Madonna und Kind mit zwei Engeln

Diese bemerkenswerte Werken, versehen mit goldenen Höhungen und raffiniert in der Ausführung, fand, aus uns unbekannten Gründen, unter den Forschern zu Cranach keine Beachtung. Trotzdem müssen sie seiner Hand zugeschrieben und auf Jahre zwischen 1515 und 1520 datiert werden, da sie große Ähnlichkeiten mit einer Darstellung der Geburt Christi in der Gemäldegalerie Dresden (Inv. no. 1907 A: Friedländer -Rosenberg, 1978, S. 90, Nr. 101) ausweisen.

Russoli (1955, S. 141), der bereits diesen Bezug vermutete, vermerkt korrekt, dass in der subtilen Eleganz der winzigen Handschrift Anklänge an Altdorfer noch spürbar sind. Sowohl die Ikonografie als auch die Komposition der Werke zeigen einen starken Einfluss norditalienischer Malerei, in diesem Fall möglicherweise über Lombardische Beispiele vermittelt (etwa teilweise den Einfluss von Bergognone bei der Johannesfigur).

Es sei jedoch angemerkt, dass die Morphologie der Landschaft dem üblichen Schema des Malers in der zweiten Dekade des 16. Jahrhunderts wenig entspricht. Ein ähnlicher Hintergrund aus Bäumen findet sich bei einem Adam und Eva-Gemälde von 1549, das laut alten Dokumenten Lucas Cranach dem Jüngeren zugeschrieben werden kann.

Möglicherweise befand si´ch im unteren Bereich der Tafel eine Inschrift, die Signatur ist original.

Es ist interessant, dass Cranach daie die Ikonografie des Immakulatakonzepts von 1550 nutzt, obwohl dieses nicht mehr innerhalb der protestantischen Gebiete erlaubt war.

[http://www.museopoldipezzoli.it/userfiles/1037_1038.pdf] (letzter Zugriff 21.05.2013)