuschreibung an Johann Schott ist naheliegend. Bei beiden Druckschriften wird das Bildnis auf fol. A2v und nach dem Geleitwort Stifels gedruckt. Ebenso ist jeweils auf dem Titelblatt sowie auf der letzten Seite[29] eine Ganzfigur in Kutte und Tonsur abgebildet, die ostentativ ein Buch neben dem Körper hält (vgl. I.5D2).
Eine weitere Verwendung fand der Holzstock g) in der unfirmierten Druckschrift Luthers Von der Beichte,[30] die mit 1522 datiert ist.[31] Eine Zuschreibung an Johann Schott ist auch hier anzunehmen.[32] Das Bildnis befindet sich auf fol. 42r der Druckschrift und leitet die darauffolgende Auslegung der Psalms[33] ein.
Eine erneute Verwendung des Holzstocks ist h) in der unfirmierten Druckschrift Postille oder Auslegung der Epistel zu finden.[34] Eine Zuschreibung an Johann Schott und eine Datierung um 1522 sind wahrscheinlich.[35] Das Bildnis wird auf fol. A4v nach dem Register, gegenseitig zum Beginn der Schrift abgedruckt, zusätzlich ist die Ganzfigur auf der letzten Seite recto gedruckt.
Weitere Verwendungen des Holzstocks finden sich in drei datierten Neuausgaben von Luthers Druckschrift 27 Predigten[36] aus der Offizin Johann Schotts. Bei allen Drucken befindet sich das Luther-Bildnis auf fol. A4r nach dem Register und ist rückseitig mit dem Beginn der Schrift bedruckt. Der erste Druck i) ist durch einen Widmungsbrief fol. 112r Johann Schotts an Luther auf den 1. September 1523 zu datieren.[37] Eine weitere Verwendung des Holzschnitts ist in der erweiterten Fassung von i), den Neulich ausgegangenen 13 Predigten[38] j) zu finden. Die mit dem Druckervermerk Schotts firmierte Druckschrift ist ebenfalls mit 1523[39] datiert. Das Luther-Bildnis befindet sich auf fol. A4v nach dem Register und zeigt die Superscriptio „Gottes wort bleibt ewigklich.“[40]
Bei dem ersten Nachdruck der Druckschrift[41] i) ist bei k) der Widmungsbrief auf den 1. September 1524[42] datiert. Es ist fraglich, ob der Nachdruck tatsächlich auf den Tag genau ein Jahr später erfolgte, oder hier ein Satzfehler unterlaufen ist. Über dem Luther-Bildnis (fol. A4r) beschreibt eine Superscriptio Luther als Diener Christi und Erneuerer der christlichen Lehre.[43] Der zweite Nachdruck l) ist auf dem Titelblatt mit 1526 datiert und trägt das Druckerzeichen Johann Schotts mit der Superscriptio „Aller Gewalt von Gott“ auf fol.112v.[44]
Verwendung in Druckschriften:
a) ACTA || ET RES GE||STAE,|| D. MARTINI LVTHERi,|| in Comitijs Principũ Vuor=||maciae, Anno || M D XXI.||
VD16 ZV 61; Benzing 909; WA 7, S. 814–886, 818Ea
Format: Quart
Erscheinungsdatum: zwischen 26. April und 8. Mai 1521 [KKL 2022]
Offizin: Johann Schott, Straßburg [KKL 2022]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A1v
b) ACTA || ET RES GE||STAE,|| D.MARTINI LVTHERi,|| in Comitijs Principũ Vuor=||maciae, Anno || M D XXI.||
VD16 ZV 62; Benzing 909[45]; WA 7, S. 814–886, 818Eb
Format: Quart
Erscheinungsdatum: ab Mai 1521 [KKL 2022]
Offizin: Johann Schott, Straßburg [KKL 2022]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A1v
c) D.Martin Luthers vff || Bock Emszers || Erste antwort.|| Ein ander vff dz überchrist||lich / übergeistlich / vñ überkünstlich bůch || Bock Emßers / antwort D.|| Martin Luthers.|| Darin auch Murnars seins || gesellen gedacht würt.||
