Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehende Ganzfigur mit Pelzmantel.
Die Augen ihres leicht zur linken Bildseite geneigten Kopfes blicken den Betrachter an, während die gesenkten Hände den langen Dolch umfassen, welcher sich gegen ihre Brust richtet.
Lucretia trägt eine prächtige Schaube. Diese ist bodenlang, pelzverbrämt und an Ärmeln
Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehende Ganzfigur mit Pelzmantel.
Die Augen ihres leicht zur linken Bildseite geneigten Kopfes blicken den Betrachter an, während die gesenkten Hände den langen Dolch umfassen, welcher sich gegen ihre Brust richtet.
Lucretia trägt eine prächtige Schaube. Diese ist bodenlang, pelzverbrämt und an Ärmeln und Saum reich mit Stickereien verziert. Darunter ist ein durchsichtiges, ebenfalls bodenlanges Untergewand zu sehen. Lucretias helles Haar ist zusammengesteckt und mit einem Schleier bedeckt.
Zu der kostbaren Schaube hat sie ebenso kostbaren Schmuck angelegt: eine Hobelspankette, eine mit Perlen und Edelsteinen besetzte Kette, ein schlichtes (Leder)-Band mit einem Anhänger und einen Armreif.
Im Hintergrund ist dunkel, doch steht Lucretia auf hellem Boden.
[Herrschaft, cda 2012]
Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.
Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.
[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]