Lucretia

Lucretia

Titel

Lucretia

[Aukt. Kat. Christie's 2007 im Archiv D. Koepplin]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[Aukt. Kat. Christie's 2007 im Archiv D. Koepplin]

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als sitzende Halbfigur in zeitgenössischer Kleidung vor eine Landschaft.

Das Gesicht ist leicht zur linken Bildseite geneigt und ihr Blick ist auf den Betrachter gerichtet. In ihrer linken, gesenkten Hand hält Lucretia den Dolch mit der Spitze nach oben gegen sich richtet,

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als sitzende Halbfigur in zeitgenössischer Kleidung vor eine Landschaft.

Das Gesicht ist leicht zur linken Bildseite geneigt und ihr Blick ist auf den Betrachter gerichtet. In ihrer linken, gesenkten Hand hält Lucretia den Dolch mit der Spitze nach oben gegen sich richtet, während ihre rechte Hand die pelzverbrämte Schaube hält. Diese liegt auf ihrer rechten Schulter und verläuft über ihren Rücken, bis sie zu ihrer rechten nach vorn kommt und ihren Schoß bedeckt. Darunter ist ein zeitgenössisches Gewand mit parallel gestuften, weißen Ärmeln zu sehen, welches ihre Brüste entblößt lässt.

Als Schmuckstücke hat Lucretia eine reich mit Perlen und Edelsteinen verzierte Halskette angelegt, eine weitere edelsteinverzierte Kette und ein Lederband mit Anhänger. Lucretias Haare sind unter einer Perlenhaube aufgesteckt.

Im Hintergrund ist eine bergige Landschaft mit Fluss und Burg zu sehen.

[Herrschaft, cda 2011]

Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.

Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.

[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]

Zuschreibung
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Aukt. Kat. Christie's 2007 im Archiv D. Koepplin]

Datierung
vor 1530

Datierung

vor 1530

[Herrschaft, cda 2011]

Maße
Maße Bildträger: 41,6 x 26,7 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 41,6 x 26,7 cm

  • 16 3/8 x 10 1/2 in.

  • [Aukt. Kat. Christie's 2007 im Archiv D. Koepplin]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
Standort
Belgien
CDA ID
PRIVATE_NONE-P024
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P024/

Provenienz

  • 5./6.10.1922 Verkauf der Sammlung Comte Cavens in der Galerie Le Roy, Brüssel, Nr. 35
    [Aukt. Kat. Christie's im Archiv D. Koepplin]
  • 7./8.12.1960 Verkauf der Sammlung Fernand Stuyck im Palais des Beaux Arts, Brüssel, Nr. 25
    [Aukt. Kat. Christie's im Archiv D. Koepplin]
  • 06.07.2007 Versteigerung bei Christie's London, Nr. 111
    [handschriftliche Notiz D. Koepplin auf der Seite des Aukt. Kat. Christie's 2007 im Archiv D. Koepplin]
  • 3.12.2014 Versteigerung bei Christie's London, Los 113
    [Christie's Online database; https://www.christies.com/lotfinder/paintings/studio-of-lucas-cranach-i-lucretia-5857540-details.aspx; accessed 22 Nov 2018]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Auct. Cat. London 2007 No. 111
Herausgeber/inChristie's Fine Art Auction House, London
TitelChristies, 06. July 2007
Ort der VeröffentlichungLondon
Jahr der Veröffentlichung2007
Bierende 2002
Autor/inEdgar Bierende
TitelLucas Cranach d.Ä. und der deutsche Humanismus. Tafelmalerei im Kontext von Rhetorik, Chroniken und Fürstenspiegeln
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung2002
Follak 2002
Autor/inJan Follak
TitelLucretia zwischen positiver und negativer Anthropologie: Coluccio Salutatis Declamatio Lucretie und die Menschenbilder im exemplum der Lucretia von der Antike bis in die Neuzeit
Ort der VeröffentlichungKonstanz
Jahr der Veröffentlichung2002
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-9144

Forschungsgeschichte / Diskussion

Dieses undatierte Bild ist stilistisch eng verwandt mit der um 1518 entstandenen Lucretia im Besitz der Museumslandschaft Hessen Kassel (FR122). Nach aktuellem Forschungsstand sind diese beiden Bilder die einzigen aus der Werkstatt von Cranach d. Ä., auf denen Lucretia vor einem vollständigen Landschaftshintergrund sitzt. Zudem ähneln sich beide Lucretien in ihrer Kleidung mit zeitgenössischem Gewand und Schmuck sowie der Schaube. Der Haltung nach – mit gesenkten Armen sitzend und mit dem zur linken Bildseite geneigten Kopf – entsprechen beide Bilder dem gleichen Typus und entstammen daher vermutlich der gleichen Vorlage. Ungewöhnlich bei dieser Darstellungsweise ist jedoch, dass Lucretia sich mit ihrer linken Hand erdolcht.

Haltung und Kleidung dieser Lucretia sind einer weiteren, frühen Lucretia (FR55) von 1512 – 14 sehr ähnlich, jedoch handelt es sich hierbei um eine spiegelverkehrte Version der früheren Lucretia.

Es ist daher möglich, dass diese Lucretia vor 1530 entstanden ist.

[Herrschaft, cda 2011]

  • Lucretia, vor 1530

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Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P024/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P024/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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