VD16 L 3886 (enthalten in L 3899); Benzing 832 (869); WA 7, S. 614–688, 617B
Erscheinungsdatum: nach 29. März 1521 [WA 7, S. 617B; WABr 2, S. 263, 10–12][46]
Offizin: Johann Schott [WA 7, S. 617B; VD16]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A1v
d) Handlung so mit doctor || Martin Luther || Vff dem Keyßerlichen Reichs tag || zuͤ Worms ergangen ist / vom anfang zuͤm end /|| vff das kuͤrtzest begriffen.|| An die Fuͤrsten vnd die || Staͤnd des Reichs zů Worms versamelet / ein ge=||meyn zuͤschribung Doctor Martin || Luthers.||
VD16 S 7419, weitere Nummern VD16 L 3667, VD16 L 3690; Benzing 924; WA 7, S. 814–887, 862K
Erscheinungsdatum: ab April / Mai 1521 [Brieger 1884, S. 193; Kalkoff 1886, S. 168; Kalkoff 1897, S. 216]; vermutlich 1522 [VD 16][47]
Offizin: Johann Schott [WA 7, S. 862K; Dommer 1888, S. 117f, Nr. 225]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A1v
e) Bruͤder Michael Styfel || Augustiner von || Esszlingen.|| Von der Christfoͤrmigen / rechtgegründten leer Doctoris || Martini Luthers / ein überuß schoͤn kunstlich || Lyed / sampt seiner neben vßlegung.|| Jn brůder Veiten || thon.|| ... ||
VD16 S 9020
Erscheinungsdatum: zwischen Ende des Jahres 1521 bis Mai 1522 [Schröder 1989, S. 53, 59]
Offizin: Johann Schott [VD16; Clemen 1909, S. 269; Oldenbourg 1962, S. 172, Nr. L196]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A2v
f) Brůder Michael Styfel ||von Esszlingen. || Von der Christfoͤrmigen / rechtgegründtẽ leer Doctoris || Martini Luthers / ein überuß schoͤn kunstlich Lyed / || sampt seiner neben vßlegung. Newlich gemeert || vnd erstreckt / vff fünfftzig gesetz / Jñhal ||tend den gantzen grundt Christ- ||liches wesens. || Jn brůder Veiten || thon
VD16 S 9021
Erscheinungsdatum: 1525? [Schröder 1989, S. 51ff; VD16; Hohenberger 1996, S. 208; Aubel 2008, S. 51]
Offizin: Johann Schott [VD16; Oldenbourg 1962, S. 172, Nr. L196a]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A2v
g) Von der Beycht: ob die || der Bapst macht || habe zuͤ ge=||bieten.|| Doctor Martinus || Luther.|| Außlegung des Psalmen / Beati || Jmmaculati.|| Wittemberg.||
Benzing 857; VD16 L 7189, weitere Nummer VD16 L 4551; WA 8, S. 129–186, 135L
Erscheinungsdatum: 1522 [Impr.], 2. Jahreshälfte 1522[48]
Offizin: Johann Schott [Oldenbourg 1962, S. 127, Nr. 358, L195]
Position des Bildnisses im Buchverbund: fol.42r
h) POSTIL || Oder vszleg der Epistel || vnd Euangelien || durch den Aduent.|| Doctor Martin Luthers.|| ... ||
Benzing 854; VD16 L 4550; WA 7, S. 458–537, 461
Erscheinungsdatum: um 1522 [Benzing 1966, Nr. 854][49]
Offizin: Johann Schott [WA 7, S. 461; VD16]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A4v
i) XXVII. Predig || D. Martin Luthers || newlich uszgang || en Anno. XXIII. || Durchsichtiget, vnd in ordnung gestellt der || bessten form. || Sampt eim Register. || Herumb. ||
Benzing 33; VD16 L 6687; WA 10/3, S. XVII, 27a
Erscheinungsdatum: 1. September 1523 [Impr.][50]
Offizin: Johann Schott [Impr.]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A4v
j) XIII. Predig || D.Martin Lu=||thers.|| Newlich vßgangẽ Anno. xxiij.|| Anhengig den vorgetruckte || Sybeundzwentzig || Predigen.|| Sampt eim Register vnd || gemeyne jnnhalt.|| Allein Gott die eer.||
Benzing 36; VD16 L 4488; WA 10/3, S. XVIII, Nr. 4, XIIIa
Offizin: Johann Schott [Impr.]
Erscheinungsdatum: [nach dem 1. Sept.] 1523 [Impr.]
Position im Buchverbund: A4v
k) XXVII. predig || D. Martin Lu||thers newlich || vßgangen. Anno. XXIII. || Durchsichtiget / vnd in || ordnung gestellt der bessten form. Sampt eim Register. || Herumb.||
Benzing 34; VD16 L 6688; WA 10/3, S. XVII, 27b; WA 12, 34M
Erscheinungsdatum: 1. September 1524 [Impr.], vermutlich 2. Jahreshälfte 1523
Offizin: Johann Schott [Impr.]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A4v
l) XXVII. Predig || D. Martin Luthers. || newlich ußgang|| en Anno. XXVI. || Durchsichtiget / und ni || ordnung gestellt der || bessten form. || Sampt eim gemeynẽ || Register aller matery || Darin be=|| griffen.
Benzing 35; VD16 L 6689; WA 10/3, S. XVII, 27c; WA 12, 34N
Erscheinungsdatum: 1526 [Impr.]
Offizin: Johann Schott [Impr.]
Position des Bildnisses im Buchverbund: A4v
Amalie Hänsch, Thomas Klinke
[1] Vgl. den ausschließlich im Einblattdruck nachweisbaren Holzschnitt I.3D2a sowie die in Druckschriften verwendeten Holzschnitte I.3D3, I.3D4 und I.3D5.
[2] Der vollständige Name Hans Hermans ist erstmals auf einem Titelholzschnitt des Jahres 1516 nachweisbar. Von März bis Juni 1521 ist seine Beteiligung am Kriegszug der Basler nach Italien nachweisbar. 1516, 1521 und 1522 ist er als Formschneider tätig für die Drucker Andreas Cratander, Thomas Wolff und Valentin Curio in Basel (vgl. Herzog-Beck 1984, S. 163–167).
[3] Vgl. Ficker 1920, S. 34; Scribner 1986, S. 47; Kern 2017, S. 30–38 [Hl. Gregor]; Ausst.-Kat. Coburg 2017, S. 220 [Hl. Augustinus].
[4] Datierung ca. 18. Dez. 1520, vgl. Brieger 1884, S. 40, oder 14. Dez. 1520, vgl. Kalkoff 1897, S. 58.
[5] Kalkoff 1897, S. 58–59; zur italienisch Textfassung vgl. Brieger 1884, S. 38–42, hier S. 40–41, Nr. 4, mit Verweis auf Cod. Trid. 7b–8a: „Tanto è il favor, che questi ribaldi fanno a Luther, che alcuni di loro hanno havuto ardir publice sopra la piaccia dire, disputando contra un huomo da ben Spagnolo , che non è mara viglia che Luther è da più di Santo Augustino, perchè Santo Augustino fü peccatore e potè errar et errò, ma Luther est sine ullo peccato et però non ha mai errato ; et hoc dicebat in magna populi corona in medio foro ; però l'hanno depento da novo con la columba in capo et la croce di Nostro Signore et in altre imagine con la diadema irradiata ; et lo vendano et basciano et portano nel Palazzo; veda V . S . Rma a mani di che gente siamo, la qual invero non è più quella Cattholica Germania, che olim era — purchè non vediamo peggio, quod Deus avvertat!“
[6] Anders Kalkoff 1897, S. 58–59.
[7] Vgl. Katalogeintrag zu I.3D5.
[8] Datierung nach Kalkoff 1884, S. 79–80, und Brieger 1884, S. 46, Nr. 6, übereinstimmend am 8. Februar 1521.
[9] Kalkoff 1897, S. 79–80; zur italienisch Textfassung vgl. Brieger 1884, S. 55, Nr. 6 aus Cod. Trid., fol. 124b–131a: „Alli dì passati in Augusta si vendea la imagine di Luther con la diadema di Santo, poi quì si ne ha veduto senza diadema, con tanto concorso et così furono venduti, che io on ne potei comprar.“
[10] Vgl. I.2D7.1– I.2D7.4.
[11] Hampe 1904a, S. 205, Nr. 1339.
[12] Vgl. Benzing 909; WA 7, S. 814–886, 818a; VD16 ZV 61.
[13] Der Terminus post quem ist die Abreise Luthers vom Reichstag, vgl. Brieger 1884, S. 193; Kalkoff 1897, S. 168. Terminus ante quem ist der Bericht Hieronymus Aleanders von einer „gewissen Aufregung“ (Brieger 1884, S. 193; vgl. auch Kalkoff 1897, S. 216), in die das Volk durch die Akten versetzt worden sei, vgl. Brieger 1884, S. 169.
[14] Für Johann Schott in Straßburg votieren die WA 7, S. 818Ea; Dommer 1888, S. 121; Benzing; VD16.
[15] Dieser Druck von Acta et res gestae ist nach WA nur durch den Wegfall der kleinen Häkchen im Titel von Ea zu unterscheiden. Die WA versteht Letzteren als Nachdruck, wohingegen Benzing keine Unterscheidung zwischen den zwei Druckschriften anstellt.
[16] Vgl. VD16 ZV 62.
[17] Vgl. Anm. 28.
[18] Die zeitliche Reihenfolge von b) und c) ist nicht eindeutig festzustellen.
[19] Vgl. VD16 L 3886, enthalten in VD16 L 3889; WA 7, S. 614–688, 617B; Enders 1890, S. 1–145.
[20] Vgl. die Datierung des Wittenberger Erstdrucks nach WA 7, S. 617B; WAB2, S. 263, Z. 10–12.
[21] Vgl. WA 7, S. 617B und VD16 S 7419.
[22] Vgl. Benzing 924; VD16 S 7419, L 3667, L 3690; WA 7, S. 814–887, 862K.
[23] So WA 7, S. 862K; Dommer 1888, S. 117f., Nr. 225.
[24] Vgl. „Von der Christf[oe]rmigen/ rechtgegründten leer Doctoris || Martini Luthers“ [VD16 S 9020].
[25] Vgl. VD16; Clemen 1909, S. 269; Oldenbourg 1962, S. 172, Nr. L196.
[26] Vgl. Schröder 1989, S. 53, 59.
[27] Vgl. VD16 S 9021.
[28] Vgl. Schröder 1989, S. 51ff; VD16; Hohenberger 1996, S. 208; Aubel 2008, S. 51.
[29] Auf letzter Seite findet sich Ganzfigur umrahmt mit Bordüre, die im unteren Register ein Wappen mit zweiköpfigem Adler sowie leeren Spruchbändern trägt und zu den Seiten von wilden Männern in Bäumen gestützt werden, die im oberen Register in Putti traktiert werden.
[30] Vgl. Benzing 857; VD16 L 7189; WA 8, S. 129–186, 135L.
[31] Vgl. Anm. 4.
[32] Vgl. Oldenbourg 1962, S. 127, Nr. 358, L195.
[33] Vgl. VD16 L 4944 in VD16 L 7189.
[34] Vgl. Benzing 854; VD16 L 4550; WA 7, S. 458–537, 461.
[35] Vgl. zum Erscheinungsdatum Anm. 5; Benzing 1966, Nr. 854; vgl. zur Offizin WA 7, S. 461; VD16.
[36] Vgl. Benzing 33; VD16 L 6687; WA 10/3, S. XVII, 27a; WA 12, 34L.
[37] Vgl. Anm. 6.
[38] Vgl. Benzing 36; VD16 L 4488; WA 10/3, S. XVIII, Nr. 4, XIIIa.
[39] Auf dem Titelbild „Anno xxiii“.
[40] Johann Schott druckte im gleichen Jahr eine weitere Version der „13 Predigten“ [VD16 L 4489]. Diese zeigt auf fol. A4v Luther mit identischer superscriptio aber nicht mit Heilig-Geist-Taube und Heiligenschein sondern in der einfachen Nische (I.2D2). Warum die gleiche Schrift mit einem divergierenden Luther-Bildnis gedruckt wurde, ist unklar.
[41] Vgl. Benzing 34; VD16 L 6688; WA 10/3, S. XVII, 27b; WA 12, 34M.
[42] Der Terminus post quem ergibt sich aus dem Widmungsbrief Schotts an Luther „Datum in Straßburg am ersten Septemb. Anno etc xxiiij.“ Ob er das tatsächliche Erscheinungsdatum angibt ist freilich unklar.
[43] „Martinus Luther ein dyener Jhesu Christi / vnd ein || wideruffrichter Christlicher leer.“
[44] Vgl. Benzing 35; VD16 L 6689; WA 10/3, S. XVII, 27c; WA 12, 34N.
[45] Benzing unterscheidet nicht zwischen diesen zwei Drucken.
[46] Datierung post quem des Wittenberger Erstdrucks.
[47] Datierung post quem nach der Abreise Luthers vom Reichstag am 26.04.1521, gegen Laube 1983b, S. 1297, der eine Entstehung vor dem Ende des Reichstags annimmt.
[48] Wittenberger Erstausgabe ist mit „prima Junii 1521“ datiert, vgl. dagegen WA 8, S. 129ff.
[49] Datum post quem ist die Datierung des Erstdrucks zu Wittenberg: „Geben zu Wittenberg / am dritten || tag Martij. In der jarzal Christi / Tausend || fünff hundert xxj.“
[50] Zudem auf letzter Seite die Druckermarke von Johann Schott mit viersprachiger Umschrift.
Quellen / Publikationen:
Hollstein German II.154.270; Hollstein German VI.8.7.7; Hagelstange 1907, S. 105–106; Schottenloher 1913, S. 223; Oldenbourg 1962, S. 125–128, Nr. 358; Mende 1978, S. XXIV.
- Zuschreibungen
-
Hans Baldung Grien, Inventor*in
Hans Herman, Formschneider*in
Zuschreibungen
Hans Baldung Grien, Inventor*in | [KKL 2022] |
Hans Herman, Formschneider*in | [KKL 2022] |
- Datierungen
- zwischen 26. April und 8. Mai 1521
ab Mai 1521
Datierungen
zwischen 26. April und 8. Mai 1521 | a) "Acta et res gestae", [VD16 ZV 61] |
2. Jahreshälfte 1522 | g) "Von der Beichte", [VD16 L 7189] |
1. September 1523 | i) "27 Predigten", [VD16 L 6687] |
1. September 1524 | k) "27 Predigten", [VD16 L 6688] |
nach 1. September 1523 | j) "13 Predigten neulich ausgegangen", [VD16 L 4488] |
ab Mai 1521 | b) "Acta et res gestae", [VD16 ZV 62] |
ab April / Mai 1521 | d) Handlung so mit Martin Luther auf dem Reichstag", [VD16 S 7419] |
zwischen Ende 1521 und Mai 1522 | e) "Bruder Michael Stifel von Esslingen von der [...] Lehre Martin Luthers", [VD16 S 9020] |
1525 (?) | f) "Brůder Michael Styfel ||von Esszlingen. || Von der Christfoͤrmigen / rechtgegründtẽ leer Doctoris || Martini Luthers / ein überuß schoͤn kunstlich Lyed / || sampt seiner neben vßlegung. Newlich gemeert || vnd erstreckt / vff fünfftzig gesetz / Jñhal ||tend den gantzen grundt Christ- || liches wesens. || Jn brůder Veiten || thon", [VD16] |
nach 29. März 1521 | c) "Antwort auf Bock Emsers überchristlich Buch", [VD16 L 3886] |
um 1522 | h) "Postille oder Auslegung der Epistel", [VD16 L 4550] |
1526 | l) "27 Predigten", [VD16 L 6689] |
- Maße
- Darstellung: 156 (+/-2) x 114 (+/-2) mm
Maße
Darstellung: 156 (+/-2) x 114 (+/-2) mm
[Thomas Klinke, KKL 2022]
- Signatur / Datierung
Bezeichnet rechts unten mit Monogramm "HBG" und Jahreszahl "1521" sowie Schriftzug "HERMAN"
Signatur / Datierung
Bezeichnet rechts unten mit Monogramm "HBG" und Jahreszahl "1521" sowie Schriftzug "HERMAN"
[KKL 2022]
- CDA ID
- HBG_HII-154_270
- KKL-Nr.
- I.3D1, Teil der Bildnisgruppe I
- Permalink
- https://lucascranach.org/de/HBG_HII-154_270/